Mich würde interessieren, wie wichtig die Noten für die Karriere sind. Ich sehe hier immer wieder Leute, die sagen, dass Noten nur für den Berufseinstieg relevant seien und nach 2-3 Jahren Berufserfahrung deutlich in den Hintergrund rücken. Das kann ich mir gut vorstellen, allerdings glaube ich, dass die Noten indirekt die gesamte Karriere beeinflussen. Das bedeutet nicht, dass jemand, der schlechte Noten hatte, schlecht Karriere machen kann oder später weniger Geld verdient, sondern es bedeutet viel mehr, dass man bei seiner Berufswahl, seinem Bereich, in dem man arbeiten möchte und dem Wohnort ggf. Abstriche machen muss und flexibler sein muss.

Es gibt Bereiche, zb Sales, Tax oder Audit, wo die Noten eher nebensächlich sind, aber es könnte passieren, dass ein ‚schlechter‘ Absolvent dort einsteigen muss, weil er nichts anderes findet, und dort Karriere macht, obwohl er eigentlich gar nicht in dem Bereich arbeiten wollte. Dh er macht etwas, worin er gut ist und viel Geld verdient, obwohl er darauf eigentlich keinen Bock hat.

Wie seht ihr das?

Push

Noten sind Türöffner, die aber immer unwichtiger werden. Ich habe ein 2,5er Abi und einen 3,2er Bachelor, habe trotzdem ein Praktikum im Gap Year bei Dax30 HR IT bekommen (durch Zufall, sie brauchten dringend wen und ich hatte mich genau zu der Zeit beworben), wurde nach dem Praktikum übernommen, habe nach 1 Jahr Vollzeit dann meinen Master in UK mit 1,4 abgeschlossen und bin jetzt Trainee bei einem global Pharma Player. Für MBB wird es bei mir nie reichen wegen meiner Noten, selbst mit >15 Jahren Erfahrung ist das bei denen ja noch wichtig, aber innerhalb meines Konzerns bspw. ist es völlig egal, da zählt nur die Leistung.

WiWi Gast schrieb am 16.02.2021:

Mich würde interessieren, wie wichtig die Noten für die Karriere sind. Ich sehe hier immer wieder Leute, die sagen, dass Noten nur für den Berufseinstieg relevant seien und nach 2-3 Jahren Berufserfahrung deutlich in den Hintergrund rücken. Das kann ich mir gut vorstellen, allerdings glaube ich, dass die Noten indirekt die gesamte Karriere beeinflussen. Das bedeutet nicht, dass jemand, der schlechte Noten hatte, schlecht Karriere machen kann oder später weniger Geld verdient, sondern es bedeutet viel mehr, dass man bei seiner Berufswahl, seinem Bereich, in dem man arbeiten möchte und dem Wohnort ggf. Abstriche machen muss und flexibler sein muss.

Es gibt Bereiche, zb Sales, Tax oder Audit, wo die Noten eher nebensächlich sind, aber es könnte passieren, dass ein ‚schlechter‘ Absolvent dort einsteigen muss, weil er nichts anderes findet, und dort Karriere macht, obwohl er eigentlich gar nicht in dem Bereich arbeiten wollte. Dh er macht etwas, worin er gut ist und viel Geld verdient, obwohl er darauf eigentlich keinen Bock hat.

Wie seht ihr das?

Bei mir auch. 3,5 Abi; 2,8 Bachelor. Bin jetzt im Treasury Mdax.

Ergo: Alles ist möglich.

wie oft soll die frage noch gestellt werden? Gibt doch etliche Threads dazu.

Noten sind ein kleiner Teil vom ganzen und nehmen mit BE ab an Wichtigkeit.

Natürlich beeinflussen Noten die Karriere. Allerdings nur am Anfang. Die Weichen, die dort gestellt werden, lassen sich je nach eingeschlagenem Weg auch wieder umstellen. Bei einem Arbeitsleben von ca. 40 Jahren ist aber ohnehin viel Spekulation dabei, was gewesen wäre wenn....

Neue Arbeitgeber wollen Leistungsnachweise sehen. Anfangs sind das in erster Linie Zeugnisnoten. Ohne große Berufserfahrung hat man ja auch wenig zu bieten. Im Laufe der Zeit kommen dann Fortbildungen, Projekte, Know-How, Kundenkontakte etc. hinzu, die bei der Bewertung pro/contra Einstellung eines neuen Mitarbeiters deutlich mehr Gewicht haben.
Wenn ein neuer Abteilungsleiter gesucht wird, wird darauf geachtet, wie viele Mitarbeiter aktuell geführt werden, wie lange Führungserfahrung besteht, an wen berichtet wird, welche Erfolge erreicht wurden....... die 5 in Bio auf dem Abi-Zeugnis ist vollkommen egal und auch die Tatsache, dass man 1-2 Semester über der Regelstudienzeit lag.

Nach zwei bis drei Jahren interessieren deine Uninoten noch, nicht mehr relevant sind die Noten eher nach 5-10 Jahren.

Grob gesagt sind die Noten solange relevant, wie du dich auf dieselben Stellen wie Berufsanfänger bewirbst.

Noten, Uni und Abschluss sind nur die Eintrittkarte. Sobald du einsteigst wirst du merken, dass du all die Dinge von deinen Kollegen gar nicht kennst und sie auch niemanden interessieren. Sie sind nicht einmal Smalltalk-Thema. Die ganze Mühe ist nur für den Einstieg. Bei späteren Bewerbungen zählen sie nichts mehr. Ausnahme wäre, wenn du innerhalb den ersten 1 - 3 Jahren wechselts, d.h. dich noch nicht im Beruf bewiesen hast oder, wenn du während des Arbeitens noch einmal nachlegst mit einem neuen Abschluss z.B. Doktor oder MBA nebenberuflich.

WiWi Gast schrieb am 17.02.2021:

Natürlich beeinflussen Noten die Karriere. Allerdings nur am Anfang. Die Weichen, die dort gestellt werden, lassen sich je nach eingeschlagenem Weg auch wieder umstellen. Bei einem Arbeitsleben von ca. 40 Jahren ist aber ohnehin viel Spekulation dabei, was gewesen wäre wenn....

Neue Arbeitgeber wollen Leistungsnachweise sehen. Anfangs sind das in erster Linie Zeugnisnoten. Ohne große Berufserfahrung hat man ja auch wenig zu bieten. Im Laufe der Zeit kommen dann Fortbildungen, Projekte, Know-How, Kundenkontakte etc. hinzu, die bei der Bewertung pro/contra Einstellung eines neuen Mitarbeiters deutlich mehr Gewicht haben.
Wenn ein neuer Abteilungsleiter gesucht wird, wird darauf geachtet, wie viele Mitarbeiter aktuell geführt werden, wie lange Führungserfahrung besteht, an wen berichtet wird, welche Erfolge erreicht wurden....... die 5 in Bio auf dem Abi-Zeugnis ist vollkommen egal und auch die Tatsache, dass man 1-2 Semester über der Regelstudienzeit lag.

Interessant ist dein erster abschnitt. Ich glaube nicht, dass man nach einer gewissen Zeit die Möglichkeit hat, die Dein eingeschlagenen Weg wieder umzustellen. Wenn jemand im Finance-Bereich anfängt, wie kann er dann in einen anderen Bereich, zb Marketing, wechseln, wenn er dort keine Berufserfahrung hat? Hier würden einem gute Noten im Studium zugutekommen!

WiWi Gast schrieb am 19.02.2021:

Natürlich beeinflussen Noten die Karriere. Allerdings nur am Anfang. Die Weichen, die dort gestellt werden, lassen sich je nach eingeschlagenem Weg auch wieder umstellen. Bei einem Arbeitsleben von ca. 40 Jahren ist aber ohnehin viel Spekulation dabei, was gewesen wäre wenn....

Neue Arbeitgeber wollen Leistungsnachweise sehen. Anfangs sind das in erster Linie Zeugnisnoten. Ohne große Berufserfahrung hat man ja auch wenig zu bieten. Im Laufe der Zeit kommen dann Fortbildungen, Projekte, Know-How, Kundenkontakte etc. hinzu, die bei der Bewertung pro/contra Einstellung eines neuen Mitarbeiters deutlich mehr Gewicht haben.
Wenn ein neuer Abteilungsleiter gesucht wird, wird darauf geachtet, wie viele Mitarbeiter aktuell geführt werden, wie lange Führungserfahrung besteht, an wen berichtet wird, welche Erfolge erreicht wurden....... die 5 in Bio auf dem Abi-Zeugnis ist vollkommen egal und auch die Tatsache, dass man 1-2 Semester über der Regelstudienzeit lag.

Interessant ist dein erster abschnitt. Ich glaube nicht, dass man nach einer gewissen Zeit die Möglichkeit hat, die Dein eingeschlagenen Weg wieder umzustellen. Wenn jemand im Finance-Bereich anfängt, wie kann er dann in einen anderen Bereich, zb Marketing, wechseln, wenn er dort keine Berufserfahrung hat? Hier würden einem gute Noten im Studium zugutekommen!

Ne, wirklich nicht. Kein Arbeitgeber interessiert sich dafür, ob du vor 10 Jahren mal eine gute Note in Marketing hattest. Für den Arbeitgeber wärst du jemand ohne Erfahrung, mit veralteten Theoriekenntnissen in einem Auswendiglernfach, der nicht weiß was er will, ziemlich alt ist und damit in der Bewerbungshierarchie hinter dem letzten frischen Absolventen anzusiedeln. Einzig und alleine deine BE im fachfremden Bereich könnte hier etwas retten, wenn du irgendwie eine Verküpfung hinbekommst und nur die. Damit wären wir aber wieder beim Thema, was wirklich nützlich ist und was nicht.