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Berufseinstieg: Wo & WieWirtschaftsjournalismus

Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

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WiWi Gast

Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Hallo zusammen,
ich schließe in Kürze mein BWL-Studium (BA) an einer FH ab und überlege ins journalistische Fach zu wechseln. Hab Spaß am Schreiben und sehe darin im Moment die beste Möglichkeit, um im Berufsleben glücklich zu werden. Es muss nicht Wirtschaftsjournalismus sein - Politik, Kultur reizen mich auch etc. War bis zur BA-Arbeit freier Mitarbeiter bei ner großen Tageszeitung (Lokalredaktion) und rechn mir eigentlich ganz gute Chancen aus, unterzukommen. Außerdem hört man immer wieder, dass Verlage gezielt BWLer, Juristen oder Naturwissenschaftler suchen. Meine Fragen an Euch:
Habt Ihr (generell) ne Meinung zur Branche?
Wie ist es langfristig ums Gehalt bestellt?
An Redakteure mit BWL-Background: Wie sah bei Euch der Einstieg aus?
Ciao, Fly

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Hallo,

endlich mal jemand, der nicht ins UB, IB oder den Big4 will.

Ich kenne zwei ehemlige Kommilitonen/Kollegen, die zur FTD bzw. zur Boersen-Zeitung gegangen sind. Ganz klar hierbei ein wirschaftswissenschaftlicher Bezug, denn in dem Bereich gibt es wenig Geistes-/Sozialwissenschafter als "Konkurrenz", die ja traditionell recht schreibaffin sind.

Ich hatte mich während meines Studiums (VWL) auch mal dafür interessiert und habe mir daher eine Info-Veranstaltung der Axel-Spinger AG an meiner Uni angehört. Die haben damals (ist schon ein paar Jahre her...) ein spezielles Volontariat für Wirtschaftsjournalisten angeboten. Klang eigentlich ganz spannend und ich hatte das Gefühl, dass seitens des Verlags ein ernsthaftes Interesse an den WiWi-Studenten bestand.

Ich habe mich damals anders entschieden. Als Kriterium würde ich heute aber immer noch ansetzen, dass es a) eine feste Anstellung mit b) einer ordentlichen Ausbildung im Volontariat ist. Auf "Zeilengeld" und "freie Mitarbeit" würde ich mich nicht einlassen - aber das sicherlich auch eine Typsache.

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Ohne extrem gute Verbindungen halte ich die Aussichten auf eine Festanstellung bei einer guten Zeitung oder einem guten Magazin für verschwindend gering, völlig unabhängig vom Studienfach. Es sind sehr harte Zeiten für Nachwuchsjournalisten, allemal im Printbereich, die Konkurrenz ist riesig, und ob es mal wieder besser wird: wer weiß.

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DAX Einkäufer

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Auch große Unternehmen haben Kommunikationsabteilungen, in denen dieses Talent sehr gefragt ist. Mehr Geld, fester Job, dafür kein freier Journalismus möglich. Könnte auch etwas für Dich sein!

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Außerdem hört man immer wieder, dass Verlage gezielt BWLer, Juristen und Naturwissenschaftler suchen.

In diesem Zusammenhang wäre wichtig zu wissen, für welchen Bereich die suchen. Verlage benötigen BWLer z.B. auch für die eigene Verwaltung und den Vertrieb. Bei Zeitungen und Zeitschriften wird das Geld mit den Anzeigen verdient.

Oder werden die BWLer gezielt auch für den redaktionellen Teil gesucht? Das kann ich mir nur so vorstellen, dass die Leute gezielt für den Wirtschaftsteil der Zeitung gesucht werden.

Politik, Kultur reizen mich auch etc.

In diesen Bereichen könnte es schwierig werden. Die Konkurrenz ist groß und - betrachtet man allein die Ausbildung - überlegen. Seien wir ehrlich: BWL ist nun einmal kein literarisches Fach. Juristen z.B. werden dazu ausgebildet, möglichst klar und präzise zuschreiben. Und dann gibt es ja auch noch die Absolventen, die gezielt auf Journalismus hin studiert haben.

Eine abschließende Bemerkung zu dem Bereich ingesamt. Mir kommt das auch spannend vor. Die Arbeitsbedingungen sollen - von großen, renomierten Zeitungen mal abgesehen - aber nicht so toll sein. Viele kleine Regionalzeitungen haben mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Und Journalisten arbeiten längst nicht alle in Festanstellung mit einen guten Gehalt. Gelegentlich verfassen sie auch Texte, die sie gegen ein Zeilenhonorar verkaufen.

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Hallo,
habe auch mal überlegt in die Richtung zu gehen.

Zwei Sachen wären für BWLer vielleicht ganz interessiert: Zum einen gibt es ein Volontariat bei der FTD, zum anderen gibt es die Georg-von-Holtzbrink Schule für Wirtschaftsjournalismus in Düsseldorf. Insbesondere letztere ist glaube ich ziemlich gut und man kommt schon mal rein in das Fach, weil man beispielsweise für Handelsblatt und WiWo schreiben kann.

Ansonsten gibt es ja noch die drei bekannten Journalistenschulen DJS in München, Axel Springer Akademie in Berlin und die Henri Nannen Schule in Hamburg. Ich glaube, wenn man ganz gut schreiben kann und sich gut verkauft hat man auch da Chancen reinzukommen. Ist natürlich dann weniger bwl spezifisch und die Konkurrenz ist größer. Andererseits hat man als Exot vielleicht auch nicht die schlechtesten Chancen.

Allerdings und das muss klar sein. Die journalistische Branche ist momentan in keiner guten Verfassung. Selbst wenn man eine solche Schule abschließt oder auch ein Volontariat heißt es nicht, dass man danach eine feste Stelle bekommt, sondern man muss sich oft noch lange als Freier rumschlagen. Und das ist finanziell echt sehr schwierig. Zumal das glaube ich auch ganz schön stresst.

Aber wenn man es machen will, sollte man es machen. Bin jetzt bei einer der Unternehmen, die hier häufig genannt werden und das ist auch nicht so super. Denke mir manchmal vielleicht hätte ich mich besser für den Journalismus entschieden, auch wenn es wahrscheinlich finanziell mir erst mal schlechter gegangen wäre. Und ich könnte mir auch vorstellen, dass sich die Branche irgendwann berappelt und es schafft auch im Internet (bspw. mit IPad etc. genug Geld zu verdienen). Denn man braucht weiterhin jemanden, der einem die Informationen vorselektiert.
Reinen "Bild 1414 Reporter" Journalismus wird es nie geben.

naja meine two cents

beste grüße und viel erfolg

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Informationen vorselektieren schön und gut. Aber kann man als Journalist wirklich was verändern? Das ist ja quasi wie, wenn man in einer UB nur der Resarch Analyst ist. Umsetzen kann man da nichts.

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Hallo zusammen,

am besten ist es in die Kommunikation von Unternehmen zu gehen. Dort wird journalistisches Know-How abverlangt, aber auch operatives und wirtschaftliches Wissen. Alles in einem bietet sich ein Volontariat an, auch bei den Konzernen. Ich selber habe eines bei einem Global Player gemacht. Es gibt aber auch viele Verbände, die wirtschaftlich und politisch ausgerichtet sind. Dort ist es auch möglich, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wichtig ist aber bei allem Wissen über Wirtschaft, Recht und POlitik, sich klarzumchen, was Kommunikation auf Wirtschaftseben eigentlich bedeutet. Nur mal ein paar Texte schreiben reicht nicht aus.

Kommunikation ist kontrollierendes strategisches (Führungs-)Instrument, und beeinflusst, wenn auch eher auf den zweiten Blick, den Unternehmensumsatz auf unterschiedlichen Ebenen. Sehr viele Faktoren spielen eien Rolle, das macht auch meiner Meinung nach den Job als Kommunikator unglaublich spannend. Viel Erfolg!

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Harte Arbeit, schlechte Bezahlung....aber irgendwie geiles Feeling. Ich habe mal (über meinen Vater vermittelt) in einer Redaktion einer mittelgroßen Zeittung (nicht mal überregional) ein Praktikum gemacht...ich kann es schwer beschreiben, aber irgendwie hat das was.

Wie wäre es denn mit CNN oder NTV?

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Letzteendes ist auch ein Controller ein Kommunikator. Aber der hat es in der Hand, später mal zum Vorstand aufzusteiegen und dann auch selber etwas umsetzen zu können.

Da frustrierende am Journalismus ist: Keine Sau interessiert wirklich, was du für Umsetzungsvorschläge hast. Deine Lösungen können höchstens ganz ganz indirekt irgendwen beeinflussen oder besser inspirieren.

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Wie Mckinsey:-))))))

Lounge Gast schrieb:

Da frustrierende am Journalismus ist: Keine Sau interessiert
wirklich, was du für Umsetzungsvorschläge hast. Deine
Lösungen können höchstens ganz ganz indirekt irgendwen
beeinflussen oder besser inspirieren.

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WiWi Gast

Re: Als BWL-Absolvent in den Journalismus?

Naja, Journalismus.

Bei den Big 4 ist es schon wesentlich anspruchsvolle, da hat man mit Laberfächern keine Chance...

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