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Berufseinstieg: Wo & WieFachkräftemangel

Wo ist der Fachkräftemangel?

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WiWi Gast

Wo ist der Fachkräftemangel?

Hallo zusammen,

ich möchte mal gerne eine Diskussion zum angeblichen Fachkräftemangel starten. Was haltet Ihr von diesem "Gerücht", existiert er wirklich oder sollen damit nur die Löhne gedrückt werden? Natürlich lässt sich das nicht auf alle Studienfächer gleichermaßen übertragen, aber ich rede hier vor allem über die MINT Fächer.

Ich als Informatik Absolvent kann diesen Mangel nirgends spüren. Wo sind die ganzen Stellen als Java-Programmierer, IT-Architekt oder Softwareentwickler? Wo? Ich sehe nur lauter Stellen in der Beratungsbrachne und HR-Stellen, warscheinlich um die nicht endende Anzahl an Bewerbungen in den Griff zu bekommen. Warum sehe ich dann meine Absolventenkollegen mit 100 anderen Absolventen in AC's rumhampeln oder warum muss ich erst einen unnötigen Interview-Marathon mit Vier Interviews über mich ergehen lassen damit ich endlich mal Vollzeit arbeiten darf endlich Erfahrungen sammeln kann?

Ich bin momentan in der Bewerbungsphase und finde es ernüchternd was sich die Personaler alles nutzloses einfallen lassen um Argumente zu finden, mich NICHT einzustellen. Wenn da ein Fachkräftemangel da wäre, dann würde sich sowas durch die einfach Nachfrage an Absolventen doch in nichts auflösen oder?
Das Angebot scheint ja offensichtlich nicht so schlecht zu sein!? AC's, Brainteaser, Interviewmarathon...da wird man doch Banane.

Könnt Ihr aus eigener Erfahrung sprechen oder kennt Ihr Absolventen Freunde/Freundinnen die gleiche Erfahrungen gemacht habe? Bin gespannt :)

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Nichts gegen dich persönlich, aber als Fachkraft gilt man normalerweise erst mit entsprechender Berufserfahrung.....

Trotzdem: Dass mit dem Argument des "Fachkräftemängel" nur die Löhne gedrückt werden sollen, ist in aufgeklärten Kreisen hinreichend bekannt.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

kann deine erfahrung überhaupt nicht teilen. Bin Winfler und hatte vor 2 Jahren 4 Bewerbungen, 4 Vorstellungsgespräche und 4 Zusagen.
Meinen Kollegen ging es ähnlich, jeder hat nach maximal 3 Monaten einen Job bekommen.

Außerdem: Ein Absolvent ist keine Fachkraft, diese kann es höchstens werden.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Du als Absolvent bist nunmal keine Fachkraft

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Mit "Fachkräftemangel" ist gemeint" "Mitarbeiter mit solider fachlicher Ausbildung, die sich aber zudem nicht benehmen wie ein Honk oder stinkefaul sind".

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Ein KPMGler

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Das wesentliche wurde oben schon gesagt.

Absolventen sind keine Fachkräfte.
Ihnen wurden ihm Studium die Grundlagen gegeben und vor allem das Instrumentarium sich (über Zeit) zu einer Fachkraft zu entwickeln, aber ein Absolvent ist _keine_ Fachkraft.

Weiterhin ist der Mangel insb. im Mittelstand zu finden, weniger bei den großen Konzernen. Die können immer noch unter 100en Bewerbern auswählen, der kleine Maschinenbauer in der niedersächsischen Tiefebene hat dagegen große Probleme überhaupt jemanden zu finden!

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Das Problem ist: Die Firmen wollen den 100%igen Bewerber,
der sofort starten kann. Keine Einarbeitung, keine Fortbildung,
keine Kompromisse.
Da schaltet man lieber monatelang eine Anzeige statt sich
90 oder 95 % zufrieden zu geben.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Mal eine andere Frage: hat ein Mangel, also eine hohe Nachfrage, nicht eigentlich einen Preisanstieg als Folge und nicht Lohnsenkungen?

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Ich weiß nicht, korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ich finde gerade IT ist mittlerweile auch ein überlaufenes Studiumfach.

Daher zielt der Fachkräftemangel eher in Richtung berufserfahrene Kräfte in eher weniger häufigen Bereichen ...

Wie schon genug andere hier geschrieben haben, du bist keine Fachkraft ...

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Und warum sollten die Löhne gedrückt werden? Ist ja eher das Gegenteil! Wenn es deutlich mehr Jobs als Fachkräfte gibt, locken die Unternehmen doch mit hohen Gehältern.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

der Fachkräftemangel ist bei Autovision zB....

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Das der TE nicht eingestellt wird könnte vlt. daran liegen das er nicht einmal den kausalen Zusammenhang zwischen Angebotsmenge und Preis eines Gutes versteht.

Fachkräftemangel = STEIGENDE Löhne!

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

also bin Winfler und bin 2009 problemlos nach einer handvoll Bewerbungen eingestiegen, hatte mehrere Zusagen, noch vor Abgabe meiner FH Abschlussarbeit. Hatte allerdings mehrere Jahre Werkstudenten Erfahrung und 2 Pflichtpraxissemester ( Diplom ) sowie Abschlussarbeit bei einer angesehenen Firma. Jetzt mit knapp 4 Jahren BE könnte ich problemlos woanders hin wechseln, was ich mir auch zurzeit überlege.

Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass Theoretiker von der Uni, die sich nebenbei nichts praktisches angeeignet haben, kein längeres Praktikum, keine Werkstudententätigkeit und am Besten auch noch eine theoretische Abschlussarbeit, da kann ich mir vorstellen, dass die sich eher schwer tun mit der Jobsuche. IT ist halt nicht wie Informatik. Gerade viele ältere Informatik Profs erzählen Studis Blödsinn wie "programmieren müsst ihr mal später eh nicht, das machen nur die FHler"

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

und im kaufmännischen gibts leider auch keinen fachkräftemangel.

hier werden handwerker und metaller gesucht wie blöd, aber im kaufmännischen ist nichts zu machen, vielleicht im vertrieb aber sonst war es das.....

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Fachkraft ist man erst als Spezialist nach ein paar Jahren Berufserfahrung. Aber auch der Grundtenor bei den Absolventen stimmt schon. Es gibt auch keinen Mangel an Absolventen. Ganz und gar nicht.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Bin selbst Informatiker (Promotion so gut wie abgeschlossen) und war vor einigen Monaten selbst mit Jobsuche beschäftigt.

Meine Erfahrung ist auch die, dass auf viele Bewerbungen erst gar keine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch folgt.

Natürlich ist der "Fachkräftemangel" erstens eine Übertreibung der Lobby-Verbände (Bitkom, VDI) und zweitens wollen viele Unternehmen erfahrene Leute. Und als Absolvent mangelt es daran eben noch.

Nichtsdestotrotz würde man sich eigentlich erwarten, dass ein Unternehmen einem Absolventen die Chance auf Einarbeitung anbietet. Nur scheint das wohl nicht oft der Fall sein.
Dabei sollte ein Unternehmen jedoch auch bedenken, dass selbst eine erfahrene Fachkraft unter Umständen genauso eine Einarbeitungszeit durchlaufen muss wie ein Absolvent. Neues Projekt heisst eben auch neue Erfahrungen sammeln.
Und ich spreche jetzt nicht von jemanden der jahrelang nur SAP Module X und Y macht.

Zusammenfassend bin ich zu dem Schluss gekommen:

  1. Es gibt keinen Fachkräftemangel - das ließe sich nämlich einfach dadurch lösen indem man für viel Geld einen Spezialisten einkauft.
  2. Viele Unternehmen wollen Absolventen oft keine Gelegenheit geben sich in einem Gebiet einzuarbeiten -> kein Absolvent der sich weiterbildet -> aus Absolventem wird kein Spezialist (Fachkraft) -> Teufelskreis
  3. Reallohn ist seit Jahren effektiv stagnierend, was einem Fachkräftemangel widerspricht.
  4. Studentenzahlen steigen kontinuierlich an, wodurch es am Ende vielleicht sogar noch zu einem Fachkräfteüberschuss kommt
  5. Fachkräftemangel ist ein gutes Argument der Industrie um das Mindesteinkommen für Ausländische "Fachkräfte" abzusenken -> siehe Blue Card
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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesagentur-fuer-Arbeit-Nicht-ueberall-in-der-IT-fehlen-Fachkraefte-1780301.html

So langsam beginnt es auch in der schreibenden Zunft bekannt zu werden, daß wenn man schon pauschalisiert man sich eher wieder auf der steigenden Flanke des Schweinezyklus befindet - hatten wir alles in den 90ern schonmal. Aber das Gedächtnis ist kurz und ehrlich gesagt mag ich es dem Volontärsprekariat nichtmal vorwerfen.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Stellt euch vor, ihr habt eine Putzfirma und volle Auftragsbücher. Ihr sucht Putzfachkräfte. Ihr könnt aber nur so und so viel Euro pro Stunde zahlen, weil eure Auftraggeber ein bestimmtes Preisniveau für solcherart Leistungen erwarten und nicht bereit sind, mehr zu bezahlen. Ihr bekommt für den Preis aber nicht genug Bewerber und eure Putzfachkräfte müssen daher ständig Überstunden machen. Ihr schaltet dauernd Stellenanzeigen, aber die Bewerber, die sich daraufhin melden, sind nicht genug qualifiziert. Damit sind sie praktisch auch zu teuer.

=> Es kann also durchaus gleichzeitig hohe Arbeitslosigkeit, sinkendes Lohnniveau und Fachkräftemangel geben.

Ich denke der springende Punkt ist, dass ihr euch unter Fachkräftemangel etwas anderes vorstellt. Für Firmen beginnt der Fachkräftemangel eben schon dann, wenn nicht mehr in jedem Fall jede Stelle zum gewünschten Preis besetzt werden kann. Preise werden doch heute meist durch den globalen Wettbewerb von außen festgelegt.

Ich denke übrigens schon, dass gerade ein IT'er auch direkt nach dem Studium schon so etwas wie eine Fachkraft sein kein. Bei BWL ist das aber tatsächlich in den seltensten Fällen der Fall.

Ich kann mir schon vorstellen, dass die meisten Stellen bei den Beratungen zu finden sind. Die Unternehmen wollen eben nicht mehr so viele fest einstellen, sondern holen sich die Fachkräfte bei Bedarf über die Beratung ins Haus. Ist ein Projekt abgeschlossen, kann man die Leute wieder abbestellen.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

WInfo anner relativ guten FH.
18 Monate während Studium gearbeitet.
45k mit 1 Interview und vielen Angeboten per xing. sehe kein problem =D

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Einen Absolventenmangel scheint es nicht zu geben, sonst würden die Gehälter ja steigen. Fachkräfte sind berufsefahrene Kräfte, also mit Lehre oder Studium und einigen Jahren relevanter Berufserfahrung.

Lounge Gast schrieb:

Mal eine andere Frage: hat ein Mangel, also eine hohe
Nachfrage, nicht eigentlich einen Preisanstieg als Folge und
nicht Lohnsenkungen?

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Lounge Gast schrieb:

Ich weiß nicht, korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber
ich finde gerade IT ist mittlerweile auch ein überlaufenes
Studiumfach.

Korrektur:

  • IT ist kein Studienfach
  • Die Zahl der Informatik-Studienanfänger wächst nicht schnell genug

Nur um dir dass mal ins Gedächtnis zu rufen: Der Markt für IT wächst jährlich zweistellig. Ein Ende ist nicht abzusehen. Potential für weiteres Wachstum sehe ich jeden Tag reichlich:

  • Mein LCD Fernseher braucht 12 Sekunden zum booten und 2 Sekunden für einen Senderwechsel
  • Ich schleppe ständig Geld mit mir rum, weil das Bezahlen mit Karte so nervig umständlich ist, dass sich nur größere Beträge lohnen
  • Das Navi in meinem Auto ist langsam und produziert teils haarsträubende Routen, weil es von Ampeln und Rush Hour Verkehr nichts weiss.
  • Unsere Kunden verwenden zahlreiche uralte Host-Systeme, die teils vor meiner Geburt installiert wurden
  • Wenn ich dann im ICE sitze, ist die Internet Verbindung so unsäglich langsam, dass das Ausdruck "Immobiles Internet" eher passen würde

Kurz gesagt, es gibt unheimlich viel zu tun und bei weitem nicht genug Informatiker um meine Probleme in absehbarer Zeit zu lösen.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Informatik fangen zwar viele an, aber die wenigsten ziehen es wirklich durch.

Ich arbeite in einer 50 Mann IT-Consultingfirma und das, was dort aus den FHs und Unis dieses Landes kommt ist wirklich erschreckend. Die Leute haben - bis auf ihr bisschen Studiumwissen - keine Ahnung von der Materie, wollen aber mindestens 50k im Jahr, BMW Dienstwagen, 35 Tage Urlaub und eine 40 Stunden Woche.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Bitte einmal lesen! Sehr interessant ist auch die Analyse.

www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesagentur-fuer-Arbeit-Nicht-ueberall-in-der-IT-fehlen-Fachkraefte-1780301.html

an den Threadersteller. Eigentlich dürftest du bei Bewerbungen aber keine Probleme haben, etwas zu finden.

PS: http://de.wikipedia.org/wiki/Facharbeiter

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

bin noch mal der Winfler von oben ( gut gibt mehrere, bin der, der problemlos 2009 eingestiegen ist )

also zu den Gehältern : die sind gestiegen. Als ich Anfang 2005 anfing, sagte uns ein Prof, im Mittelstand gibt es so 35 k, im Konzern so 40 k und einige Top Leute bekommen auch 45 k zum Einstieg, was aber schon sehr viel sei.

Heute kommen gute Winfler im Konzern auch gut 50 k, im Mittelstand problemlos auf 40 oder auch 45 k. Bin selbst bei einem großen Mittelständler mit 45 k fix + 4 tsd variabel eingestiegen.

Das bezieht sich aber auf Süddeutschland.

Gerade hier im Süden kann ich für den Bereich IT Beratung ( heißt auch Entwicklung ) sagen, dass im Mittelstand fast jeder einen Job kriegt der einen entsprechenden Abschluss vorweist, etwas Erfahrung hat ( z.b: gute Praktika, Werkstudent ) und nicht gerade besoffen zum VG kommt.

Allerdings bin ich bezüglich des Mangels auch etwas kritisch. Es fangen viele Informatik an, die Hälfte kommt ca. durch. Sind etwa 15 tsd Absolventen pro Jahr. Viele Unternehmen haben eher eine junge Altersstruktur, ausser bei bestimmen Technologien ( wo ich unterwegs bin ) da gibt es keinen Altersersatzbedarf ( im Gegensatz zu den Ingenieuren ) d.. wenn das Wachstum einbricht, gibt es ein Problem.

Zum Fernseher der lange bootet : schau mal auf das Schild hinterm TV, wo der gefertigt wurde. D.h. Jobs in dem Bereich entstehen nicht immer hier bei uns. Auch wenn F&E teils hier noch gemacht wird.

Dennoch gibt es sicher immer noch viel zu tun im IT Bereich.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Fachkräftemangel ist kein Absolventenmangel. Und was Fachkräftemangel ist, ist echt eine Definitionssache.

Für dich vereinfacht:
Direkt nach der Hochschule bist du keine Fachkraft.
An Leuten wie dir herrscht kein Mangel.
Du musst dir deinen Platz erkämpfen wenn es ein guter Platz sein soll den viele wollen.
Alternativ kannst du dich bei einer 30 Mann Bude als Admin bewerben. Da wird es kaum Mitbewerber geben.

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen,

ich möchte mal gerne eine Diskussion zum angeblichen
Fachkräftemangel starten. Was haltet Ihr von diesem
"Gerücht", existiert er wirklich oder sollen damit
nur die Löhne gedrückt werden? Natürlich lässt sich das nicht
auf alle Studienfächer gleichermaßen übertragen, aber ich
rede hier vor allem über die MINT Fächer.

Ich als Informatik Absolvent kann diesen Mangel nirgends
spüren. Wo sind die ganzen Stellen als Java-Programmierer,
IT-Architekt oder Softwareentwickler? Wo? Ich sehe nur lauter
Stellen in der Beratungsbrachne und HR-Stellen, warscheinlich
um die nicht endende Anzahl an Bewerbungen in den Griff zu
bekommen. Warum sehe ich dann meine Absolventenkollegen mit
100 anderen Absolventen in AC's rumhampeln oder warum
muss ich erst einen unnötigen Interview-Marathon mit Vier
Interviews über mich ergehen lassen damit ich endlich mal
Vollzeit arbeiten darf endlich Erfahrungen sammeln kann?

Ich bin momentan in der Bewerbungsphase und finde es
ernüchternd was sich die Personaler alles nutzloses einfallen
lassen um Argumente zu finden, mich NICHT einzustellen. Wenn
da ein Fachkräftemangel da wäre, dann würde sich sowas durch
die einfach Nachfrage an Absolventen doch in nichts auflösen
oder?
Das Angebot scheint ja offensichtlich nicht so schlecht zu
sein!? AC's, Brainteaser, Interviewmarathon...da wird
man doch Banane.

Könnt Ihr aus eigener Erfahrung sprechen oder kennt Ihr
Absolventen Freunde/Freundinnen die gleiche Erfahrungen
gemacht habe? Bin gespannt :)

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Ist ja nicht so! Also kein Mangel!

Lounge Gast schrieb:

Und warum sollten die Löhne gedrückt werden? Ist ja eher das
Gegenteil! Wenn es deutlich mehr Jobs als Fachkräfte gibt,
locken die Unternehmen doch mit hohen Gehältern.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Das was Du hier als offene Probleme beschrieben hast sind meistens keine Aufgaben für Informatiker. Das Zeitverhalten Deines Fernsehers (ist bei mir auch so) liegt wohl weniger an ineffektivem Code, sondern eher daran, dass aus Kostengründen billige Prozessoren verbaut werden, die nicht ausreichend Rechenleistung bieten. Das ist die Aufgabe von Entwicklungsingenieuren Nachrichtentechnik/Datentechnik. Das Internet im Zug hat mit Informatik wirklich nichts zu tun, das ist Datentechnik/Netzwerktechnik. Auch da sind eher Nachrichtentechniker gefragt.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Ich weiß nicht, korrigiert mich wenn ich falsch liege,
aber
ich finde gerade IT ist mittlerweile auch ein überlaufenes
Studiumfach.

Korrektur:

  • IT ist kein Studienfach
  • Die Zahl der Informatik-Studienanfänger wächst nicht
    schnell genug

Nur um dir dass mal ins Gedächtnis zu rufen: Der Markt für IT
wächst jährlich zweistellig. Ein Ende ist nicht abzusehen.
Potential für weiteres Wachstum sehe ich jeden Tag reichlich:

  • Mein LCD Fernseher braucht 12 Sekunden zum booten und 2
    Sekunden für einen Senderwechsel
  • Ich schleppe ständig Geld mit mir rum, weil das Bezahlen
    mit Karte so nervig umständlich ist, dass sich nur größere
    Beträge lohnen
  • Das Navi in meinem Auto ist langsam und produziert teils
    haarsträubende Routen, weil es von Ampeln und Rush Hour
    Verkehr nichts weiss.
  • Unsere Kunden verwenden zahlreiche uralte Host-Systeme, die
    teils vor meiner Geburt installiert wurden
  • Wenn ich dann im ICE sitze, ist die Internet Verbindung so
    unsäglich langsam, dass das Ausdruck "Immobiles
    Internet" eher passen würde

Kurz gesagt, es gibt unheimlich viel zu tun und bei weitem
nicht genug Informatiker um meine Probleme in absehbarer Zeit
zu lösen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

IT sind nicht nur Informatiker, da sind auch sehr viele Ingenieure tätig!

Lounge Gast schrieb:

bin noch mal der Winfler von oben ( gut gibt mehrere, bin
der, der problemlos 2009 eingestiegen ist )

also zu den Gehältern : die sind gestiegen. Als ich Anfang
2005 anfing, sagte uns ein Prof, im Mittelstand gibt es so 35
k, im Konzern so 40 k und einige Top Leute bekommen auch 45 k
zum Einstieg, was aber schon sehr viel sei.

Heute kommen gute Winfler im Konzern auch gut 50 k, im
Mittelstand problemlos auf 40 oder auch 45 k. Bin selbst bei
einem großen Mittelständler mit 45 k fix + 4 tsd variabel
eingestiegen.

Das bezieht sich aber auf Süddeutschland.

Gerade hier im Süden kann ich für den Bereich IT Beratung (
heißt auch Entwicklung ) sagen, dass im Mittelstand fast
jeder einen Job kriegt der einen entsprechenden Abschluss
vorweist, etwas Erfahrung hat ( z.b: gute Praktika,
Werkstudent ) und nicht gerade besoffen zum VG kommt.

Allerdings bin ich bezüglich des Mangels auch etwas kritisch.
Es fangen viele Informatik an, die Hälfte kommt ca. durch.
Sind etwa 15 tsd Absolventen pro Jahr. Viele Unternehmen
haben eher eine junge Altersstruktur, ausser bei bestimmen
Technologien ( wo ich unterwegs bin ) da gibt es keinen
Altersersatzbedarf ( im Gegensatz zu den Ingenieuren ) d..
wenn das Wachstum einbricht, gibt es ein Problem.

Zum Fernseher der lange bootet : schau mal auf das Schild
hinterm TV, wo der gefertigt wurde. D.h. Jobs in dem Bereich
entstehen nicht immer hier bei uns. Auch wenn F&E teils
hier noch gemacht wird.

Dennoch gibt es sicher immer noch viel zu tun im IT Bereich.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Der Punkt ist doch der: viele Leute aus den Fachrichtungen, in denen (angeblich) ein Mangel herrscht denke sich "Ach, ich bekomme ja sowieso einen Job, da brauche ich mich um sonst nichts mehr kümmern" und lernen aufgrund dieser Einstellung weder eine Fremdsprache sicher noch machen sie Praktika. Solche Leute sind dann natürlich nicht zu gebrauchen...

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Lounge Gast schrieb:

Fachkräftemangel ist kein Absolventenmangel. Und was
Fachkräftemangel ist, ist echt eine Definitionssache.

Zuviel Berufserfahrung wird von den allermeisten Arbeitgebern aber auch nicht gewünscht, denn dann sind die "Fachkräfte" den Junior-Managern nämlich wieder zu alt und lassen sich als alte Hasen kein X für ein U vormachen. Ansonsten gäbe es nicht so viele ältere, einschlägig berufserfahrene Langzeitarbeitslose, die nur schwer wieder einen qualifikationsgerechten und entsprechend vergüteten Arbeitsplatz finden.

Es gilt der uralte Spruch: Gesucht werden 25-Jährige mit 30-jähriger Berufserfahrung. Daran hat sich trotz aller gegenteiligen Beteuerungen von Arbeitgeber(verbände)n und Politik nichts grundlegend geändert. Die betriebliche Aus- und Weiterbildung werden ausgelagert und die Kosten dafür sozialisiert, das Reallohnniveau durch die "Flexibilisierung" des Arbeitsmarktes gesenkt und dank des demographischen Wandels gehen die Arbeitslosigkeit, die Schul- und Studienabgänger und damit auch die Bewerberzahlen zurück. Bewerberrückgang heißt dann eben "Fachkräftemangel" genauso wie 0,4 % BIP-Anstieg euphemistisch als "Wirtschaftswachstum" propagiert werden. Noch Fragen, Kienzle?

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Es gibt in Deutschland keinen Fachkräftemangel, was hier zählt ist billig, billig, billig und die sehr guten gehen ins Ausland.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Ganz einfach:
Mindestlohn rauf auf 13.50 EURO
keine Befristung, nach 3 Monaten Festanstellung
keine 450,00 Euro-Jobs
Hartz IV abgeschafft.
Und wenn Du die Aufragsbücher immer noch voll hast, dann gehst Du nach CHINA und putzt die Reissäcke, Du Arschloch.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Als Fachkräftemangel wird das zurückgehende Volumen der Bewerber, welche sich um eine Arbeitsplatz balgen, bezeichnet.

Beispiel:

Vor 10 Jahren gab es für einen Arbeitsplatz 100 Bewerber, wo sich die HR genüsslich Mitarbeiter ausuchen konnte. Heute sind es teilweise NUR 30 Bewerber, welche sich aufgrund der schlechten Bezahlung oftmals nur lustlos um einen Arbeitsplatz rangeln.

Schon schreien die Personaler: FACHKRÄÄÄÄÄFTEMANGEL!!!

Somit kann ich mich meinem Vorautor (Bewerberrückgang heißt dann eben "Fachkräftemangel" genauso wie 0,4 % BIP-Anstieg euphemistisch als "Wirtschaftswachstum" propagiert werden) anschließen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Lounge Gast schrieb:

Zuviel Berufserfahrung wird von den allermeisten Arbeitgebern
aber auch nicht gewünscht, denn dann sind die
"Fachkräfte" den Junior-Managern nämlich wieder zu
alt und lassen sich als alte Hasen kein X für ein U
vormachen. Ansonsten gäbe es nicht so viele ältere,
einschlägig berufserfahrene Langzeitarbeitslose, die nur
schwer wieder einen qualifikationsgerechten und entsprechend
vergüteten Arbeitsplatz finden.

Deine Annahmen halten Ockhams Rasiermesser nicht stand.

  • Dass der Chef jünger ist als der Schnitt im Team ist in vielen Branchen die Regel. Führungskraft wird man heute kaum noch durch die Dauer der Betriebszugehörigkeit. Das müßte permanent für Konflikte sorgen - faktisch ist das nicht der Fall.
  • Die Gesamtzahl arbeitsloser Ingenieure über 45 geht beispielsweise seit Jahren zurück. Aktuell sind es 20.000.
  • Berufserfahrung ist nicht Berufserfahrung. Die Relevanz für die Zielstelle ist entscheidend. Wer Jahrzehnte lang nur in seiner technischen Nische gearbeitet hat, qualifiziert sich damit kaum für andere Aufgaben. Das trifft auf viele ältere Fachkräfte zu. Man spricht auch von Dequalifizierung oder neudeutsch "Fachidoten".
  • Die Arbeitslosigkeit unter den "alten" ist nicht gleichverteilt. Wer nicht mobil ist und nur in strukturschwachen Gebieten sucht, wird es schwer haben.
antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

loooooooooool, 13.50 Mindestlohn ? dafür würde ich morgens aber nicht aufstehen ! Man man man, seid ihr Informatiker oder Versager ? also ganz ehrlich, wer zurzeit keinen Job als fähiger Informatiker kriegt, ist entweder unfähig oder kann sich echt null verkaufen ! wer vllt. zu einer IT Beratung mit Metall Band T Shirt und langen Haaren zum Gespräch kommt, muss sich auch nicht wundern.

Oder kommt ihr aus dem Osten oder sonstigen strukturschwachen Regionen und habt einen Suchradius von 20 km um euer kaff ?

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Ich hab mich im IT-Support beworben, Stundenlohn 17 EUR und man erhält nicht mal eine Antwort. Das sind nice-to-have-Ausschreibungen.

Fachkräftemangel gibt es keinen. Der wird herbeigeredet, um möglichst noch weitere Freizügigkeitsregelungen durchzusetzen. Die Computer-Inder, die für 85.000 EUR Minimum nicht hierher kommen, werden auch bei der neuen 41.000er-Grenze nicht kommen, weil denen selbst die 85.000 EUR noch zu wenig sind.

Deutschland ist Lohndumping-Land. Hab jahrelang Payrolls eingesehen. Großbritannien zahlt teilweise das 3-fache. USA noch höher.

Was glaubt ihr denn, warum der Süden Europas so einen Hass hat? Die können gar nicht nach vorne kommen, weil Merkel mit ihrer Lohnpolitik Rest-Europa quasi den Krieg erklärt hat. Aber es reicht eben nicht für alle.

Was meint ihr, wie schnell hier die Arbeitslosenzahlen ansteigen, wenn Leiharbeit begrenzt wird? Oder Mindestlöhne politisch eingeführt werden? So schnell könnt ihr gar nicht gucken, wie plötzlich die Arbeitslosenzahlen nach oben schnellen.

Ich kenne Doktoren, die gehen unter 2000 EUR brutto nach Hause.
So mancher Rechtsanwalt macht lieber eine Wohnzimmerkanzlei, weil er sich die Innenstadtmiete nicht mehr leisten kann.

Fachkräftemangel ist reine Staatspropaganda.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

oh man IT Support zähle ich nicht unter Fachkraft. Der Support wird heute woanders gemacht. Achso, schau mal was man in Italien oder Spanien so verdient, dagegen ist Deutschland ein Paradies. Aber wahrscheinlich kommst Du aus einer strukturschwachen Region, wo man wenig verdient. Beispiel FFM, Stuttgart und München, der MEDIAN ( wenn Du weisst was das ist ) verdient dort 43 tsd Euro Brutto pro Jahr als Vollzeitarbeitnehmer.

Aber das ist sicher auch Staatspropaganda ...

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Amerikanische Firmen in Deutschland haben schon immer sehr gut bezahlt, aber viel weniger wie für den gleichen Job in den USA. Und da sind dann auch noch die Sozialleistungen der Firmen viel besser als in D.

Lounge Gast schrieb:

Ich hab mich im IT-Support beworben, Stundenlohn 17 EUR und
man erhält nicht mal eine Antwort. Das sind
nice-to-have-Ausschreibungen.

Fachkräftemangel gibt es keinen. Der wird herbeigeredet, um
möglichst noch weitere Freizügigkeitsregelungen
durchzusetzen. Die Computer-Inder, die für 85.000 EUR Minimum
nicht hierher kommen, werden auch bei der neuen
41.000er-Grenze nicht kommen, weil denen selbst die 85.000
EUR noch zu wenig sind.

Deutschland ist Lohndumping-Land. Hab jahrelang Payrolls
eingesehen. Großbritannien zahlt teilweise das 3-fache. USA
noch höher.

Was glaubt ihr denn, warum der Süden Europas so einen Hass
hat? Die können gar nicht nach vorne kommen, weil Merkel mit
ihrer Lohnpolitik Rest-Europa quasi den Krieg erklärt hat.
Aber es reicht eben nicht für alle.

Was meint ihr, wie schnell hier die Arbeitslosenzahlen
ansteigen, wenn Leiharbeit begrenzt wird? Oder Mindestlöhne
politisch eingeführt werden? So schnell könnt ihr gar nicht
gucken, wie plötzlich die Arbeitslosenzahlen nach oben
schnellen.

Ich kenne Doktoren, die gehen unter 2000 EUR brutto nach Hause.
So mancher Rechtsanwalt macht lieber eine Wohnzimmerkanzlei,
weil er sich die Innenstadtmiete nicht mehr leisten kann.

Fachkräftemangel ist reine Staatspropaganda.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Um über einen Fachkräftemangel zu disputen, muss doch erst mal eine klare Definition her, was eine FACHKRAFT ist?

Handelt es dabei um die Bäckereiverkäuferin, welche klaglos 6 Stunden in der Bäckerei für 8,50 ?/h ihren Dienst verrichtet, den promovierten WiWi für 90 k, den Facharbeiter, welcher für 12 ?/h für einem Handwerksbetrieb tätig ist oder den BWL, welcher als Zeitarbeitnehmer in der Fabrik sein Dasein fristet?

Oder ist bei Fachkräftemängel der Ingenieur gemeint, welcher für 20 k seine Mitarbeit hierzulande verweigert und es vorzieht für mehr Geld außeralb Deutschlands zu arbeiten?

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Das sind alles Fachkräfte (Bächereifachverkäuferin unterstellt, der Ingenieur aber nur als Nicht-Absolvent und der BWLer nur mit BWL-Tätigkeit..

Lounge Gast schrieb:

Um über einen Fachkräftemangel zu disputen, muss doch erst
mal eine klare Definition her, was eine FACHKRAFT ist?

Handelt es dabei um die Bäckereiverkäuferin, welche klaglos 6
Stunden in der Bäckerei für 8,50 ?/h ihren Dienst verrichtet,
den promovierten WiWi für 90 k, den Facharbeiter, welcher für
12 ?/h für einem Handwerksbetrieb tätig ist oder den BWL,
welcher als Zeitarbeitnehmer in der Fabrik sein Dasein fristet?

Oder ist bei Fachkräftemängel der Ingenieur gemeint, welcher
für 20 k seine Mitarbeit hierzulande verweigert und es
vorzieht für mehr Geld außeralb Deutschlands zu arbeiten?

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

also unter Fachkräftemangel wird der Mangel verstanden unter ganz bestimmten MINT Arbeitskräften. Teilweise in der IT ( dort aber die hochqualifizierten, keine Supporter ), E-Technik, teilweise im Maschinen und - Fahrzeugbau.

Und kein Ing muss für 20 k arbeiten. Wo lebst den du ? selbst die viel geschmähten Dienstleister bezahlen schon 40 - 50 k zum Einstieg.

Halt Berufsjammerer, sicher Ossis, Linke und / oder Langzeitarbeitslose.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Lounge Gast schrieb:

Die Relevanz für
die Zielstelle ist entscheidend. Wer Jahrzehnte lang nur in
seiner technischen Nische gearbeitet hat, qualifiziert sich
damit kaum für andere Aufgaben. Das trifft auf viele ältere
Fachkräfte zu. Man spricht auch von Dequalifizierung oder
neudeutsch "Fachidoten".

  • Die Arbeitslosigkeit unter den "alten" ist nicht
    gleichverteilt. Wer nicht mobil ist und nur in
    strukturschwachen Gebieten sucht, wird es schwer haben.

Arbeitgeber, die "Fachkräftemangel" beklagen, sind nicht bereit, in Einarbeitung, Fort- und Weiterbildung zu investieren. Deshalb werden vorzugsweise Bewerber aus ungekündigten Stellungen (Jobwechsler) gescuht, die sämtliche Erfahrungen und Fertigkeiten bereits mitbringen. Berufsanfänger oder "Fachidioten", die nicht sofort einsetzbar sind, bleiben unberücksichtigt.

Alte "Fachidioten" sind meistens räumlich immobil, weil sie ihr Häuschen oder Familie an einem festen Ort haben. Der Arbeitsmarkt erwartet hingegen "Jobnomaden", die sich heute in Stuttgart, morgen in Hamburg und übermorgen in Dubai verdingen.

Zugegeben ist die Arbeitsmarktlage in Süddeutschland entspannter und wegen der dort durchschnittlich höheren Einkommen gibt es auch mehr Bewerber als in strukturschwachen Niedriglöhner-Regionen. Der "Fachkräftemangel" wird aber nicht nur im Zonenrandgebiet von Hessen-Thüringen "propagiert", sondern bundesweit. Altkanzler Helmut Schmidt sagte "Unternehmen leiden an Fachkräftemangel? Dann sollen sie anständige Löhne bezahlen." Wenn sie wettbewerbsfähige Löhne nicht über Produktpreise am Markt hereinholen können, ist nicht die Globalisierung daran schuld, sondern die Produktion an dem Standort ineffizient.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Fachkräte sind auch examinierte Altenpfleger u.s.w. Hat mit MINT nichts zu tun. Es hat auch schon Zeiten gegeben, als es viel zuviele MINT-Absolventen gab. Schweinezyklus!!

Lounge Gast schrieb:

also unter Fachkräftemangel wird der Mangel verstanden unter
ganz bestimmten MINT Arbeitskräften. Teilweise in der IT (
dort aber die hochqualifizierten, keine Supporter ),
E-Technik, teilweise im Maschinen und - Fahrzeugbau.

Und kein Ing muss für 20 k arbeiten. Wo lebst den du ? selbst
die viel geschmähten Dienstleister bezahlen schon 40 - 50 k
zum Einstieg.

Halt Berufsjammerer, sicher Ossis, Linke und / oder
Langzeitarbeitslose.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Lounge Gast schrieb:

Arbeitgeber, die "Fachkräftemangel" beklagen, sind
nicht bereit, in Einarbeitung, Fort- und Weiterbildung zu
investieren. Deshalb werden vorzugsweise Bewerber aus
ungekündigten Stellungen (Jobwechsler) gescuht, die sämtliche
Erfahrungen und Fertigkeiten bereits mitbringen.
Berufsanfänger oder "Fachidioten", die nicht sofort
einsetzbar sind, bleiben unberücksichtigt.

Mich stört so ein bißchen der moralisierende Unterton der Debatte. Jeder braucht erst mal Zeit zum Einlernen. Aber Unternehmen sind keine gemeinnützigen Weiterbildungseinrichtungen sondern in erster Linie gewinnorientiert und irgendwann muß der Break Even erreicht werden. Wenn ich einen Mitarbeiter einstelle, habe ich ziemlich genau ein halbes Jahr Zeit zum Anlernen. Wenn der Kandidat länger braucht oder er scheitert, gibt es in Deutschland keine Möglichkeit, den Mitarbeiter wieder zu entlassen.

Der Terminus Fachkräftemangel kommt nicht vom Papst oder vom Dalai Lama. Das Ganze kommt von Arbeitgeberverbänden und wird dann von Politikern nachgeplappert. Ich glaube, es ist hinlänglich bekannt, das AG-Verbände hauptsächlich eigene Interessen vertreten. Im Kapitalismus sind diese meist nicht zwingend im Sinne des Gemeinswohls. Fachkräftemangel heißt vor allem: Viele passende und günstige Bewerber

Alte "Fachidioten" sind meistens räumlich immobil,
weil sie ihr Häuschen oder Familie an einem festen Ort haben.
Der Arbeitsmarkt erwartet hingegen "Jobnomaden",
die sich heute in Stuttgart, morgen in Hamburg und übermorgen
in Dubai verdingen.

Das Beispiel Stuttgart ist nicht sehr günstig gewählt. Dort gibt es quasi Vollbschäftigung. Glaube kaum, dass Stuttgarter zwangsumsiedeln müssen.

Wenn sie
wettbewerbsfähige Löhne nicht über Produktpreise am Markt
hereinholen können, ist nicht die Globalisierung daran
schuld, sondern die Produktion an dem Standort ineffizient.

Jeder darf erst mal alles fordern. Die Frage lautet ja eher, wie setzt die Politik anständige Anreize und wie kann jeder einzelne reagieren, um seinen Marktwert zu erhöhen. Im Zweifel sind immer die anderen Schuld. Aber es soll ja durchaus Menschen in Deutschland geben, die kein Problem haben, anständig bezahlte Jobs zu finden.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Lounge Gast schrieb:

Mich stört so ein bißchen der moralisierende Unterton der
Debatte. Jeder braucht erst mal Zeit zum Einlernen. Aber
Unternehmen sind keine gemeinnützigen
Weiterbildungseinrichtungen sondern in erster Linie
gewinnorientiert und irgendwann muß der Break Even erreicht
werden. Wenn ich einen Mitarbeiter einstelle, habe ich
ziemlich genau ein halbes Jahr Zeit zum Anlernen. Wenn der
Kandidat länger braucht oder er scheitert, gibt es in
Deutschland keine Möglichkeit, den Mitarbeiter wieder zu
entlassen.

"Fachkräfte" kann ein Unternehmen entweder selbst als Nachwuchs (betriebliche Berufsausbildung, Übernahme von Werkstudenten usw.) NACHHALTIG heranziehen - so wie es früher in guten oder schlechten Zeiten ja auch funktionierte - oder eben wie neuerdings KURZFRISTIG am Markt beschaffen (teilweise auch über Leih- oder Zeitarbeit). Wie so vieles andere wurde und wird eben auch die interne Personalentwicklung aus Kostengründen branchenübergreifend ausgelagert. Unternehmen sind keine gemeinnützigen Weiterbildungseinrichtungen? Nein, natürlich nicht, dafür ist ja der Staat zuständig? Dann ist "Fachkräftmangel" ein Problem der Wirtschaft, welches sie selber lösen muss und soll - marktwirtschaftlich durch steigende Preise (Löhne) bei knappem Angebot und nicht durch Verbandsgejammer und Politiker-Nachplappern.

Der Terminus Fachkräftemangel kommt nicht vom Papst oder vom
Dalai Lama. Das Ganze kommt von Arbeitgeberverbänden und wird
dann von Politikern nachgeplappert. Ich glaube, es ist
hinlänglich bekannt, das AG-Verbände hauptsächlich eigene
Interessen vertreten. Im Kapitalismus sind diese meist nicht
zwingend im Sinne des Gemeinswohls. Fachkräftemangel heißt
vor allem: Viele passende und günstige Bewerber

Das Beispiel Stuttgart ist nicht sehr günstig gewählt. Dort
gibt es quasi Vollbschäftigung. Glaube kaum, dass Stuttgarter zwangsumsiedeln müssen.

Unattraktive Lebensqualität und überhöhte Lebenshaltungskosten in übersetzten Ballungsräumen führen auch zu Abwanderungsbewegungen. Bezahlbarer Wohnraum (angemietet oder Eigentum), vielfältigere Freizeitangebote usw. locken viele Schwaben nach Berlin und in andere Städte des viel geschmähten Ostens, wo Baugrundstücke oder Wohnungen nicht nur erschwinglicher, sondern auch großzügiger und lebenswerter gelegen sind (weiträumigere Landschaften, geringere Bevölkerungsdichte, modernere Infrastruktur mit weniger Überfüllungsproblemen etc.). Zunehmend werden die weichen Standortfaktoren wichtiger werden - die heutigen Boomregionen Rhein-Main oder Stuttgart sind das Ruhrgebiet der Zukunft, denn der Strukturwandel wird weitergehen.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

auch wenn die Mieten im Östen billiger sind, würde da kaum ein Schwabe gern hin wollen ! verliebt man seinen Job im Großraum Stuttgart ? so what, gibt genügend andere. Wohnt man in der sächsischen Provinz, mit Eigenheim, hat man ein Problem !

und die Schwaben, die nach Berlin gehen, sind eher die linken, Ökos und anderes Ge... die meist einen guten Job in der Politik bzw. im Dunstkreis der Politik haben. Prenzlberg und gute Viertel von Berlin haben längst Stuttgarter Preisniveau erreicht.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

An den Threadersteller
Irland sucht gerade sehr viele IT'ler.
Mobilität ist gefragt !

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

BWL'er sind keine Fachkräfte!
BWL' er sind die Kameltreiber der Fachkräfte und Fachkräfte sind die Kamele!

Und Kamele sind die produktiven Menschen, die nicht nur ein Papierstapel von Stelle A nach Stelle B legen.
Kamele sind Ingenieure, Techniker, Naturwissenschaftler, Informatiker.
Es sind die Menschen auf deren Rücken der Wohlstand dieser Gesellschaft aufgebaut wurde und erhalten wird.

OK, der TE ist ein Informatiker aber auch er ist keine Fachkraft!

Die Realität ist:

Studium Abgeschlossen: Absolvent.

1-3 Jahre Berufserfahrung: Joung Professional.

3-7 Jahre Berufserfahrung: Fachkraft.

7-18 Jahre Berufserfahrung: Experte

18 Jahre: Führungskraft oder Arbeitslos da Alteisen ohne Führungs- und Durchsetzungsvermögen und mit veraltetem Wissen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Steht diese allgemeingültige Aussage irgendwo (außer in diesem Forum) geschrieben?

Lounge Gast schrieb:

Die Realität ist:

Studium Abgeschlossen: Absolvent.

1-3 Jahre Berufserfahrung: Joung Professional.

3-7 Jahre Berufserfahrung: Fachkraft.

7-18 Jahre Berufserfahrung: Experte

18 Jahre: Führungskraft oder Arbeitslos da Alteisen ohne
Führungs- und Durchsetzungsvermögen und mit veraltetem Wissen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Gibt es hohe Nachfrage bei niedrigem Angebot , dann steigt der Preis - sprich die Löhne. Tatsächlich sinken real die Gehälter seit zwanzig Jahren. Das beweist, dass es keinen Fachkräftemangel geben kann.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Mangel ist ein Wesen von Planwirtschaft und Zentralverwaltung. In Marktwirtschaften kann es Knappheiten nur kurzfristig geben, da Marktungleichgewichte über den Preismechanismus angepasst werden. Ist ein Gut (z. B. Fachkräfteangebot) relativ knapp, steigt die Zahlungsbereitschaft der Nachfrager und damit der Preis (bspw. Entlohnung) auf ein markträumendes Niveau.

Vor zehn Jahren wurde der "Fachkräftemangel" als Begründung für eine gelockerte Zuwanderungspolitik nach Deutschland in die politische Diskussion eingeführt (Green Card für IT-Fachleute - wir erinnern uns an die Countervailing-Power-These "Kinder statt Inder"). Trotz Lockerung der Bedingungen blieben die erhofften Migrationsströme auch in anderen Branchen als der IuK-Wirtschaft aus, insbesondere auch nach der EU-Osterweiterung bzw. dem Auslaufen temporärer Protektionsmaßnahmen (eingeschränkte Freizügigkeit).

Im Gegensatz zu Deutschland verzeichneten etwa Großbritannien, Irland und die skandinavischen Länder bemerkenswerte Zuwanderung an Fachkräften - angefangen von saisonalen Erntehelfern bis hin zu Akademikern (Ärzte, Ingenieure usw.). Offenbar sind die derzeit in Deutschland gebotenen Einkommen nicht attraktiv genug für ausländische Fachkräfte. Was sagen die Social-Media-Agenten dazu, die hier im Auftrag von Lobbyisten Volksaufklärung betreiben?

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Der letzte Punkt ist in vielen Fällen zutreffend. Das realisieren die jungen Studenten und Absolventen aber noch nicht. Kommt erst mit der Zeit, wenn sie sehen, wie ältere Kollegen rausgemobbt werden.

Lounge Gast schrieb:

BWL'er sind keine Fachkräfte!
BWL' er sind die Kameltreiber der Fachkräfte und
Fachkräfte sind die Kamele!

Und Kamele sind die produktiven Menschen, die nicht nur ein
Papierstapel von Stelle A nach Stelle B legen.
Kamele sind Ingenieure, Techniker, Naturwissenschaftler,
Informatiker.
Es sind die Menschen auf deren Rücken der Wohlstand dieser
Gesellschaft aufgebaut wurde und erhalten wird.

OK, der TE ist ein Informatiker aber auch er ist keine
Fachkraft!

Die Realität ist:

Studium Abgeschlossen: Absolvent.

1-3 Jahre Berufserfahrung: Joung Professional.

3-7 Jahre Berufserfahrung: Fachkraft.

7-18 Jahre Berufserfahrung: Experte

18 Jahre: Führungskraft oder Arbeitslos da Alteisen ohne
Führungs- und Durchsetzungsvermögen und mit veraltetem Wissen.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Ich kenne das etwas anders.

0-2 Jahre: Absolvent/Berufsanfänger
2-5 Jahre: Young Professional
5-10 Jahre: Fachkraft
10-15/20 Jahre: Experte

20: Führungsschiene oder Abstellgleis.

Lounge Gast schrieb:

Steht diese allgemeingültige Aussage irgendwo (außer in
diesem Forum) geschrieben?

Lounge Gast schrieb:

Die Realität ist:

Studium Abgeschlossen: Absolvent.

1-3 Jahre Berufserfahrung: Joung Professional.

3-7 Jahre Berufserfahrung: Fachkraft.

7-18 Jahre Berufserfahrung: Experte

18 Jahre: Führungskraft oder Arbeitslos da Alteisen
ohne
Führungs- und Durchsetzungsvermögen und mit veraltetem
Wissen.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Hatte auch die Tage ein Gespräch mit einem erfahrenen Headhunter. Er kann dieses Märchen ebenfalls nicht bestätigen. Es mangelt keineswegs an Fachkräften, sondern nur an Arbeitnehmer, die unter ihrer Qualifikation bezahlt werden wollen.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

also eine starre Einteilung nach x Berufsjahren, wann man Fachkraft ist oder nicht, gibt es nicht.

Es hängt stark von der Branche und der Tätigkeit und auch von der Persönlichkeit ab.

Ich kenne einen Bachelor, der ist mit Ende 20 schon Abteilungsleiter in einem DAX30 Konzern mit disziplinarischer Mitarbeiterverantwortung. Nach 2 Jahren war er schon Senior Consultant.

Woanders dagegen ist man 5 Jahre nach Jobeinstieg noch keine erfahrene Fachkraft.

antworten
BW-Berater

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Lounge Gast schrieb:

Gibt es hohe Nachfrage bei niedrigem Angebot , dann steigt
der Preis - sprich die Löhne. Tatsächlich sinken real die
Gehälter seit zwanzig Jahren. Das beweist, dass es keinen
Fachkräftemangel geben kann.

Durch andauernde Wiederholung wird die Aussage auch nicht wahr.

Lounge Gast schrieb:

Mangel ist ein Wesen von Planwirtschaft und
Zentralverwaltung. In Marktwirtschaften kann es Knappheiten
nur kurzfristig geben, da Marktungleichgewichte über den
Preismechanismus angepasst werden. Ist ein Gut (z. B.
Fachkräfteangebot) relativ knapp, steigt die
Zahlungsbereitschaft der Nachfrager und damit der Preis
(bspw. Entlohnung) auf ein markträumendes Niveau.

Das Mangel nur in der Planwirtschaft auftritt ist Unsinn. Selbst in einer idealtypischen Marktwirtschaft kann es Mangel geben.
Vielleicht wäre es nützlich mehr als nur die VWL-Einführungsveranstaltungen zu besuchen. Das Angebot-Nachfrage-Modell ist etwas komplexer. Zum Beispiel beeinflussen externe Faktoren immer die Preisbildung. Faktoren wie Mobilität von Angebot und Nachfrage, Einflüsse von Tarifverträgen und Mindestlohn begrenzen die Löhne nach unten hin (weitestgehend), die Nachfrage bzw. Zahlungsbereitschaft der Kunden oder der generierte Mehrwert nach oben. Wenn jemand nun mal nicht viel Geld einbringt oder einspart, dann kann seine Qualifikation noch so begehrt sein, viel Gehalt bekommt er trotzdem nicht.

Im Gegensatz zu Deutschland verzeichneten etwa
Großbritannien, Irland und die skandinavischen Länder
bemerkenswerte Zuwanderung an Fachkräften - angefangen von
saisonalen Erntehelfern bis hin zu Akademikern (Ärzte,
Ingenieure usw.). Offenbar sind die derzeit in Deutschland
gebotenen Einkommen nicht attraktiv genug für ausländische
Fachkräfte. Was sagen die Social-Media-Agenten dazu, die hier
im Auftrag von Lobbyisten Volksaufklärung betreiben?

Das ist wirklich schwach. Genauso könnte ich behaupten du wärst ein bezahlter Agent der Linkspartei oder der Gewerkschaften.
Bevor du deinen Frust öffentlich raus lässt, solltest du wenigstens versuchen die Realität zu verstehen und Aussagen richtig zu bewerten.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Anstatt Behauptungen aufzustellen, dass meine Aussage über sinkenden Reallohn falsch seien sollte man sich lieber mal kundig machen: Das sozio-ökonomische Panel erhoben vom DIW zeigt eine durchschnittliche Veränderung des realen Bruttoeinkommens im Zeitraum zwischen 2000-2010 von -4,2 %.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

ich kann BW Berater nur zustimmen. Es gibt hier zu viele die halt einfach nur gefrustet sind. Dass "Löhne" seit 20 Jahren real stagnieren, trifft vllt. für bestimmte Berufe zu, aber nicht für echte Fachkräfte. Zumal Fachkräfte keinen Lohn, sondern ein Gehalt bekommen. Und in den letzen Jahren sind Gehälter für Fachkräfte definitiv gestiegen. Real vllt. etwas weniger, aber dafür können die Arbeitgeber ja nix ( die leiden ja auch unter der Inflation )

zu Angebot und Nachfrage : echte Fachkräfte ist nichts, was man auf Knopfdruck produzieren kann. Daher kann es da auch einen längerfristigen Mangel geben.

Blöd ist nur, dass die Medien das Thema teils sehr unreflektiert aufgebauscht haben. So das ich z.B. in der BLÖD Zeitung einen Leserbrief von einem Lagerfacharbeiter lesen konnte, der meinte dass er keinen Job findet trotz zig Weiterbildungen und obwohl ja Fachkräftemangel herrscht ...

will sagen : heute denkt jeder Hinz und Kunz er sei Fachkraft und Fachkräfte seien ja verzweifelt gesucht ...

gesucht ja, aber nur ganz bestimmte Fachkräfte und auch nicht überall in Deutschland.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Wenn Fachkräfte auf diejenigen mit 3/5 bis 7/10 Jahren Berufserfahrung eingeengt werden, sind das verzerrte Präferenzen von Arbeitgebern und kein volkswirtschaftliches Problem.

Sollte es in dieser Beschäftigtengeneration sektorale Engpässe geben, kann alternativ auf die Nachwuchsgewinnung in Form von Berufsanfängern oder die Einstellung älterer Qualifizierter zurückgegriffen werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fachkr%C3%A4ftemangel#Politische_Diskussion_in_Deutschland

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Indem der Begriff Fachkraft darauf reduziert wird, was Rosinenpicker bei der Bewerberauslese gern hätten, lässt sich Kritik am Fachkräftemangel geschickt wegdefinieren. Die Logik dahinter: Alle Unternehmen suchen nur ideale Bewerber und finden sie nicht - die sie nicht wollen, sind eben keine Fachkräfte?

Wenn mehrjährige Berufserfahrung unbedingte Einstellungsvoraussetzung ist, scheuen Arbeitgeber in Wirklichkeit nur Einarbeitungszeiten, Fehlbesetzungen oder kurzfristige Fluktuation wegen nicht wettbewerbsfähiger Entlohnung (Jobwechsler). Im ersten halben oder sogar ganzen Jahr ist die Arbeitsleistung eben noch nicht auf dem Niveau der Stammbelegschaft, dafür werden niedrigere Einstiegsgehälter bezahlt. Fehlgriffe bei Neueinstellungen lassen sich auch nie ganz vermeiden - aus Risikoaversion werden Second-Best-Bewerber abgelehnt und auf einen First-Best-Kandidaten bei der nächsten Ausschreibung gehofft.

Als Absagegrund wird Berufsanfängern mitgeteilt, sie seien nicht berufserfahren genug und sollten erst mal ein Praktikum nach dem anderen machen, eventuell ergäbe sich dann mal etwas oder auch nicht. Qualifizierte Arbeitslose in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens sind den allermeisten Unternehmen wiederum zu alt. An 25-Jährigen mit 30-jähriger Berufserfahrung herrscht einfach ein Mangel.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

zum Reallohn : da muss man nach Beruf und Branche differenzieren.

Dass der Reallohn von irgendwelchen Hilfskräften gesunken ist, kann gut sein bzw. das ist definitiv so. Aber das interessiert mich als Fachkraft nicht, ich tummele mich auf ganz anderen Arbeitsmärkten.

Und nein, man macht nicht mal einfach so per Handschlag aus einem unqualifizierten Bauhilfsarbeiter einen SAP Berater.

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BW-Berater

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Eigentlich wurde es ja schon gesagt:
Sinkende Reallöhne der Allgemeinheit haben mit dem Fachkräftemangel nichts zu tun. Die Gehälter meiner Kollegen und mir steigen jedes Jahr zwischen 3-5% ohne Beförderungen oder Jobwechsel. Es gibt massenhaft Nebenleistungen und Sonderboni.
So sieht es in einem Mangelbereich aus...

Un am Ende des Tages zeichnet eine Fachkraft nicht der Abschluss oder die Berufserfahrung aus, sondern das angesammelte Wissen (Fachwissen und Methodenkenntnisse) sowie die Fähigkeit aus diesem Wissen einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen. Das Wissen und auch die Fähigkeit Mehrwert zu schaffen sammelt man aber nur zu einem kleinen Teil im Studium an, sondern meistens über Erfahrung. Deswegen kann man meistens erst nach einigen Jahren Berufserfahrung von einer Fachkraft reden.

Wenn ich jetzt einen Experten in Gebiet XYZ brauche, aber keiner arbeitslos ist, dann bringt es mir nichts auf Berufsanfänger oder ältere Qualifizierte zurückzugreifen, wenn die nun mal keine Experten in dem Gebiet sind. Das würde meine Problem dann in 3 Jahren lösen, vorausgesetzt der Mitarbeiter bleibt solange.

Und ganz nebenbei: Was genau hat der Reallohn mit dem Bruttoeinkommen zu tun? Ein sinkendes Bruttoeinkommen kann trotzdem zu einem höheren Reallohn führen. Deswegen ist die Aussage erstmal wenig aussagekräftig.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

kann BW Berater nur zustimmen. Der Typ der wegen Reallohnentwicklung jammert, ist halt so ein typischer Linker Jammerlappen.

Und ja, gerade die Bereiche wo Mangel herrscht, kann man nicht einfach mal so einen Einsteiger in absehbarer Zeit zu einer produktiven Fachkraft formen. Das ist nicht wie beim Maschinenbedienen in einer Fabrik, das jeder nach 6 Monaten Anlernzeit übernehmen kann.

Hatte mal mit ner linken Studentin eine ähnliche Diskussion. Sagte ihr z.B. wie das bei uns so ist, dass z.B. IT Berater mit Spezialwissen für Projekte jahrelang Montags her fliegen und Donnerstags wieder wegfliegen ( innerhalb Deutschlands ) und sie meinte "könne das keiner aus der Region machen ?" nein es kann keiner aus der Region machen, weil einfach die Expertise auf dem Gebiet nicht so weit verbreitet ist.

Und noch was zu den lieben Linken : dort wo keine Linke regieren, verdienen die Leute am Besten !

erst neulich einen Beitrag über junge Ostdeutsche gesehen, die in Österreich in der Gastronomie gute Jobs finden. Dort regieren keine Linke, sondern Pragmatiker ( solche die Linke als rechts-konservativ bezeichnen ) aber dort läuft die Wirtschaft !!!

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Bei der ganzen Angebot/Nachfrage Argumentation wird oft vergessen, dass es nur ein Modell ist das auf Annahmen beruht die total unrealistisch sind. Weswegen Psychologen gerne über VWLer lachen. (alle sind rational, haben Zugriff auf gleiche Infos/ Transparenz, haben die gleiche Verhandlungsmacht, unbegrenzte Mobilität)

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

BW-Berater schrieb:

Wenn ich jetzt einen Experten in Gebiet XYZ brauche, aber
keiner arbeitslos ist, dann bringt es mir nichts auf
Berufsanfänger oder ältere Qualifizierte zurückzugreifen,
wenn die nun mal keine Experten in dem Gebiet sind. Das würde
meine Problem dann in 3 Jahren lösen, vorausgesetzt der
Mitarbeiter bleibt solange.

Unternehmen, die personalpolitisch so kurzfristig denken, statt eigenverantwortlich ein HR-Portfolio aufzubauen, brauchen sich doch nicht zu wundern. Wenn die Mitarbeiter davon laufen, kann die Gehaltssteigerung inklusive Nebenleistungen und Boni nicht so besonders sein.

In der österreichischen Gastronomie und Hotellerie arbeiten inzwischen ein Fünftel (Ost-)Deutsche, während hiesige Wirte und Hoteliers kaum noch Azubis oder "Fachkräfte" (mit Methodenkompetenz und Mehrwertgenerierung; keine dusseligen Hilfsarbeiter) finden. Warum das so ist - ganz einfach: Die Ösis mit ihrer Sozialpartnerschaft zahlen halt mehr und rufen nicht nach dem Staat, der ihnen die Fachkräfte gefälligst subventionieren soll.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Hast Du überhaupt Wiwi studiert? VWLer wissen, dass diese Annahmen (rationales handeln, Markttransparenz, Verhandlungsmacht, unbegrenzte Mobilität) längst überholt sind!!!!

Es ist echt bescheuert: Die VWL wird heute dafür kritisiert, das vor 60 Jahren noch unrealistische Annahmen getroffen wurden. Das ist genauso, als würde ich alle Physiker dafür kritisieren, dass sie glauben die Erde sei eine Scheibe.

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Fachkräftemangel?. Eine Lüge der Politik/Wirtschaft. Es gibt nirgends einen Mangel, nur eine hohe Zahl von Akademiker-Arbeitslosen!!

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WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Wer sowas schreibt, hat keine Ahnung von VWL.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Herrliches Beispiel, danke!

Lounge Gast schrieb:hattel mit ner linken Studentin eine ähnliche Diskussion.

Sagte ihr z.B. wie das bei uns so ist, dass z.B. IT Berater
mit Spezialwissen für Projekte jahrelang Montags her fliegen
und Donnerstags wieder wegfliegen ( innerhalb Deutschlands )
und sie meinte "könne das keiner aus der Region machen
?" nein es kann keiner aus der Region machen, weil
einfach die Expertise auf dem Gebiet nicht so weit verbreitet
ist.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Mit dem unten geschriebenen Text hast du Recht, allerdings kann man, wenn in ganz speziellen Bereichen Leute fehlen, nicht von einem "flächendeckenden" Mangel sprechen. Und genau das versucht die Politik dem Volk ja zu verkaufen, um die Hürden für Zuwanderung zu senken.
Nur kommen dann nicht nur Leute für den ganz speziell gesuchten Bereich, sondern auch in Massenberufen, was wiederum das gesamte Lohniveau drückt.

"Eigentlich wurde es ja schon gesagt:
Sinkende Reallöhne der Allgemeinheit haben mit dem Fachkräftemangel nichts zu tun. Die Gehälter meiner Kollegen und mir steigen jedes Jahr zwischen 3-5% ohne Beförderungen oder Jobwechsel. Es gibt massenhaft Nebenleistungen und Sonderboni.
So sieht es in einem Mangelbereich aus...

Un am Ende des Tages zeichnet eine Fachkraft nicht der Abschluss oder die Berufserfahrung aus, sondern das angesammelte Wissen (Fachwissen und Methodenkenntnisse) sowie die Fähigkeit aus diesem Wissen einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen. Das Wissen und auch die Fähigkeit Mehrwert zu schaffen sammelt man aber nur zu einem kleinen Teil im Studium an, sondern meistens über Erfahrung. Deswegen kann man meistens erst nach einigen Jahren Berufserfahrung von einer Fachkraft reden.

Wenn ich jetzt einen Experten in Gebiet XYZ brauche, aber keiner arbeitslos ist, dann bringt es mir nichts auf Berufsanfänger oder ältere Qualifizierte zurückzugreifen, wenn die nun mal keine Experten in dem Gebiet sind. Das würde meine Problem dann in 3 Jahren lösen, vorausgesetzt der Mitarbeiter bleibt solange.

Und ganz nebenbei: Was genau hat der Reallohn mit dem Bruttoeinkommen zu tun? Ein sinkendes Bruttoeinkommen kann trotzdem zu einem höheren Reallohn führen. Deswegen ist die Aussage erstmal wenig aussagekräftig."

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Daher lachen ja auch nur die Psychologen. Die wissenschaftlichsten Wissenschfalter überhaupt ;-)

Lounge Gast schrieb:

Hast Du überhaupt Wiwi studiert? VWLer wissen, dass diese
Annahmen (rationales handeln, Markttransparenz,
Verhandlungsmacht, unbegrenzte Mobilität) längst überholt
sind!!!!

Es ist echt bescheuert: Die VWL wird heute dafür kritisiert,
das vor 60 Jahren noch unrealistische Annahmen getroffen
wurden. Das ist genauso, als würde ich alle Physiker dafür
kritisieren, dass sie glauben die Erde sei eine Scheibe.

antworten
BW-Berater

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Lounge Gast schrieb:

BW-Berater schrieb:
Unternehmen, die personalpolitisch so kurzfristig denken,
statt eigenverantwortlich ein HR-Portfolio aufzubauen,
brauchen sich doch nicht zu wundern. Wenn die Mitarbeiter
davon laufen, kann die Gehaltssteigerung inklusive
Nebenleistungen und Boni nicht so besonders sein.

In der österreichischen Gastronomie und Hotellerie arbeiten
inzwischen ein Fünftel (Ost-)Deutsche, während hiesige Wirte
und Hoteliers kaum noch Azubis oder "Fachkräfte"
(mit Methodenkompetenz und Mehrwertgenerierung; keine
dusseligen Hilfsarbeiter) finden. Warum das so ist - ganz
einfach: Die Ösis mit ihrer Sozialpartnerschaft zahlen halt
mehr und rufen nicht nach dem Staat, der ihnen die Fachkräfte
gefälligst subventionieren soll.

Unternehmen A führt gerade ein SAP BW-System ein. Wie genau sollten vorher in dem Bereich Experten ausbilden? Sie müssen sie einkaufen, dass hat nichts mit schlechter Personalpolitik zu tun. Und das ist nur ein Beispiel aus meinem Gebiet, gibt tausende mehr.

Der Glaube, ein Unternehmen könnte einfach für alles Leute ausbilden und so seinen Bedarf decken, ist genauso falsch wie zu glauben man kann langfristig nur "einkaufen" anstatt selbst auszubilden. Ein Unternehmen braucht langfristig beides: Experten von Außen die Wissen/Erfahrungen/neue Perspektiven ins Unternehmen bringen und Eigengewächse.

Es gibt Fachkräftemangel in Deutschland. Zum Teil liegt das auch an niedrigen Gehältern, zum Beispiel ist das in der Pflegebranche der Fall oder bei Erziehern. Zum Teil liegt das aber auch daran, dass Experten eben nicht einfach so generiert werden, auch wenn genug Geld da ist, um sie zu bezahlen. Für diese Experten steigen die Gehälter auch sehr ordentlich.

Zum Thema hohe Akademikerarbeitslosigkeit: Akademiker ist kein Synonym für Fachkraft. Und es mangelt nicht an Fachkräften im Allgemeinen, sondern an bestimmten Fachkräften. Deswegen sagt eine hohe (Akademiker-)Arbeitslosigkeit nichts über den Fachkräftemangel aus. Siehe auch Mismatch-Arbeitslosigkeit.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

also an einen flächendeckenden Mangel glaubt sogar nicht mal die Politik ! sondern es wird immer nur von ganz bestimmten Bereichen gesprochen. Einen flächendeckenden Mangel, an allen die sich Fachkraft schimpfen ( also im Prinzip jeder der eine Lehre gemacht hat ) gibt es sicher nicht, ich kenne wirklich niemanden der das behauptet. Schicke gerne mal eine Quelle, wo das behauptet wird !

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Das stimmt!!

BW-Berater schrieb:

Zum Thema hohe Akademikerarbeitslosigkeit: Akademiker ist
kein Synonym für Fachkraft. Und es mangelt nicht an
Fachkräften im Allgemeinen, sondern an bestimmten
Fachkräften. Deswegen sagt eine hohe
(Akademiker-)Arbeitslosigkeit nichts über den
Fachkräftemangel aus. Siehe auch Mismatch-Arbeitslosigkeit.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

"Fachkräfte" heisst erst einmal "nicht ungelernte Kräfte" und vor allem "dem derzeitigen Bedarf entsprechende Kräfte".

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

ich hoff halt nicht, dass wenn in DE noch mehr als jetz schon grün und links gewählt wird, dass wir in Ö die totale fachkräfte- und akademiker-schwemme bekommen. ;-)

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Der Kern des Problems lässst sich makroökonomisch erklären. Ich möchte es vereinfacht darstellen. Mankiw schreibt, dass ein Unternehmen nur solange neue Arbeitskräfte einstellen wird, bis der nächste zusätzliche Mitarbeiter keinen Gewinn mehr stiften würde. Mit anderen Worten: das Grenzprodukt der Arbeit ist soweit gesunken, dass der zusätzliche Erlös gerade dem Lohnsatz entspricht. In Zukunft wird es fast nur noch Aufgaben für spezialisierte Menschen geben. Diese Menschen fordern einen höheren Lohn. Das Problem für den Arbeitgeber wird sein, dass das Grenzprodukt der Arbeit zu dem geforderten Lohn erreicht ist. Er stellt die "Fachkraft" ein, verdient aber keinen Euro mehr.

Will der Arbeitgeber seine Erträge erhöhen geht er folgendermaßen vor: es werden Stellen veröffentlicht, die nicht besetzt werden sollen. Offene Stellen werden mit dem Faktor X multipliziert. Arbeitgebernahe Institute erstellen Studien um das Thema zu untermauern. Es wird geworben, es werden Green- und Bluecards vergeben, die Grenzen werden geöffnet, die Gehaltsgrenzen für ausländische Fachkräfte gesenkt usw. Ziel ist die Erhöhung der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, um die Löhne zu senken.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Ist immer putzig wenn Erstis durch modelle holpern.

Kleiner Tipp: Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt geht von den Arbeitgebern aus.

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Grenzen auf, Ausländer rein zum Löhne drücken ist doch auch ein uralter Hut. So hat es doch immer funktioniert...

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Der Kern des Problems ist der technologische Wandel bzw. Fortschritt.

antworten
BW-Berater

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Ich glaube, ich muss mich geschlagen geben.
Ich gestehe:

  • Ja, der Fachkräftemangel ist nur eine Verschwörung! Immer!
  • Nein, Menschen waren noch nie auf dem Mond!
  • Ja, die USA haben den 11. September nur inszeniert!
  • Ja, Area 51 beherbergt (tote) Aliens!
  • Ja, John F. Kennedy wurde vom CIA und dem deutschen Tourismusverband ermordet.
  • Ja, Bielefeld ist nur eine perfide Erfindung!
antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

Das mit dem 11. September ist sogar wahr!
Frage mal einen Bauingenieur oder Physiker.
Komischerweise wird von Wiwis der technische Fortschritt nicht als das Hauptproblem der Massenarbeitslosigkeit angesehen. Woher kommt dies?

antworten
WiWi Gast

Re: Wo ist der Fachkräftemangel?

@ Bielefeld, weiss doch jeder das ganz Westfalen nur eine Erfindung ist, um ein Drohmittel gegen den Rest der BRD zu haben. "Wenn du nicht folgst, dann schicken wir dich nach Münster!"

so:

Ich arbeite in einer mittelständischen SoftwareBude und bei uns herrscht großer Fachkräftemangel, wir sind am Arsch der Welt und suchen händeringend Entwickler/Vertriebler/Projektmanager etc. aber keiner will hier aufs Land gehen. Deswegen lagern wir jetzt viel nach Indien aus, was ich persönlich scheisse finde, aber es gibt keine sinnvolle (und finanzierbare) Alternative.

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Artikel zu Fachkräftemangel

Drei von vier Unternehmen finden keine passenden Fachkräfte

Arbeitgeber haben große Schwierigkeiten, Fachkräfte zu finden. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Adecco Gruppe. Je höher die gesuchte Qualifikation, desto schwieriger sind freie Stellen zu besetzen. Insgesamt fehlen Bewerber oder sie sind zu schlecht ausgebildet.

Euro-Krise verschärft Fachkräftemangel in Europa

Ein sehr altes TV-Gerät mit Kriselbild, steht auf einem beige-braun gestreiften Hocker.

Trotz bestehender Engpässe bei Fachkräften haben Arbeitgeber in Europa ihre Budgets für Aus- und Fortbildung eingefroren oder zusammengestrichen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Führungskräften durch den Managementberatungs- Technologie- und Outsourcing-Dienstleiter Accenture.

Qualifiziertes Personal dringend gesucht

En Mann mit einer Uhr schnürt sich seine schwarzen Schuhe.

In diesem Jahr sind voraussichtlich 39 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland direkt vom Thema Fachkräftemangel betroffen. Das ist ein Ergebnis des 7. HR Trendindex Personalarbeit.

Deutschland 2020 - Fachkräftemangel bringt Beschäftigungsverluste

Der demografische Wandel und der sich abzeichnende Fachkräftemangel werden bis 2020 in fast vier von zehn deutschen Kreisen zu Beschäftigungsverlusten führen, wie aus einer Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor geht.

Unternehmen beklagen Fachkräftemangel

Ein asiatischer Koch arbeitet an einer riesigen Pfanne.

Internationale Umfrage im Auftrag von KPMG: Neben dem Kostenmanagement ist die Rekrutierung genügend qualifizierter Fachkräfte die weltweit größte Herausforderung für die verarbeitende Industrie.

Personalbedarfsstudie - Fachkräftemangel in der Wirtschaft

Laut einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) kann jedes sechste Unternehmen trotz der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland freie Stellen nicht besetzen. Reaktion vieler Unternehmen: Aus- und Weiterbildung werden ausgebaut.

Bain-Karriereprogramm »Red Carpet« für Berufseinsteiger

Bain-Karriereprogramm "Red Carpet": Von oben aufgenommen betritt eine Business-Frau gerade einen roten Teppich.

Das neue Karriereprogramm „Red Carpet“ der Strategieberatung Bain & Company unterstützt Studenten beim Berufseinstieg. Ob Wirtschaftswissenschaftlerin oder Wirtschaftswissenschaftler im ersten Semester, Jurist im Staatsexamen oder Psychologiestudentin im Master: Das Karriereprogramm „Red Carpet“ richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen und Semester.

Studie: Hochschulabsolventen starten erfolgreich ins Berufsleben

Berufsstart: Ein Vogel landet im Getümmel.

Die Arbeitslosenquote liegt sowohl für Fachhochschul- als auch für Universitätsabsolventen mit traditionellen Abschlüssen – Diplom, Magister, Staatsexamen - nach einem Jahr bei 4 Prozent. Bachelors sind sogar noch seltener arbeitslos (3 Prozent, FH bzw. 2 Prozent Uni). Das zeigt die aktuelle Absolventenstudie des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF).

Broschüre: Startklar - Tipps und Infos für Uni-Absolventen

Berufseinstieg: Ein Lego-Männchen steht am Start in einem Labyrint.

Wie gelingt der Start in den Beruf am besten? Hilfestellung leistet die Broschüre »Startklar«, die vom Informationszentrum der deutschen Versicherer ZUKUNFT klipp + klar neu aufgelegt wurde. Uni-Absolventen finden dort nützliche Tipps, wie sie ihrem Traumjob näher kommen.

Millenials mit Angst um Arbeitsplatz durch holprigen Berufsstart

Eine Frau klettert - wie nach dem Berufseinstieg - in einer Halle nach oben.

Die Generation Y, der zwischen 1980 und 1999 Geborenen, ist durch Probleme beim Berufseinstieg geprägt. Die Konsequenzen sind ein Gefühl der Unsicherheit und Angst um den Arbeitsplatz. Die unter 35-Jährigen Millenials denken zudem überwiegend individualistisch, zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie.

Bildung auf einen Blick: Start ins Berufsleben funktioniert

Blick auf Berufseinstieg: Der Gesichtsausschnitt einer Frau mit Auge und Augenbraue.

Die aktuelle OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ bestätigt: Die deutsche Erwerbslosenquote liegt in allen Bildungsbereichen unter dem OECD-Durchschnitt. Das berufliche Bildungssystem in Deutschland beweist seine Stärke durch den reibungslosen Übergang von der Ausbildung in den Beruf. Der Bericht zeigt, wer einen Studienabschluss ergreift, hat einen Gehaltsvorteil von mehr als 50 Prozent. Im Ländervergleich sind in Deutschland besonders MINT-Studiengänge beliebt.

Vitamin-B beim Berufseinstieg der Königsweg

Eine goldene selbstgebastelte Krone symbolisiert die kostbaren Beziehungen beim Berufseinstieg.

Hochschulabsolventen, die über persönliche Kontakte ihre erste Stelle finden, erzielen höhere Gehälter, haben bessere Aufstiegschancen und bleiben diesem Arbeitgeber länger treu, so lautet das Ergebnis einer Absolventenbefragung vom Bayerischen Staatsinstitut für Hochschulforschung.

Junge Menschen starten immer später ins Berufsleben

Ein Gemälde an einer geschlossenen Garage von Menschen, die in einer Kneipe sitzen und der Schrift:...what else?!

Anteil der Erwerbstätigen unter den jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren von April 1991 bis Mai 2003 deutlich von 63% auf 48% gesunken.

McKinsey-Fellowship: Einstiegsprogramm Marketing & Sales für Studenten

Ein Mann geht mit großen Schritten an einem Graffiti mit dem Inhalt: Good vorbei.

Hochschulabsolventen mit ersten Berufserfahrungen und Interesse an Marketing und Vertrieb können sich ab sofort für das Marketing & Sales Fellowship von der Unternehmensberatung McKinsey & Company bewerben. Der neue Jahrgang des Programms startet zum 1. Oktober 2017 in Düsseldorf, München oder Köln. Die Bewerbung ist bis zum 23. April 2017 möglich.

Literatur-Tipp: Top-Karriere mit Staufenbiel Wirtschaftswissenschaftler

Handbuch-Staufenbiel Wirtschaftswissenschaftler 2010

Der erste Job soll top sein: Wer als Wirtschaftswissenschaftler nach der Uni durchstarten will, sollte auch Experte in Sachen Karriere, Bewerbung, Arbeitgeber und Einstiegsgehälter sein. Wie es mit Karriere und Jobeinstieg klappt, das zeigt zweimal im Jahr jeweils die aktuelle Ausgabe von »Staufenbiel Wirtschaftswissenschaftler«.

Antworten auf Wo ist der Fachkräftemangel?

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