TAS, Beratung, ESG oder RES - was ist der beste Weg für mich?
Guten Tag zusammen,
ich bin in gewisser Weise in einer Zwickmühle: Ich habe fast während meines gesamten Bachelors das Ziel gehabt, ins Investment Banking zu gehen. Mein letztes Praktikum war daher bei einer Big 4 im M&A.
Nachdem ich dort aber 60-70h pro Woche gearbeitet habe, habe ich gemerkt, dass die streckenweise noch härteren Arbeitszeiten im IB nichts für mich sind. Stattdessen suche ich eher nach einem Job, bei dem ich im Durchschnitt um 20 Uhr zuhause bin und den ich auch längerfristig als die häufig im IB anvisierten 1-2 Jahre ausüben kann.
Mit anderen Worten, ich suche einen Job, der mich nicht kaputt macht wenn ich ihn bis in mein Rentenalter ausüben sollte. Gehaltsmäßig habe ich mir die Schmerzgrenze von 50k fix zum Einstieg (mit Bachelor!) gesetzt.
Leider verläuft meine Jobsuche bisher eher weniger erfolgreich weil ich nicht wirklich eine Stelle finde, die nicht mindestens einen großen Nachteil bzw. ein materielles Risiko birgt.
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Big 4 TAS wäre wohl thematisch noch am Ehesten an meinem ursprünglichen Pfad dran, da würden für mich Valuations und FDD in Frage kommen.
Risiken: Im Valuations könnte es ab Manager ohne Zusatzqualifikationen wie v.a. WP oder CFA schwierig werden Richtung Partner zu gehen. FDD arbeitet im Durchschnitt eher bis 21, vielleicht sogar 22 Uhr. -
Tier 3 (z.B. zeb)/Big 4 Beratung: Hier würden mich am Strategiethemen im Bereich Financial Services interessieren. Alternativ auch Themen wie Pricing, Cost Reduction, Growth, und so weiter.
Risiken: Ich weiß nicht, inwiefern mir die Arbeit in der Beratung liegt. Speziell Themen wie Agilität/Scrum oder irgendwelche Workshops zu halten finde ich so gar nicht attraktiv. Außerdem habe ich Bedenken bzgl. der Exitmöglichkeiten. Banken promoten ja eher Eigengewächse, ich weiß nicht inwiefern man als Berater da wechseln kann.
In den Bereichen Pricing, Cost Reduction und Growth finde ich zudem einfach keine Jobs bei den Big 4. -
Big 4 Data Science und Analytics: Finde ich super interessant den Bereich und kann auch gut mit den einschlägigen Tools und Programmiersprachen umgehen.
Risiko: Sehr kleine Teams (d.h. schlechte Aufstiegschancen) die bei meinem M&A Praktikum nicht den besten Ruf hatten. Außerdem weiß ich nicht inwiefern ich mit meinem selbst erarbeiteten Halbwissen und BWL Bachelor gegen die WIngs und WInfos ankomme. -
Restrukturierung: Finde ich super interessant weil es Beratung mit finanzwirtschaftlichen Themen verbindet.
Risiko: Hier würde ich schon gerne zu den Big 4 aufgrund der Exitmöglichkeiten Richtung Business Development. Da kann ich aber überhaupt nicht die Arbeitszeiten einschätzen (im Forum gibt es Horrorgeschichten bis 5 Uhr morgens bei 48k Gehalt). Außerdem weiß ich nicht inwiefern es Spaß macht die ganze Zeit nur mit "kaputten" Firmen zu arbeiten. - Big 4 ESG Beratung: Ich schreibe aktuell (eher zufällig) meine Bachelorarbeit zum Thema ESG und finde das es durchaus interessant. Ich würde annehmen, dass die Arbeitszeiten nicht zu extrem und die Exitmöglichkeiten sehr gut sind weil Leute mit praktischer Erfahrung in dem Thema sehr rar sind. Ist natürlich was ganz anderes als die oben beschriebenen.
Risiko: Die Big 4 scheinen alle sehr kleine Teams zum Thema ESG Strategie zu haben, teils sogar ohne eigenen Partner (bspw. hat Deloitte die Deloitte Sustainability & Climate gegründet die von einer Senior Managerin als GF geführt wird - ist mir etwas suspekt, ehrlich gesagt, obwohl die Projekte recht cool sind).
Mich würden einfach eure Gedanken interessieren, sowohl zu meinen Ausführungen oben (seht ihr irgendetwas anders, vertue ich mich irgendwo?) als auch zu Alternativen die ich mit meinem Tunnelblick aktuell nicht in Betracht ziehe. Den Master möchte ich erst nach ein oder zwei Jahren Vollzeit arbeiten machen, das steht für mich fest, limitiert aber natürlich auch meine Möglichkeiten in Richtung Konzern zu gehen.
Ich freue mich über jede konstruktive Antwort!
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