Hallo zusammen,

ich mache momentan meinen Master in London und habe ein internationales Umfeld zu schätzen gelernt. Daher möchte ich dies auch für meine spätere Karriere beibehalten. Meine Frage an euch ist, ob sich die angepriesene Mobilität zwischen den Ländern innerhalb der Big 4 auch in der Praxis beobachten lässt.

So bewirbt beispielsweise EY zahlreiche Möglichkeiten zum Auslandseinsatz: http://www.ey.com/DE/de/Careers/Students/Your-development/Students---Your-development#fragment-4-na

Viele von euch haben schon Erfahrungen bei den Big 4 gesammelt, sei es durch Praktika oder Vollzeit-Jobs; mir drängt sich trotz des aktiven Bewerbens dieser Möglichkeiten eine gewisse Skepsis auf und ich würde vermuten, dass ich mit einem Wunsch auf einen Transfer von Deutschland nach bspw. New York, Singapur etc. auf großen Widerstand stoßen würde. Für einige Meinungen zu diesem Thema wäre ich äußerst dankbar.

"Großer Widerstand" wäre falsch.
Es gibt Bereiche, in denen es deutlich internationaler zugeht, als in anderen.

Was aber Assignments (egal ob short- oder long-term) betrifft, ist die grundsätzliche Message: kümmer Dich selbst drum!

Keiner wird auf Dich zugehen und sagen, lieber Lounge Gast, möchtest Du evtl. 2 Jahre nach NY oder Sydney?

Es gibt, zumindest bei uns, ein internationales Programm dafür, eine interne Stellenbörse, auf der sämtliche über dieses Programm vergebenen Stelen aufgelistet sind. Dann besprichst Du es es mit deinem Partner und es wird versucht werden, es möglich zu machen!

Diverse meiner Kollegen sind über die vergangen Jahre diesen Weg gegangen... große Widerstände gab es da nicht. Man muss sich halt selbst drum kümmern!

ein Auslandseinsatz ist überhaupt kein Problem
Da kannst du wenige Monate weg oder auch mal ein Jahr oder eventuell sogar zwei. Mehr wird wahrscheinlich nicht drinnen sein, da deine Chefs in Deutschland ja etwas von dir haben wollen. Das solltest du aber gleich im VG ansprechen, dass du ins Ausland möchtest. Kommt ja auch gut und fördert auch die Karriere.

Hi,

zu Deloitte kann ich sagen... Es gibt Exchange Programme um z.B. von Deloitte Consulting Germany zu Deloitte Consulting US für 1 - 2 Jahre zu wechseln. Allerdings ist das nicht ganz so einfach, da du zuerst deinen Partner in Deutschland überzeugen musst (in den ersten beiden Jahren kann das schwierig werden) und dann auch einen Partner in US brauchst, der dich unterstützt und haben will.

Bei uns (DC Germany) wird das ganze ehr so praktiziert, das wenn man wechseln will mit einem Partner aus dem Zielland (z.B. DC US) gesprochen wird und mit dem bereits die Übernahme geregelt wird. Dann kündigt man bei DC Germany und wird von dem US Partner wieder eingestellt mit dem entsprechenden Standort (Natürlich auch mit den Konditionen des Ziellands ;) )

VG

Kann denn jemand ein Urteil darüber abgeben, ob es hierbei auch Unterschiede zwischen den Service Lines gibt? Ist es also z.B. leichter oder schwerer in den Corporate Finance-Bereichen ins Ausland zu kommen als in Audit?

Es scheint also ebenfalls Unterschiede zwischen den Big 4 zu geben, den bisherigen Antworten nach zu urteilen. Gibt es vielleicht noch einen EYler, der hierzu etwas sagen kann?

Ich würde vermuten, es ist deutlich schwerer an populäre Standorte wie die gennanten NY oder Sydney zu kommen als in irgendwelche kleinen regional Offices - Prinzip Angebot und Nachfrage.

Hallo, ich möchte das Thema auch nochmal gerne aufgreifen, da ich auch an den Thema interessiert bin.

Kann sonst noch wer seine Erfahrungen schildern?

Ja, bei mir hats geklappt. Allerdings nach 4.5 Jahren.

bei PwC gibts das Secondment und um später mal Senior Manager/Partner zu werden, ist es sehr förderlich wenn man mind 2-3Jahre im Ausland bei PwC war. Ist auch aktuell mein Karriereziel, aber ich denke es wird erst auf Manager-Ebene gehen

Bei EY TAS wird das von einigen Partnern sehr aktiv unterstuetzt, von manchen eher nicht, aber generell sind die Möglichkeiten sehr gut. Realistisch ist ein Secondment nach fruehestens 2 Jahren. Das fuer kuerzere Zeiträume angelegte Rotationsprogramm "New Horizons" wird vor allem von Kollegen in TAS und Advisory als wertvoll wahrgenommen, bei Tax und Assurance sind die Sprachbarrieren tlw. einfach zu hoch, und es können nie so viele nur nach London, wie dorthin wollen. ;) Ab höheren Levels entwickelt sich ein längeres Secondment schon fast zur Voraussetzung.

Welche Service Lines machen die Entsendung ins Ausland am ehesten mit?

Ich denke, das ist extrem vom jeweiligen Partner/Manager abhängig. Als bei uns mal ein PWC-Senior-Manager in der Uni einen Gastvortrag gehalten hat, kam in der anschließenden Gesprächsrunde die Frage auf, ob denn Auslandserfahrung für einen Einstieg förderlich oder sogar gefordert wäre.

Daraufhin hat er gelacht und meinte nur, dass man das nicht bräuchte. Er würde einen dann sowieso für 2-3 Jahre ins Ausland schicken.

Er war selbst sehr viel und lange in der Welt herumgekommen und fand das halt als wertvollen Erfahrungszuwachs.

Hat jemand Erfahrungen damit?

WiWi Gast schrieb am 21.06.2018:

Hat jemand Erfahrungen damit?

Muss das alte Thema noch einmal hervorholen;)

Gibts Erfahrungswerte zu Manager-Entsendungen im Advisory? Für bspw 6-24monate?

Ja, kenne ich genügend Kollegen, die das gemacht haben (Stockholm, Sydney, Hong Kong, Shanghai, New York, Madrid, ...).
Was ist denn die konkrete Frage?

Danke für die schnelle Antwort.

Konkrete Frage ist, ob ich dies perspektivisch (in 2-3 Jahren erst) auch als Manager machen könnte. Bin noch nicht allzu lange dabei und habe bisher noch von keinen Manager-Kollegen davon gehört.
Bin für KPMG im Bereich Digitalisierung-/Prozess-/Organisationsberatung tätig.

Wie ich schon öfter gelesen habe, ist es eine Hol-Schuld. Heißt: normal intern bewerben, dem eigenen Partner einen Benefit/Case vorlegen, damit sich ein Assignment für ihn auch lohnt? Oder wie haben die Kollegen das gehandhabt?

Ein KPMGler schrieb am 13.06.2019:

Ja, kenne ich genügend Kollegen, die das gemacht haben (Stockholm, Sydney, Hong Kong, Shanghai, New York, Madrid, ...).
Was ist denn die konkrete Frage?

Für deinen eigenen Partner hat das eigentlich nie einen Benefit, ausser das diese Maßnahme zur Mitarbeiter-Retention beiträgt.
Ansonsten hat er genau 0 Anreiz.

In deinem Themenbereich - der ja gar nicht so weit weg von meinem ist - dürfte der klassische Prozess über das globale Jobportal wenig erfolgsversprechend sein. Erfolgsversprechend ist es, selbst Partner im Ausland zu finden, die in den entsprechenden Ländern in Deinem Themenbereich tätig sind und die von Dir zu überzeugen.

So haben es zumindest all die Kollegen gehandhabt, die ich kenne.

Über unsere Portale funktioniert das nur bei "Standard-Skills", a la IFRS Accounting, Basel II/III/IV, bla bla... also quasi global gültige regulatorisch und aufsichtlich getriebene Fachthemen. Das kombiniert mit Sprachkenntnissen, wie Spanisch, Russisch oder Indisch und Du sitzt nächsten Montag im Flieger.

Wie kann man sich sowas konkret vorstellen?

Man hat zwar die nötigen Sprachkenntnisse, jedoch Wohnung besorgen dort ein „ganz neues Leben“ starten stelle ich mir ziemlich komplex vor.

Man kriegt ja kaum was umsonst gestellt ...

Ein KPMGler schrieb am 13.06.2019:

Für deinen eigenen Partner hat das eigentlich nie einen Benefit, ausser das diese Maßnahme zur Mitarbeiter-Retention beiträgt.
Ansonsten hat er genau 0 Anreiz.

In deinem Themenbereich - der ja gar nicht so weit weg von meinem ist - dürfte der klassische Prozess über das globale Jobportal wenig erfolgsversprechend sein. Erfolgsversprechend ist es, selbst Partner im Ausland zu finden, die in den entsprechenden Ländern in Deinem Themenbereich tätig sind und die von Dir zu überzeugen.

So haben es zumindest all die Kollegen gehandhabt, die ich kenne.

Über unsere Portale funktioniert das nur bei "Standard-Skills", a la IFRS Accounting, Basel II/III/IV, bla bla... also quasi global gültige regulatorisch und aufsichtlich getriebene Fachthemen. Das kombiniert mit Sprachkenntnissen, wie Spanisch, Russisch oder Indisch und Du sitzt nächsten Montag im Flieger.

Doch, das Global Mobility Package ist schon ganz geil.
Du bekommst 10k für jeden Umzug + weitere 3k für jeden weiteren der mitkommt (Ehepartner, Kinder, ...); dir wir für die Anfangsphase Hotel/Wohnung gestellt während was permanentes gesucht wird. Makler wird dabei auch gestellt.

Wie gesagt, das Package ist ziemlich geil, unterscheidet sich aber noch nach Short-Term (weniger als 1 Jahr) und Long-Term (länger als 1 Jahr) und noch dazu wird das Paket immer attraktiver je höher auf der Leiter du bist.
Ab Senior Manager ist es schon wirklich ganz angenehm.

Kannst Dir aber auch die Policy im Intranet runterladen...

WiWi Gast schrieb am 13.06.2019:

Wie kann man sich sowas konkret vorstellen?

Man hat zwar die nötigen Sprachkenntnisse, jedoch Wohnung besorgen dort ein „ganz neues Leben“ starten stelle ich mir ziemlich komplex vor.

Man kriegt ja kaum was umsonst gestellt ...

Ein KPMGler schrieb am 13.06.2019:

Für deinen eigenen Partner hat das eigentlich nie einen Benefit, ausser das diese Maßnahme zur Mitarbeiter-Retention beiträgt.
Ansonsten hat er genau 0 Anreiz.

In deinem Themenbereich - der ja gar nicht so weit weg von meinem ist - dürfte der klassische Prozess über das globale Jobportal wenig erfolgsversprechend sein. Erfolgsversprechend ist es, selbst Partner im Ausland zu finden, die in den entsprechenden Ländern in Deinem Themenbereich tätig sind und die von Dir zu überzeugen.

So haben es zumindest all die Kollegen gehandhabt, die ich kenne.

Über unsere Portale funktioniert das nur bei "Standard-Skills", a la IFRS Accounting, Basel II/III/IV, bla bla... also quasi global gültige regulatorisch und aufsichtlich getriebene Fachthemen. Das kombiniert mit Sprachkenntnissen, wie Spanisch, Russisch oder Indisch und Du sitzt nächsten Montag im Flieger.

Mal aus reinem Interesse eine Frage an den KPMGler, in was für einem Bereich arbeitest du für KPMG und in welcher Position? Ich danke dir

a) Strategie- und Managementberatung für Banken
b) ausreichend hoch! :)

Bitte!