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Berufseinstieg im AuslandLänder

Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

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WiWi Gast

Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Hallo zusammen,

ich (28) arbeite seit 2,5 Jahren bei einer mittelständischen Beratung mit Schwerpunkt SCM. Im Studium war ich viel im Ausland unterwegs: Auslandspraktikum, Auslandsstudium, viel Reisen etc. pp.
Heute lebe ich wieder in meiner Heimatstadt und habe meine alten Freunde im näheren Umkreis um mich.

Es gibt genau 2 Sachen die mich momentan massiv stören:

  1. Während meiner Auslandsaufenthalte gabs immer eine tolle Gruppengemeinschaft mit denen mal viel unternommen hat. Man hat sich oft zum Kochen getroffen, Ausflüge gemacht und noch viel mehr. Hier in Deutschland habe ich das Gefühl, dass mein Freundeskreis komplett eingeschlafen ist. Es wird wenig unternommen, jedes Wochenende ähnelt dem anderen. Es ist einfach kein richtiger Spirit mehr da (den es vor 4-5 Jahren mal gab). Mit Sehnsucht denke ich da an meine Zeit im Ausland zurück, wo sich immer eine tolle Community entwickelt hat.

  2. Meinen Job finde ich OK, aber nicht wirklich berauschend. Womit ich am meisten Probleme habe ist, jeden Montag morgen um 4:00 Uhr aufzustehen, um zu meinem Projekt in die Pampa zu fahren. Wir hatten bisher fast aussschließlich Produktionsprojekte in der Pampa. Darüberhinaus sind meine Kollegen fast alle Ü45 und irgendwie werde ich mit denen nicht ganz warm. Fachlich und menschlich sind die alle Top, aber auch irgendwie nicht wirklich offen und eher eingeschränkt in ihrer Denkweise (Interessieren sich für 1-2 Sachen, alles andere ist denen egal). Somit ergeben sich nie irgendwelche anregenden Gespräche.

Spiele mit dem Gedanken Deutschland für mindestens 1-2 Jahre den Rücken zu kehren und ein Abenteuer im Ausland zu wagen. Ich erhoffe mir davon einfach nochmal diesen Spirit und neue wertvolle Erfahrungen zu erleben. Geld wäre mir eigentlich reltiv egal, solange ich damit gut über die Runden komme.

Wer von euch spielt auch mit diesem Gedanken oder hat bereits diesen Schritt gewagt? Wohin hat es euch verschlagen?

Liebe Grüße
M.

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Absolut!

Im Ausland ist alles besser, die Leute warmer und menschlich offener, nicht so karriereorientiert, man lacht viel mehr, es ist Platz für Querdenker, die Unternehmen denken nicht immer nur an den profit.

Ich würds sofort machen.

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Viele werden dir jetzt sagen: willkommen in der Realität.

Es gibt hier keine pauschale Aussage. Wenn man aber die Chance hat sollte man nMn immer das machen von dem man glaubt dass es einem Spaß machen wird. Egal ob es am Ende dann nicht so ist.

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Ich bin selber vor ein paar Wochen von einer Auslandsentsendung zurückgekehrt (war 2 Jahre in Mexiko).

Im Ausland sind die Leute viel offener und kontaktfreudiger, auch die deutschen Kollegen. Man geht jede Woche essen, macht zusammen Urlaub, geht feiern, etc. Die Einheimischen sind auch wesentlich offener, unternehmen regelmäßig was im Kollegenkreis, laden sich gegenseitig sogar zu Familienfeiern ein, usw. Auch die deutschen Expats werden sehr gut integriert.

Und dann wieder Deutschland...
Ich bin gerade dabei, mir wieder ein soziales Netz hier aufzubauen. Den Freundeskreis kann man sowieso vergessen. Die sitzen alle daheim und haben zu gar nix mehr Lust. Mit den Kollegen - trotz gleichen Alters - geht auch nix, die haben einfach kein Interesse. Viele fragen auch nicht, wie es im Ausland war. Dabei wäre das doch hochinteressant zu wissen. Ich habe die Kollegen mit Auslandserfahrung immer ausgefragt.

In Deutschland ist man regelrecht stolz auf sein Desinteresse und die abweisende Art. Nicht alle sind so, aber viele begegnen dir so, obwohl du dir Mühe gibst und den Kontakt suchst. Ich hab die letzten Wochen daher oft daran denken müssen, wie schwer es für Ausländer in Deutschland sein muss.

Mein Sozialleben war im Ausland jedenfalls besser. Ich suche deswegen auch schon nach dem nächsten entsprechenden Projekt.

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Ich kann diese Gedankengänge durchaus nachvollziehen, möchte ein paar Dinge zu bedenken geben:

1.) Auslandsaufenthalte im Studium/Reisen sind kaum mit einem Arbeitsalltag zu vergleichen, da die Verantwortung eine ganz Andere ist.

2.) Wie viel von dem besagten Spirit ist auf Euch selbst zurückzuführen, wie viel auf die "Anderen"? Im Ausland ist man i.d.R. viel offener, kommunikativer, sozialer als in der bekannten, stabilen Umgebung. Und diese eigene innere Einstellung überträgt sich auf Andere und dadurch entsteht dieser Spirit. Ich habe mal versucht, an meinem (seit 6 Jahren) aktuellen Wohnort diese innerliche Einstellung (extrem offen, kommunikativ, sozial usw.) an den Tag zu legen und es hat ebenso wie im Ausland funktioniert, plötzlich neue Bekanntschaften gemacht, interessante Leute getroffen, anregende Gespräche geführt. Und das in Situationen, in denen die Mitmenschen in der Umgebung meist sinnlos auf ihrem Smartphone rumgetippt haben.

3.) Diese Steifheit im Büro kann ich absolut nachvollziehen, das kenne ich zur Genüge. Ich tue mir allerdings schwer damit, dies zu pauschalisieren. Wenn man will findet man auch dort "inspirierende" Leute, man muss es nur versuchen und in einem Umfeld mit sehr vielen Kollegen / Nachbarabteilungen arbeiten. Verallgemeinernde Aussagen wie "Die Deutschen..." finde ich bei diesem Thema deplatziert, da es auf 2 Seiten ankommt und man sich selbst mit seiner Einstellung direkt ins Aus schießen kann hierbei.

Beim TE kommt auch hinzu, dass er (vermutlich auch im Studium) schon immer an seinem Heimatort war. Wenn du von Projekten in der Pampa redest denke ich mal es ist BaWü oder Bayern. Und dort ist es in der Tat so, dass der Anteil an Leute mit dem viel zitierten "Stock im Arsch" deutlich höher ist. Im Rheinland, Hamburg, Berlin ist das wieder alles ganz anders.

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Im Ausland ist es einfach besser als in Deutschland. Hier ist es steif, alle sagen "Sie", nach der Arbeit geht jeder zu sich nach hause, alle schauen nur auf die Noten (an der Uni) bzw aufs Geld (Arbeit).

Im Ausland macht man Späße bei der Arbeit, es wird zwischendurch auch mal getanzt, der Firmenchef sagt auch mal "Vida Loca" und dann spontanes Firmenfest, die Menschen auf den Strassen reichen einem spontan Tapas.

Ich würd sofort ins Ausland gehen, allerdings müsste es schon ein vergleichbares Angebot sein mit Tarifvertrag und Kündigungsschutz.

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Vida Loca ist auch der Grund wieso es in diesen Ländern wirtschaftlich nicht so ganz rund läuft ;)

Ich sehe das ganze etwas anders als die meisten hier und finde das Leben in Deutschland ziemlich knorke. Ich stimme dem Vorvorposter mit der Aufzählung zu. Gerade 2.) ist wesentlich. Ich habe im Freundeskreis Personen die den ganzen Tag mit einer Fresse rumlaufen die auf Abwehr eingestellt ist und eine "geht dich nichts an/Verpiss dich"-Mentalität ggü. Fremden an den Tag legen aber den Lifestyle und die Offenheit im Ausland "total feiern". Da frage ich mich natürlich, wie der andere dann auf einen zukommen soll.

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Das geht mir genauso. Ich würde die ganze Infrastruktur aus Kindergarten, Schule, Uni, Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr, Verwaltung, Rechtssystem, Verkehr und so weiter nicht missen wollen und zahle dafür sogar gerne meine Steuern und KV etc.

So viele Miesepeter seh ich jetzt nicht aber selbst wenn, man hat doch seinen Freundeskreis mit Leuten wo es passt. Und mancher Muffel ist im Job trotzdem ein Segen weil trotzdem gut im Job. Fitte Leute schaden nie im Team. Leben und leben lassen. Und Urlaubseindrücke mischen sicher bei dem Thema auch immer mit dazu. Trifft nicht immer zu aber speziell die super offenen Amis waren bei mir dann mittelfristig doch eher distanzierter gegenüber neuen Freundschaften. Kann natürlich auch an mir liegen und ist eh subjektiv.

Grds. hab ich mit Freundeskreis, Familie, Kinder, Hausbau, Hobbies etc. aber auch begrenzt Luft für neue Leute. So nett die auch sein mögen. Das verstehen Berufseinsteiger manchmal eben erst, wenn sie 10 Jahre weiter sind. Feierabendbierchen geht immer aber da brauch ich nicht sofort auf super Kumpel mit neuen Kollegen machen, die vielleicht eh in 1-2 Jahren wieder weg sind.

So noch ein Euro fürs Phrasenschwein aber Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Trotzdem sind nette Kolleginnen und Kollegen jedem lieb und ich mag meine auch sehr.

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Kann ich auch nachvollziehen, auch wenn ich es ebenso, wie ein Vorposter so sehe, dass viel an einem selbst liegt.

Dennoch: Ja ins Ausland würde ich auch noch mal gerne, aber eben auch nur mit einer sicheren Rückkehroption, ordentlichem Gehalt und die Liste an Regionen, in die ich für mehr als 2 Jahre gehen würde ist, bei genauerer Überlegung, auch begrenzt.
Jaaa, das ist Wünsch-Dir-Was, aber zu anderen Bedingungen würde ich es eben nicht machen.

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Ich gehe jetzt auch für 3 Jahre nach Tokyo insbesondere weil ich Deutschland inzwischen langweilig finde und echt satt hab. Natürlich hat es seine vorzüge und ich kann mir gut vorstellen wieder zurückzukommen - aber jetzt muss ich hier raus in eine ordentliche stadt, in der was los ist

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WiWi Gast

Re: Für 1-2 Jahre im fernen Ausland arbeiten

Meine Frage ist eher, wie man das ganze angeht, wenn man nicht gerade in einer Firma arbeitet bei er das problemlos möglich ist. In vielen Ländern wird man bei Bewerbungen erst berücksichtigt wenn man ne Arbeitserlaubnis bzw permanent residency des Landes besitzt.

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