Versuchen wir uns mal an einer realistischeren Einschätzung, basierend auf eigener Berufserfahrung.
Die Arbeit in der BA wie auch im Jobcenter als Arbeitsvermittler ist ein typischer Weg als Quereinsteiger in den ÖD. Man wird angestellt in der TE IV des TV-BA, das entspricht etwa A9/10 TVöD, also definitiv dem Salär, das man im höheren Dienst erzielen kann.
Die Führungsspanne im operativen Bereich der Agentur liegt bei 1:11 bis 1:14, das heißt, auch 11-14 MA der TE IV kommt einer der in der TE III als Teamleiter fungiert. Aufstiegschancen gibt es, wenn Dein Teamleiter zum Schluss kommt, dass Du für eine Personalentwicklung (PE) würdig bist. In der Regel bekommst Du dann für bis ein Jahr eine Teamleitung übertragen, danach fällst Du wieder auf TE IV zurück, wenn keine Stelle freigeworden ist auf der höheren Tarifebene (verkürzt dargestellt). PE gibt es immer mehr als tatsächlich vorhandene Stellen, der Wechsel vom Arbeitsvermittler zum Arbeitsvermittler im Arbeitgeberservice ist möglich, ein Aufstieg vom AV zum TL im AGS bzw vice versa jedoch nahezu ausgeschlossen.
Echte Führung beginnt in der BA auf TE II, die Bereichsleiter entsprechen dabei ungefähr A13/14, also Referentenpositionen. Diese werden primär durch eine jährliche, extern geöffnete Ausschreibung der unterschiedlichen Regionaldirektionen besetzt, nur ganz wenige schaffen es auf anderen Wegen vom Bauch zum Kopf.
Über die Work-Life Balance ist viel gesprochen worden, deshalb nur so viel: Wer gerne von 6-14 Uhr arbeiten mag, zweimal die Woche das Haus nicht verlassen möchte (Telearbeit) und auch ansonsten nicht zu viel seiner Arbeit hinterfragt (also warum die Führung das nun so angewiesen hat), der kann dort gut leben.
Allerdings muss man zwingend gut mit Menschen umgehen können, insbesondere solchen, die nicht zum eigenen Bildungsweg und Anspruch passen, der Sandsack im Büro ist nämlich nach wie vor nicht erlaubt...
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