Sehr gute und berechtigte Frage!
Zunächst eine Message an die "Zweifler", die hier von First World Problems etc. blabbern:
-
Der Großteil der Menschen verhält sich anreizbasiert. Es hat einen Grund warum zahlreiche arme und ungebildete Menschen der Welt nach Deutschland migrieren. Nämlich na klar hier gibts kostenfreie Vollversorgung. Und woanders gibts die eben nicht. Das, und nur das, ist der Grund warum Menschen um den halben Globus wandern.
-
Wer nach einem anspruchsvollen Studium einer gefragten Fachrichtung ein der Fachrichtung entsprechendes übliches Einstiegs-Gehalt einstreicht, wird erschrocken sein wie wenig dafür eigentlich drin ist. Insbesondere als Single mit Lohnsteuerklasse 1 sind die Abgaben heftig.
-
Soll es eine anständige Wohnung sein, geht eine ordentliche Summe für die Miete drauf. Das ist nur als Pärchen (Doppelverdiener) oder in einer WG erträglich.
-
Beispiel Hamburg: Passable Wohnung, S-Bahn nicht weit, vernünftiges Viertel, Standard-Wohnung: 750 € kalt + 280 € NK +40 € Strom + 25 € Wasser + 20 € Internet = 1.120 € Gesamtwohnkosten. Größe: 58,5 m2. Üblicher Mietpreis für passable Wohnung. Für weniger Kohle kann man man natürlich in abgehalfterten Wohnblocks ins Problemviertel. Hat man dafür studiert? Meine Qualifikation: Wirtschaftsingenieur (MSc., TU), 2 Jahre Berufserfahrung, LStkl. 1, Netto: 2.750 €. Habe das Gefühl das ich schon recht gut verdiene, verglichen mit meinen ex-Kommilitionen.
-
Mein Studium war bockehart und ich habe, um einen guten Abschluss zu bekommen, auf vieles verzichtet.
-
Durch die hohe Abgabenquote, die hohen Wohnkosten, und die irren Immobilienpreise wird es für Leute, die nach dem Studium bei 0 anfangen und nicht viel erben, nahezu unmöglich Eigenkapital für eine eigene Immobilie anzusparen.
- Wenn es also Länder gibt, wo das Leistungs/Einkommensverhältnis deutlich besser ist, und man in der Heimat einen gewissen Leidensdruck verspürt, ist es völlig normal sich umzuorientieren, gerade wenn man Single ist.
--> Beantwortung der Ursprungsfrage: Schau bei Wikipedia die BIP Statistik der Länder nach, und orientiere dich an der Statistik nach Kaufkraftparität. M.E. nach die beste Orientierung.
Demnach in Europa: Luxemburg, Schweiz, Norwegen. Abgesehen vom winzigen Luxemburg beides Länder, die nicht in der EU sind :-)
Viel Erfolg! Ich bin auch bald weg :-)
WiWi Gast schrieb am 26.01.2018:
Hey Leute,
da man in Deutschland leider nach Strich und Faden verarscht wird - selbst als Akademiker, überlege ich für 2-3 Jahre in ein anderes Land zu ziehen, ordentlich zu verdienen und danach zurückzukehren (es gibt ja durchaus auch positives hier...).
Leider kotzt mich die steuerliche Situation einfach nur noch an hier - Spitzensteuersatz schon ab 52.000 EUR, 19% Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Kranken- / Rente (von der wir am Ende nicht einmal viel sehen werden). Kein Wunder, dass gute Leute ins Ausland gehen. Wenn ich wenigstens für mein Geld eine angemessene Gegenleistung bekommen würde....
Ich bekomme die Tränen, wenn ich meinen Kumpel sehe, cleverer Bursche, im Handwerklichen Bereich tätig. Mit 18 handwerkliche Ausbildung, 20h im Vertrag und 20h Schwarz = 3000 netto. :-)
Long Story short: Dafür, dass ich einen Top Job habe, 6 Jahre studiert, Praktika etc. kommt mir einfach zu wenig rum. Ich habe einen Job, wo ich ohne Probleme im Ausland etwas finde. D
Die Frage ist eher: Welches Land dieser Welt bietet die höchsten Einkommen und im Vergleich dazu die niedrigsten Steuern ?
Frage 2: Könnt ihr euch vorstellen ins Ausland zu gehen weil in D Einkommen / Leistung nicht mehr stimmt ?
antworten