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Berufseinstieg im AuslandExpat

Wie als Expat nach Asien oder Südamerika? Erfahrungen?

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WiWi Gast

Wie als Expat nach Asien oder Südamerika? Erfahrungen?

Hallo Leute,

wie erhöhe ich meine Chancen auf eine Position als Expat, sprich angestellt in europ. Firma und Einsatz im Ausland (bei mir vorzugsweise Asien oder Südamerika)?!

Meine Vermutungen wären:

  • örtliche Sprachkenntnisse
  • Arbeitserfahrung im Zielland (bspw durch Praktika)
  • Herkunft aus dem Land (Familie, Geburtsort usw.)

Wie habt ihr es geschafft euch als Expat einstellen zu lassen? Bewirbt man sich auf entsprechende Stellen, wenn man im Unternehmen ist oder versucht man Kontakte zu knüpfen? Nach wie vielen Monaten/Jahren im Unternehmen kann man evtl. anfragen, ob es möglich ist ins Ausland entsandt zu werden?

Würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen dahingehend teilen könntet.

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WiWi Gast

Re: Wie als Expat nach Asien oder Südamerika? Erfahrungen?

Ich wurde von meiner Firma nach Mexiko geschickt. Hatte bis dato Null Bezug zu dem Land, weder Sprache noch sonst was. Aber meine Skills wurden drüben eben benötigt, daher wurde ich gefragt. Hat sich finanziell auch sehr gelohnt! Bin aber auch schon fast 10 Jahre im Unternehmen und entsprechend vernetzt und kenne den Laden. Als New-Entry direkt Expat? Eher ungewöhnlich.

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PFP

Re: Wie als Expat nach Asien oder Südamerika? Erfahrungen?

Als Berufsanfänger denke ich ist das nahezu unmöglich. Berufsanfänger findet man überall lokal. Teure Expats benötigt man für Spezialwissen, Wissen über die Kultur im entsendenden Unternehmen und Führungsaufgaben. Nichts davon kann ein Berufsanfänger bieten.

Realistisch ist die deutlich weniger luxuriöse Variante: Man arbeitet für die dortige Niederlassung eines deutschen Unternehmens (oder gar eines lokalen Unternehmens).

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WiWi Gast

Re: Wie als Expat nach Asien oder Südamerika? Erfahrungen?

Hallo,
Ich war bisher noch nicht als Expat im Ausland, es stand aber mal zur Diskussion ? ist dann aber anders gekommen. Kenne aber die Prozesse aus zwei größeren Industriekonzernen (>10.000 MA) von meinen Kollegen ganz gut.
Grundsätzlich nehmen die Expat Stellen im Ausland eher ab. Ein Grund ist, dass Exapts einfach sehr teuer sind. Einheimische sind meistens billiger. Wenn man dann noch bedenkt, dass viele auch mit Familie ins Ausland gehen und dann noch die Kosten für Wohnen, Schulen, Umzug usw dazukommen wird es teuer- Ein weiterer Grund ist, dass man dazu Übergeht mehr Einheimische auch in Führungspositionen zu besetzen.

Wenn man doch als Expat ins Ausland soll macht eine Firma das (bei uns) aus zwei Gründen:

  1. Du hast ein Fachwissen was vor Ort gebraucht wird und nicht auf dem lokalen Arbeitsmarkt vorhanden ist, z.B. spezielles technisches Know-how. Das ist für Berufsanfänger im BWL Bereich eher unwahrscheinlich. Vielleicht kann das bei den Firmen passieren, die gerade sehr stark in einem Markt expandieren / einen neuen Markt aufbauen und Leute brauchen.
  2. Als Teil einer Personalentwicklungsmaßnahme i.d.R. auf dem Weg zur Führungskraft. Das passiert in den meisten Fällen auch keinen Berufsanfängern. Die Fälle, die ich kenne waren schon mindestens 3-4 Jahre dabei und wirklich Top-Leute.
    Dinge wie Sprachkenntnisse sind eher zweitrangig ? das können Einheimische eh besser und Englisch muss jeder können.

Mein Tipp zur Beschleunigung zum Expat: Trainee Programm bei einem Konzern der viele Auslandaktivitäten hat. Wenn das Programm eine Auslandsstation über ein paar Monate hat, vor Ort Kontakte knüpfen. Alternativ z.B. auf Projektbasis versuchen ins Ausland zu kommen und auch wieder Kontakte knüpfen. Das geht z.B. bei Inhouse Consulting Abteilung ganz gut.

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WiWi Gast

Re: Wie als Expat nach Asien oder Südamerika? Erfahrungen?

Bei uns (DAX30) hat es ein Kollege direkt im Anschluss an das Trainee Programm geschafft. Er hat keine skills, die vor Ort gefragt wurden (spricht allerdings die Sprache), sondern war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte viel Glück. Am ehesten ist es wohl darauf zurück zu führen, dass er die richtigen Leute bequatscht hat.

Jetzt genießt er die Sonnenseiten des Lebens als Expat mit Mitte/Ende 20.

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WiWi Gast

Re: Wie als Expat nach Asien oder Südamerika? Erfahrungen?

Fürs Protokoll, vielleicht interessiert es ja jemand in Zukunft

Expat in Südamerika (DAX30):

Die Hauptgründe dafür, dass eine Firma den Schotter in die Hand nimmt und jemanden aus Deutschland ins Ausland schickt wurden ja schon genannt:

  1. "Deutsches" Mindsetting mitbringen, Loyalität zum Headquater, auch persönliche Kontakte dorthin. Vor allem in Ländern mit großer kultureller Distanz, auch wenn das zb. in Südamerika auf den ersten Blick nicht so aussieht. Du bist dort nicht so in deren (teilweise verkrustete) Hierachiestrukturen eingebunden.

  2. Fachliche Eignung und zwar in einem Ausmaß, dass man nur schwer oder gar nicht vor Ort bekommt. Nicht weil die Leute zu blöd wären, sondern weil es diese Ausbildungsangebote im Ausland nicht gibt, oder weil es sich auch nicht lohnt jemanden vor Ort auszubilden/anzulernen/ect.

  3. Als Teil einer Personalentwicklung. Aber hier muss man aufpassen, weil das oftmals keine "richtigen" Expatstellen sind, sondern eher ein bezahlter "Abenteuerurlaub" mit Sonderaufgaben. In Sachen Gehalt und Zulagen/Housing/ect. gibt es oftmals andere Richtlinien als in 1./2.

Ich rede hier jetzt von den Expats, die mit einem "deutschen Vertrag" für eine bestimmte Zeit ins Ausland entsendet werden. Es geht nicht um lokale Verträge oder kurze Projekte <6Monate.

Die Stellen werden ziemlich selten bzw. eigentlich gar nicht ausgeschrieben. Die Eignung für einen Expat basiert ja nicht nur auf auf den "Hardkills" (Jobbezogen) sondern auch allgemein, wie man selbst mit dem Leben zurecht kommt. Ist jemand anpassungsfähig, tolerant Neuem gegenüber, hat er eine hohe Einsatzbereitschaft, ist zuverlässig und vor allem anderen: Selbstständigkeit. Letzteres wird in der Selbstreflexion meist völlig überschätzt.

Man schaut sich die Leute deswegen lieber mal etwas an, bevor man sie losschickt. Dein deutscher Chef will vor allem kein Ärger und keine Klagen (Weg des geringsten Widerstands) und erwartet, dass man Probleme sieht und selbstständig löst.
Naja, und dann gibts halt noch die Schweinedeals, die sich jeder Chef in der Hinterhand halten will: "mach mir 3 Jahre Indien und dann gehts in die USA" (wobei das impliziert, dass USA toll sind, finde ich persönlich nun nicht).

Sprache, Herkunft oder Arbeitserfahrung im Einsatzland ist ein nice-to-have aber kein wirklich ausschlaggebender Faktor. Eventuell, wenn man ansonsten identische Kandidaten hat, was wohl aber hinreichend selten vorkommt. Wer generell für eine Firma als Expat in Frage kommt, der hat oftmals Auslandserfahrung, event. auch in kleineren Projekten und hat sich dort bewährt. Man geht davon aus, der wird sich schon anpassen/einleben.

Die Sprache ist eine Barriere im Einsatzland, aber meist arbeitet man ja mit lokalen Kollegen und wenn die in einer deutschen Firma beschäftigt sind, dann spricht man idR. mehr oder weniger gut Englisch. Nicht selten besser als man selbst ;)
Dennoch empfiehlt es sich natürlich etwas Zeit in die Sprache zu investieren, das ist vielmehr als ein Kommunikationsmedium, vor allem in Kulturen mit einem höheren Kontext, also quasi alle (im Gegensatz zu D).

Herkunft spielt manchmal mit rein, wenn man sich dadurch ein aufwändiges Arbeitsvisum spart. Auf der anderen Seite gibt es da eigene Abteilungen für und in den Gesamtkosten geht sowas dann eher unter. Ich kenne Fälle in denen die doppelte Staatsbürgerschaft in den USA dann zu einem Vertrag geführt hatten (bei ansonsten gleicher Eignung). Aber eher die Ausnahme.

Wenn man aktiv ins Ausland will, dann würde ich das vor allem kommunizieren und auch mal schauen, wer den üblicherweise Entsandt wird. Lass es die Leute wissen, dann kommen auch Informationen zurück. Meist gibt es ja irgendwie Abteilungen, die da einen höheren Bedarf als andere haben.
Man kann es auch ganz direkt probieren. Ich bin mal bei einem Chef einer anderen Abteilung vorbei gegangen und habe ziemlich direkt gefragt. Eigentlich etwas "unelegant" und an Hierachiestrukturen vorbei und mir wurde dann auch freundlich "abgesagt". Zwei Wochen später klingelte das Telefon ;) Ist damals nichts draus geworden, aber man zeigt Interesse an der Sache.

Ansonsten kann ich zum Thema Expat noch einen (meiner Meinung oft vernachlässigtem) Rat geben: Schaut euch das Land/Gegend an, in die ihr geht. Ich hab einiges gesehen und es gibt Länder in die würde ich für kein normales Expatgehalt gehen. Das wäre mir einfach zu wenig Schmerzensgeld.
Wenn ihr alleine in Timbuktu abhängt, euer Headquater euch "vergisst", ihr mit Idioten zu tun habt und das Internet mal wieder nicht geht und es vielleicht in die Bude regnet und euer Handwerke ein grundsätzlich anderes Verständnis von Qualität hat, dann bringt euch euer Expatgehalt am Ende des Monats motivationstechnisch im besten Fall eine Woche weit.

Ich würde mittlerweile keine Angebote mehr annehmen, bei denen ich mir wie ein Söldner vorkomme. Wenn das Land nicht für einen selbst lebenswert ist, dann werde ich nicht meine Zeit darauf verschwenden.
Zeit kann man nicht zurückkaufen.

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