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Aktuar - das richtige für mich?

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WiWi Gast

Aktuar - das richtige für mich?

Hallo zusammen,

war in der IT Beratung im Bereich Portfolio-Bewertung / Management und bin irgendwie anschließend in die Versicherung (IT) reingerutscht.
Probezeit ist um und Chef bietet mir an den Aktuar zu machen. eig. nicht verkehrt vom Arbeitgeber noch so ne Weiterbildung zu erhalten (ca. 3Jahre und bis zu 15k Kosten + jährliche weiterbildung anschließend, natürlich mit Bindungsklausel - oder der Pflicht der Rückzahlung)

Aber irgendwie find ich den Job total langweilig. Big Data / Machine Learning scheint interessanter zu sein. Aber so viel wird im Moment in Deutschland auch nicht auf dem Gebiet gemacht und das Thema wird zu sehr gehyped.

Wie auch immer würdet ihr den Aktuar machen?

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Naja Aktuar sein war noch nie spannend - ist halte pure Mathematik aber am ende ist das auch immer Ansichtssache.

Fakt ist nur das Aktuare mittelfristig massiv überflüssig warden. Die Technologie hat diesen Berufstand bisher noch verschont aber die Versicherer arbeiten alle daran die Big Data & Co zu pushen.
Klar wird man am Ende auch jmd. brauchen der die Modelle interpretieren kann usw. aber trotzdem wird der Mittelbau der berufstätigen Aktuare über kurz oder lang verschwinden. Übrig bleiben warden die richtig guten Aktuare, welche gleichzeitig auch noch besser verdienen werden.

Die Frage die du dir stellen solltest ist eher:
Willst du dir das antun?

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

So ein Blödsinn. Bevor aktuare verschwinden, sitzen alle Bandmitarbeiter auf der Straße. Ohne KI kein Ersatz von aktuaren

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Da sehe ich ehrlich gesagt nicht die Gefahr. Die Aktuare bei uns machen auch kaum Mathematik nur bisschen Validierung. Das große ganze dreht sich um gesetzliche Anforderungen und proejktkoordinierung der IT Umsetzung. Wenn ich daran denke, dass vieles noch in cobol läuft ist die Gefahr da nicht sooo groß das Big Data da gefährlich wird. Eher für sie Sachbearbeiter automatische Fall und Dokumentenbearbeitung etc.

Aber ja auf die Branche kommt sicherlich was zu. Was wär denn win guttes Feld?

Lounge Gast schrieb:

Naja Aktuar sein war noch nie spannend - ist halte pure
Mathematik aber am ende ist das auch immer Ansichtssache.

Fakt ist nur das Aktuare mittelfristig massiv überflüssig
warden. Die Technologie hat diesen Berufstand bisher noch
verschont aber die Versicherer arbeiten alle daran die Big
Data & Co zu pushen.
Klar wird man am Ende auch jmd. brauchen der die Modelle
interpretieren kann usw. aber trotzdem wird der Mittelbau der
berufstätigen Aktuare über kurz oder lang verschwinden. Übrig
bleiben warden die richtig guten Aktuare, welche gleichzeitig
auch noch besser verdienen werden.

Die Frage die du dir stellen solltest ist eher:
Willst du dir das antun?

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Interessante Sichtweise. Deckt sich aber auch mit meiner Meinung.

Gleichzeitig hat die DAV (Deutsche Aktuarvereinigung) mittlerweile 5000 Mitglieder, weitere 1000 in Ausbildung (!) - und das bei massivem Stellenabbau aller Versicherer.

Nur die besten werden mittel- und langfristig noch gebraucht werden, der Rest kann sich seine Urkunde ins Gästeklo nageln....

Lounge Gast schrieb:

Naja Aktuar sein war noch nie spannend - ist halte pure
Mathematik aber am ende ist das auch immer Ansichtssache.

Fakt ist nur das Aktuare mittelfristig massiv überflüssig
warden. Die Technologie hat diesen Berufstand bisher noch
verschont aber die Versicherer arbeiten alle daran die Big
Data & Co zu pushen.
Klar wird man am Ende auch jmd. brauchen der die Modelle
interpretieren kann usw. aber trotzdem wird der Mittelbau der
berufstätigen Aktuare über kurz oder lang verschwinden. Übrig
bleiben warden die richtig guten Aktuare, welche gleichzeitig
auch noch besser verdienen werden.

Die Frage die du dir stellen solltest ist eher:
Willst du dir das antun?

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Wenn du schon einmal in der Versicherungsbranche gearbeitet hättest wüsstest du das die Versicherer selbst für die kleinste Veränderung Jahre brauchen... Theoretisch hast du recht aber Praktisch wird das anders laufen m. M. n.

Sonst Aktuar: Warum brauchst du in der IT den Titel?
Gehalt übersichtlich gut, Arbeitszeiten auch moderat
Wenn du dir Prüfungen aus dem Studium anrechnen lassen kannst würde ich es machen

Lounge Gast schrieb:

Naja Aktuar sein war noch nie spannend - ist halte pure
Mathematik aber am ende ist das auch immer Ansichtssache.

Fakt ist nur das Aktuare mittelfristig massiv überflüssig
warden. Die Technologie hat diesen Berufstand bisher noch
verschont aber die Versicherer arbeiten alle daran die Big
Data & Co zu pushen.
Klar wird man am Ende auch jmd. brauchen der die Modelle
interpretieren kann usw. aber trotzdem wird der Mittelbau der
berufstätigen Aktuare über kurz oder lang verschwinden. Übrig
bleiben warden die richtig guten Aktuare, welche gleichzeitig
auch noch besser verdienen werden.

Die Frage die du dir stellen solltest ist eher:
Willst du dir das antun?

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Langsamkeit können sich nur die Branchen leisten, deren Gewinne fett sind und fett bleiben. Dazu gehörten in der Vergangenheit immer die Autobauer, die Banken und Versicherungen.

Bei den Autobauern sind die Gewinne immer noch fett, aber bei Banken und Versicherungen?

Ich bin nicht mehr ganz so jung wie viele andere Schreiber hier. Vor 25 Jahren schossen die Videotheken wie Pilze aus dem Boden. An jeder Straßenecke war eine Videothek. Wo sind sie?

Bleibt das Niedrigzinsumfeld bestehen, dann sieht das bei den Versicherern ganz schnell ähnlich aus...

Lounge Gast schrieb:

Wenn du schon einmal in der Versicherungsbranche gearbeitet
hättest wüsstest du das die Versicherer selbst für die
kleinste Veränderung Jahre brauchen... Theoretisch hast du
recht aber Praktisch wird das anders laufen m. M. n.

Sonst Aktuar: Warum brauchst du in der IT den Titel?
Gehalt übersichtlich gut, Arbeitszeiten auch moderat
Wenn du dir Prüfungen aus dem Studium anrechnen lassen kannst
würde ich es machen

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Es besteht aber ein gigantisches politisches Interesse die Versicherungsbranche am Leben zu erhalten. Zum einen kaufen die Versicherer unmengen Staatsanleihen, bauen Wohnungen etc. zum anderen hängt da die Altersvorsorge von extrem vielen deutschen drin. Da auch nur eine großere Versicherung pleite gehen zu lassen ist politischer Selbstmord (und lässt auch unsere Wirtschaft kollabieren).
Aber ja in der Lebensversicherung wird das fahrtwasser rauer wenn die Zinsen noch 5+ Jahre auf dem Nivau bleiben.

Lounge Gast schrieb:

Langsamkeit können sich nur die Branchen leisten, deren
Gewinne fett sind und fett bleiben. Dazu gehörten in der
Vergangenheit immer die Autobauer, die Banken und
Versicherungen.

Bei den Autobauern sind die Gewinne immer noch fett, aber bei
Banken und Versicherungen?

Ich bin nicht mehr ganz so jung wie viele andere Schreiber
hier. Vor 25 Jahren schossen die Videotheken wie Pilze aus
dem Boden. An jeder Straßenecke war eine Videothek. Wo sind
sie?

Bleibt das Niedrigzinsumfeld bestehen, dann sieht das bei den
Versicherern ganz schnell ähnlich aus...

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Interessant was man hier so liest.

Ein wichtiger Punkt, der bisher nicht erwähnt wurde: erst durch leistungsfähige computer wurden stochastische Berechnungen rund um MCEV und Solvency II erst möglich. Der technische Fortschritt sichert eher den Arbeitsplatz der Aktuare als dass er ihn gefährdet. Je komplexer die Berechnungen werden desto mehr Entwicklungs- und Validierungsarbeit ist notwendig.

Das ein oder andere was hier gesagt wurde ist m.E. so nicht richtig:

1: Als Aktuar braucht man kein Mathe. Aber ein sehr hohes Maß an abstrakten Denkvermögen und Affinität zu Zahlen ist sehr stark gefordert.

2: Als Aktuar gibt es sehr spannende Aufgaben. Ich arbeite im Bereich wo stochastische Unternehmensberechnunen durchgeführt werden. Wir bestimmen die Solvenzsituation des Unternehmens und Berechnen den ökonomischen Wert des Neugeschäfts. Unsere Berechnungen entscheiden über die Unternehmensstrategie, das Überleben des Unternehmens und die Boni der Vorstände. Für mich hat es einen großen Reiz mit solche wichtigen und komplexe Berechnungen zu arbeiten. Nicht selten sitzen mehrerer Leute von meinem Team daran um Ergebnisse richtig zu interpretieren. Notwendige Skills sind dabei interdiszplinär: mann muss die Produkte, Versicherubgsmathematik und Finanzmathematik wissen.

Aber klar es gibt auch ganz andere Bereiche für Aktuare, die vielleicht weniger spannend sind... Muss man sich eben entsprechend seinen Interessen ausrichten.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Naja, wenn ihr euch da alle so sicher seid, dann bleibt mal schön Aktuar in eurem MCEV- oder Pricingbüro.

Ich bin Aktuar und werd bald mal die Biege machen aus dieser industrie.

Wer glaubt, die DAV (Deutsche Aktuarvereinigung) würde bedarfsgerecht ausbilden, indem sie alle 3 Jahre 1000 weitere Aktuare auf den schrumpfenden Markt wirft, der soll sich in 10 Jahren aber bitte nicht beklagen, wenn für seinen eigenen Job 20 andere Leute Schlange stehen, die es billiger machen.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Ich arbeite als Aktuar in der Migration und Testautomatisierung ... Nicht so spannend aber auch nicht so schlecht. Für den Einstieg ganz ok finde ich

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

"Zum Einstieg ganz OK" ... wie lange arbeitest Du denn schon? Die Ausbildung dauert doch 3 Jahre.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

~6 Monate, bin ja auch noch in der Ausbildung und noch nicht fertig

Lounge Gast schrieb:

"Zum Einstieg ganz OK" ... wie lange arbeitest Du
denn schon? Die Ausbildung dauert doch 3 Jahre.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Wohin willst du wechseln? Und wie soll das gehen, wenn man als Aktuar nur die Versicherungsindustrie kennt?

Nebenbei:
Die DAV kann ausschließlich bedarfsgerecht ausbilden!
Da man ja Berufserfahrung in einer Aktuarsposition haben muss um Aktuar zu werden sind diese 1000 "neuen" ja bereits auf aktuariellen Posten.

Lounge Gast schrieb:

Naja, wenn ihr euch da alle so sicher seid, dann bleibt mal
schön Aktuar in eurem MCEV- oder Pricingbüro.

Ich bin Aktuar und werd bald mal die Biege machen aus dieser
industrie.

Wer glaubt, die DAV (Deutsche Aktuarvereinigung) würde
bedarfsgerecht ausbilden, indem sie alle 3 Jahre 1000 weitere
Aktuare auf den schrumpfenden Markt wirft, der soll sich in
10 Jahren aber bitte nicht beklagen, wenn für seinen eigenen
Job 20 andere Leute Schlange stehen, die es billiger machen.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Geil. Sich Aktuar nennen, aber beim Nachfragen dann zugeben, dass man sich noch in der Ausbildung befindet.

Hier schreibt übrigens der Vorstand einer großen deutschen Aktiengesellschaft (bin derzeit aber noch Sachbearbeiter)... :-)

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Dir ist schon klar, dass er nach dem Ende der Ausbildung GENAU das gleiche machen wird und rein rechtlich auch nicht mehr darf? Er darf sich sogar jetzt schon Aktuar nennen, nur nicht Aktuar DAV.
Er wird auch genau so viel verdienen wie jemand ohne Titel und mit der Berufserfahrung.
Aktuar ist ein "Titel ohne Mittel". Die Ausbildung ist an sich sinnlos und dient nur dazu dem Arbeitgeber einen Zettel zu geben auf dem steht, dass man das was man seit ~5 Jahren macht auch wirklich beherrscht (Ok das eig. auch nicht da das bei der DAV nicht geprüft wird).

Lounge Gast schrieb:

Geil. Sich Aktuar nennen, aber beim Nachfragen dann zugeben,
dass man sich noch in der Ausbildung befindet.

Hier schreibt übrigens der Vorstand einer großen deutschen
Aktiengesellschaft (bin derzeit aber noch Sachbearbeiter)...
:-)

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Nach dieser Logik darf sich jeder Mensch Aktuar nennen.

Gruß vom Aktuar und gleichzeitigem Schönheitschirurgen... Und Coach bin ich ja auch...

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Hallo hier der Themenersteller.
Titel ohne Mittel - so einwenig sehe ich es auch.
Warum brauche ich den aktuar in der IT? Gar nicht! Aber wenn man sich weiterbilden kann, warum nicht. Es steigert denke ich den "Wert" auf dem Arbeitsmarkt zumindest in der Versicherungsbranche. Die Ausbildung ist auch anspruchsvoll, sehe es bisschen wie MBA / CFA schadet ja nicht

Bei mir persönlich sehe ich Consulting als Alternative (da komm ich her). Oder was mit machine learning, startuo. Letzendlich krieg ich aber gutes Geld bei der Arbeitszeit. Denke wenn man in der Branche bleiben will macht es sinn - bin mir halt nicht ganz sicher ob ich mir das wirklich antuhen sollte ....

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

So ist es auch. Jeder darf sich Aktuar nennen.

Lounge Gast schrieb:

Nach dieser Logik darf sich jeder Mensch Aktuar nennen.

Gruß vom Aktuar und gleichzeitigem Schönheitschirurgen... Und
Coach bin ich ja auch...

@TE
In der Brache bringt dir der Titel natürlich einen Vorteil. Wenn du nicht sehr heimatverbunden bist dann bringt er noch mehr. DAV wird von UK und USA anerkannt und da gibt es auch wesentlich mehr Kohle zu holen wenn man will (10 Jahre BE gibt >120k Dollar pa).
Wie viel verdienst du jetzt ?

Allgemein finde ich das hier doch gehäuft Aktuare schreiben, Gehaltsumfrage?
BE: 5 Jahre
Ausbildung abgeschlossen : Ja, 2017 das erste Jahr als fertiger Aktuar
Gehalt: 67k all in

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Berufserfahrung: 5 Jahre
Gehalt: 72k all in
Aktuar:ja

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Also ich würde sofort den Aktuar machen, wenn mein Arbeitgeber mir das anbieten würde. Schaden kann es nicht. Also warum nicht machen? Hast du dann auch (Wirtschafts)Mathe studiert?

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Lounge Gast schrieb:

@TE
Wenn du nicht sehr heimatverbunden bist dann bringt er noch
mehr. DAV wird von UK und USA anerkannt und da gibt es auch
wesentlich mehr Kohle zu holen wenn man will (10 Jahre BE
gibt >120k Dollar pa).
Wie viel verdienst du jetzt ?

Bin auch bei ca 68K all in (64k + 4K bAV) nach 3Jahre Berufserfahrung Consulting. Den Aktuar zu machen um Auszuwandern macht keinen Sinn für mich - würde dann lieber in die Softwareentwicklung Machine Learning gehen und wohl auch mehr rausholen können.

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Lounge Gast schrieb:

Bin auch bei ca 68K all in (64k + 4K bAV) nach 3Jahre
Berufserfahrung Consulting. Den Aktuar zu machen um
Auszuwandern macht keinen Sinn für mich - würde dann lieber
in die Softwareentwicklung Machine Learning gehen und wohl
auch mehr rausholen können.

Ich kenne ja deinen Background nicht genau... Aber dann solltest du es relativ bald machen, da der Wechsel aus der Versicherungsindustrie nach einer gewissen Zeit sehr schwer wird.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Nachtrag:
DW Simpson salary in Google eingeben. Gibt einen guten Überlick.

Ganz interessant: 25 Jahre BE gibt ca 300k Dollar im Leben Bereich. Arbeitsbedingungen sollen ähnlich wie in Deutschland sein. Da muss man hier ja schon Vorstand von ner kleineren Versicherung sein...

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Ich bin Aktuar, würde es aber nicht noch einmal machen.

Aus einem anderen Grund lohnt es sich für mich, die Qualifikation zu haben (oder genauer gesagt, das Zertifikat zu haben). Gehaltsmäßig und wissens- bzw. tätigkeitsmäßig hat es sich nicht ausgezahlt auf der Stelle, auf der ich bin.

Überleg Dir gut, ob Du in einer schwächelnden/siechenden Industrie wie der Versicherungsbranche anfangen willst...

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Aus welchem Grund lohnt es sich für dich?
Gehalt/Erfahrung?
Die Branche schwächelt zwar aber so gefühlt gibt es eine stärkere Nachfrage nach Mathematikern.

Lounge Gast schrieb:

Ich bin Aktuar, würde es aber nicht noch einmal machen.

Aus einem anderen Grund lohnt es sich für mich, die
Qualifikation zu haben (oder genauer gesagt, das Zertifikat
zu haben). Gehaltsmäßig und wissens- bzw. tätigkeitsmäßig hat
es sich nicht ausgezahlt auf der Stelle, auf der ich bin.

Überleg Dir gut, ob Du in einer schwächelnden/siechenden
Industrie wie der Versicherungsbranche anfangen willst...

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Warum es sich für mich lohnt, dazu will ich nichts sagen. Der Grund ist auch nicht wichtig und er ist "persönlich", also in meinem speziellen Werdegang behaftet und nicht für andere nachvollziehbar.

Gehalt und Erfahrung ist beides nicht nennenswert gestiegen seit dem Abschluss. Das ist auch bei den meisten Versicherern so. Du wirst nicht eine 10% Steigerung bekommen, weil Du auf einmal Aktuar bist.

Bei den Beratungen ist es ähnlich. Du bekommst keinen nennenswerten Gehaltssprung wegen des Titels. Vielmehr ist der Titel oft Voraussetzung dafür, dass Du überhaupt Manager (im Insurance Bereich) bei den Beratungen werden kannst. Natürlich ist der Aktuar-Titel aber keine hinreichende Voraussetzung. Ähnlich beim Versciherer: Die 100k knackst Du nicht, weil Du Aktuar bist, sondern weil Du irgendwann (als einer von 10) Abteilungsleiter wirst und Dich dann nicht mehr mit akutariellen, sondern mit politischen und personellen Themen herumschlagen darfst.

Die "gefühlt stärkere Nachfrage" sehe ich nicht. Nur, weil die Beratungsfirmen stärker rekrutieren, bedeutet das nicht, dass auch die Versicherer selber einen erhöhten Bedarf haben.

Bei den Aktuaren ist es zudem ähnlich wie bei anderen Berufsgruppen: Je mehr man ihnen sagt, sie seien top-qualifiziert und der Beruf sei extrem wichtig und zukunftssicher, desto mehr glauben sie das auch. Als Beleg sei dieser Thread genannt.

Auf der Seite aktuar.de heißt es:
"Die Deutsche Aktuarvereinigung e. V. (DAV) ist die berufs­ständische Ver­tretung der Ver­sicherungs- und Finanz­mathe­matiker mit derzeit knapp 5.000 Mitgliedern. Ferner stehen derzeit rund 1.600 meist jüngere Finanz- und Versicherungs­mathe­matiker nach ent­sprechendem Hochschul­studium und mindestens drei­jähriger Berufs­praxis im geregelten Ausbildungs­gang zum Aktuar."

Vor 10 Jahren gab es ca. 2500 Aktuare. Man muss schon sehr realitätsfern sein, um hier die "glänzenden Berufsaussichten" auch in die Zukunft fortzuschreiben. In einer stagnierenden Branche ist eine Verdreifachung des Personals für die Arbeitgeber ein willkommener Grund, die Gehälter zu drücken.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

In meiner Versicherung hat sich die Zahl erreichen Angestellten in diesem Zeitraum entsprechend proportional entwickelt. Ökonomische Bewertung und Risikomessung rund um MCEV und Solvency II sind sehr aufwändig.

IFRS 17 steht vor der Tür. Das könnte der aktuarielle Overkill werden.

Bekomme regelmäßig Headhunteranfragen rein und meine Abteilung hat selbst händeringend mit Headhunter nach berufs erfahrenen Mitarbeitern gesucht aber nix gefunden.

Je schlechter es den Versicherern geht desto genauer müssen sie steuern und pricen. Dafür werden Aktuare gebraucht!

Aber mit Gehalt wir eben nicht um sich geworfen meiner Ansicht nach. Niveau ist aber okay!

Lounge Gast schrieb:

Warum es sich für mich lohnt, dazu will ich nichts sagen. Der
Grund ist auch nicht wichtig und er ist
"persönlich", also in meinem speziellen Werdegang
behaftet und nicht für andere nachvollziehbar.

Gehalt und Erfahrung ist beides nicht nennenswert gestiegen
seit dem Abschluss. Das ist auch bei den meisten Versicherern
so. Du wirst nicht eine 10% Steigerung bekommen, weil Du auf
einmal Aktuar bist.

Bei den Beratungen ist es ähnlich. Du bekommst keinen
nennenswerten Gehaltssprung wegen des Titels. Vielmehr ist
der Titel oft Voraussetzung dafür, dass Du überhaupt Manager
(im Insurance Bereich) bei den Beratungen werden kannst.
Natürlich ist der Aktuar-Titel aber keine hinreichende
Voraussetzung. Ähnlich beim Versciherer: Die 100k knackst Du
nicht, weil Du Aktuar bist, sondern weil Du irgendwann (als
einer von 10) Abteilungsleiter wirst und Dich dann nicht mehr
mit akutariellen, sondern mit politischen und personellen
Themen herumschlagen darfst.

Die "gefühlt stärkere Nachfrage" sehe ich nicht.
Nur, weil die Beratungsfirmen stärker rekrutieren, bedeutet
das nicht, dass auch die Versicherer selber einen erhöhten
Bedarf haben.

Bei den Aktuaren ist es zudem ähnlich wie bei anderen
Berufsgruppen: Je mehr man ihnen sagt, sie seien
top-qualifiziert und der Beruf sei extrem wichtig und
zukunftssicher, desto mehr glauben sie das auch. Als Beleg
sei dieser Thread genannt.

Auf der Seite aktuar.de heißt es:
"Die Deutsche Aktuarvereinigung e. V. (DAV) ist die
berufs­ständische Ver­tretung der Ver­sicherungs- und
Finanz­mathe­matiker mit derzeit knapp 5.000 Mitgliedern.
Ferner stehen derzeit rund 1.600 meist jüngere Finanz- und
Versicherungs­mathe­matiker nach ent­sprechendem
Hochschul­studium und mindestens drei­jähriger Berufs­praxis
im geregelten Ausbildungs­gang zum Aktuar."

Vor 10 Jahren gab es ca. 2500 Aktuare. Man muss schon sehr
realitätsfern sein, um hier die "glänzenden
Berufsaussichten" auch in die Zukunft fortzuschreiben.
In einer stagnierenden Branche ist eine Verdreifachung des
Personals für die Arbeitgeber ein willkommener Grund, die
Gehälter zu drücken.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Weitere Meinungen, bitte

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Da es anscheinend alle überlesen haben

Nebenbei:
Die DAV kann ausschließlich bedarfsgerecht ausbilden!
Da man ja Berufserfahrung in einer Aktuarsposition haben muss um Aktuar zu werden sind diese 1000 "neuen" ja bereits auf aktuariellen Posten.

Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

OK, dann geilt euch mal schön an der Vorstellung auf, dass ihr alle gebraucht werdet in einer stagnierenden Industrie. Wie gesagt, ich bin bald weg und werde mit Interesse verfolgen, wie es weitergeht mit der Versicherungsbranche.

Allein die Aussage "IFRS 17, Risikomessung rund um MCEV und Solvency II" ist schon bezeichnend: Hier werden regulative Gegebenheiten /Anforderungen als Jobgarant herangezogen. Wenn Du das aus Sicht eines Aktuars bei der BaFin schreibst, dann ist das OK. In einem auf Gewinn abzielenden Unternehmen bist Du damit aber nur ein notwendiges Übel, und sicher keine Funktion, die aktiv zum Unternehmensgewinn beiträgt. Vielleicht sollten sich einige Elfenbeinturm-Bewohner nochmal die grundlegenden Prinzipien der Wirtschaft klarmachen...

Zum Thema "Die DAV kann nur bedarfsgerecht ausbilden": Der ITler, der hier schreibt, macht keine/wenige aktuarielle(n) Tätigkeiten. Bei meinen Seminaren hab ich auch einen haufen Leute (mathematiker) kennengelernt, die offen eingestanden haben, für ihre Tätigkeit den Titel nicht wirklich zu brauchen, sondern die Ausbildung in der Hoffnung auf mehr Gehalt und bessere Optionen beim Jobwechsel mitzunehmen. Dass die DAV ein gesteigertes Interesse daran hat, den Bedarf herbeizureden, ist doch klar. Für sie ist ein Mitgliederzuwachs von 150% innerhalb von 10 Jahren natürlich äußerst willkommen, und die zahlenden Auszubildenden sichern den Herren den Posten und mehren ihren Einfluss!

Wie gesagt, ich bin auch Aktuar und (noch) in der Versicherungswirtschaft tätig. Aber mir ist sehr schnell der Gedanke gekommen, dass die Prozesse und die Einführung von SII bzw. MCEV wohl keine bis ins Rentenalter ausreichende Tätigkeitsgrundlage bilden.

Aber wie ich oben schon sagte: Wenn man bestimmte Dinge nur oft genug sagt, dann gibt es einfach auch genug Leute, die blind daran glauben.

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

1: Embedded Valiue Berechnungen werden freiwillig gemacht. Das hat so gar nix mit regulatorik zu tun.

2: wenn der Aktuare so nutzlos ist: warum zahlen die Versicherungen dann so viel dafür?

Diese Schwarzmalerei ist echt krass. Finde erstmal einen Job der dir ein Ähnliches Package aus Gehalt, Work-Life-Balance und spannenden Aufgaben bietet. Muss man erstmal finden. Ich bin jedenfalls froh drum...

Lounge Gast schrieb:

OK, dann geilt euch mal schön an der Vorstellung auf, dass
ihr alle gebraucht werdet in einer stagnierenden Industrie.
Wie gesagt, ich bin bald weg und werde mit Interesse
verfolgen, wie es weitergeht mit der Versicherungsbranche.

Allein die Aussage "IFRS 17, Risikomessung rund um MCEV
und Solvency II" ist schon bezeichnend: Hier werden
regulative Gegebenheiten /Anforderungen als Jobgarant
herangezogen. Wenn Du das aus Sicht eines Aktuars bei der
BaFin schreibst, dann ist das OK. In einem auf Gewinn
abzielenden Unternehmen bist Du damit aber nur ein
notwendiges Übel, und sicher keine Funktion, die aktiv zum
Unternehmensgewinn beiträgt. Vielleicht sollten sich einige
Elfenbeinturm-Bewohner nochmal die grundlegenden Prinzipien
der Wirtschaft klarmachen...

Zum Thema "Die DAV kann nur bedarfsgerecht
ausbilden": Der ITler, der hier schreibt, macht
keine/wenige aktuarielle(n) Tätigkeiten. Bei meinen Seminaren
hab ich auch einen haufen Leute (mathematiker) kennengelernt,
die offen eingestanden haben, für ihre Tätigkeit den Titel
nicht wirklich zu brauchen, sondern die Ausbildung in der
Hoffnung auf mehr Gehalt und bessere Optionen beim Jobwechsel
mitzunehmen. Dass die DAV ein gesteigertes Interesse daran
hat, den Bedarf herbeizureden, ist doch klar. Für sie ist ein
Mitgliederzuwachs von 150% innerhalb von 10 Jahren natürlich
äußerst willkommen, und die zahlenden Auszubildenden sichern
den Herren den Posten und mehren ihren Einfluss!

Wie gesagt, ich bin auch Aktuar und (noch) in der
Versicherungswirtschaft tätig. Aber mir ist sehr schnell der
Gedanke gekommen, dass die Prozesse und die Einführung von
SII bzw. MCEV wohl keine bis ins Rentenalter ausreichende
Tätigkeitsgrundlage bilden.

Aber wie ich oben schon sagte: Wenn man bestimmte Dinge nur
oft genug sagt, dann gibt es einfach auch genug Leute, die
blind daran glauben.

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Wohin wechselst du denn?

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

zu 1): ja genau, die Berechnung des Embedded Value ist *DER* Mehrwert einer Versicherung. Merkst Du selber, dass da was nicht stimmt, oder? Prinzipiell ist das ohnehin automatisierbar...

zu 2): wieviel bekommst *Du* denn? Jetzt bitte nicht wieder dieses Gelabere von "Gehaltsstudie von der DAV" und "DW Simpson Salary". Außerdem war es ja gerade Teil meiner Ausführungen, dass derzeit vielleicht noch ganz gute Bedingungen herrschen, bei einer Verdreifachung der Aktuar-Menge wohl kaum höhere Gehälter gezahlt werden in der Zukunft.

Du findest die Schwarzmalerei krass - ich finde es krass, wie sehr Leute auf Lobbyismus und Bauchpinselei hereinfallen können!

Bitte schaut doch mal über euren Tellerrand hinaus - ich sage nicht, dass man heute einen schlechten Job hat. Aber die Frage ist doch gerade, ob man einem Berufsanfänger (siehe TE) das heute raten kann als Zukunftsoption.

Lounge Gast schrieb:

1: Embedded Valiue Berechnungen werden freiwillig gemacht.
Das hat so gar nix mit regulatorik zu tun.

2: wenn der Aktuare so nutzlos ist: warum zahlen die
Versicherungen dann so viel dafür?

...

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

1) Richtig die Berechnungen sind automatisierbar. Jedes größere Unternehmen hat hier auch schon einiges an Automatisierung. Luft nach oben ist da aber noch.

Modellierung und Analyse der Ergebnisse ist nicht automatisierbar. Du wirst nie einen Roboter haben, der komplexe Zusammenhänge automatisch erkennt und dann auf Vorstandsdeutsch dir erläutern kann.

Sicher ökonomische Bestandsbewertung generiert keine Profits. Es ist aber das wichtigste Steuerungsinstrument um Kontrolle über den Bestand und das Neugeschäfts zu haben. Was bringt dir ein toller Vertrieb der dir ökonomisch Wert vernichtet?

2) mein Gehalt liegt nach 4 Jahren BE im AT-Bereich. Dazu musste ich einmal wechseln sonst hätte das nicht so schnell geklappt. Denke zB in nem ordentlichen IGM-Betrieb tut man sich leichter was das gehalt angeht. Das sollten sich Berufsanfänger oder Studienanfänger eben überlegen....

Lounge Gast schrieb:

zu 1): ja genau, die Berechnung des Embedded Value ist *DER*
Mehrwert einer Versicherung. Merkst Du selber, dass da was
nicht stimmt, oder? Prinzipiell ist das ohnehin
automatisierbar...

zu 2): wieviel bekommst *Du* denn? Jetzt bitte nicht wieder
dieses Gelabere von "Gehaltsstudie von der DAV" und
"DW Simpson Salary". Außerdem war es ja gerade Teil
meiner Ausführungen, dass derzeit vielleicht noch ganz gute
Bedingungen herrschen, bei einer Verdreifachung der
Aktuar-Menge wohl kaum höhere Gehälter gezahlt werden in der
Zukunft.

Du findest die Schwarzmalerei krass - ich finde es krass, wie
sehr Leute auf Lobbyismus und Bauchpinselei hereinfallen
können!

Bitte schaut doch mal über euren Tellerrand hinaus - ich sage
nicht, dass man heute einen schlechten Job hat. Aber die
Frage ist doch gerade, ob man einem Berufsanfänger (siehe TE)
das heute raten kann als Zukunftsoption.

Lounge Gast schrieb:

1: Embedded Valiue Berechnungen werden freiwillig
gemacht.
Das hat so gar nix mit regulatorik zu tun.

2: wenn der Aktuare so nutzlos ist: warum zahlen die
Versicherungen dann so viel dafür?

...

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

zu 1) gibt es damit nichts weiteres zu sagen.

zu 2)
Um es für die anderen Foristen einzuordnen: der AT-Bereich, der hier beschrieben wird, bedeutet ca. 75k-80k. Das ist gut (wie ich ja mehrfach beschrieben hatte), aber wie gesagt: stagnierende Industrie mit einer Verdreifachung des Bewerberkreises innerhalb von 10 Jahren auf 6500 Aktuare.

SII und MCEV sind die Motoren dieser Verdreifachung gewesen. Aber wenn die Anforderungen aus SII erstmal erfüllt und automatisiert sind, dann sind halt immer noch 6500+ Aktuare da (wovon wohl 3500+ im Alter zwichen 35 und 45 sein dürften).

Lounge Gast schrieb:

1) Richtig die Berechnungen sind automatisierbar. Jedes
größere Unternehmen hat hier auch schon einiges an
Automatisierung. Luft nach oben ist da aber noch.

Modellierung und Analyse der Ergebnisse ist nicht
automatisierbar. Du wirst nie einen Roboter haben, der
komplexe Zusammenhänge automatisch erkennt und dann auf
Vorstandsdeutsch dir erläutern kann.

Sicher ökonomische Bestandsbewertung generiert keine Profits.
Es ist aber das wichtigste Steuerungsinstrument um Kontrolle
über den Bestand und das Neugeschäfts zu haben. Was bringt
dir ein toller Vertrieb der dir ökonomisch Wert vernichtet?

2) mein Gehalt liegt nach 4 Jahren BE im AT-Bereich. Dazu
musste ich einmal wechseln sonst hätte das nicht so schnell
geklappt. Denke zB in nem ordentlichen IGM-Betrieb tut man
sich leichter was das gehalt angeht. Das sollten sich
Berufsanfänger oder Studienanfänger eben überlegen....
---

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Nur wo kann ein Aktuar hin wechseln um besser zu verdienen/bessere Aussichten zu haben?

Was man im Job lernt ist ja an sich nur in der Versicherungsindustrie gefragt

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Hier nochmal der Themenstarter. Kann zumindest aus meine Erfahrung berichten, dass auch einige Aktuare in die Bank wechseln - da sind zum Teil die ökonomischen Kenntnisse oder auch Revision gefragt.

Die beschriebenen Gehälter kann ich auch so umgefähr wiedergeben. AT beginnt schon mit 70K, d.h. ab da wirds auch deutlich schwieriger mehr Kohle zu kassieren.

Was die Automatisierung angeht mach ich mir da keine sorgen. Würde eher sagen, dass es die Sachbearbeiter trifft und Aktuare eben als Mathematiker einen Teil der automatisierung und deren Überwachung übernehmen.

Allerdings gibt es tatsächlich einige "langfristige" Gefahren. Dies hängt aber nicht mit den Überschuss der Aktuare zusammen, sondern eher makroökonomische Zusammenhänge die die ganze Branche betreffen. Darunter auch die Niedrigszinsphase. Als auch Startups, Vergleichsportale die die Margen niedriger machen. Wenn man sich die japnischen Lebensversicherer anschaut - weiß man wohin eine Niedrigszinsphase führen kann.

Allerdings was man nicht vergessen darf: Versicherung ist essenziel für jeden einzelnen. Deswegen werden diese niemals verschwinden. Genauso wie Rechtsanwälte oder Banken. Sie werden schlanker - aber werden trotzdem immer riesige Monster bleiben die ein haufen von Kapital fressen transformieren und in Form einer Versicherung + Unternehmensgewinn wieder ausspucken.

Ich habe für mich aber festgestellt - es ist wohl nichts für mich - eine zu langsame träge und langweilige Welt. Werde den Aktuar aber trotzdem evtl. machen bis ich nichts neues finde - schadet ja nicht bisschen rauszukommen Mathematik zu lernen und über den Tellerrand hinauszublicken.

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Es gibt dort nur eine mathematische Prüfung + die eingangsprüfungen, falls du die machen musst. Der Rest ist Punkt vor Strich und versicherungswissen.

Das ist ja der Sinn.... Mathe können die mathematiker nach dem Studium. Von Versicherungen haben die aber keine Ahnung...

Lounge Gast schrieb:

Hier nochmal der Themenstarter. Kann zumindest aus meine
Erfahrung berichten, dass auch einige Aktuare in die Bank
wechseln - da sind zum Teil die ökonomischen Kenntnisse oder
auch Revision gefragt.

Die beschriebenen Gehälter kann ich auch so umgefähr
wiedergeben. AT beginnt schon mit 70K, d.h. ab da wirds auch
deutlich schwieriger mehr Kohle zu kassieren.

Was die Automatisierung angeht mach ich mir da keine sorgen.
Würde eher sagen, dass es die Sachbearbeiter trifft und
Aktuare eben als Mathematiker einen Teil der automatisierung
und deren Überwachung übernehmen.

Allerdings gibt es tatsächlich einige
"langfristige" Gefahren. Dies hängt aber nicht mit
den Überschuss der Aktuare zusammen, sondern eher
makroökonomische Zusammenhänge die die ganze Branche
betreffen. Darunter auch die Niedrigszinsphase. Als auch
Startups, Vergleichsportale die die Margen niedriger machen.
Wenn man sich die japnischen Lebensversicherer anschaut -
weiß man wohin eine Niedrigszinsphase führen kann.

Allerdings was man nicht vergessen darf: Versicherung ist
essenziel für jeden einzelnen. Deswegen werden diese niemals
verschwinden. Genauso wie Rechtsanwälte oder Banken. Sie
werden schlanker - aber werden trotzdem immer riesige Monster
bleiben die ein haufen von Kapital fressen transformieren und
in Form einer Versicherung + Unternehmensgewinn wieder
ausspucken.

Ich habe für mich aber festgestellt - es ist wohl nichts für
mich - eine zu langsame träge und langweilige Welt. Werde den
Aktuar aber trotzdem evtl. machen bis ich nichts neues finde

  • schadet ja nicht bisschen rauszukommen Mathematik zu lernen
    und über den Tellerrand hinauszublicken.
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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Melde dich aber 2017 noch an... ab 2018 wird die Ausbildung wieder umgebaut

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Mein Glückwunsch zu diesem Resümee.

Meine Anmerkungen (ich war der "kritische Rufer" in diesem Thread) im Einzelnen unter jedem Absatz.

Lounge Gast schrieb:

Hier nochmal der Themenstarter. Kann zumindest aus meine
Erfahrung berichten, dass auch einige Aktuare in die Bank
wechseln - da sind zum Teil die ökonomischen Kenntnisse oder
auch Revision gefragt.

Ja, nur darfst Du nicht erwarten, dass bei der Bank alles besser wäre - wenn Du dort als Aktuar eingestellt wirst, wirst Du wohl auch die trockeneren und theorielastigeren Aufgaben übernehmen.

Die beschriebenen Gehälter kann ich auch so umgefähr
wiedergeben. AT beginnt schon mit 70K, d.h. ab da wirds auch
deutlich schwieriger mehr Kohle zu kassieren.

70k ist auch meine Info. Ich hatte oben "75-80k" geschrieben, damit nicht gleich wieder ein Pfennigfuchster (dafür sind Aktuare bekannt) schreibt, er verdiene in AT ja viel mehr als die 70k. Dies ist sicher möglich, aber der konkrete Schreiber (der mit 4 J Berufserfahrung) ist sicher bei genau den 70k. Ebenfalls schreibst Du ganz richtig, dass es massiv schwieriger wird, Verhandlungen zu führen, sobald man im AT-Bereich angekommen ist. Im Zweifelsfall wird Dein variabler Anteil erhöht, was zunächst mal nichts heißen muss.

Was die Automatisierung angeht mach ich mir da keine sorgen.
Würde eher sagen, dass es die Sachbearbeiter trifft und
Aktuare eben als Mathematiker einen Teil der automatisierung
und deren Überwachung übernehmen.

Naja, mein Kritikpunkt: Glaubst Du denn wirklich, dass es noch genauso viele leute für die Überwachung braucht wie für die Produktion? Außerdem sind Aktuare Sachbearbeiter. Was Du meinst, sind die "Sachbearbeiter ohne Studium". Aber da würde ich mir nichts vormachen - irgendwann trifft es auch die studierten Sachbearbeiter bzw. die Aktuare.

Allerdings gibt es tatsächlich einige
"langfristige" Gefahren. Dies hängt aber nicht mit
den Überschuss der Aktuare zusammen, sondern eher
makroökonomische Zusammenhänge die die ganze Branche
betreffen. Darunter auch die Niedrigszinsphase. Als auch
Startups, Vergleichsportale die die Margen niedriger machen.
Wenn man sich die japnischen Lebensversicherer anschaut -
weiß man wohin eine Niedrigszinsphase führen kann.

Richtig - und gerade deshalb sollte man sehr vorsichtig sein, den Beruf des Aktuars als "zukunfssicher" darzustellen, wie einige das hier tun.

Allerdings was man nicht vergessen darf: Versicherung ist
essenziel für jeden einzelnen. Deswegen werden diese niemals
verschwinden. Genauso wie Rechtsanwälte oder Banken. Sie
werden schlanker - aber werden trotzdem immer riesige Monster
bleiben die ein haufen von Kapital fressen transformieren und
in Form einer Versicherung + Unternehmensgewinn wieder
ausspucken.

Ja - nur ist Versicherung ein immaterielles Gut. Die Produktion eines immateriellen Gutes ist doch prinzipiell komplett automatisierbar. Die Beratung zur Versicherung, die nicht (komplett) automatisierbar ist, wird wiederum nicht von einem Aktuar gemacht, was den Vergleich mit dem Rechtsanwalt hinken lässt. Über Banken weiß ich zu wenig, aber schau Dir mal die derzeigiten Krisen an. Hätte ich auch keine Lust drauf.

Ich habe für mich aber festgestellt - es ist wohl nichts für
mich - eine zu langsame träge und langweilige Welt. Werde den
Aktuar aber trotzdem evtl. machen bis ich nichts neues finde

  • schadet ja nicht bisschen rauszukommen Mathematik zu lernen
    und über den Tellerrand hinauszublicken.

Den Aktuar zu machen, das ist nicht verkehrt. Genauso, wie es nie verkehrt ist, eine zertifizierte Weiterbildung zu machen. In Deinem Erlöffnungsthread ging es aber auch um die Zukunftsfähigkeit, und da gilt es m.E., Augenmaß walten zu lassen.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Lohnt es sich eurer Meinung nach zusätzlich zum Aktuar eine ISTQB Schulung zu machen?

Aktuar + "geprüfter" Tester hört sich für mich irgendwie relativ zukunftsträchtig an.

Alternativ könnte ich wohl auch Richtung Digitalisierung gehen was aber doch mit einigem Mehraufwand neben der Aktuarausbildung verbunden ist.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Ich denke, es ist alles gesagt.

Aktuar ist - bei der Menge an Aktuaren, die es in 5 Jahren geben wird - sicher keine Nische für die Zukunft.

Wer gerne das Lobbygeschrei der DAV hört - bitte. Nehmt mal kräftig an der Gehaltsstudie teil - bin schon gespannt auf die Ergenisse...

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Die SAV gibt 200k CHF als Durchschnitt an (2015)

Da wird sich wohl niemand beschweren können

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

WiWi Gast schrieb am 24.04.2017:

Interessante Sichtweise. Deckt sich aber auch mit meiner Meinung.

Gleichzeitig hat die DAV (Deutsche Aktuarvereinigung) mittlerweile 5000 Mitglieder, weitere 1000 in Ausbildung (!) - und das bei massivem Stellenabbau aller Versicherer.

Nur die besten werden mittel- und langfristig noch gebraucht werden, der Rest kann sich seine Urkunde ins Gästeklo nageln....

Lounge Gast schrieb:

Naja Aktuar sein war noch nie spannend - ist halte pure
Mathematik aber am ende ist das auch immer Ansichtssache.

Fakt ist nur das Aktuare mittelfristig massiv überflüssig
warden. Die Technologie hat diesen Berufstand bisher noch
verschont aber die Versicherer arbeiten alle daran die Big
Data & Co zu pushen.
Klar wird man am Ende auch jmd. brauchen der die Modelle
interpretieren kann usw. aber trotzdem wird der Mittelbau der
berufstätigen Aktuare über kurz oder lang verschwinden. Übrig
bleiben warden die richtig guten Aktuare, welche gleichzeitig
auch noch besser verdienen werden.

Die Frage die du dir stellen solltest ist eher:
Willst du dir das antun?

Die Situation hat sich in dem Aspekt geändert, dass die Ausbildung im Bereich Speizialwissen nun weiter entwickelt wurde. Nun gibt es auch ein Modul welches sich " akturielle Data Science" nennt und sich genau mit der Thematik Big Data und machinelles Lernen beschäftigt, sodass man nun als Aktuar die Möglichkeit besitzt sich weiterzubilden und der aktuellen Situation sich anzupassen.

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

WiWi Gast schrieb am 19.11.2019:

Interessante Sichtweise. Deckt sich aber auch mit meiner Meinung.

Gleichzeitig hat die DAV (Deutsche Aktuarvereinigung) mittlerweile 5000 Mitglieder, weitere 1000 in Ausbildung (!) - und das bei massivem Stellenabbau aller Versicherer.

Nur die besten werden mittel- und langfristig noch gebraucht werden, der Rest kann sich seine Urkunde ins Gästeklo nageln....

Lounge Gast schrieb:

Naja Aktuar sein war noch nie spannend - ist halte pure
Mathematik aber am ende ist das auch immer Ansichtssache.

Fakt ist nur das Aktuare mittelfristig massiv überflüssig
warden. Die Technologie hat diesen Berufstand bisher noch
verschont aber die Versicherer arbeiten alle daran die Big
Data & Co zu pushen.
Klar wird man am Ende auch jmd. brauchen der die Modelle
interpretieren kann usw. aber trotzdem wird der Mittelbau der
berufstätigen Aktuare über kurz oder lang verschwinden. Übrig
bleiben warden die richtig guten Aktuare, welche gleichzeitig
auch noch besser verdienen werden.

Die Frage die du dir stellen solltest ist eher:
Willst du dir das antun?

Die Situation hat sich in dem Aspekt geändert, dass die Ausbildung im Bereich Speizialwissen nun weiter entwickelt wurde. Nun gibt es auch ein Modul welches sich " akturielle Data Science" nennt und sich genau mit der Thematik Big Data und machinelles Lernen beschäftigt, sodass man nun als Aktuar die Möglichkeit besitzt sich weiterzubilden und der aktuellen Situation sich anzupassen.

Ich hole mal den alten Thread hier hoch.

Das Aktuariat ist heute bereits zu großteilen automatisiert.
Dennoch sitzen dort viele Aktuare die auch noch viel zu tun haben. Einen neuen Tarif zu berechnen ist nicht die große Kunst...
Wir drehen und "passen die Daten" an damit die entsprechenden Preise raus kommen, streiten uns mit den Treuhändern rum, verhandeln Rückversicherungsverträge, machen analysen bei denen Marketing und Vertrieb noch nicht mal vernünftig formulieren können was sie eig. möchten.
Ein mal im Jahr kommen die Big4 und beschäftigen uns für ein paar Wochen (für gewöhnlich zur gleichen Zeit in der die Bafin wieder Paranoia hat).
Selbst bei AVB hängt man als Aktuar mit drin, da ist so viel interpretationsspielraum, wenn eine KI das erledigt, dann wird es auch für Anwälte ungemütlicher.

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Bitte um Updates von Aktuaren/ Leuten in der Ausbildung.
Würdet ihr den Aktuar aus der heutigen Sicht wieder machen?
Treffen die Prognosen der oberen Forumteilnehmer zum Stellenabbau zu?

Überlege mich um ein Praktikum in der Branche zu bemühen, negative Prognosen machen mich skeptisch.

Bin für jedes qualifizierte Kommentar dankbar.

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Also ich habe jetzt in zwei unterschiedlichen Unternehmen in drei Positionen gearbeitet durch die ich mit Aktuaren auf Aktiv- und Passivseite in Kontakt kam. Stellenabbau habe ich nun wirklich nicht das Gefühl. Im Gegenteil wurden zwischenzeitlich auf Positionen die früher nur von Aktuaren besetzt wurden (Passivseite - Leben, Risikomanagement) gar Nichtmathematiker eingestellt, um die Nachfrage zu stillen. Auch bei meinem derzeitigen Arbeitgeber sind so viele Stellen ausgeschrieben für die mittlerweile in den Stellen klar nach anderen Studiengängen gefragt werden (Risikomanager - Ingenieure), dass ich mir das mit dem Stellenabbau nicht wirklich vorstellen kann. Zudem steigen viele Freunde von mir mit einem Hochschulstudium im Bereich Versicherungen auf Positionen ein und machen Karriere die ursprünglich eher von Aktuaren besetzt wurden (Underwriting, CFRO-Consulting). Was man schon mal gehört hat ist von einem Kollegen der bei einem börslich gelisteten nicht-EU Unternehmen Abteilungsleiter war und hochbezahlte Kollegen (erfahrene) entlassen sollte, um sie durch 1,5 Arbeitsköpfe Neueinsteiger zu ersetzen (das Aldiprinzip). Insofern könnte langfristig ein Aktuartitel natürlich ein Unterscheidungskriterium sein, aber fraglich ob überhaupt notwendig. Grade wenn ich mit meinen Beraterkollegen spreche höre ich immer wieder wie stark alternd die Personalsituation bei Versicherungen doch ist. Für meinen alten Arbeitgeber war das auch ein großes Problem. Bei dem neuen vermag ich das noch nicht ganz einzuschätzen, da ich erst kurz hier bin, aber von den Leuten die ich bisher kennen gelernt habe scheint es hier noch dramatischer zu sein, wenn auch die Führungsriege jünger zu sein scheint.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2022:

Bitte um Updates von Aktuaren/ Leuten in der Ausbildung.
Würdet ihr den Aktuar aus der heutigen Sicht wieder machen?
Treffen die Prognosen der oberen Forumteilnehmer zum Stellenabbau zu?

Überlege mich um ein Praktikum in der Branche zu bemühen, negative Prognosen machen mich skeptisch.

Bin für jedes qualifizierte Kommentar dankbar.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

WiWi Gast schrieb am 19.04.2022:

Bitte um Updates von Aktuaren/ Leuten in der Ausbildung.
Würdet ihr den Aktuar aus der heutigen Sicht wieder machen?
Treffen die Prognosen der oberen Forumteilnehmer zum Stellenabbau zu?

Überlege mich um ein Praktikum in der Branche zu bemühen, negative Prognosen machen mich skeptisch.

Bin für jedes qualifizierte Kommentar dankbar.

Prognosen sind immer schwierig. Grundsätzlich ist es so, dass viele Versicherer gerade noch dabei sind IFRS17 einzuführen, deswegen einen immensen Personalbedarf haben und wegen den verwendeten Modellen, der damit verbundenen Modellpflege und dynamischen Modelldokumentation wird es auch immer einen gewissen Anteil an Aktuaren brauchen.

Meine Beobachtung (allerdings eher durch das beobachten von Stellenausschreibungen als durch die Berufsausübung) ist, dass Aktuare zwar gesucht werden, Versicherungen aber noch mehr Business Analysten, Data Scientists, Softwareentwickler etc. suchen. Wie oben bereits ausführlich erörtert wurde, ist die Bezahlung von Aktuaren zwar nicht schlecht, aber wirklich üppig fällt sie auch nicht aus. Ich würde mir auch keine große Hoffnung machen, dass du dein Gehalt durch Wechseln nennenswert erhöhen kannst.

Was man auch immer bedenken sollte ist, dass es Stellen für Aktuare vor allem in den Ballungsräumen mit entsprechenden Miet- und Kaufpreisen gibt. Das sind vor allem Köln, Düsseldorf, München, Stuttgart, Frankfurt/Wiesbaden, Hamburg und, mit Abstrichen, Berlin. Mit der typischen Vergütung eines Aktuars wird es da sehr eng mit einer eigenen Wohnung oder gar einem eigenen Haus. Außerhalb von diesen Ballungsräumen fallen mir noch Hannover, Coburg, Koblenz, Dortmund, Nürnberg, Bonn und Augsburg mit vereinzelt freien Stellen für Aktuare ein.

Wirklich empfehlen würde ich die Berufslaufbahn Aktuar nur Leuten, die vorhaben ihr Leben in Hannover zu verbringen. Dort sind die Immobilienpreise noch moderat und man hat mehrere mögliche Arbeitgeber zur Auswahl.

antworten
WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Zumindest zum großen Teil gebe ich dir recht. Versicherungsunternehmen sind von Hause aus jedoch sehr geizig was Gehaltserhöhungen angeht, da die Mitarbeiter sehr risikoavers sind. Das Ergebnis ist meist, dass die wirklich guten Mitarbeiter nach den ersten 2-3 Jahren den Absprung machen, so war bei mir ein saftiger Sprung um 30 % nach 2,5 Jahren möglich. Die Steigerungsrate nimmt aber tatsächlich recht schnell ab.
Die Junioreneren Stellen (Jahr 1-2) liegen bei 50-60k zum Einstieg (dort wäre ich auch noch für die Jahre 3 und 4 geblieben ohne Wechsel
Die Jahre 3-5 würde ich bei 60-80k einordnen, wo man dann auch ohne Wechsel oder Beförderung bleibt. Mit Wechsel 80-100k (derzeit) ab 5 Jahren möglich/realistisch je nachdem in welchem Unternehmen man sich befindet bzw Wechsel ein kleiner Versicherungsverein wird eher am unteren Ende zahlen während börsennotierte Rückversicherer eher am oberen Ende zahlt

Gibt hier immer positive und negative Beispiele, aber ich kenne auch Gruppenleiter die nur 65k in Kernbereichen verdienen (extern würde man hierfür vermutlich 90-100k zahlen), weil sie nie das Unternehmen verlassen haben
Die Beobachtung was wo gesucht wird war sehr gut. Ich habe jedoch auch immer wieder von Fällen gehört wo Betriebsrat oder Personal in den ausgehandelten Vertrag ein Veto gelegt hat, weil es zu hohe geforderte Gehälter sind. Auch die leitenden an sich geben gerne immer wieder zu bedenken dass zu viel gefordert wird und dies außerhalb der Range liegt. Stattdessen stellt die Branche immer mehr Recruiter und Personaler ein die die Gehälter verhandeln sollen und gibt dort das gesparte Geld aus. Man scheint hier noch nicht ganz aus dem Denken der „Boomer“-Generation hinaus zu sein man solle froh sein einen so gut bezahlten angenehmen Job zu bekommen. Das gibt auch häufig oder meist die Altersstruktur wieder. Grade mit dem Wegfall dieser Generation wird sich imo einiges in der Branche ändern und vermutlich die Nachfrage nach gut ausgebildeten Personal (nicht nur nach Recruitern) durch die Decke gehen.

WiWi Gast schrieb am 12.05.2022:

Bitte um Updates von Aktuaren/ Leuten in der Ausbildung.
Würdet ihr den Aktuar aus der heutigen Sicht wieder machen?
Treffen die Prognosen der oberen Forumteilnehmer zum Stellenabbau zu?

Überlege mich um ein Praktikum in der Branche zu bemühen, negative Prognosen machen mich skeptisch.

Bin für jedes qualifizierte Kommentar dankbar.

Prognosen sind immer schwierig. Grundsätzlich ist es so, dass viele Versicherer gerade noch dabei sind IFRS17 einzuführen, deswegen einen immensen Personalbedarf haben und wegen den verwendeten Modellen, der damit verbundenen Modellpflege und dynamischen Modelldokumentation wird es auch immer einen gewissen Anteil an Aktuaren brauchen.

Meine Beobachtung (allerdings eher durch das beobachten von Stellenausschreibungen als durch die Berufsausübung) ist, dass Aktuare zwar gesucht werden, Versicherungen aber noch mehr Business Analysten, Data Scientists, Softwareentwickler etc. suchen. Wie oben bereits ausführlich erörtert wurde, ist die Bezahlung von Aktuaren zwar nicht schlecht, aber wirklich üppig fällt sie auch nicht aus. Ich würde mir auch keine große Hoffnung machen, dass du dein Gehalt durch Wechseln nennenswert erhöhen kannst.

Was man auch immer bedenken sollte ist, dass es Stellen für Aktuare vor allem in den Ballungsräumen mit entsprechenden Miet- und Kaufpreisen gibt. Das sind vor allem Köln, Düsseldorf, München, Stuttgart, Frankfurt/Wiesbaden, Hamburg und, mit Abstrichen, Berlin. Mit der typischen Vergütung eines Aktuars wird es da sehr eng mit einer eigenen Wohnung oder gar einem eigenen Haus. Außerhalb von diesen Ballungsräumen fallen mir noch Hannover, Coburg, Koblenz, Dortmund, Nürnberg, Bonn und Augsburg mit vereinzelt freien Stellen für Aktuare ein.

Wirklich empfehlen würde ich die Berufslaufbahn Aktuar nur Leuten, die vorhaben ihr Leben in Hannover zu verbringen. Dort sind die Immobilienpreise noch moderat und man hat mehrere mögliche Arbeitgeber zur Auswahl.

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WiWi Gast

Re: Aktuar - das richtige für mich?

Habe jetzt 10 Jahre Berufserfahrung als Aktuar plus diverse andere Qualifikation und Dozentenerfahrung.
Meine Gehaltshistorie
42 zum Einstieg
Nach 3 Jahren in die Beratung zu 55 und Anstieg auf 90
Mit 10 Jahren Wechsel zu 110 in die Rückversicherung

Bei Interesse einfach melden

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