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Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Gescheitert ist bezogen auf dein berufliches Leben. Du hast eben nie den StB-Titel gemacht und dadurch hattest du niemals die Möglichkeit, in die Geschäftsführung aufzusteigen. Für mich ist auch jemand gescheitert, der viele Jahre unter den besagten miesen Bedingungen arbeitet, ohne eine Wechselentscheidung zu treffen. Zumal du ja angeblich ohnehin reich geboren wurdest. Das macht das Ganze für mich sehr unglaubwürdig.

Ich habe oft genug gewechselt um zu erleben, daß ein Großteil des Berufstands vergleichbar wie der Berliner Kollege um die Mindestgebühren abrechnet.

Zudem das Problem, profitable (!) Neumandanten zu finden.
Daher dann auch der Entschluß, mit dem Berufstand abzuschließen.

Das wichtigste Asset daraus, alle dort erlebten Fehlinvestitionen und Verluste für mich bisher vermieden zu haben.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Steuerstandort Deutschland verliert international an Attraktivität
https://www.zew.de/das-zew/aktuelles/steuerstandort-deutschland-verliert-international-an-attraktivitaet/

Das jüngste Beispiel stellt dabei die in den USA im Rahmen des „Tax Cuts and Jobs Act“ beschlossene Senkung der Körperschaftssteuer auf Bundesebene von 35 Prozent auf 21 Prozent dar. Während weitere Industriestaaten deutliche Senkungen ihrer Steuern ankündigen oder bereits umsetzen, entwickelt sich Deutschland im internationalen Vergleich immer mehr von einem Hochsteuerland zu einem Höchststeuerland.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Lasst euch nicht immer so beeindrucken von dem Bäcker, Metzger, Handwerker-Sachbearbeiter hier.

Handwerker als Mandanten werden vom Berufstand nicht sehr hoch geschätzt?

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Du wärmst jedesmal die gleichen Argumente auf. Wird dir das langsam nicht langweilig? Hast du sosnt nichts in deiner Freizeit zu tun?

WiWi Gast schrieb am 30.08.2018:

Gescheitert ist bezogen auf dein berufliches Leben. Du hast eben nie den StB-Titel gemacht und dadurch hattest du niemals die Möglichkeit, in die Geschäftsführung aufzusteigen. Für mich ist auch jemand gescheitert, der viele Jahre unter den besagten miesen Bedingungen arbeitet, ohne eine Wechselentscheidung zu treffen. Zumal du ja angeblich ohnehin reich geboren wurdest. Das macht das Ganze für mich sehr unglaubwürdig.

Ich habe oft genug gewechselt um zu erleben, daß ein Großteil des Berufstands vergleichbar wie der Berliner Kollege um die Mindestgebühren abrechnet.

Zudem das Problem, profitable (!) Neumandanten zu finden.
Daher dann auch der Entschluß, mit dem Berufstand abzuschließen.

Das wichtigste Asset daraus, alle dort erlebten Fehlinvestitionen und Verluste für mich bisher vermieden zu haben.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Also ich stehe gerade am Beginn meines Bachelors und ich habe das klar Ziel Steuerberater zu werden. Meiner Meinung nach ist das Steuerrecht hoch komplex und die Aufgaben die in größeren Kanzleien bearbeitet werden, werden mit Sicherheit nicht automatisiert werden solange ich arbeite. Auch die Jahresabschlusserstellung wird in den nächsten 10-15 Jahren noch wenigstens zum Teil vom Menschen gemacht werden.
Mag sein, dass ich etwas blauäugig bin, aber ich stehe dem einfach sehr optimistisch gegenüber und sehe da Bereiche wie Controlling viel eher in Gefahr automatisiert zu werden.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Auch die Jahresabschlusserstellung wird in den nächsten 10-15 Jahren noch wenigstens zum Teil vom Menschen gemacht werden.

Wenn du heute 30 Jahre alt bist, wirst Du in 15 Jahren 45 Jahre alt sein.

Wie Familie, Haus & sonstiges finanzieren, wenn um 2028 das Massensterben der kleinen Kanzleien und Steuerberatungsgesellschaften beginnt, wobei die Jahresabschlußerstellung und zugehörige Tätigkeiten heute noch 80% der deutschlandweiten Kanzleiumsätze ausmachen? Was gibt es als gleich- oder höherwertigen Ersatz?

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ich finde, dass gerade die sehr spezialisierten Steuerberater am wenigsten beurteilen können, wie die Zukunftsperspektiven global betrachtet für das Berufsbild aussehen. Erstens sind solche speziellen Service Lines wie die hier erwähnten "Private Clients" mit ihrem Family-Office Mandanten nicht gerade repräsentativ für den Gesamtmarkt. Zweitens kommen gerade die Assistenten in großen Büros gar nicht wirklich mit dem Mandanten in Kontakt. Die sitzen da in ihren 2er-Büros wie Hühner in einer Legefarm und denken, die Arbeit wächst auf den Bäumen. Kein Witz, ich denke wirklich, dass gerade die Associates von Big4 und 2nd Tier einfach wahnsinnig weltfremd sind. In mittleren und kleinen Büros kommt man dagegen viel schneller in Kontakt mit Mandanten und merkt, wie gut oder wie schlecht das Geschäft wirklich läuft.

Versucht doch mal in eurer Freizeit kleinere Mandate selbst zu akquirieren. Geht auf Messen, geht zu Selbständigen-Stammtischen keine Ahnung wohin und überzeugt euch doch mal selbst, wie die Leute reagieren, wenn ihr denen Steuerberatungsleistungen verkaufen wollt. Dann merkt ihr, dass noch mehr Steuerberater kein Mensch braucht!!! Der Markt ist seit Ende der 90er-Jahre dicht.

Die Branche wirbt immer nur stark um junge Fachkräfte, damit die Gehälter nicht steigen bzw. real weiter sinken. Denn die Marge für einen Großteil der Arbeit, die von Steuerbüros erledigt wird, sinkt eben auch immer weiter. Teures Personal ist hier der Tod! Die selbständigen Steuerberater fürchten nichts mehr, als dass weniger Fachkräfte am Markt sind und sie Gehälter zahlen müssen, die gar nicht mehr zu erwirtschaften sind.

Nach 8 Jahren in der Branche sehe ich die Sache so: Der Mandant ist bereit ungefähr 1% bis 2% seines erwirtschafteten Einkommens für Steuerberatungsleistungen auszugeben. Ja, das kann für Umstrukturierungen auch mal deutlich mehr sein, aber die laufende Beratung inkl. Lohn, Fibu, Abschluss, kleinere Fragen darf eben nicht teurer sein als das. Nur gab es in Deutschland noch nie so wenig Selbständige wie heute. Bäckerei schließen und die Brötchen kommen aus der Großbäckerei zum Beispiel. Diesen Trend zu immer größeren Einheiten findet man überall. Und die wenigen, die sich heute noch selbständig machen, sind oft prekär beschäftigt (Scheinselbständigkeit Gig-Economy etc.). Die haben gar kein Geld für einen normalen Steuerberater. Nächstes Jahr muss Amazon die Umsatzsteuer direkt einbehalten und an das Finanzamt abführen, da der Staat gemerkt hat, dass diese vielen kleinen Marketplace-Händler sich eben nicht an das Umsatzsteuergesetz halten und die Umsatzsteuer richtig abführen. Auf der anderen Seite des Spektrums wildern die Big 4 seit vielen Jahren auch bei größeren KMUs. Denn der Markt der Großunternehmen ist schon längst abgegrast und woher soll dann das Wachstum kommen? Aus der Wirtschaft selbst können neue Stellen also nicht kommen. Deutschland hat eine alternde Bevölkerung und stagniert wirtschaftlich.

Bleibt also einzig und allein die Pensionierung, wo neue Stellen frei werden können. Hier ist in den nächsten 10-15 Jahren zwar mit einer Pensionierungswelle zu rechnen. Gleichzeitig schreitet aber auch die Digitalisierung voran. Ja, sehr vieles, was heute als Neuigkeit verkauft wird, ist ein alter Hut und wurde bisher nur noch nicht so konsequent genutzt. Aber in der Tendenz wird die Arbeit immer weiter rationalisiert.

Also ich würde auf die ganze Werbung mit den exzellenten Berufsperspektiven nicht hereinfallen. Das ist nur Eigenwerbung der Branche. Besonders tolle Perspektiven findet man in der Steuerberatung eben nicht! Die Ampel ist Maximal auf Geld. Auch wenn viele Kanzleien junge Leute suche, weil die eben schön billig sind. Klar, wer viel auf dem Kasten hat, wird es auch in Zukunft zu was bringen. Aber das hängt dann sicherlich nicht von der Studienrichtung ab. Solche Leute wären mit anderem Schwerpunkt eben auch sehr erfolgreich.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 30.08.2018:

Also ich bitte euch... wie kann man denn bitte behaupten, dass WP/StB aussterben? Es werden vielleicht weniger gebraucht. Wald und Wiesen Kanzleien werden wegfallen, aber auch in 40 Jahren wird es noch Wirtschaftsprüfer und Steuerberater geben.

Das sind ja glückliche Aussichten, sich Studium und Berufszugangsprüfung anzutun sowie dieses Wissen laufend aktuell zu halten. Außerdem hat man bis vor 20 Jahren in diesen Wald und Wiesen Kanzleien jenes glückliche Einkommen erzielt, das alle anstreben, die sich den Streß dorthin zu kommen antun:

https://www.dstv-praxenboerse.de/download/Verausserung_einer_Steuerberater_Praxis.pdf

Privatpersonen und kleinere Unternehmen brauchen dann allerdings keinen StB mehr. Das davon noch ein Großteil der praktizierenden StBs und WPs lebt ist mir klar. Aber wer sich spezialisiert hat Chancen. Das wissen welches man erlangt, ist einzigartig.

Jeder sehe sich die Preisbeispiele ein paar Beiträge weiter oben an und überlege sich, wieviel Jahresabschlüsse im Monat er als Kanzleigründer mit Konkurrenz stemmen muß, um auf sein Wunschgehalt zu kommen. Berufsüblichver Verrechnungssatz dreifacher Umsatz des gewünschten Bruttogehalts.

Ab einem gewissen Alter (Familiengründung, Immobilienerwerb) sollte das einzigartige Wissen eben auch derart finanziell einträglich sein, um mehr als nur das reine Überleben sicherzustellen.

Zur Not macht ihr noch einen Master in Wirtschaftsinformatik und arbeitet dann halt bei Datev oder SAP als Spezialist.

Einfach das Wort "noch" einfach streichen...

Wo ist das Problem?

Daß man sich beruflich von Anfang an andersweitig orientieren kann (z.B. Master in Wirtschaftsinformatik) so daß man von dem absehbaren, kommenden Strukturwandel in der Branche erst gar nicht negativ betroffen ist. Beispielsweise, weil man sich beruflich in eine Position begibt, von wo man aus diesen Wandel gestaltet und damit davon profitiert.

Ich denke, du hast gar nicht das Recht über die Berufszugangsprüfung zu schwadronieren, da du sie nie gemacht bzw. bestanden hast. In deinen Beiträgen spiegelt sich immer sehr viel Bitterkeit wider.

Die Zukunft studieren heißt für mich definitiv der Weg zum StB/WP, da hier ein extremer Nachwuchsmangel entsteht. Am besten noch nebenbei IT-Skills aufbauen, dann gestaltet man die Zukunft mit.

Die Big4 gestalten ja die Zukunft. Extremes Umsatzwachstum in der Digitalisierungsberatung, digitale Wirtschaftsprüfung, Audit on remote, permanente Audits etc. etc.

Hier wieder nur das, mittlerweile langweilige Argument, der Wald- und Wiesenkanzlei.

Auch interessant: Wirtschaftsinformatik und dann StB/WP.

Ein größerer Mandant von uns hat übrigens letztens erzählt, dass eine Big4 im Transfer Pricing teilweise 600 € die Stunde abrechnet. Auch Flick Gocke Schaumburg bewegt sich in ähnlichen Größenordnungen. Und die haben enormen Bedarf an Beratern.

Lasst euch nicht immer so beeindrucken von dem Bäcker, Metzger, Handwerker-Sachbearbeiter hier.

Hallo,
Ich stimme dir völlig zu. Aber wie sieht die Situation für die aus, die nicht zu den Big 4 kommen ?
Wie sieht es für die aus, die halt StB sind und in kleineren Kanzleien arbeiten ?

Ich bin nicht der Vorposter, zur Info

Ich kenne viele Steuerberater in kleineren Einheiten. Schaue dir den Perspektivbericht der Bundessteuerberaterkammer an: Steuerberatung 2020 mit Handlungsalternativen.

In der heutigen Zeit kann man relativ schnell sich in neue Themengebiete einarbeiten und seinen Horizont erweitern, z.B. Fachberater. Du musst einfach immer am Ball bleiben und an den zukünftigen Entwicklungen partizipieren. Wenn du merkst, dass deine Kanzlei nicht mehr den aktuellen Trends folgt, dann ziehe einen Wechsel in Betracht.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 30.08.2018:

Du wärmst jedesmal die gleichen Argumente auf. Wird dir das langsam nicht langweilig? Hast du sosnt nichts in deiner Freizeit zu tun?

WiWi Gast schrieb am 30.08.2018:

Gescheitert ist bezogen auf dein berufliches Leben. Du hast eben nie den StB-Titel gemacht und dadurch hattest du niemals die Möglichkeit, in die Geschäftsführung aufzusteigen. Für mich ist auch jemand gescheitert, der viele Jahre unter den besagten miesen Bedingungen arbeitet, ohne eine Wechselentscheidung zu treffen. Zumal du ja angeblich ohnehin reich geboren wurdest. Das macht das Ganze für mich sehr unglaubwürdig.

Ich habe oft genug gewechselt um zu erleben, daß ein Großteil des Berufstands vergleichbar wie der Berliner Kollege um die Mindestgebühren abrechnet.

Zudem das Problem, profitable (!) Neumandanten zu finden.
Daher dann auch der Entschluß, mit dem Berufstand abzuschließen.

Das wichtigste Asset daraus, alle dort erlebten Fehlinvestitionen und Verluste für mich bisher vermieden zu haben.

Und immer das gleiche Muster. Die eigene Erfahrung als allgemeingültig betrachten. Wir haben beispielsweise keinerlei Probleme Neumandate zu finden. Allein durch die erhöhte Komplexität kommen auch neue Themenfelder hinzu. Vor 10 Jahren gab es bei Mittelständlern kaum Probleme hinsichtlich der Umsatzsteuer, heute ist es einer der Brennpunkte.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 30.08.2018:

Steuerstandort Deutschland verliert international an Attraktivität
zew.de/das-zew/aktuelles/steuerstandort-deutschland-verliert-international-an-attraktivitaet/

Das jüngste Beispiel stellt dabei die in den USA im Rahmen des „Tax Cuts and Jobs Act“ beschlossene Senkung der Körperschaftssteuer auf Bundesebene von 35 Prozent auf 21 Prozent dar. Während weitere Industriestaaten deutliche Senkungen ihrer Steuern ankündigen oder bereits umsetzen, entwickelt sich Deutschland im internationalen Vergleich immer mehr von einem Hochsteuerland zu einem Höchststeuerland.

Was hat der Beitrag mit der Überschrift zu tun? Diese Thematik gibt es bereits seit 30 Jahren.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 30.08.2018:

Also ich stehe gerade am Beginn meines Bachelors und ich habe das klar Ziel Steuerberater zu werden. Meiner Meinung nach ist das Steuerrecht hoch komplex und die Aufgaben die in größeren Kanzleien bearbeitet werden, werden mit Sicherheit nicht automatisiert werden solange ich arbeite. Auch die Jahresabschlusserstellung wird in den nächsten 10-15 Jahren noch wenigstens zum Teil vom Menschen gemacht werden.
Mag sein, dass ich etwas blauäugig bin, aber ich stehe dem einfach sehr optimistisch gegenüber und sehe da Bereiche wie Controlling viel eher in Gefahr automatisiert zu werden.

Und damit hast du vollkommen recht. Der Ersteller der Hetzkampagne geht eben auf diese Thematik nicht ein, da ihm anscheinend die Gegenargumente fehlen. Er sieht ja das Controlling als sichere Bank. Dabei ist seine Argumentation völlig inkonsistent, weil er auf der einen Seite propagiert, dass Rechnungswesen und Jahresabschluss automatisiert werden, aber das Controlling, welches sich aus exakt mit dieser Datenbasis speist, verschont bleibt. Denkt man eben über diese inkonstistente Argumentation nach, dann zeigt sich, dass am Ende eben pauschal gegen den Berufsstand der Steuerberater gehetzt wird.

Zumal die vollständige Automatisierbarkeit des Jahresabschlusses eine Annahme von ihm ist ohne Beweise, dass es in absehbarer Zeit wirklich zutrifft. Seine gesamte Argumentationskette beruht folglich auf dem Wegbrechen der Umsätze aus Jahresabschluss und FIBU. Er beachtet eben auch nicht, dass große Teile der Berufsträger in Rente gehen und damit die Einzelkanzlei oftmals verschwindet und wir dann eine massive Verschiebung erleben werden hin zu größeren Einheiten, die schon vorher nie FIBU und Jahresabschluss im Dienstleistungsportfolio hatten.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 30.08.2018:

Ich finde, dass gerade die sehr spezialisierten Steuerberater am wenigsten beurteilen können, wie die Zukunftsperspektiven global betrachtet für das Berufsbild aussehen. Erstens sind solche speziellen Service Lines wie die hier erwähnten "Private Clients" mit ihrem Family-Office Mandanten nicht gerade repräsentativ für den Gesamtmarkt. Zweitens kommen gerade die Assistenten in großen Büros gar nicht wirklich mit dem Mandanten in Kontakt. Die sitzen da in ihren 2er-Büros wie Hühner in einer Legefarm und denken, die Arbeit wächst auf den Bäumen. Kein Witz, ich denke wirklich, dass gerade die Associates von Big4 und 2nd Tier einfach wahnsinnig weltfremd sind. In mittleren und kleinen Büros kommt man dagegen viel schneller in Kontakt mit Mandanten und merkt, wie gut oder wie schlecht das Geschäft wirklich läuft. >

Das mag sein, dass das am Anfang so ist. Aber auch bei den Big 4 steigst du auf und spätestens als Partner musst du eben auch in der Akquise stark sein. Was meinst du mit globaler Betrachtung? Meine Einschätzung ist, dass die 0815 Kanzlei mit den 0815 Tätigkeiten, wie Lohn, FIBU und Jahresabschluss auf lange Sicht unprofitabler wird und schließlich ausstirbt. Spezialisten hingegen werden hochprofitabel sein. Aufgrund dieser Tatsache kann ich aber nicht behaupten, dass sich der StB nicht lohnt. Du musst eben in den richtigen Bereichen tätig sein.

Versucht doch mal in eurer Freizeit kleinere Mandate selbst zu akquirieren. Geht auf Messen, geht zu Selbständigen-Stammtischen keine Ahnung wohin und überzeugt euch doch mal selbst, wie die Leute reagieren, wenn ihr denen Steuerberatungsleistungen verkaufen wollt. Dann merkt ihr, dass noch mehr Steuerberater kein Mensch braucht!!! Der Markt ist seit Ende der 90er-Jahre dicht.>

Ist das deine eigene Erfahrung? Erscheint mir eher eine Erfahrung aus einer kleineren Kanzlei zu sein. Der Trend geht ganz klar zur Spezialisierung. Macht auch Sinn, denn bei der heute vorherrschenden Komplexität, kann ein "Bauchladen" Steuerberater die Mandanten nicht mehr auf höchstem Niveau rechtssicher beraten. Und dieser hat dann natürlich auch Akquiseprobleme, wenn er eben Abschluss & Co. anbietet, die 10 andere Steuerberater in seiner Umgebung bereits im Portfolio haben. Bist du hingegen auf internationale Umsatzsteuer oder Zollrecht spezialisiert, kommen die Mandanten automatisch zu dir auf Empfehlung. Es kommen sogar Steuerberaterkollegen zu dir.

Die Branche wirbt immer nur stark um junge Fachkräfte, damit die Gehälter nicht steigen bzw. real weiter sinken. Denn die Marge für einen Großteil der Arbeit, die von Steuerbüros erledigt wird, sinkt eben auch immer weiter. Teures Personal ist hier der Tod! Die selbständigen Steuerberater fürchten nichts mehr, als dass weniger Fachkräfte am Markt sind und sie Gehälter zahlen müssen, die gar nicht mehr zu erwirtschaften sind. >

Das dürfte sich ebenfalls eher auf die Wald- und Wiesenkanzlei beziehen. Hochspezialisierte Kanzleien rekrutieren oft ausschließlich Berufsträger, da gibt es kaum Steuerfachangestellte oder Steuerfachwirte. Das können sie eben, weil sie wesentlich höhere Stundenhonorare haben.

Nach 8 Jahren in der Branche sehe ich die Sache so: Der Mandant ist bereit ungefähr 1% bis 2% seines erwirtschafteten Einkommens für Steuerberatungsleistungen auszugeben. Ja, das kann für Umstrukturierungen auch mal deutlich mehr sein, aber die laufende Beratung inkl. Lohn, Fibu, Abschluss, kleinere Fragen darf eben nicht teurer sein als das. Nur gab es in Deutschland noch nie so wenig Selbständige wie heute. Bäckerei schließen und die Brötchen kommen aus der Großbäckerei zum Beispiel. Diesen Trend zu immer größeren Einheiten findet man überall. Und die wenigen, die sich heute noch selbständig machen, sind oft prekär beschäftigt (Scheinselbständigkeit Gig-Economy etc.). Die haben gar kein Geld für einen normalen Steuerberater. Nächstes Jahr muss Amazon die Umsatzsteuer direkt einbehalten und an das Finanzamt abführen, da der Staat gemerkt hat, dass diese vielen kleinen Marketplace-Händler sich eben nicht an das Umsatzsteuergesetz halten und die Umsatzsteuer richtig abführen. Auf der anderen Seite des Spektrums wildern die Big 4 seit vielen Jahren auch bei größeren KMUs. Denn der Markt der Großunternehmen ist schon längst abgegrast und woher soll dann das Wachstum kommen? Aus der Wirtschaft selbst können neue Stellen also nicht kommen. Deutschland hat eine alternde Bevölkerung und stagniert wirtschaftlich. >

Auch diese Argumentation bezieht sich wieder hauptsächlich auf die bald aussterbenden kleinen Kanzleien. Das BIP stagnierte in den letzten Jahren keinesfalls. Wie kommst du auf diese Aussage?

Bleibt also einzig und allein die Pensionierung, wo neue Stellen frei werden können. Hier ist in den nächsten 10-15 Jahren zwar mit einer Pensionierungswelle zu rechnen. Gleichzeitig schreitet aber auch die Digitalisierung voran. Ja, sehr vieles, was heute als Neuigkeit verkauft wird, ist ein alter Hut und wurde bisher nur noch nicht so konsequent genutzt. Aber in der Tendenz wird die Arbeit immer weiter rationalisiert.>

Das passiert in fast allen Bereichen. Du musst dich fachlich spezialisieren. Dafür gibt es z.B. auch die Fachberatertitel.

Also ich würde auf die ganze Werbung mit den exzellenten Berufsperspektiven nicht hereinfallen. Das ist nur Eigenwerbung der Branche. Besonders tolle Perspektiven findet man in der Steuerberatung eben nicht! Die Ampel ist Maximal auf Geld. Auch wenn viele Kanzleien junge Leute suche, weil die eben schön billig sind. Klar, wer viel auf dem Kasten hat, wird es auch in Zukunft zu was bringen. Aber das hängt dann sicherlich nicht von der Studienrichtung ab. Solche Leute wären mit anderem Schwerpunkt eben auch sehr erfolgreich.

Was hat die Aussage mit Steuerberatung zu tun? Wer nicht viel bezüglich Steuerrecht auf dem Kasten hat, sollte eben die Finger davon lassen, um eben nicht in einer unprofitablen kleineren Kanzlei unterkommen zu müssen. Wer Informatik nicht gut kann, der sollte eben auch davon die Finger lassen.

Jeder, der in seinem Fach exzellent ist, wird in der Regel erfolgreich werden. Und jemand der heute Steuerrecht studiert, Steuerberater oder WP werden möchte, der wird nicht den Anspruch haben in einer Einzelpraxis tätig zu sein.

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Berliner8902

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Wenn man aufs richtige Pferd setzt dann lohnt sich der StB natürlich noch. Gerade in Europa wo du 47 Länder mit unterschiedlichen Steuersystemen und Sprachen hast. Zu mindest bei uns in der Abteilung werden klassische Compliance Mandante wie Steuererklärungen oder Umsatzsteuervoranmeldungen immer weniger. Dafür kommt immer mehr aus dem Ausland rein. Außerdem haben wir ja immer noch die Politik die uns dank netter und komplizierter Reformen (Investmentsteuerreform) immer wieder neue Mandate in die Arme treibt.

Aus meiner Sicht eine goldene Zukunft hat jeder der den StB mit nem IT Studium kombiniert. Ist wirklich unfassbar viel potenzial für Automatisierung in der Branche.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ich kenne viele Steuerberater in kleineren Einheiten. Schaue dir den Perspektivbericht der Bundessteuerberaterkammer an: Steuerberatung 2020 mit Handlungsalternativen.

In der heutigen Zeit kann man relativ schnell sich in neue Themengebiete einarbeiten und seinen Horizont erweitern, z.B. Fachberater. Du musst einfach immer am Ball bleiben und an den zukünftigen Entwicklungen partizipieren. Wenn du merkst, dass deine Kanzlei nicht mehr den aktuellen Trends folgt, dann ziehe einen Wechsel in Betracht.

Wenn ich mir heute als Mandant einen Steuerberater suchen würde, dann nur einen, der zu Mindestgebühren abrechnet.

Mehr ist die Jongliererei mit Rücklagen und Rückstellungen nicht wert.

Letztlich kann der Steuerberater nur die Geschäftsvorfälle darstellen, wie sie sind oder der Mandant sie ihm hinbiegt.

Von einer selbst aufgeblähten Inventur muß ich als Mandant irgendwann selbst auch wieder herunterkommen.

Deswegen werden im Berufstand auch größer die Lichter ausgehen, wenn Plattformanbieter die Jahresabschlußerstellung und die zugehörige Steuerdeklaration unter Mindestgebühren im Wege der Selbstdeklaration anbieten werden.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Und immer das gleiche Muster. Die eigene Erfahrung als allgemeingültig betrachten. Wir haben beispielsweise keinerlei Probleme Neumandate zu finden. Allein durch die erhöhte Komplexität kommen auch neue Themenfelder hinzu. Vor 10 Jahren gab es bei Mittelständlern kaum Probleme hinsichtlich der Umsatzsteuer, heute ist es einer der Brennpunkte.

Wieviel % Deines Kanzleiumsatzes machen diese Umsatzsteuerproblematiken aus?

Und wieviel % betragen bei Dir die branchenübliche Standardleistung Fibu, Lobu, JA, St.-Erkl., die regelmäßig ca. 80% des Kanzleiumsatzes ausmachen?

Immer das gleiche Muster: singuläre Einzelthemen als angebliche "Rettung" des Berufstands, derweil die Hauptumsatzträger gefährdet sind und keine Alternative dazu in Sicht.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 31.08.2018:

WiWi Gast schrieb am 30.08.2018:

Steuerstandort Deutschland verliert international an Attraktivität
zew.de/das-zew/aktuelles/steuerstandort-deutschland-verliert-international-an-attraktivitaet/

Das jüngste Beispiel stellt dabei die in den USA im Rahmen des „Tax Cuts and Jobs Act“ beschlossene Senkung der Körperschaftssteuer auf Bundesebene von 35 Prozent auf 21 Prozent dar. Während weitere Industriestaaten deutliche Senkungen ihrer Steuern ankündigen oder bereits umsetzen, entwickelt sich Deutschland im internationalen Vergleich immer mehr von einem Hochsteuerland zu einem Höchststeuerland.

Was hat der Beitrag mit der Überschrift zu tun? Diese Thematik gibt es bereits seit 30 Jahren.

Daß im Rahmen einer zukünftigen Steuerreform die Möglichkeiten der Digitalisierung zu Lasten des Berufstands voll genutzt werden.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Wenn ich mir heute als Mandant einen Steuerberater suchen würde, dann nur einen, der zu Mindestgebühren abrechnet.

Wenn vor 20 Jahren ein Gutverdiener durch die damals möglichen Investitionen in sogenannte steuersparende Kapitalanlagen eine fünf- oder sechstellige Steuererstattung zu erwarten hatte, was damals gar nicht so selten war, war dies und die durch die Steuererstattung vorhandene Liquidität eine ganz andere Ausgangslage für den Steuerberater, zu Höchstsätzen der Gebührenordnung abzurechnen.

Auch wenn sich diese Investitionen - da regelmäßig überteuert - und die damit einhergehende Kreditaufnahme für den Mandanten selten längerfristig gerechnet hat.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Hallo,

wenn ich es so lese, dann gilt, dass jeder BWL er mit Schwerpunkt Steuerrecht sich bewusst sein muss, wenn er es nicht schafft zu den Big Four zu kommen, wird es hart, da der klein bis mittelständische StB ihn nicht nehmen kann, se ihn nicht mehr gibt.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 01.09.2018:

Hallo,

wenn ich es so lese, dann gilt, dass jeder BWL er mit Schwerpunkt Steuerrecht sich bewusst sein muss, wenn er es nicht schafft zu den Big Four zu kommen, wird es hart, da der klein bis mittelständische StB ihn nicht nehmen kann, se ihn nicht mehr gibt.

Du willst aber als Student auch nicht zu einen kleinen Steuerkanzlei, bei der du als studierter Akademiker nicht mehr als 30k bekommst.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 01.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 01.09.2018:

Hallo,

wenn ich es so lese, dann gilt, dass jeder BWL er mit Schwerpunkt Steuerrecht sich bewusst sein muss, wenn er es nicht schafft zu den Big Four zu kommen, wird es hart, da der klein bis mittelständische StB ihn nicht nehmen kann, se ihn nicht mehr gibt.

Du willst aber als Student auch nicht zu einen kleinen Steuerkanzlei, bei der du als studierter Akademiker nicht mehr als 30k bekommst.

Es wird aber nicht jeder schaffen, die haben dann ein Problem.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 01.09.2018:

Hallo,

wenn ich es so lese, dann gilt, dass jeder BWL er mit Schwerpunkt Steuerrecht sich bewusst sein muss, wenn er es nicht schafft zu den Big Four zu kommen, wird es hart, da der klein bis mittelständische StB ihn nicht nehmen kann, se ihn nicht mehr gibt.

Du willst aber als Student auch nicht zu einen kleinen Steuerkanzlei, bei der du als studierter Akademiker nicht mehr als 30k bekommst.

Es wird aber nicht jeder schaffen, die haben dann ein Problem.

Die hatten auch vorher ein Problem, wenn sie in eine kleine Kanzlei müssen und mit 2500 brutto nicht mehr verdienen als der Auszubildene von nebenan

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ja, aber alle denken sie kommen zu den Big Four.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ja, aber alle denken sie kommen zu den Big Four.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 02.09.2018:

Ja, aber alle denken sie kommen zu den Big Four.

Steht einem Studenten mit entsprechendem Schwerpunkt nichts im Wege

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ja, aber alle denken sie kommen zu den Big Four.

Steht einem Studenten mit entsprechendem Schwerpunkt nichts im Wege.

Aber nicht allen!

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 02.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 02.09.2018:

Ja, aber alle denken sie kommen zu den Big Four.

Steht einem Studenten mit entsprechendem Schwerpunkt nichts im Wege

Nur wird es nicht jeder schaffen, was macht der dann ?
Ich frage aus eigenem Interesse. Bin zwar wirklich gut dabei, aber die Aussicht ........

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 03.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 02.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 02.09.2018:

Ja, aber alle denken sie kommen zu den Big Four.

Steht einem Studenten mit entsprechendem Schwerpunkt nichts im Wege

Nur wird es nicht jeder schaffen, was macht der dann ?
Ich frage aus eigenem Interesse. Bin zwar wirklich gut dabei, aber die Aussicht ........

Versuche es in der Steuer- oder Controllingabteilung von Mittelstand und Industrie:

  • tarifgebunden
  • geregelte Arbeitszeiten
    1. und teilweise 14. Gehalt
  • ggf. Bonus und Mitarbeiteraktien
  • mehr Möglichkeiten, jenseits der Berufstitel innerbetrieblich als BWLer Karriere zu machen
  • durchwegs freundlicheres Arbeitsumfeld lt. Arbeitgeberbewertungsportalen
  • familienfreundliche Arbeitszeiten möglich
antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 03.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 03.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 02.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 02.09.2018:

Ja, aber alle denken sie kommen zu den Big Four.

Steht einem Studenten mit entsprechendem Schwerpunkt nichts im Wege

Nur wird es nicht jeder schaffen, was macht der dann ?
Ich frage aus eigenem Interesse. Bin zwar wirklich gut dabei, aber die Aussicht ........

Versuche es in der Steuer- oder Controllingabteilung von Mittelstand und Industrie:

  • tarifgebunden
  • geregelte Arbeitszeiten
    1. und teilweise 14. Gehalt
  • ggf. Bonus und Mitarbeiteraktien
  • mehr Möglichkeiten, jenseits der Berufstitel innerbetrieblich als BWLer Karriere zu machen
  • durchwegs freundlicheres Arbeitsumfeld lt. Arbeitgeberbewertungsportalen
  • familienfreundliche Arbeitszeiten möglich

Danke für die Information

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ich würde sogar versuchen nnoch den StB zu machen und als Syndikus zu arbeiten. Dann macht die keiner was vor, wird sich lohnen.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Die Branche ist heute überwiegend dergestalt organisiert, daß in größeren Sozietäten oder Steuerberatungsgesellschaften erfahrene, vielfach studierte Sachbearbeiter die Jahresabschlußerstellung und zugehörige Steuerdeklaration selbständig erledigen, inkl. Anschreiben und ggf. Rechnungsstellung.

Je nach Kanzlei ist das so organisiert, daß entweder die Mandantenkontakte zum Jahresabschluß (Ankündigung Bearbeitungsbeginn, Rückfragen, Jahresabschlußbesprechung) nur über den Chef laufen (aber eher selten), der Chef neben den Kollegen interner Ansprechpartner für auftretende Fachfragen bei der Bearbeitung ist und an der Jahresabschlußbesprechung teilnimmt oder alle notwendigen Mandantenkontakte allein über den Sachbearbeiter laufen (häufig).

Nach meiner persönlichen Erfahrung sind erfahrene Nicht-Berufsträger in dieser Position gerne gesehen, da der Ertrag für die Kanzlei so höher ist weil einem Berufsträger die branchenüblichen TEUR 10,0 bis TEUR 20,0 brutto mehr für seinen Titel zu bezahlen sind.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Hallo,
ob es sich lohnt, muss glaube ich jeder für sich selbst einschätzen. Durch die Digitalisierung ist es auf jeden Fall keine sichere Bank mehr, wie vor 10 bis 15 Jahren. Weil auch mittlere Kanzleien Personal rationalisieren werden und nicht alle zu den Big Four kommen können, dass muss jedem klar sein.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Die Digitalisierung wird dem Beruf so viel anhaben wie dem Arzt. Das steckt schon in dem Wort Steuer“Beratung“. Außerdem lassen sich bei uns nur die einfachen Sachverhalte automatisieren und das ist schon nicht viel. In der Tat wird es immer schlimmer, so wie ich es bei meinen Mandaten sehe. Da kommt immer mehr auf die zu, jetzt sollen wir schon teilweise die Mandate verpflichtend in Datenschutzfragen beraten. Ich habe so zB eine Weiterbildung zum Datenschützer gemacht. Jetzt möchte das Finanzamt dass ein IKS unabhängig der Größe für den Mandanten verpflichtend wird. Wer wird vermutlich dazu verpflichtet die korrekte Funktionsweise des IKS zu prüfen? Na klar, wir StB. Im Gegenteil wird es bei uns immer komplexer und ich kann mich jetzt schon nicht vor Aufträgen retten. Wäre aber auch nicht schlimm, wenn ihr das mit der Digitalisierung von irgendwelchen Branchenfremden glaubt, weil wir dann umso weniger Konkurrenz haben. ;)

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 05.09.2018:

Die Digitalisierung wird dem Beruf so viel anhaben wie dem Arzt. Das steckt schon in dem Wort Steuer“Beratung“. Außerdem lassen sich bei uns nur die einfachen Sachverhalte automatisieren und das ist schon nicht viel. In der Tat wird es immer schlimmer, so wie ich es bei meinen Mandaten sehe. Da kommt immer mehr auf die zu, jetzt sollen wir schon teilweise die Mandate verpflichtend in Datenschutzfragen beraten. Ich habe so zB eine Weiterbildung zum Datenschützer gemacht. Jetzt möchte das Finanzamt dass ein IKS unabhängig der Größe für den Mandanten verpflichtend wird. Wer wird vermutlich dazu verpflichtet die korrekte Funktionsweise des IKS zu prüfen? Na klar, wir StB. Im Gegenteil wird es bei uns immer komplexer und ich kann mich jetzt schon nicht vor Aufträgen retten. Wäre aber auch nicht schlimm, wenn ihr das mit der Digitalisierung von irgendwelchen Branchenfremden glaubt, weil wir dann umso weniger Konkurrenz haben. ;)

Super, Beitrag.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Oh nein, Jungs, ihr triggert doch jetzt wieder unseren Kreuzzügler. Auweia, gleich geht es wieder los..."Digitalisierung", "Kapitalmarktorientierung", "Buchhaltung", "80% des Berufsstandes", "Subventionssteuerrecht"
*gähn*

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 05.09.2018:

Oh nein, Jungs, ihr triggert doch jetzt wieder unseren Kreuzzügler. Auweia, gleich geht es wieder los..."Digitalisierung", "Kapitalmarktorientierung", "Buchhaltung", "80% des Berufsstandes", "Subventionssteuerrecht"
*gähn*

Kannst dich ja raushalten.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 05.09.2018:

Oh nein, Jungs, ihr triggert doch jetzt wieder unseren Kreuzzügler. Auweia, gleich geht es wieder los..."Digitalisierung", "Kapitalmarktorientierung", "Buchhaltung", "80% des Berufsstandes", "Subventionssteuerrecht"
*gähn*

Oben war die Autokorrektur am Werk, es sollte Datenschutzbeauftrager heißen. Ja die Welt geht morgen unter und wir sind alle arbeitslos. :D

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 05.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 05.09.2018:

Die Digitalisierung wird dem Beruf so viel anhaben wie dem Arzt. Das steckt schon in dem Wort Steuer“Beratung“. Außerdem lassen sich bei uns nur die einfachen Sachverhalte automatisieren und das ist schon nicht viel. In der Tat wird es immer schlimmer, so wie ich es bei meinen Mandaten sehe. Da kommt immer mehr auf die zu, jetzt sollen wir schon teilweise die Mandate verpflichtend in Datenschutzfragen beraten. Ich habe so zB eine Weiterbildung zum Datenschützer gemacht. Jetzt möchte das Finanzamt dass ein IKS unabhängig der Größe für den Mandanten verpflichtend wird. Wer wird vermutlich dazu verpflichtet die korrekte Funktionsweise des IKS zu prüfen? Na klar, wir StB. Im Gegenteil wird es bei uns immer komplexer und ich kann mich jetzt schon nicht vor Aufträgen retten. Wäre aber auch nicht schlimm, wenn ihr das mit der Digitalisierung von irgendwelchen Branchenfremden glaubt, weil wir dann umso weniger Konkurrenz haben. ;)

Super, Beitrag.

Das wird vergleichbar wie die vielen Privat - Unternehmer einst mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Auch damals konnte sich der Berufstand vor Aufträgen nicht retten...

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Jetzt möchte das Finanzamt dass ein IKS unabhängig der Größe für den Mandanten verpflichtend wird.

Wer wird vermutlich dazu verpflichtet die korrekte Funktionsweise des IKS zu prüfen?

In welcher (Steuer- ) Gesetzesnorm ist dies festgelegt?

Bisher wird das im KonTraG bestimmte IKS nur bei prüfungspflichtigen Unternehem durch den WP geprüft.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 05.09.2018:

Oh nein, Jungs, ihr triggert doch jetzt wieder unseren Kreuzzügler. Auweia, gleich geht es wieder los..."Digitalisierung", "Kapitalmarktorientierung", "Buchhaltung", "80% des Berufsstandes", "Subventionssteuerrecht"
*gähn*

Ist es denn nicht so?

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Jetzt möchte das Finanzamt dass ein IKS unabhängig der Größe für den Mandanten verpflichtend wird.

Wer wird vermutlich dazu verpflichtet die korrekte Funktionsweise des IKS zu prüfen?

In welcher (Steuer- ) Gesetzesnorm ist dies festgelegt?

Bisher wird das im KonTraG bestimmte IKS nur bei prüfungspflichtigen Unternehem durch den WP geprüft.

WP prüfen nur das IKS von Unternehmen ab einer bestimmten Größe. Das sie jetzt auch darunter prüfen ist schwer vorstellbar, aufgrund der Art ihrer Arbeit und der Zielgruppe. Möglich ist natürlich im Endeffekt alles. Per Gesetzesnorm ist es natürlich noch nicht festgehalten wurde aber per Rundschreiben kund getan. Sollte für jeder im Inet zu finden sein. Interessant ist, das sie es sogar für Kleinstunternehmer verpflichtend machen wollen, wobei der Aufwand in keinem Verhältnis zur Umsatzrealisierung steht.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ja, es ist so. Der Steuerberater lohnt sich immer noch, allerdings nicht unbedingt aufgrund des späteren höheren Gehalts sondern aufgrund des erworbenen Fachwissens und den dadurch entstehenden Exitmöglichkeiten.

Mehr als die Hälfte des Berufsstandes wird in Zukunft nunmal riesige Probleme kriegen. Wald-und Wiesen Kanzleien sowie selbstständige Steuerberater werden obsolet. Die machen allerdings den Großteil des Berufsstandes aus. Mit LoBu und FiBu lässt sich zudem auch kein Geld mehr verdienen.

Klar entstehen neue Tätigkeitsfelder. Ich bezweifle aber im Verhältnis 1:1... mittelmäßige StBs können sich warm anziehen.

Wenn man nicht gerade ein Überflieger ist, hoch spezialisierten Tätigkeiten nachgehen möchte und entweder Jura mit Prädikat oder Accounting & Taxation in Münster oder Köln studiert hat, braucht man sich meiner Meinung nach die Mühe nicht mehr antun um StB zu werden

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Ja, es ist so. Der Steuerberater lohnt sich immer noch, allerdings nicht unbedingt aufgrund des späteren höheren Gehalts sondern aufgrund des erworbenen Fachwissens und den dadurch entstehenden Exitmöglichkeiten.

Mehr als die Hälfte des Berufsstandes wird in Zukunft nunmal riesige Probleme kriegen. Wald-und Wiesen Kanzleien sowie selbstständige Steuerberater werden obsolet. Die machen allerdings den Großteil des Berufsstandes aus. Mit LoBu und FiBu lässt sich zudem auch kein Geld mehr verdienen.

Klar entstehen neue Tätigkeitsfelder. Ich bezweifle aber im Verhältnis 1:1... mittelmäßige StBs können sich warm anziehen.

Wenn man nicht gerade ein Überflieger ist, hoch spezialisierten Tätigkeiten nachgehen möchte und entweder Jura mit Prädikat oder Accounting & Taxation in Münster oder Köln studiert hat, braucht man sich meiner Meinung nach die Mühe nicht mehr antun um StB zu werden

Auf den Punkt gebracht, sehe ich auch so. Also die rosa Brille abziehen.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Verstehe nicht wieso immer das Argument der Kleinkanzleien gebracht wird,die "mehr als die Hälfte des Berufsstandes" ausmachen. Als Student geht man sowieso zu Big 4, BDO, Rödl,Ebner ect.
Und um da zu landen muss man nicht taxation in Köln studiert haben.
Der gesamte Schwerpunkt Bis auf 2 Studenten an meiner noname FH ist bei den großen easy untergekommen.

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Ja, es ist so. Der Steuerberater lohnt sich immer noch, allerdings nicht unbedingt aufgrund des späteren höheren Gehalts sondern aufgrund des erworbenen Fachwissens und den dadurch entstehenden Exitmöglichkeiten.

Mehr als die Hälfte des Berufsstandes wird in Zukunft nunmal riesige Probleme kriegen. Wald-und Wiesen Kanzleien sowie selbstständige Steuerberater werden obsolet. Die machen allerdings den Großteil des Berufsstandes aus. Mit LoBu und FiBu lässt sich zudem auch kein Geld mehr verdienen.

Klar entstehen neue Tätigkeitsfelder. Ich bezweifle aber im Verhältnis 1:1... mittelmäßige StBs können sich warm anziehen.

Wenn man nicht gerade ein Überflieger ist, hoch spezialisierten Tätigkeiten nachgehen möchte und entweder Jura mit Prädikat oder Accounting & Taxation in Münster oder Köln studiert hat, braucht man sich meiner Meinung nach die Mühe nicht mehr antun um StB zu werden

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 01.09.2018:

Hallo,

wenn ich es so lese, dann gilt, dass jeder BWL er mit Schwerpunkt Steuerrecht sich bewusst sein muss, wenn er es nicht schafft zu den Big Four zu kommen, wird es hart, da der klein bis mittelständische StB ihn nicht nehmen kann, se ihn nicht mehr gibt.

Du willst aber als Student auch nicht zu einen kleinen Steuerkanzlei, bei der du als studierter Akademiker nicht mehr als 30k bekommst.

Es wird aber nicht jeder schaffen, die haben dann ein Problem.

Ach, die Leute die wirklich Steuerrecht studieren haben noch andere Alternativen. Das sind rein von der Anzahl der Stellen wirkliche Nischen, aber durchaus überaus attraktiv ;)

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Als ob es jemanden interessiert ob man in Köln, Münster oder Buxtehude studiert hat. Nach dem man den StB gemacht hat ist es genauso egal wie ob man einen Bachelor- oder Masterabschluss hat

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Ja, es ist so. Der Steuerberater lohnt sich immer noch, allerdings nicht unbedingt aufgrund des späteren höheren Gehalts sondern aufgrund des erworbenen Fachwissens und den dadurch entstehenden Exitmöglichkeiten.

Mehr als die Hälfte des Berufsstandes wird in Zukunft nunmal riesige Probleme kriegen. Wald-und Wiesen Kanzleien sowie selbstständige Steuerberater werden obsolet. Die machen allerdings den Großteil des Berufsstandes aus. Mit LoBu und FiBu lässt sich zudem auch kein Geld mehr verdienen.

Klar entstehen neue Tätigkeitsfelder. Ich bezweifle aber im Verhältnis 1:1... mittelmäßige StBs können sich warm anziehen.

Wenn man nicht gerade ein Überflieger ist, hoch spezialisierten Tätigkeiten nachgehen möchte und entweder Jura mit Prädikat oder Accounting & Taxation in Münster oder Köln studiert hat, braucht man sich meiner Meinung nach die Mühe nicht mehr antun um StB zu werden

Auf den Punkt gebracht, sehe ich auch so. Also die rosa Brille abziehen.

Ich sehe hier kein einziges stichhaltiges Argument, das gegen den StB spricht. Hier wird nicht mal begründet, warum sich Kleinkanzleien warm anziehen können, sondern nur die üblichen Phrasen immer und immer wiederholt. Übrings, mit FiBu oder LoBu hat man noch nie Geld verdient und die Vergütungsordnung hat es schon immer stark gedeckelt. Es war sogar immer so zeitintensiv das viele StB den Bereich geoutsourcet haben bzw extra Personal dafür angestellt haben nur um sich nicht selber damit beschäftigen zu müssen. Womit sich viel Geld verdienen lässt ist der Jahresabschluss wo man teilweise eine Rechnung von über 10.000€ schreibt, Beratungsleistungen mit hohen Stundensätzen, Generationenwechsel bei Familienunternehmen, Unternehmensverkäufe, Gutachtertätigkeiten, Treuhandtätgkeiten und die Liste könnte ich noch ewig weiterführen. Das sind alles Prozesse die man nicht automatisieren kann. Benennt doch mal bitte was konkret wegfallen wird und warum. Ich glaub viele kennen gar nicht die Aufgaben eines StB und ich bin übrings seit über 20 Jahren einer!

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Ja, es ist so. Der Steuerberater lohnt sich immer noch, allerdings nicht unbedingt aufgrund des späteren höheren Gehalts sondern aufgrund des erworbenen Fachwissens und den dadurch entstehenden Exitmöglichkeiten.

Mehr als die Hälfte des Berufsstandes wird in Zukunft nunmal riesige Probleme kriegen. Wald-und Wiesen Kanzleien sowie selbstständige Steuerberater werden obsolet. Die machen allerdings den Großteil des Berufsstandes aus. Mit LoBu und FiBu lässt sich zudem auch kein Geld mehr verdienen.

Klar entstehen neue Tätigkeitsfelder. Ich bezweifle aber im Verhältnis 1:1... mittelmäßige StBs können sich warm anziehen.

Wenn man nicht gerade ein Überflieger ist, hoch spezialisierten Tätigkeiten nachgehen möchte und entweder Jura mit Prädikat oder Accounting & Taxation in Münster oder Köln studiert hat, braucht man sich meiner Meinung nach die Mühe nicht mehr antun um StB zu werden

Auf den Punkt gebracht, sehe ich auch so. Also die rosa Brille abziehen.

Ich sehe hier kein einziges stichhaltiges Argument, das gegen den StB spricht. Hier wird nicht mal begründet, warum sich Kleinkanzleien warm anziehen können, sondern nur die üblichen Phrasen immer und immer wiederholt. Übrings, mit FiBu oder LoBu hat man noch nie Geld verdient und die Vergütungsordnung hat es schon immer stark gedeckelt. Es war sogar immer so zeitintensiv das viele StB den Bereich geoutsourcet haben bzw extra Personal dafür angestellt haben nur um sich nicht selber damit beschäftigen zu müssen. Womit sich viel Geld verdienen lässt ist der Jahresabschluss wo man teilweise eine Rechnung von über 10.000€ schreibt, Beratungsleistungen mit hohen Stundensätzen, Generationenwechsel bei Familienunternehmen, Unternehmensverkäufe, Gutachtertätigkeiten, Treuhandtätgkeiten und die Liste könnte ich noch ewig weiterführen. Das sind alles Prozesse die man nicht automatisieren kann. Benennt doch mal bitte was konkret wegfallen wird und warum. Ich glaub viele kennen gar nicht die Aufgaben eines StB und ich bin übrings seit über 20 Jahren einer!

Super Beitrag. Endlich einer der mal keine Panik verbreitet sondern bei den Fakten bleibt!

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Ja, es ist so. Der Steuerberater lohnt sich immer noch, allerdings nicht unbedingt aufgrund des späteren höheren Gehalts sondern aufgrund des erworbenen Fachwissens und den dadurch entstehenden Exitmöglichkeiten.

Mehr als die Hälfte des Berufsstandes wird in Zukunft nunmal riesige Probleme kriegen. Wald-und Wiesen Kanzleien sowie selbstständige Steuerberater werden obsolet. Die machen allerdings den Großteil des Berufsstandes aus. Mit LoBu und FiBu lässt sich zudem auch kein Geld mehr verdienen.

Klar entstehen neue Tätigkeitsfelder. Ich bezweifle aber im Verhältnis 1:1... mittelmäßige StBs können sich warm anziehen.

Wenn man nicht gerade ein Überflieger ist, hoch spezialisierten Tätigkeiten nachgehen möchte und entweder Jura mit Prädikat oder Accounting & Taxation in Münster oder Köln studiert hat, braucht man sich meiner Meinung nach die Mühe nicht mehr antun um StB zu werden

Auf den Punkt gebracht, sehe ich auch so. Also die rosa Brille abziehen.

Ich sehe hier kein einziges stichhaltiges Argument, das gegen den StB spricht. Hier wird nicht mal begründet, warum sich Kleinkanzleien warm anziehen können, sondern nur die üblichen Phrasen immer und immer wiederholt. Übrings, mit FiBu oder LoBu hat man noch nie Geld verdient und die Vergütungsordnung hat es schon immer stark gedeckelt. Es war sogar immer so zeitintensiv das viele StB den Bereich geoutsourcet haben bzw extra Personal dafür angestellt haben nur um sich nicht selber damit beschäftigen zu müssen. Womit sich viel Geld verdienen lässt ist der Jahresabschluss wo man teilweise eine Rechnung von über 10.000€ schreibt, Beratungsleistungen mit hohen Stundensätzen, Generationenwechsel bei Familienunternehmen, Unternehmensverkäufe, Gutachtertätigkeiten, Treuhandtätgkeiten und die Liste könnte ich noch ewig weiterführen. Das sind alles Prozesse die man nicht automatisieren kann. Benennt doch mal bitte was konkret wegfallen wird und warum. Ich glaub viele kennen gar nicht die Aufgaben eines StB und ich bin übrings seit über 20 Jahren einer!

Super Beitrag. Endlich einer der mal keine Panik verbreitet sondern bei den Fakten bleibt!

Kann mich nur anschließen

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Den vielen normalen Friseuren hilft der hohe Verdienst einiger Prominentenfriseure nicht weiter und vergleichbar ergeht es dem Großteil der 84.000 Steuerberater mit normaler Mandantschaft, wo weiterhin Jahresabschlüsse (29 Prozent), Rechnungswesen (27 Prozent) und Einkommenssteuererklärungen (15 Prozent) den Großteil des Kanzleiumsatzes (71 Prozent) erwirtschaften:

https://www.bstbk.de/de/themen/berufsrecht/STAX/

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Jeder Steuerberater kann die vorgenannten Leistungen ausführen, notfalls dergestalt, daß er sich Expertise fremd einkauft und diese mit Aufschlag als sein eigenes Werk weiterverkauft.

Hättest Du denn nicht ein paar Mandanten übrig mit entsprechend hohen Gegenstandswerten, die gerne die genannten TEUR 10,0 für ihren Jahresabschluß bezahlen anstatt daß diese wie vielfach erlebt einfach - auch für deren Lohn- und Finanzbuchhaltung - einen eigenen Bilanzbuchhalter anstellen?

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

... daß diese wie vielfach erlebt einfach - auch für deren Lohn- und Finanzbuchhaltung - einen eigenen Bilanzbuchhalter anstellen?

Halbtags - Mutti mit Bilanzbuchhalter - Qualifikation herzlich willkommen.

Nebeneffekt: die Buchhaltung stimmt tagesaktuell.

Weil der Berufstand so hohe Gehälter bezahlt, sollte sich jemand finden oder abwerben lassen.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Den vielen normalen Friseuren hilft der hohe Verdienst einiger Prominentenfriseure nicht weiter und vergleichbar ergeht es dem Großteil der 84.000 Steuerberater mit normaler Mandantschaft, wo weiterhin Jahresabschlüsse (29 Prozent), Rechnungswesen (27 Prozent) und Einkommenssteuererklärungen (15 Prozent) den Großteil des Kanzleiumsatzes (71 Prozent) erwirtschaften:

bstbk.de/de/themen/berufsrecht/STAX/

Du bleibst aber weiterhin der Frage schuldig, wie genau das jetzt den Beruf des Steuerberater gefährdet? Alles was in dem PDF enthalten ist bestätigt das Gegenteil. Die Umsätze sind kräftig gestiegen, das Rechnungswesen hat zugenommen, die Überschüsse sind auch gestiegen usw. Im Osten erzielt ein einzelner Steuerberater ca. 20% mehr Umsatz und ca. 25% mehr Überschuss innerhalb von 3 Jahren. Gerade die Einzelkanzleien haben stark profitiert und trotz der Digitalisierung, hat das Rechnungswesen zugenommen. Es wird eben immer komplizierter das Steuerrecht und alles was mit der Unternehmensführung zu tun hat. Wenn es keine Arbeit gibt, dann schafft der Fiskus welche. Zugegeben macht Rechnungswesen mehr aus als ich dachte. Bei mir ist es eben nicht so, da es in keinem Verhältnis zum Aufwand steht.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Den vielen normalen Friseuren hilft der hohe Verdienst einiger Prominentenfriseure nicht weiter und vergleichbar ergeht es dem Großteil der 84.000 Steuerberater mit normaler Mandantschaft, wo weiterhin Jahresabschlüsse (29 Prozent), Rechnungswesen (27 Prozent) und Einkommenssteuererklärungen (15 Prozent) den Großteil des Kanzleiumsatzes (71 Prozent) erwirtschaften:

bstbk.de/de/themen/berufsrecht/STAX/

Es geht aber sowieso kein Student zu Kanzleien, wo Jahresabschluss, EST-Erklärungen und Rewe den Großteil des Kanzleiumsatzes erwirtschaften. Das sind die Kanzleien, die einem Akademiker sowieso nicht mehr als 32k zahlen können, von einer Examensförderung ganz zu schweigen.

Fast alle gehen zu Big 4 + BOD + Rödl + Ebner Stolz und so weiter. Kenne wirklich keinen einzigen Studenten mit Tax/Accounting Schwerpunkt, der sich überhaupt woanders beworben hat, sofern er nicht eine absolute Niete war.

Es juckt Studenten heutzutage also nicht im Geringsten, ob der StB von nebenan keinen Umsatz mehr an der Fibu des Metzgers macht, da geht er so oder so nicht hin - raff das doch endlich mal.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Du bleibst aber weiterhin der Frage schuldig, wie genau das jetzt den Beruf des Steuerberater gefährdet? Alles was in dem PDF enthalten ist bestätigt das Gegenteil. Die Umsätze sind kräftig gestiegen, das Rechnungswesen hat zugenommen, die Überschüsse sind auch gestiegen usw. Im Osten erzielt ein einzelner Steuerberater ca. 20% mehr Umsatz und ca. 25% mehr Überschuss innerhalb von 3 Jahren. Gerade die Einzelkanzleien haben stark profitiert und trotz der Digitalisierung, hat das Rechnungswesen zugenommen. Es wird eben immer komplizierter das Steuerrecht und alles was mit der Unternehmensführung zu tun hat. Wenn es keine Arbeit gibt, dann schafft der Fiskus welche. Zugegeben macht Rechnungswesen mehr aus als ich dachte. Bei mir ist es eben nicht so, da es in keinem Verhältnis zum Aufwand steht.

Ist es so schwierig sich bereits vom heutigen Stand der Technik aus vorzustellen, daß zukünftig wie bereits in der Industrie Belege nur noch als Datensätze vorhanden sind bzw. Papierbelege dazu umgewandelt werden und alle wichtigen Informationen als einheitlicher Datensatz schon vom Rechnungsersteller aufgrund gesetzlichen Vorschriften mit angegeben werden müssen?

Aus diesem vollständig digitalen Belegwesen wird automatisch eine Buchaltung sowie Jahresabschluß und die zugehörige Steuerdeklaration erzeugt mit Rückfragen zu Buchungsproblemen, handels- und steuerrechtlichen Abschreibungs- und Bewertungswahlrechten sowie Vorschlägen zu den möglichen Bandbreiten von Rückstellungsbildung sowie ggf. steuerliche Rücklagen und deren jeweilige Auswirkung auf das Unternehmensergebnis und die Steuerbelastung.

Vergleichbar wie man eine Software bedient ohne den Quellcode kennen zu müssen.

Das Argument mit der Komplexität gilt im Grunde nur, wenn der Mensch Adressat von Informationen ist. Je mehr man menschliche Schwächen in fehleranfälligen Bereichen mithilfe von Technik vermeiden kann, umso besser.

Außerdem wurden und werden viele Jahresabschlüsse und Einnahmen- Überschußrechnungen mit der zugehörigen Steuerdeklaration von qualifizierten Angestellen im Namen der Kanzlei oder Steuerberatungsgesellschaft erstellt, teilweise ohne daß diese der Chef vor der Übergabe prüft.

Der Markt wird m. E. von Softwareanbietern aufgerollt, die all dies als Plattform zur Selbstdeklaration anbieten werden neben eigener Hotline bei Problemen und hauseigenem, ggf. reisendem Steuerberaterteam für Betriebsprüfungen. Als zubuchbare Leistung die Verprobung von Buchhaltung und Jahresabschluß vergleichbar der Prüfungssoftware des Finanzamts vor der Einreichung dort.

Das Einspielen bzw. Übermitteln aller relevanten Daten durch Büroangestellte des einstigen Steuerberatermandanten, die Vornahme von Bewertungswahlrechten durch den Inhaber oder Geschäftsführer vergleichbar einem Jahresabschlußgespräch.

10 Jahre noch...

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Du bleibst aber weiterhin der Frage schuldig, wie genau das jetzt den Beruf des Steuerberater gefährdet? Alles was in dem PDF enthalten ist bestätigt das Gegenteil. Die Umsätze sind kräftig gestiegen, das Rechnungswesen hat zugenommen, die Überschüsse sind auch gestiegen usw. Im Osten erzielt ein einzelner Steuerberater ca. 20% mehr Umsatz und ca. 25% mehr Überschuss innerhalb von 3 Jahren. Gerade die Einzelkanzleien haben stark profitiert und trotz der Digitalisierung, hat das Rechnungswesen zugenommen. Es wird eben immer komplizierter das Steuerrecht und alles was mit der Unternehmensführung zu tun hat. Wenn es keine Arbeit gibt, dann schafft der Fiskus welche. Zugegeben macht Rechnungswesen mehr aus als ich dachte. Bei mir ist es eben nicht so, da es in keinem Verhältnis zum Aufwand steht.

Ist es so schwierig sich bereits vom heutigen Stand der Technik aus vorzustellen, daß zukünftig wie bereits in der Industrie Belege nur noch als Datensätze vorhanden sind bzw. Papierbelege dazu umgewandelt werden und alle wichtigen Informationen als einheitlicher Datensatz schon vom Rechnungsersteller aufgrund gesetzlichen Vorschriften mit angegeben werden müssen?

Aus diesem vollständig digitalen Belegwesen wird automatisch eine Buchaltung sowie Jahresabschluß und die zugehörige Steuerdeklaration erzeugt mit Rückfragen zu Buchungsproblemen, handels- und steuerrechtlichen Abschreibungs- und Bewertungswahlrechten sowie Vorschlägen zu den möglichen Bandbreiten von Rückstellungsbildung sowie ggf. steuerliche Rücklagen und deren jeweilige Auswirkung auf das Unternehmensergebnis und die Steuerbelastung.

Vergleichbar wie man eine Software bedient ohne den Quellcode kennen zu müssen.

Das Argument mit der Komplexität gilt im Grunde nur, wenn der Mensch Adressat von Informationen ist. Je mehr man menschliche Schwächen in fehleranfälligen Bereichen mithilfe von Technik vermeiden kann, umso besser.

Außerdem wurden und werden viele Jahresabschlüsse und Einnahmen- Überschußrechnungen mit der zugehörigen Steuerdeklaration von qualifizierten Angestellen im Namen der Kanzlei oder Steuerberatungsgesellschaft erstellt, teilweise ohne daß diese der Chef vor der Übergabe prüft.

Der Markt wird m. E. von Softwareanbietern aufgerollt, die all dies als Plattform zur Selbstdeklaration anbieten werden neben eigener Hotline bei Problemen und hauseigenem, ggf. reisendem Steuerberaterteam für Betriebsprüfungen. Als zubuchbare Leistung die Verprobung von Buchhaltung und Jahresabschluß vergleichbar der Prüfungssoftware des Finanzamts vor der Einreichung dort.

Das Einspielen bzw. Übermitteln aller relevanten Daten durch Büroangestellte des einstigen Steuerberatermandanten, die Vornahme von Bewertungswahlrechten durch den Inhaber oder Geschäftsführer vergleichbar einem Jahresabschlußgespräch.

10 Jahre noch...

Hier wird etwas ganz wesentliches vergessen. Ein Buchhaltungssystem welches automatisiert läuft, kann keine steuerrechtlichen Sachverhalte bewerten ohne das der Informations-Input korrekt ist. Wer soll das jetzt übernehmen? Der Mandant? Man lese sich folgendes Beispiel durch und frage sich, wie das ein Laie der Buchhaltungssoftware den Input geben soll.

https://rsw.beck.de/cms/?toc=BC.5204&docid=353806

Davon gibt es zig verschiedene Ausnahmen oder Besonderheiten die man nur alleine bei Geschenken beachten muss und jetzt wollt ihr mir sagen das ein Laie das mal eben zufriedenstellend löst. Wer übernimmt dafür die Haftung, denn Unwissenheit schützt nicht vor Strafe und gerade im Steuerrecht trifft es dich mit voller Härte. Hier gibt es auch keinen Beleg, da es ja ein Geschenk ist und somit du schon mal grundlegend wissen müsstest, was du eingibst in der Software. Ist es so schwer zu verstehen das man solche Sachen noch nicht, ohne K.I. automatisieren kann?

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Du bleibst aber weiterhin der Frage schuldig, wie genau das jetzt den Beruf des Steuerberater gefährdet?

Der Steuerberater ist mit vielen seiner Standardtätigkeiten (die hinsichtlich Fibu und Lobu sowieso keine Vorbehaltsaufgaben sind) so etwas wie eine Handelsstufe, die zukünftig mit Hilfe moderner Technik eliminiert werden kann.

Mir sind aus meiner eigenen Mittelstands- und beruflichen Vergangenheit viele einstmals glückliche Branchen bekannt, die dies kurze Zeit später dann nicht mehr waren.

Vor 25 Jahren, wo ich mein Studium begonnen habe, war dies entfernteste Zukunftsmusik.

Heute ist es zumindest absehbar.

Allgemein herrscht in vom Fortschritt bedrohten Branchen kein Bewußtsein dafür vor, daß kaum jemand in bisheriger Weise für eine Leistung bezahlt, die es anderswo preiswerter gibt.

Fragen Sie nur die Zeitungsverleger...

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Noch eine Sache, das Ganze geht ja davon aus das der Mandant es schafft die Belege bis zum dem Prozess bringt der das Ganze automatisiert. Ein Grund warum ich das Ganze aufgegeben habe war unter anderem das ich lose Blätter in einem Schuhkarton überreicht bekommen habe. Wenn es korrekt geordnet war, haben nachher zig Belege gefehlt mit der Begründung, ich dachte das wäre nicht wichtig. Ich habe Aufschläge berechnet und ernste Gespräche deswegen geführt aber geholfen hat es nicht. Gerade meine Handwerker oder Ingenieure haben das Verfahren perfektioniert. Ich kann es natürlich nachvollziehen weil die Leute nur das machen wollen, was sie halt machen und der StB soll sich halt um alles herum kümmern.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Du bleibst aber weiterhin der Frage schuldig, wie genau das jetzt den Beruf des Steuerberater gefährdet? Alles was in dem PDF enthalten ist bestätigt das Gegenteil. Die Umsätze sind kräftig gestiegen, das Rechnungswesen hat zugenommen, die Überschüsse sind auch gestiegen usw. Im Osten erzielt ein einzelner Steuerberater ca. 20% mehr Umsatz und ca. 25% mehr Überschuss innerhalb von 3 Jahren. Gerade die Einzelkanzleien haben stark profitiert und trotz der Digitalisierung, hat das Rechnungswesen zugenommen. Es wird eben immer komplizierter das Steuerrecht und alles was mit der Unternehmensführung zu tun hat. Wenn es keine Arbeit gibt, dann schafft der Fiskus welche. Zugegeben macht Rechnungswesen mehr aus als ich dachte. Bei mir ist es eben nicht so, da es in keinem Verhältnis zum Aufwand steht.

Ist es so schwierig sich bereits vom heutigen Stand der Technik aus vorzustellen, daß zukünftig wie bereits in der Industrie Belege nur noch als Datensätze vorhanden sind bzw. Papierbelege dazu umgewandelt werden und alle wichtigen Informationen als einheitlicher Datensatz schon vom Rechnungsersteller aufgrund gesetzlichen Vorschriften mit angegeben werden müssen?

Aus diesem vollständig digitalen Belegwesen wird automatisch eine Buchaltung sowie Jahresabschluß und die zugehörige Steuerdeklaration erzeugt mit Rückfragen zu Buchungsproblemen, handels- und steuerrechtlichen Abschreibungs- und Bewertungswahlrechten sowie Vorschlägen zu den möglichen Bandbreiten von Rückstellungsbildung sowie ggf. steuerliche Rücklagen und deren jeweilige Auswirkung auf das Unternehmensergebnis und die Steuerbelastung.

Vergleichbar wie man eine Software bedient ohne den Quellcode kennen zu müssen.

Das Argument mit der Komplexität gilt im Grunde nur, wenn der Mensch Adressat von Informationen ist. Je mehr man menschliche Schwächen in fehleranfälligen Bereichen mithilfe von Technik vermeiden kann, umso besser.

Außerdem wurden und werden viele Jahresabschlüsse und Einnahmen- Überschußrechnungen mit der zugehörigen Steuerdeklaration von qualifizierten Angestellen im Namen der Kanzlei oder Steuerberatungsgesellschaft erstellt, teilweise ohne daß diese der Chef vor der Übergabe prüft.

Der Markt wird m. E. von Softwareanbietern aufgerollt, die all dies als Plattform zur Selbstdeklaration anbieten werden neben eigener Hotline bei Problemen und hauseigenem, ggf. reisendem Steuerberaterteam für Betriebsprüfungen. Als zubuchbare Leistung die Verprobung von Buchhaltung und Jahresabschluß vergleichbar der Prüfungssoftware des Finanzamts vor der Einreichung dort.

Das Einspielen bzw. Übermitteln aller relevanten Daten durch Büroangestellte des einstigen Steuerberatermandanten, die Vornahme von Bewertungswahlrechten durch den Inhaber oder Geschäftsführer vergleichbar einem Jahresabschlußgespräch.

10 Jahre noch...

Ich bin mittlerweile seit 20 Jahren StB/WP und befasse mich auch schwerpunktmäßíg mit dem Thema IT, Digitalisierung und zukünftigen Entwicklungen der Branche. Wir sind im Austausch mit den relevanten Gremien der DATEV, ebenso mit führenden Gesellschaften, auch fast sämtlichen Big 10.

Zunächst einmal finde ich es recht amüsant bei diesen Diskussionen, dass auch viele Beiträge zu lesen sind von Verfassern, die mit der Branche gar nichts zu tun haben oder erst ganz am Anfang ihres Berufslebens stehen ohne die Hintergründe zu kennen.

Der oben zitierte Beitrag bleibt zunächst reine Fiktion. Um das überhaupt auf der technischen Ebene flächendeckend umsetzen zu können, wäre eine ausgereifte und kostenminimale Blockchaintechnologie von Nöten. Wenn das oben genannte eintreffen würde, dann wäre ebenfalls ein Großteil der Ärzte obsolet. Der Patient würde einfach auf seine Symptome gescannt werden und die perfekte Diagnose inklusive Therapie würde automatisch generiert werden.

Wenn die FIBU digital in DATEV verbucht wird, dann setzen wir das oben genannte auch schon so um. Hier wird dann im Grunde genommen ein vorläufiger Jahresabschluss generiert und auch die Deklaration der Körperschaftsteuer beispielsweise automatisiert. Das heißt aber nicht, dass das System grobe Fehler aufdecken kann.

Was mir hier auch zu kurz kommt, gerade bezogen auf die kleineren Kanzleien: Ihr setzt ein zu hohes betriebswirtschaftliches und steuerliches Knowhow bei den kleinen Mandanten voraus. Und dieses Background-Wissen benötigt man zwingend, auch wenn man Software bedient. Ich kann ja auch nicht einfach eine Produktionssoftware der Automobilindustrie bedienen oder eine CAD Anwendung. Können schon aber dann passieren eben grobe Fehler.

Das Argument mit dem Quellcode verstehe ich daher nicht.

Es wird vielmehr zu einer langen Transformation des Berufsbildes kommen. Das gleiche Thema hatten wir bei der Einführung von DATEV. Was gab es da für Horrorgeschichten.

Nun zu den wichtigsten Thesen:

  1. Rechnungen als Datensatz mit Angaben vom Rechnungsersteller.
    Das haben wir im Grunde schon bereits bei vielen Mandanten, nämlich das ZUGFeRD-Datenformat. Dass alle relevanten Informationen in einer Rechnung angegeben werden müssen gibt es schon seit 30 Jahren und ist auch im Gesetz kodifiziert. Das gilt für die Papierrechnung genauso wie für die elektronische Form. Das Problem ist aber die Vollständigkeit sicher zu stellen. Aus formell-rechtlicher Sicht gibt es bereits IT-Lösungen, die sicherstellen, dass relevante Angaben, wie Rechnungsnummer, Leistungsdatum etc. angegeben werden müssen.

Das Problem ist aber materielles Recht. Denn ein Rechnungsersteller braucht das relevante Knowhow, um überhaupt einschätzen zu können, ob z.B. ein umsatzsteuerliches Reihengeschäft oder Dreiecksgeschäft vorliegt. Dafür gibt es sicherlich auch Lösungen, z.B. die Umsatzsteuerexpertisen von DATEV. Da wird man anhand einer Checkliste durch die umsatzsteuerlichen Sachverhalte durchgelotst und bekommt am Ende einen Vorschlag samt Rechnungserstellung. Aber auch hier benötigt man umfangreiches Hintergrundwissen.

  1. Aufrollung des Marktes durch IT-Häuser
    Ich sehe keine Tendenzen, dass Softwarehäuser den Steuerberatungsmarkt an sich ziehen. De lege lata gibt es hier auch massive rechtliche Vorbehalte aufgrund der berufsrechtlichen Vorschriften. Selbstdeklaration setzt immer einen Anwender mit Hintergrundwissen voraus, zumindest im betrieblichen Bereich.
    Hier sehe ich gerade die kleinen Stbs wieder im Vorteil. Ein Bäcker, ein Metzger, ein Handwerker wird diese Software nicht erwerben, da er keinerlei Knowhow in diesem Bereich hat. Es macht auch keinen Sinn, da er im operativen Geschäft besser aufgehoben ist. Natürlich lagert er diesen Bereich an einen kleineren StB aus, allein aus Haftungsgründen.

SAP hätte diesen Schritt schon lange gehen können, wird es aber aus den oben genannten Gründen unterlassen. Eine Hotline dürfte niemals Steuerberatung betreiben. Auch das reisende Steuerberaterteam halte ich für absurd.

Die Programme für die Est-Deklaration inklusive Hotline sind etwas völlig anderes. Die Thematiken betreffen fast ausschließlich die private Ebene. Hier denke ich auch, dass die kommerziellen Anbieter bald verschwinden werden, da Elster als kostenlose Lösung der Finanzverwaltung mehr und mehr ausreifen wird.

  1. Automatische Jahresabschlusserstellung
    Der Jahresabschluss hat mit zunehmender Komplexität sehr große Ermessensspielräume. Ich denke an das Vorratsvermögen (Inventur, Reichenweitenabschreibungen, verlustfreie Bewertung etc.), an Rückstellungen und generelle Bewertungsthemen. Selbst wenn die Software das weitgehend abbilden könnte, dann benötigt man hochqualifizierte Menschen, die das beurteilen können.

Was mir bei der ganzen Diskussion zu kurz kommt: Es werden die möglichen Entwicklungen der Digitalisierung aufgezeigt zu Lasten der Steuerberater und zu Gunsten irgendwelcher Softwarehäuser. Das ist im Grunde genommen eine Manipulation der Sachlage. Wenn wir die Risiken bewerten dann müssen wir auch die Chancen bewerten.

Ich kenne Gegenbeispiele von jungen 25 jährigen StB's die auf der grünen Wiese von null eine Kanzlei gegründet haben (Wald- und Wiesenmandate) und immensen Erfolg durch die Digitalisierung haben. Warum? Weil diese Kanzlei vollständig digital und ortsunabhängig arbeitet mit schlanken, modernsten Prozessen. Teilweise ist das ein StB und noch ein Mitarbeiter. Die arbeiten von zu Hause aus und haben fast keine Fixkosten. Daher haben diese Kanzleien eine enorme Flexibilität und können in den Preisen dementsprechend variabel reagieren.

Ähnliche Tendenzen im WP-Markt zu erkennen. Es bleibt also spannend.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Als ob es jemanden interessiert ob man in Köln, Münster oder Buxtehude studiert hat. Nach dem man den StB gemacht hat ist es genauso egal wie ob man einen Bachelor- oder Masterabschluss hat

Ich bin selbst StB/WP seit über 10 Jahren. Ich würde hier klar sagen: Es kommt darauf an.
Bei Flick Gocke Schaumburg beispielsweise arbeiten sehr viele Juristen, die teils von exzellenten Lehrstühlen kommen. Du hast dann von deiner akademischen Grundausbildung her einen ganz anderen Tiefgang in der Rechtsmaterie als an einer 0815 FH.

In der Gestaltungsberatung merkt man Kollegen an, ob Sie eben diesen Tiefgang haben oder nicht. Das ändert auch der StB nicht, da dieser ohne Frage ein hartes Examen ist, aber eben die Meinung der Finanzverwaltung abfragt und nicht sehr in die juristische Tiefe geht.

Wenn es dann um komplexe zivil- und gesellschaftsrechtliche Fragestellungen in Verbindung mit Steuerrecht geht, dann hat man mit einer exzellenten Ausbildung an einem Lehrstuhl sicher Vorteile. Das mag sich vielleicht nicht darin widerspiegeln, ob du als Bewerber eingestellt wirst. Es spiegelt sich in deiner Beraterpersönlichkeit und wie du an hochkomplexe Fälle herangehst und schlussendlich gestaltest wider.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 06.09.2018:

Du bleibst aber weiterhin der Frage schuldig, wie genau das jetzt den Beruf des Steuerberater gefährdet? Alles was in dem PDF enthalten ist bestätigt das Gegenteil. Die Umsätze sind kräftig gestiegen, das Rechnungswesen hat zugenommen, die Überschüsse sind auch gestiegen usw. Im Osten erzielt ein einzelner Steuerberater ca. 20% mehr Umsatz und ca. 25% mehr Überschuss innerhalb von 3 Jahren. Gerade die Einzelkanzleien haben stark profitiert und trotz der Digitalisierung, hat das Rechnungswesen zugenommen. Es wird eben immer komplizierter das Steuerrecht und alles was mit der Unternehmensführung zu tun hat. Wenn es keine Arbeit gibt, dann schafft der Fiskus welche. Zugegeben macht Rechnungswesen mehr aus als ich dachte. Bei mir ist es eben nicht so, da es in keinem Verhältnis zum Aufwand steht.

Ist es so schwierig sich bereits vom heutigen Stand der Technik aus vorzustellen, daß zukünftig wie bereits in der Industrie Belege nur noch als Datensätze vorhanden sind bzw. Papierbelege dazu umgewandelt werden und alle wichtigen Informationen als einheitlicher Datensatz schon vom Rechnungsersteller aufgrund gesetzlichen Vorschriften mit angegeben werden müssen?

Aus diesem vollständig digitalen Belegwesen wird automatisch eine Buchaltung sowie Jahresabschluß und die zugehörige Steuerdeklaration erzeugt mit Rückfragen zu Buchungsproblemen, handels- und steuerrechtlichen Abschreibungs- und Bewertungswahlrechten sowie Vorschlägen zu den möglichen Bandbreiten von Rückstellungsbildung sowie ggf. steuerliche Rücklagen und deren jeweilige Auswirkung auf das Unternehmensergebnis und die Steuerbelastung.

Vergleichbar wie man eine Software bedient ohne den Quellcode kennen zu müssen.

Das Argument mit der Komplexität gilt im Grunde nur, wenn der Mensch Adressat von Informationen ist. Je mehr man menschliche Schwächen in fehleranfälligen Bereichen mithilfe von Technik vermeiden kann, umso besser.

Außerdem wurden und werden viele Jahresabschlüsse und Einnahmen- Überschußrechnungen mit der zugehörigen Steuerdeklaration von qualifizierten Angestellen im Namen der Kanzlei oder Steuerberatungsgesellschaft erstellt, teilweise ohne daß diese der Chef vor der Übergabe prüft.

Der Markt wird m. E. von Softwareanbietern aufgerollt, die all dies als Plattform zur Selbstdeklaration anbieten werden neben eigener Hotline bei Problemen und hauseigenem, ggf. reisendem Steuerberaterteam für Betriebsprüfungen. Als zubuchbare Leistung die Verprobung von Buchhaltung und Jahresabschluß vergleichbar der Prüfungssoftware des Finanzamts vor der Einreichung dort.

Das Einspielen bzw. Übermitteln aller relevanten Daten durch Büroangestellte des einstigen Steuerberatermandanten, die Vornahme von Bewertungswahlrechten durch den Inhaber oder Geschäftsführer vergleichbar einem Jahresabschlußgespräch.

10 Jahre noch...

Ich bin mittlerweile seit 20 Jahren StB/WP und befasse mich auch schwerpunktmäßíg mit dem Thema IT, Digitalisierung und zukünftigen Entwicklungen der Branche. Wir sind im Austausch mit den relevanten Gremien der DATEV, ebenso mit führenden Gesellschaften, auch fast sämtlichen Big 10.

Zunächst einmal finde ich es recht amüsant bei diesen Diskussionen, dass auch viele Beiträge zu lesen sind von Verfassern, die mit der Branche gar nichts zu tun haben oder erst ganz am Anfang ihres Berufslebens stehen ohne die Hintergründe zu kennen.

Der oben zitierte Beitrag bleibt zunächst reine Fiktion. Um das überhaupt auf der technischen Ebene flächendeckend umsetzen zu können, wäre eine ausgereifte und kostenminimale Blockchaintechnologie von Nöten. Wenn das oben genannte eintreffen würde, dann wäre ebenfalls ein Großteil der Ärzte obsolet. Der Patient würde einfach auf seine Symptome gescannt werden und die perfekte Diagnose inklusive Therapie würde automatisch generiert werden.

Wenn die FIBU digital in DATEV verbucht wird, dann setzen wir das oben genannte auch schon so um. Hier wird dann im Grunde genommen ein vorläufiger Jahresabschluss generiert und auch die Deklaration der Körperschaftsteuer beispielsweise automatisiert. Das heißt aber nicht, dass das System grobe Fehler aufdecken kann.

Was mir hier auch zu kurz kommt, gerade bezogen auf die kleineren Kanzleien: Ihr setzt ein zu hohes betriebswirtschaftliches und steuerliches Knowhow bei den kleinen Mandanten voraus. Und dieses Background-Wissen benötigt man zwingend, auch wenn man Software bedient. Ich kann ja auch nicht einfach eine Produktionssoftware der Automobilindustrie bedienen oder eine CAD Anwendung. Können schon aber dann passieren eben grobe Fehler.

Das Argument mit dem Quellcode verstehe ich daher nicht.

Es wird vielmehr zu einer langen Transformation des Berufsbildes kommen. Das gleiche Thema hatten wir bei der Einführung von DATEV. Was gab es da für Horrorgeschichten.

Nun zu den wichtigsten Thesen:

  1. Rechnungen als Datensatz mit Angaben vom Rechnungsersteller.
    Das haben wir im Grunde schon bereits bei vielen Mandanten, nämlich das ZUGFeRD-Datenformat. Dass alle relevanten Informationen in einer Rechnung angegeben werden müssen gibt es schon seit 30 Jahren und ist auch im Gesetz kodifiziert. Das gilt für die Papierrechnung genauso wie für die elektronische Form. Das Problem ist aber die Vollständigkeit sicher zu stellen. Aus formell-rechtlicher Sicht gibt es bereits IT-Lösungen, die sicherstellen, dass relevante Angaben, wie Rechnungsnummer, Leistungsdatum etc. angegeben werden müssen.

Das Problem ist aber materielles Recht. Denn ein Rechnungsersteller braucht das relevante Knowhow, um überhaupt einschätzen zu können, ob z.B. ein umsatzsteuerliches Reihengeschäft oder Dreiecksgeschäft vorliegt. Dafür gibt es sicherlich auch Lösungen, z.B. die Umsatzsteuerexpertisen von DATEV. Da wird man anhand einer Checkliste durch die umsatzsteuerlichen Sachverhalte durchgelotst und bekommt am Ende einen Vorschlag samt Rechnungserstellung. Aber auch hier benötigt man umfangreiches Hintergrundwissen.

  1. Aufrollung des Marktes durch IT-Häuser
    Ich sehe keine Tendenzen, dass Softwarehäuser den Steuerberatungsmarkt an sich ziehen. De lege lata gibt es hier auch massive rechtliche Vorbehalte aufgrund der berufsrechtlichen Vorschriften. Selbstdeklaration setzt immer einen Anwender mit Hintergrundwissen voraus, zumindest im betrieblichen Bereich.
    Hier sehe ich gerade die kleinen Stbs wieder im Vorteil. Ein Bäcker, ein Metzger, ein Handwerker wird diese Software nicht erwerben, da er keinerlei Knowhow in diesem Bereich hat. Es macht auch keinen Sinn, da er im operativen Geschäft besser aufgehoben ist. Natürlich lagert er diesen Bereich an einen kleineren StB aus, allein aus Haftungsgründen.

SAP hätte diesen Schritt schon lange gehen können, wird es aber aus den oben genannten Gründen unterlassen. Eine Hotline dürfte niemals Steuerberatung betreiben. Auch das reisende Steuerberaterteam halte ich für absurd.

Die Programme für die Est-Deklaration inklusive Hotline sind etwas völlig anderes. Die Thematiken betreffen fast ausschließlich die private Ebene. Hier denke ich auch, dass die kommerziellen Anbieter bald verschwinden werden, da Elster als kostenlose Lösung der Finanzverwaltung mehr und mehr ausreifen wird.

  1. Automatische Jahresabschlusserstellung
    Der Jahresabschluss hat mit zunehmender Komplexität sehr große Ermessensspielräume. Ich denke an das Vorratsvermögen (Inventur, Reichenweitenabschreibungen, verlustfreie Bewertung etc.), an Rückstellungen und generelle Bewertungsthemen. Selbst wenn die Software das weitgehend abbilden könnte, dann benötigt man hochqualifizierte Menschen, die das beurteilen können.

Was mir bei der ganzen Diskussion zu kurz kommt: Es werden die möglichen Entwicklungen der Digitalisierung aufgezeigt zu Lasten der Steuerberater und zu Gunsten irgendwelcher Softwarehäuser. Das ist im Grunde genommen eine Manipulation der Sachlage. Wenn wir die Risiken bewerten dann müssen wir auch die Chancen bewerten.

Ich kenne Gegenbeispiele von jungen 25 jährigen StB's die auf der grünen Wiese von null eine Kanzlei gegründet haben (Wald- und Wiesenmandate) und immensen Erfolg durch die Digitalisierung haben. Warum? Weil diese Kanzlei vollständig digital und ortsunabhängig arbeitet mit schlanken, modernsten Prozessen. Teilweise ist das ein StB und noch ein Mitarbeiter. Die arbeiten von zu Hause aus und haben fast keine Fixkosten. Daher haben diese Kanzleien eine enorme Flexibilität und können in den Preisen dementsprechend variabel reagieren.

Ähnliche Tendenzen im WP-Markt zu erkennen. Es bleibt also spannend.

Super Beitrag. Da merkt man, es hat jemand Ahnung.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Der oben zitierte Beitrag bleibt zunächst reine Fiktion. Um das überhaupt auf der technischen Ebene flächendeckend umsetzen zu können, wäre eine ausgereifte und kostenminimale Blockchaintechnologie von Nöten. Wenn das oben genannte eintreffen würde, dann wäre ebenfalls ein Großteil der Ärzte obsolet. Der Patient würde einfach auf seine Symptome gescannt werden und die perfekte Diagnose inklusive Therapie würde automatisch generiert werden.

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/medizin-ferndiagnose-per-telefon-video-oder-app

Wenn die FIBU digital in DATEV verbucht wird, dann setzen wir das oben genannte auch schon so um. Hier wird dann im Grunde genommen ein vorläufiger Jahresabschluss generiert und auch die Deklaration der Körperschaftsteuer beispielsweise automatisiert. Das heißt aber nicht, dass das System grobe Fehler aufdecken kann.

Was mir hier auch zu kurz kommt, gerade bezogen auf die kleineren Kanzleien: Ihr setzt ein zu hohes betriebswirtschaftliches und steuerliches Knowhow bei den kleinen Mandanten voraus. Und dieses Background-Wissen benötigt man zwingend, auch wenn man Software bedient. Ich kann ja auch nicht einfach eine Produktionssoftware der Automobilindustrie bedienen oder eine CAD Anwendung. Können schon aber dann passieren eben grobe Fehler.

Das Argument mit dem Quellcode verstehe ich daher nicht.

Es wird vielmehr zu einer langen Transformation des Berufsbildes kommen. Das gleiche Thema hatten wir bei der Einführung von DATEV. Was gab es da für Horrorgeschichten.

Nun zu den wichtigsten Thesen:

  1. Rechnungen als Datensatz mit Angaben vom Rechnungsersteller.
    Das haben wir im Grunde schon bereits bei vielen Mandanten, nämlich das ZUGFeRD-Datenformat. Dass alle relevanten Informationen in einer Rechnung angegeben werden müssen gibt es schon seit 30 Jahren und ist auch im Gesetz kodifiziert. Das gilt für die Papierrechnung genauso wie für die elektronische Form. Das Problem ist aber die Vollständigkeit sicher zu stellen. Aus formell-rechtlicher Sicht gibt es bereits IT-Lösungen, die sicherstellen, dass relevante Angaben, wie Rechnungsnummer, Leistungsdatum etc. angegeben werden müssen.

Das Problem ist aber materielles Recht. Denn ein Rechnungsersteller braucht das relevante Knowhow, um überhaupt einschätzen zu können, ob z.B. ein umsatzsteuerliches Reihengeschäft oder Dreiecksgeschäft vorliegt. Dafür gibt es sicherlich auch Lösungen, z.B. die Umsatzsteuerexpertisen von DATEV. Da wird man anhand einer Checkliste durch die umsatzsteuerlichen Sachverhalte durchgelotst und bekommt am Ende einen Vorschlag samt Rechnungserstellung. Aber auch hier benötigt man umfangreiches Hintergrundwissen.

Bei der umsatzsteuerlichen Beurteilung von EU - Sachverhalten sind wird außerhalb der Vorbehaltsaufgaben des Steuerberaters, was heute schon jeder entsprechende Gewerbebetrieb - "Büroservice" - leisten kann. Außerdem kann der Rechnungsaussteller - ggf. gesetzlich verpflichtet - durch entsprechende standardisierte Angaben eine Hilfestellung leisten.

  1. Aufrollung des Marktes durch IT-Häuser
    Ich sehe keine Tendenzen, dass Softwarehäuser den Steuerberatungsmarkt an sich ziehen. De lege lata gibt es hier auch massive rechtliche Vorbehalte aufgrund der berufsrechtlichen Vorschriften. Selbstdeklaration setzt immer einen Anwender mit Hintergrundwissen voraus, zumindest im betrieblichen Bereich.
    Hier sehe ich gerade die kleinen Stbs wieder im Vorteil. Ein Bäcker, ein Metzger, ein Handwerker wird diese Software nicht erwerben, da er keinerlei Knowhow in diesem Bereich hat. Es macht auch keinen Sinn, da er im operativen Geschäft besser aufgehoben ist. Natürlich lagert er diesen Bereich an einen kleineren StB aus, allein aus Haftungsgründen.

Plattform!

SAP hätte diesen Schritt schon lange gehen können, wird es aber aus den oben genannten Gründen unterlassen. Eine Hotline dürfte niemals Steuerberatung betreiben. Auch das reisende Steuerberaterteam halte ich für absurd.

Die Programme für die Est-Deklaration inklusive Hotline sind etwas völlig anderes. Die Thematiken betreffen fast ausschließlich die private Ebene. Hier denke ich auch, dass die kommerziellen Anbieter bald verschwinden werden, da Elster als kostenlose Lösung der Finanzverwaltung mehr und mehr ausreifen wird.

  1. Automatische Jahresabschlusserstellung
    Der Jahresabschluss hat mit zunehmender Komplexität sehr große Ermessensspielräume. Ich denke an das Vorratsvermögen (Inventur, Reichenweitenabschreibungen, verlustfreie Bewertung etc.), an Rückstellungen und generelle Bewertungsthemen. Selbst wenn die Software das weitgehend abbilden könnte, dann benötigt man hochqualifizierte Menschen, die das beurteilen können.

Vielfach selbsterlebte Praxis: es mag komplex sein. Ganz anders ist, was die Praxis daraus macht. Entweder wird der Mandant nur bei Wahlrechten mit größerer Ergebniswirkung gefragt, manchmal auch gar nicht. Weil man diesem gegenüber zunächst die komplexen Ermessensspielräume auf eine verständliche Art und Weise darstellen muß.

Was mir bei der ganzen Diskussion zu kurz kommt: Es werden die möglichen Entwicklungen der Digitalisierung aufgezeigt zu Lasten der Steuerberater und zu Gunsten irgendwelcher Softwarehäuser. Das ist im Grunde genommen eine Manipulation der Sachlage. Wenn wir die Risiken bewerten dann müssen wir auch die Chancen bewerten.

Ich kenne Gegenbeispiele von jungen 25 jährigen StB's die auf der grünen Wiese von null eine Kanzlei gegründet haben (Wald- und Wiesenmandate) und immensen Erfolg durch die Digitalisierung haben. Warum? Weil diese Kanzlei vollständig digital und ortsunabhängig arbeitet mit schlanken, modernsten Prozessen. Teilweise ist das ein StB und noch ein Mitarbeiter. Die arbeiten von zu Hause aus und haben fast keine Fixkosten. Daher haben diese Kanzleien eine enorme Flexibilität und können in den Preisen dementsprechend variabel reagieren.

Ähnliche Tendenzen im WP-Markt zu erkennen. Es bleibt also spannend.

Mit 25 Jahren Steuerberater und gleich dick im Geschäft halte ich gelinde gesagt für "phantastisch":

https://www.idowa.de/inhalt.viechtach-eine-der-juengsten-steuerberaterinnen-deutschlands.aef16199-9d4b-4ee3-a963-68f9bc232c31.html

https://www.zeit.de/2003/47/Reich_sein/seite-3

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Lohnt es sich, zusätzlich die Berufszulassung als Rechtsanwalt zu erwerben?

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Habe mir aufmerksam die letzten Seiten durchgelesen und musste doch das ein oder andere Mal schmunzeln. Ich habe nun nach meinem 8-semestrigen Bachelor Abschluss den Berufseinstieg in die Steuer-/Rechtsberatung bei einer der großen Big Player gestartet und habe trotz keiner Berufserfahrung (abgesehen von einem Pflichtpraktika) ein Angebot iHv. 40K + 30 Tage Urlaub + weiterer Benefits (Firmenhandy, Fortbildungsangebote, Fitnessangebot usw.) bei einer 40H Woche erhalten.

Wenn ich mir dann auch noch den Werdegang vom Partner anschaue und das er ein Experte seines Faches ist, der problemlos +100k im Jahr verdient, kann ich doch über die Horror Szenarien in diesem Thema lachen.

Ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben und nach zwei Jahren das Examen in Angriff nehmen (gibt hierbei auch einen Zuschuss über mehrere tausend € seitens des AG).

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Lohnt es sich, zusätzlich die Berufszulassung als Rechtsanwalt zu erwerben?

Im Grunde kann jeder zugelassene Rechtsanwalt auch als Steuerberater tätig sein. Viele tun das auch, weil so die Mandantschaft regelmäßig wiederkehrt. Der Fachanwaltstitel für Steuerrecht ist in diesem Zusammenhang hilfreich, aber keine Voraussetzung:

https://www.gesetze-im-internet.de/brao/__3.html

Bundesrechtsanwaltsordnung
§ 3 Recht zur Beratung und Vertretung
(1) Der Rechtsanwalt ist der berufene unabhängige Berater und Vertreter in allen Rechtsangelegenheiten.
(2) Sein Recht, in Rechtsangelegenheiten aller Art vor Gerichten, Schiedsgerichten oder Behörden aufzutreten, kann nur durch ein Bundesgesetz beschränkt werden.
(3) Jedermann hat im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften das Recht, sich in Rechtsangelegenheiten aller Art durch einen Rechtsanwalt seiner Wahl beraten und vor Gerichten, Schiedsgerichten oder Behörden vertreten zu lassen.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 07.09.2018:

.... bei einer 40H Woche erhalten.

Du glaubst wohl auch noch an den Weihnachtsmann?

Siehe Arbeitgeberbewertungsportale!

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 07.09.2018:

Der oben zitierte Beitrag bleibt zunächst reine Fiktion. Um das überhaupt auf der technischen Ebene flächendeckend umsetzen zu können, wäre eine ausgereifte und kostenminimale Blockchaintechnologie von Nöten. Wenn das oben genannte eintreffen würde, dann wäre ebenfalls ein Großteil der Ärzte obsolet. Der Patient würde einfach auf seine Symptome gescannt werden und die perfekte Diagnose inklusive Therapie würde automatisch generiert werden.

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/medizin-ferndiagnose-per-telefon-video-oder-app

Ich verstehe die Antwort auf meine Aussage nicht? Der Link handelt von einer Teleklinik und nicht von der besagten Technologie oben. Es gibt auch Steuerberater, die schon lange via Skype & Co. virtuell beraten. Dein Link sagt nur aus, dass eben die gleichen Ärzte jetzt einfach virtuell behandeln.

Wenn die FIBU digital in DATEV verbucht wird, dann setzen wir das oben genannte auch schon so um. Hier wird dann im Grunde genommen ein vorläufiger Jahresabschluss generiert und auch die Deklaration der Körperschaftsteuer beispielsweise automatisiert. Das heißt aber nicht, dass das System grobe Fehler aufdecken kann.

Was mir hier auch zu kurz kommt, gerade bezogen auf die kleineren Kanzleien: Ihr setzt ein zu hohes betriebswirtschaftliches und steuerliches Knowhow bei den kleinen Mandanten voraus. Und dieses Background-Wissen benötigt man zwingend, auch wenn man Software bedient. Ich kann ja auch nicht einfach eine Produktionssoftware der Automobilindustrie bedienen oder eine CAD Anwendung. Können schon aber dann passieren eben grobe Fehler.

Das Argument mit dem Quellcode verstehe ich daher nicht.

Es wird vielmehr zu einer langen Transformation des Berufsbildes kommen. Das gleiche Thema hatten wir bei der Einführung von DATEV. Was gab es da für Horrorgeschichten.

Nun zu den wichtigsten Thesen:

  1. Rechnungen als Datensatz mit Angaben vom Rechnungsersteller.
    Das haben wir im Grunde schon bereits bei vielen Mandanten, nämlich das ZUGFeRD-Datenformat. Dass alle relevanten Informationen in einer Rechnung angegeben werden müssen gibt es schon seit 30 Jahren und ist auch im Gesetz kodifiziert. Das gilt für die Papierrechnung genauso wie für die elektronische Form. Das Problem ist aber die Vollständigkeit sicher zu stellen. Aus formell-rechtlicher Sicht gibt es bereits IT-Lösungen, die sicherstellen, dass relevante Angaben, wie Rechnungsnummer, Leistungsdatum etc. angegeben werden müssen.

Das Problem ist aber materielles Recht. Denn ein Rechnungsersteller braucht das relevante Knowhow, um überhaupt einschätzen zu können, ob z.B. ein umsatzsteuerliches Reihengeschäft oder Dreiecksgeschäft vorliegt. Dafür gibt es sicherlich auch Lösungen, z.B. die Umsatzsteuerexpertisen von DATEV. Da wird man anhand einer Checkliste durch die umsatzsteuerlichen Sachverhalte durchgelotst und bekommt am Ende einen Vorschlag samt Rechnungserstellung. Aber auch hier benötigt man umfangreiches Hintergrundwissen.

Bei der umsatzsteuerlichen Beurteilung von EU - Sachverhalten sind wird außerhalb der Vorbehaltsaufgaben des Steuerberaters, was heute schon jeder entsprechende Gewerbebetrieb - "Büroservice" - leisten kann. Außerdem kann der Rechnungsaussteller - ggf. gesetzlich verpflichtet - durch entsprechende standardisierte Angaben eine Hilfestellung leisten.

Wie lautet hier deine Rechtsgrundlage? Meinst du das EuGH-Urteil? In Praxi befasst sich kaum ein Steuerberater mit umfangreichem internationalem Umsatzsteuerrecht. Die Haftungsrisiken sind hier massiv, weshalb selbst die Big4 soetwas ungern tun. Für Onlinehändler gibt es ohnehin z.B. Taxdoo. Super Idee und intelligente Jungs, die dahinter stehen. Habe sie auf einer Messe kennengelernt.

Meine Aussage betrifft mittelständische Unternehmen, die oft als Großhändler in das EU-Ausland liefern. Die haben oft sehr geringes umsatzsteuerrechtliches Knowhow. Deine Aussage bezüglich dem Rechnungsersteller kann ich nicht bestätigen. Oftmals bekommt man hier überhaupt keine Hilfestellung. Das Problem ist, dass faktisch das Umsatzsteuerrecht innerhalb der EU eben nicht harmonisiert ist. Die Grundregeln der Mehrwertsteuersystemrichtlinie wurden in nationales Recht transformiert. Problem: Das Verfahrensrecht unterscheidet sich oft deutlich von Land zu Land.

  1. Aufrollung des Marktes durch IT-Häuser
    Ich sehe keine Tendenzen, dass Softwarehäuser den Steuerberatungsmarkt an sich ziehen. De lege lata gibt es hier auch massive rechtliche Vorbehalte aufgrund der berufsrechtlichen Vorschriften. Selbstdeklaration setzt immer einen Anwender mit Hintergrundwissen voraus, zumindest im betrieblichen Bereich.
    Hier sehe ich gerade die kleinen Stbs wieder im Vorteil. Ein Bäcker, ein Metzger, ein Handwerker wird diese Software nicht erwerben, da er keinerlei Knowhow in diesem Bereich hat. Es macht auch keinen Sinn, da er im operativen Geschäft besser aufgehoben ist. Natürlich lagert er diesen Bereich an einen kleineren StB aus, allein aus Haftungsgründen.

Plattform!

Was bedeutet die Aussage Plattform? Ein Metzger, Bäcker, Handwerker wird keine Plattform benutzen und investiert das Geld lieber in einen Steuerberater. Größtes Problem an Plattformen zur Selbstdeklaration sind die Themen Compliance und Haftung. Dies fällt bei kleineren Einkommensteuererklärungen mit z.B. WISO-Steuer nur nicht auf, da diese Fälle zu klein sind, um auf Fehler überprüft zu werden und darüber hinaus die Privatssphäre betreffen. Das passiert eben, wenn jemand mit null Hintergrundwissen seine Steuererklärung über das Programm macht. Im betrieblichen Bereich sind die steuerrechtlichen Vorschriften zu komplex, zu kurzlebig und zu sehr miteinander verzahnt, als dass ein Geschäftsführer einer Metzgerei diese per Selbstdeklaration tätigen könnte.

Selbst wenn es eine Plattform für die betrieblichen Steuern gäbe, müsste diese fortlaufend aktualisiert werden. Wie soll das funktionieren? Wir haben Rechtsfortbildung und im Steuerrecht existiert eine extreme Regelungsdichte. Die Datenbank müsste sämtliche Gesetzesnormen, FG-Urteile, BFH-Urteile und sonstige Urteile und Rechtsnormen, die das Steuerrecht tangieren würde abbilden und diese faktisch in Echtzeit vorhalten und laufend aktualisieren und die Deklarationsformulare updaten.

Und was passiert bei professional judgement? Heißes Eisen derzeit: Die Hinzurechnung von Messestandkosten bei der Gewerbsteuer. Wie wird das abgebildet? Folgt die Software dann der Verwaltungsmeinung, um Haftungsrisiken zu vermeiden oder den BFH-Urteilen? Wie wird die herrschende und die Mindermeinung abgebildet, die man durch die Lektüre einschlägiger Kommentare erhält?

Vertrauen externe Adressaten und Gläubiger, wie Banken, Lieferanten, Finanzbehörden etc. auf einem Abschluss, der mit dieser Plattform erstellt wurde oder nehmen Sie lieber den Jahresabschluss, gesiegelt durch einen StB ggf. geprüft durch einen WP?

SAP hätte diesen Schritt schon lange gehen können, wird es aber aus den oben genannten Gründen unterlassen. Eine Hotline dürfte niemals Steuerberatung betreiben. Auch das reisende Steuerberaterteam halte ich für absurd.

Die Programme für die Est-Deklaration inklusive Hotline sind etwas völlig anderes. Die Thematiken betreffen fast ausschließlich die private Ebene. Hier denke ich auch, dass die kommerziellen Anbieter bald verschwinden werden, da Elster als kostenlose Lösung der Finanzverwaltung mehr und mehr ausreifen wird.

  1. Automatische Jahresabschlusserstellung
    Der Jahresabschluss hat mit zunehmender Komplexität sehr große Ermessensspielräume. Ich denke an das Vorratsvermögen (Inventur, Reichenweitenabschreibungen, verlustfreie Bewertung etc.), an Rückstellungen und generelle Bewertungsthemen. Selbst wenn die Software das weitgehend abbilden könnte, dann benötigt man hochqualifizierte Menschen, die das beurteilen können.

Vielfach selbsterlebte Praxis: es mag komplex sein. Ganz anders ist, was die Praxis daraus macht. Entweder wird der Mandant nur bei Wahlrechten mit größerer Ergebniswirkung gefragt, manchmal auch gar nicht. Weil man diesem gegenüber zunächst die komplexen Ermessensspielräume auf eine verständliche Art und Weise darstellen muß.

Der Mandant versteht oft gar nicht, was ein Wahlrecht ist. Er versteht nicht die Grundsätze der Bilanzierung. Ansatzkriterien und Bewertung. Und da spreche ich nur vom HGB und noch nicht vom EStG. Unsere Aufgabe ist es die Sprache des HGB und EStG in eine für ihn verständliche Sprache umzuwandeln und ihm das zu erklären. Das kann keine Software leisten. Warum sollte er das nicht an einen Experten abgeben. Er sucht ja auch einen Anwalt als Experten z.B. für Arbeitsrecht und greift nicht auf eine Software zurück.

Was mir bei der ganzen Diskussion zu kurz kommt: Es werden die möglichen Entwicklungen der Digitalisierung aufgezeigt zu Lasten der Steuerberater und zu Gunsten irgendwelcher Softwarehäuser. Das ist im Grunde genommen eine Manipulation der Sachlage. Wenn wir die Risiken bewerten dann müssen wir auch die Chancen bewerten.

Ich kenne Gegenbeispiele von jungen 25 jährigen StB's die auf der grünen Wiese von null eine Kanzlei gegründet haben (Wald- und Wiesenmandate) und immensen Erfolg durch die Digitalisierung haben. Warum? Weil diese Kanzlei vollständig digital und ortsunabhängig arbeitet mit schlanken, modernsten Prozessen. Teilweise ist das ein StB und noch ein Mitarbeiter. Die arbeiten von zu Hause aus und haben fast keine Fixkosten. Daher haben diese Kanzleien eine enorme Flexibilität und können in den Preisen dementsprechend variabel reagieren.

Ähnliche Tendenzen im WP-Markt zu erkennen. Es bleibt also spannend.

Mit 25 Jahren Steuerberater und gleich dick im Geschäft halte ich gelinde gesagt für "phantastisch":

https://www.idowa.de/inhalt.viechtach-eine-der-juengsten-steuerberaterinnen-deutschlands.aef16199-9d4b-4ee3-a963-68f9bc232c31.html

https://www.zeit.de/2003/47/Reich_sein/seite-3

Wir sind beide erwachsene Kollegen mit reichlich Berufserfahrung. Ob der StB jetzt 25 oder Ende 20 ist spielt überhaupt keine Rolle. Es geht um das Thema. Das ist Kindergartenargumentation und lenkt von der Kernfrage ab.

Ich kenne allerdings jene junge Leute, die etwas bewegen möchten als Steuerberater. Als Digital Natives bauen sie die Kanzlei zukünftsfähig und digital auf. Ich finde das hervorragend und ich mag junge, motivierte Menschen, die den Berufsstand voran bringen.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 07.09.2018:

Lohnt es sich, zusätzlich die Berufszulassung als Rechtsanwalt zu erwerben?

Im Grunde kann jeder zugelassene Rechtsanwalt auch als Steuerberater tätig sein. Viele tun das auch, weil so die Mandantschaft regelmäßig wiederkehrt. Der Fachanwaltstitel für Steuerrecht ist in diesem Zusammenhang hilfreich, aber keine Voraussetzung:

gesetze-im-internet.de/brao/__3.html

Bundesrechtsanwaltsordnung
§ 3 Recht zur Beratung und Vertretung
(1) Der Rechtsanwalt ist der berufene unabhängige Berater und Vertreter in allen Rechtsangelegenheiten.
(2) Sein Recht, in Rechtsangelegenheiten aller Art vor Gerichten, Schiedsgerichten oder Behörden aufzutreten, kann nur durch ein Bundesgesetz beschränkt werden.
(3) Jedermann hat im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften das Recht, sich in Rechtsangelegenheiten aller Art durch einen Rechtsanwalt seiner Wahl beraten und vor Gerichten, Schiedsgerichten oder Behörden vertreten zu lassen.

Vor dem Hintergrund meiner langjährigen Berufserfahrung lohnt es sich auf jeden Fall. Zumindest in der Gestaltungsberatung hast du dadurch einen juristischen Tiefgang und verstehst die Verzahnung von Gesellschafts-, Zivil- und Steuerrecht. Darüber hinaus kannst du uneingeschränkt Rechtsberatung betreiben und auch das auf prozessualer Ebene.

Der Königsweg ist sicher: Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht und den StB on top. Ist auch vielfach der Fall in Top-Gestaltungskanzleien. Oftmals noch verknüpft mit einem Dr. an einem renommierten Lehrstuhl oder ein exzellenter LL.M.

Es geht aber natürlich auch über den Diplom-Kaufmann, siehe z.B. Prof. Dr. Andreas Söffing bei Flick Gocke.

Ich persönlich würde aber das Jurastudium vorziehen.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Komme um 09:00 Uhr und mache um 18:00 Uhr Feierabend. Weiß jetzt nicht, ob das etwas mit dem Weihnachtsmann zutun hat?

WiWi Gast schrieb am 07.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 07.09.2018:

.... bei einer 40H Woche erhalten.

Du glaubst wohl auch noch an den Weihnachtsmann?

Siehe Arbeitgeberbewertungsportale!

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Es geht aber natürlich auch über den Diplom-Kaufmann, siehe z.B. Prof. Dr. Andreas Söffing bei Flick Gocke.

Jahrgang 1962:

http://steuern.wiwi.uni-halle.de/lehrstuhlteam/andreas_soeffing/

Das ist eine Karriere, wie man sie vor 40 Jahren anstreben konnte.

Die Datenbank müsste sämtliche Gesetzesnormen, FG-Urteile, BFH-Urteile und sonstige Urteile und Rechtsnormen, die das Steuerrecht tangieren würde abbilden und diese faktisch in Echtzeit vorhalten und laufend aktualisieren und die Deklarationsformulare updaten.

Das Fachpersonal, das mit mäßiger Fortbildung in den Kanzleien üblicherweise die Jahresabschlüsse und zugehörige Steuererklärungen erstellt, hat natürlich diesen Überblick.

Außerdem ist ein Update, das für ein System mit allen seinen Benutzern gilt zeitnäher und einfacher zu bewerkstelligen als hunderttausende Berufsangehörige und Fachkräfte individuell fortzubilden.

Vertrauen externe Adressaten und Gläubiger, wie Banken, Lieferanten, Finanzbehörden etc. auf einem Abschluss, der mit dieser Plattform erstellt wurde oder nehmen Sie lieber den Jahresabschluss, gesiegelt durch einen StB ggf. geprüft durch einen WP?

Wer weiss,
wie Gesetze und Würste zustande kommen,
kann nachts nicht mehr ruhig schlafen.

Otto Fürst von Bismarck

  1. April 1815 † 30. Juli 1898

Das kann man so analog für Jahresabschlüsse sehen.

Außerdem sind Jahresabschlüsse immer Vergangenheit. Wenn die Ermittlung des zu versteuernden Gewinns nach den Regeln des Steuerrechts erfolgte, ist das Finanzamt zufrieden. Als Gläubiger lege ich mehr Augenmerk auf einen hohen cash flow und eine wirtschaftlich glückliche Zukunft.

Irgendwelche jungen Leute, die etwas bewegen möchten, werden als Digital Natives die Steuerberater - Ertragsperle Jahresabschluß und betriebliche Steuererklärungen für sich vereinnahmen.

Skalierbarkeit - stell Dir vor, Du hast eine Plattform, an der Du an fast jedem deutschen Jahresabschluß mitverdienen kannst.

Das übliche Steuerberater - Verdienstmodell ist: wie verdiene ich viel an einem einzelnen Mandanten. Deswegen auch das Denken der Branche in hohen Stundensätzen.

Das Plattform - Verdienstmodell ist, wie mache ich etwas Bestehendes einfacher, günstiger und über das Internet jedem zugänglich. An den Kunden, die ich auf diese Weise deutschlandweit oder international finde, verdiene ich trotz günstigem Preis und niederer Marge in der Summe viel durch deren hohe Anzahl.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Hallo,

wenn ich das alles so lese, dann muss man es schaffen zu den großen Stb Kanzleien zu kommen, da der Rest (kleinen und mittleren Stb) sich weder lohnt noch die Digitalisierung überleben werden.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 07.09.2018:

Hallo,

wenn ich das alles so lese, dann muss man es schaffen zu den großen Stb Kanzleien zu kommen, da der Rest (kleinen und mittleren Stb) sich weder lohnt noch die Digitalisierung überleben werden.

Ist auf jeden Fall der sicherere Weg.

Man kann auch als selbstständiger Steuerberater sehr erfolgreich sein. Man muss sich nur deutlich mehr abheben und ranklotzen. Wer 0815 ist, hat als Selbstständiger in dem Markt keine Chance.
Sonst würde der regional bekannte Steuerberater hier in der Gegend nicht seinen Jaguar F-Type und noch nen Audi Q7 fahren können.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Wenn man die richtigen Leute kennt und allgemein viele Connections hat, der kann auch in Zukunft als Einzelkanzlei bzw. als Ein-Mann-Kanzlei fotbestehen (natürlich mit digitalisieren Prozessen).
Ist wahrscheinlich nicht die Regel aber das in Zukunft alle kleinen Kanzleien verschwinden werden ist nun mal Quatsch.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 08.09.2018:

Wenn man die richtigen Leute kennt und allgemein viele Connections hat, der kann auch in Zukunft als Einzelkanzlei bzw. als Ein-Mann-Kanzlei fotbestehen (natürlich mit digitalisieren Prozessen).
Ist wahrscheinlich nicht die Regel aber das in Zukunft alle kleinen Kanzleien verschwinden werden ist nun mal Quatsch.

Eigentlich müsste es dann einen StB light geben, da solche Kanzleien sich mit anderen Steuerfällen zu tun bekommen ( übrig bleibt) wie die großen Steuerkanzleien.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Noch eine Sache, das Ganze geht ja davon aus das der Mandant es schafft die Belege bis zum dem Prozess bringt der das Ganze automatisiert.

Es wird immer so etwas wie Modernisierungsverlierer oder Leute geben, die sich nicht ändern wollen. Diese sind auch in Zukunft als Mandanten das Glück von lokalen Kanzleien.

Die mögliche Ersparnis wenigstens zu den Mindestgebühren des Steuerberaters wird für einen Teil der Betroffenen Motivation sein, ihr Belegwesen stimmig zu halten bzw. sich mit der modernen Technik auseinanderzusetzen. Wie bereits in vielen anderen Lebensbereichen auch.

Ein Grund warum ich das Ganze aufgegeben habe war unter anderem das ich lose Blätter in einem Schuhkarton überreicht bekommen habe. Wenn es korrekt geordnet war, haben nachher zig Belege gefehlt mit der Begründung, ich dachte das wäre nicht wichtig. Ich habe Aufschläge berechnet und ernste Gespräche deswegen geführt aber geholfen hat es nicht. Gerade meine Handwerker oder Ingenieure haben das Verfahren perfektioniert. Ich kann es natürlich nachvollziehen weil die Leute nur das machen wollen, was sie halt machen und der StB soll sich halt um alles herum kümmern.

Wir sind uns aber einig, daß mit einer korrekten und vollständigen Buchhaltung, deren Erstellung noch nicht einmal zu den Vorbehaltsaufgaben des Steuerberaters zählt bei einem üblichen Jahresabschluß bzw. Einnahmen - Überschußrechnung kein größerer Bearbeitungaufwand beim Steuerberater mehr entsteht. Speziell wenn das Anlagevermögen aktuell gehalten wird und die Abschreibung gebucht ist.

Außerdem ist es so, daß KI - Systeme aus der Fülle der von ihnen bearbeiteten Daten sich laufend verbessern, also eine Selbstlernfähigkeit besitzen, vergleichbar dem Erfahrungsschatz eines guten Buchhalters woraus dessen "Riecher" resultiert, bei vorstehend geschilderten Unstimmigkeiten und fehlenden Belegen nachzuhaken. Die Interaktion daraus - Nachhaken und Nachlieferung von Belegen und Informationen durch den Mandanten - ist bisher alles Arbeitszeit des Sachbearbeiters bzw. des Mandanten, wobei sich die des Sachbearbeiters eben zukünftig wegrationalisieren läßt.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Eigentlich müsste es dann einen StB light geben, da solche Kanzleien sich mit anderen Steuerfällen zu tun bekommen ( übrig bleibt) wie die großen Steuerkanzleien.

Man muß sich - speziell vor einem entsprechenden Studium - damit auseinandersetzen, woher der heutige Berufstand wirtschaftlich herrührt. Infolge der zunehmenden Verrechtlichung des Wirtschaftsgeschehens hatten die anzahlmäßig nur 1/4 der heutigen Steuerberater vor 60 Jahren bessere Möglichkeiten, zu den Höchstsätzen der Gebührenrechnung abzurechnen und sich so ohne EDV und trotz mit der Schreibmaschine geschriebenen Bilanzen und Steuererklärungen ihre Vorstadtvillen zu erarbeiten.

Wenn in Zukunft ein Teil der Vorbehaltsaufgaben des Steuerberaters durch moderne Technik von anderen Anbietern preiwerter erledigt wird sollte jeder für sich ein Tätigkeitsfeld kennen, womit er zukünftig sein Einkommen erzielt.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 08.09.2018:

Noch eine Sache, das Ganze geht ja davon aus das der Mandant es schafft die Belege bis zum dem Prozess bringt der das Ganze automatisiert.

Es wird immer so etwas wie Modernisierungsverlierer oder Leute geben, die sich nicht ändern wollen. Diese sind auch in Zukunft als Mandanten das Glück von lokalen Kanzleien.

Die mögliche Ersparnis wenigstens zu den Mindestgebühren des Steuerberaters wird für einen Teil der Betroffenen Motivation sein, ihr Belegwesen stimmig zu halten bzw. sich mit der modernen Technik auseinanderzusetzen. Wie bereits in vielen anderen Lebensbereichen auch.

Ein Grund warum ich das Ganze aufgegeben habe war unter anderem das ich lose Blätter in einem Schuhkarton überreicht bekommen habe. Wenn es korrekt geordnet war, haben nachher zig Belege gefehlt mit der Begründung, ich dachte das wäre nicht wichtig. Ich habe Aufschläge berechnet und ernste Gespräche deswegen geführt aber geholfen hat es nicht. Gerade meine Handwerker oder Ingenieure haben das Verfahren perfektioniert. Ich kann es natürlich nachvollziehen weil die Leute nur das machen wollen, was sie halt machen und der StB soll sich halt um alles herum kümmern.

Wir sind uns aber einig, daß mit einer korrekten und vollständigen Buchhaltung, deren Erstellung noch nicht einmal zu den Vorbehaltsaufgaben des Steuerberaters zählt bei einem üblichen Jahresabschluß bzw. Einnahmen - Überschußrechnung kein größerer Bearbeitungaufwand beim Steuerberater mehr entsteht. Speziell wenn das Anlagevermögen aktuell gehalten wird und die Abschreibung gebucht ist.

Außerdem ist es so, daß KI - Systeme aus der Fülle der von ihnen bearbeiteten Daten sich laufend verbessern, also eine Selbstlernfähigkeit besitzen, vergleichbar dem Erfahrungsschatz eines guten Buchhalters woraus dessen "Riecher" resultiert, bei vorstehend geschilderten Unstimmigkeiten und fehlenden Belegen nachzuhaken. Die Interaktion daraus - Nachhaken und Nachlieferung von Belegen und Informationen durch den Mandanten - ist bisher alles Arbeitszeit des Sachbearbeiters bzw. des Mandanten, wobei sich die des Sachbearbeiters eben zukünftig wegrationalisieren läßt.

Super Aussichten für ein 47 jährigen Bilanzbuchhalter. Was der machen ?

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Wen es historisch interessiert:

Auch die "Gegenseite" - das Finanzamt - erstellte in den 50er Jahren die Steuerbescheide allesamt händisch auf Formblättern.

Ab den 60er Jahren gab es per EDV erstellte Steuerbescheide.

Gilt so für die Steuerbescheide meines Opas und meines Vaters in Baden-Württemberg.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Super Aussichten für ein 47 jährigen Bilanzbuchhalter. Was der machen ?

Industrie & Mittelstand, ggf. noch Handwerk.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 07.09.2018:

Es geht aber natürlich auch über den Diplom-Kaufmann, siehe z.B. Prof. Dr. Andreas Söffing bei Flick Gocke.

Jahrgang 1962:

http://steuern.wiwi.uni-halle.de/lehrstuhlteam/andreas_soeffing/

Das ist eine Karriere, wie man sie vor 40 Jahren anstreben konnte.

Auf welcher Referenz beruht die oben genannte Aussage? Glaskugel? Es gibt genügend Diplom-Kaufleute mit Jahrgängen nach 1980, die Partner sind, z.B. bei den Big 4 im Taxbereich.

Die Datenbank müsste sämtliche Gesetzesnormen, FG-Urteile, BFH-Urteile und sonstige Urteile und Rechtsnormen, die das Steuerrecht tangieren würde abbilden und diese faktisch in Echtzeit vorhalten und laufend aktualisieren und die Deklarationsformulare updaten.

Das Fachpersonal, das mit mäßiger Fortbildung in den Kanzleien üblicherweise die Jahresabschlüsse und zugehörige Steuererklärungen erstellt, hat natürlich diesen Überblick.

Außerdem ist ein Update, das für ein System mit allen seinen Benutzern gilt zeitnäher und einfacher zu bewerkstelligen als hunderttausende Berufsangehörige und Fachkräfte individuell fortzubilden.

Auf welcher Referenz beruht deine Aussage "mäßige Fortbildung"? Auf deiner subjektiven Erfahrung in mittelmäßigen Kanzleien, in denen du angestellt warst vermute ich jetzt mal.
Das Steuerrecht ist viel zu komplex und miteinander verzahnt, als das eine praktikable Plattform für den betrieblichen Bereich Sinn ergeben würde. Bedenke auch die zunehmende Spezialisierung. Es gibt z.B. auf Heilberufe hochspezialisierte Berater, die ihren Mandanten eine maßgeschneiderte Beratung liefern und das nicht nur im Bereich Steuern, sondern oft auch in Abrechnungsthemen, Vermögensthemen etc.

Vertrauen externe Adressaten und Gläubiger, wie Banken, Lieferanten, Finanzbehörden etc. auf einem Abschluss, der mit dieser Plattform erstellt wurde oder nehmen Sie lieber den Jahresabschluss, gesiegelt durch einen StB ggf. geprüft durch einen WP?

Wer weiss,
wie Gesetze und Würste zustande kommen,
kann nachts nicht mehr ruhig schlafen.

Otto Fürst von Bismarck

  1. April 1815 † 30. Juli 1898

Das kann man so analog für Jahresabschlüsse sehen.

Außerdem sind Jahresabschlüsse immer Vergangenheit. Wenn die Ermittlung des zu versteuernden Gewinns nach den Regeln des Steuerrechts erfolgte, ist das Finanzamt zufrieden. Als Gläubiger lege ich mehr Augenmerk auf einen hohen cash flow und eine wirtschaftlich glückliche Zukunft.

Alles richtig. Bedenke aber, dass ein fundierter Forecast eben auf einem exzellenten Rechnungswesen und eben auf vergangenheitsorienterten Daten beruht. Je besser also der Jahresabschluss, umso exakter die mathematische Interpolation in die Zukunft. Und hier wird ein Zukunftsfeld für die Stbs entstehen. Wenn die FIBU ohnehin bei der Kanzlei liegt, dann wird eine weitere Dienstleistung Liquiditätsplanung, BWA Analysen und Forecast sein durch die Auswertung von Big Data. Weiterhin auch strategische Beratung, die wir ohnehin schon betreiben. Das ist natürlich nur möglich mit sehr tiefer Branchenkenntnis, Prozesskenntnisse und einen Datenbestand über die jeweilige Peer Group vorausgesetzt. Forderungsmanagement und betriebswirtschaftliche Optimierung werden zunehmen.

Irgendwelche jungen Leute, die etwas bewegen möchten, werden als Digital Natives die Steuerberater - Ertragsperle Jahresabschluß und betriebliche Steuererklärungen für sich vereinnahmen.

Skalierbarkeit - stell Dir vor, Du hast eine Plattform, an der Du an fast jedem deutschen Jahresabschluß mitverdienen kannst.

Das übliche Steuerberater - Verdienstmodell ist: wie verdiene ich viel an einem einzelnen Mandanten. Deswegen auch das Denken der Branche in hohen Stundensätzen.

Das Plattform - Verdienstmodell ist, wie mache ich etwas Bestehendes einfacher, günstiger und über das Internet jedem zugänglich. An den Kunden, die ich auf diese Weise deutschlandweit oder international finde, verdiene ich trotz günstigem Preis und niederer Marge in der Summe viel durch deren hohe Anzahl.

Das ist reine Spekulation von dir. Du hast enorme Kosten für Programmierer, Wartung, Updates, eine Horde von Steuerexperten, die das System laufend aktuell halten müssten, die bei jedem einzelnen Sachverhalt Ermessensspielräume aufzeigen müssten, Grauzonen in der Rechtslage und 1000 Punkte mehr.

Aus Unternehmerperspektive würde ich mich fragen, ob ich dann nicht lieber etwas mehr bezahle und dafür einen Berater habe mit dem ich kommunizieren kann und der für mich in den relevanten Fragestellungen zur Seite steht.

Durch die Verschlankung der Kanzleiprozesse, digitale Kanzleien, Beratung via Skype, mobile Steuerberatung etc. in Zukunft wage ich zu bezweifeln, ob sich eben solch eine Plattform finanziell für den Ersteller lohnt. Dazu noch massive berufsrechtliche Risiken.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 08.09.2018:

Super Aussichten für ein 47 jährigen Bilanzbuchhalter. Was der machen ?

Industrie & Mittelstand, ggf. noch Handwerk.

Die werden aber sich nicht von der Digitalisierung verschont.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Das ist reine Spekulation von dir. Du hast enorme Kosten für Programmierer, Wartung, Updates, eine Horde von Steuerexperten, die das System laufend aktuell halten müssten, die bei jedem einzelnen Sachverhalt Ermessensspielräume aufzeigen müssten, Grauzonen in der Rechtslage und 1000 Punkte mehr.

Eine viel größere Spekulation ist es, als junger Mensch heute sein Berufsleben darauf aufzubauen, daß die Vergütungsstrukturen in der Branche, so wie sie heute existieren, die nächsten vier bis fünf Dekaden fortbestehen werden.

Hast Du Dich informiert, was Skalierbarkeit bedeutet?

Eine Gruppe von Programmierern und Steuerexperten hält ein System aktuell, was für hunderttausende Kunden Gültigkeit besitzt.

Aus Unternehmerperspektive würde ich mich fragen, ob ich dann nicht lieber etwas mehr bezahle und dafür einen Berater habe mit dem ich kommunizieren kann und der für mich in den relevanten Fragestellungen zur Seite steht.

Jahresabschlußerstellung ist im wesentlichen Kontrollarbeit und Verprobungstechniken, von denen man im übrigen einen Großteil nicht anwenden müßte, wenn man sich darauf verlassen könnte, daß die zugrunde liegende Buchhaltung vollständig und 100% richtig ist.

Im Grunde verschlingt bei der Jahresabschlußerstellung von der gesamten Bearbeitungsdauer die Anwendung von Kontrollroutinen für jedes einzelne Konto die meiste Arbeitszeit, was im Grunde leicht zu automatisieren ist.

Natürlich werden auch die Plattformanbieter vergleichbar wie heute schon die Anbieter von Buchhaltungssoftware ein Expertenteam als Hotline für Fragen der Nutzer bereithalten.

Durch die Verschlankung der Kanzleiprozesse, digitale Kanzleien, Beratung via Skype, mobile Steuerberatung etc. in Zukunft wage ich zu bezweifeln, ob sich eben solch eine Plattform finanziell für den Ersteller lohnt. Dazu noch massive berufsrechtliche Risiken.

Es wird sich in den meisten von Steuerberatern erstellten Jahresabschlüssen Optimierungspotential finden lassen, was zukünftig durch moderne Technik besser ausgenutzt werden kann. Wenn man Jahresabschlußerstellung als eine Art Strategiespiel begreift, dann ist es heute schon so, daß Maschinen dem Menschen in allen bekannten Strategiespielen überlegen sind.

Das schließt zudem nicht aus, daß der Plattformnutzer von einem Steuerberaterteam des Plattformanbieters in Einzel- und Zweifelsfragen und bei Betriebsprüfungen Unterstützung erhält.

Mit gedrechselten Argumenten wird verzweifelt versucht, das Kanzlei - Vergütungsmodell als weiter zukunftsfähig zu verklären, obwohl dessen Ende bereits absehbar ist.

Die berufsrechtlichen Risiken, aber auch die obligatorische Berufshaftpflichtversicherung besteht heute bei durchwegs allen Kanzleien, in denen schlecht bezahlte Fachkräfte selbständig die Jahresabschlüsse und zugehörige Steuererklärungen erstellen.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Super Aussichten für ein 47 jährigen Bilanzbuchhalter. Was der machen ?

Industrie & Mittelstand, ggf. noch Handwerk.

Die werden aber sich nicht von der Digitalisierung verschont.

Nein, natürlich nicht. Dort wirst Du aber durchwegs besser bezahlt und findest im Rahmen der sonst noch zu erledigenden Tätigkeiten andersweitig Verwendung.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Aus Unternehmerperspektive würde ich mich fragen, ob ich dann nicht lieber etwas mehr bezahle und dafür einen Berater habe mit dem ich kommunizieren kann und der für mich in den relevanten Fragestellungen zur Seite steht.

Es gibt eben jenseits der weltfremden Argumentation wie vorstehend Gewerbebetriebe und kleine Kapitalgesellschaften, für die TEUR 1,0 bis 2,0 Kosten mehr oder weniger schon bedeutend sind, für die sich der Chef vielleicht einen bis zwei Nachmittage am Wochenende im Jahr selbst hinsetzt, um eine entsprechende Plattform zu bedienen.

Während die bisherige Kanzlei an einem solchen Jahresabschluß, in dem im Grunde auch keine großen wirtschaftlichen Fallen oder Besonderheiten stecken, vielleicht EUR 500,00 Deckungsbeitrag erzielt hat, gibt sich der Plattformanbieter bei wesentlich niederen eigenen Kosten je Mandant mit EUR 100,00 Deckungsbeitrag zufrieden und allen ist wirtschaftlich geholfen.

Trotzdem ist die Plattform mittelfristig sogar sicherer, weil standardisiert hunderte von Verprobungstechniken automatisch abgearbeitet werden können, was bei einem menschlichen Sachbearbeiter heute eher von dessen Tagesform sowie Arbeitsbelastung und Termindruck abhängt.

Und für sonstige relevanten Fragestellungen steht eine plattformeigene Hotline zur Seite sowie zur Begleitung von Betriebsprüfungen.

Zudem: Ich habe früher Abschlüsse mit dem Wissen des Chefs unter Termindruck fertiggestellt und den Abgabetermin eingehalten, für die ich ungeklärte Posten ohne größere wirtschaftliche Relevanz einfach dergestalt umgebucht habe, so daß keine Bilanzposition "sonstige Aktiva" oder "sonstige Passiva" erscheint.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Weshalb sollte man sich diese Quälereien aussetzen ?
Digitalisierung, hartes Examen mit hoher Wahrscheinlichkeit das man beim ersten Mal durchfällt, damit verbunden mit finanzieller Belastung.

Andere machen ein Studium und fertig, z.B.Informatik, Architektur, Ingenieur

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 09.09.2018:

Das ist reine Spekulation von dir. Du hast enorme Kosten für Programmierer, Wartung, Updates, eine Horde von Steuerexperten, die das System laufend aktuell halten müssten, die bei jedem einzelnen Sachverhalt Ermessensspielräume aufzeigen müssten, Grauzonen in der Rechtslage und 1000 Punkte mehr.

Eine viel größere Spekulation ist es, als junger Mensch heute sein Berufsleben darauf aufzubauen, daß die Vergütungsstrukturen in der Branche, so wie sie heute existieren, die nächsten vier bis fünf Dekaden fortbestehen werden.

Hast Du Dich informiert, was Skalierbarkeit bedeutet?

Eine Gruppe von Programmierern und Steuerexperten hält ein System aktuell, was für hunderttausende Kunden Gültigkeit besitzt.

Aus Unternehmerperspektive würde ich mich fragen, ob ich dann nicht lieber etwas mehr bezahle und dafür einen Berater habe mit dem ich kommunizieren kann und der für mich in den relevanten Fragestellungen zur Seite steht.

Jahresabschlußerstellung ist im wesentlichen Kontrollarbeit und Verprobungstechniken, von denen man im übrigen einen Großteil nicht anwenden müßte, wenn man sich darauf verlassen könnte, daß die zugrunde liegende Buchhaltung vollständig und 100% richtig ist.

Im Grunde verschlingt bei der Jahresabschlußerstellung von der gesamten Bearbeitungsdauer die Anwendung von Kontrollroutinen für jedes einzelne Konto die meiste Arbeitszeit, was im Grunde leicht zu automatisieren ist.

Natürlich werden auch die Plattformanbieter vergleichbar wie heute schon die Anbieter von Buchhaltungssoftware ein Expertenteam als Hotline für Fragen der Nutzer bereithalten.

Durch die Verschlankung der Kanzleiprozesse, digitale Kanzleien, Beratung via Skype, mobile Steuerberatung etc. in Zukunft wage ich zu bezweifeln, ob sich eben solch eine Plattform finanziell für den Ersteller lohnt. Dazu noch massive berufsrechtliche Risiken.

Es wird sich in den meisten von Steuerberatern erstellten Jahresabschlüssen Optimierungspotential finden lassen, was zukünftig durch moderne Technik besser ausgenutzt werden kann. Wenn man Jahresabschlußerstellung als eine Art Strategiespiel begreift, dann ist es heute schon so, daß Maschinen dem Menschen in allen bekannten Strategiespielen überlegen sind.

Das schließt zudem nicht aus, daß der Plattformnutzer von einem Steuerberaterteam des Plattformanbieters in Einzel- und Zweifelsfragen und bei Betriebsprüfungen Unterstützung erhält.

Mit gedrechselten Argumenten wird verzweifelt versucht, das Kanzlei - Vergütungsmodell als weiter zukunftsfähig zu verklären, obwohl dessen Ende bereits absehbar ist.

Die berufsrechtlichen Risiken, aber auch die obligatorische Berufshaftpflichtversicherung besteht heute bei durchwegs allen Kanzleien, in denen schlecht bezahlte Fachkräfte selbständig die Jahresabschlüsse und zugehörige Steuererklärungen erstellen.

Ich bin selbst StB/WP und finde, dass diese Diskussion in wesentlichen Teilen am Thema vorbei geführt wird. Die definierte Fragestellung lautet, ob sich der harte Weg zum StB-Titel noch lohnt. Dass in absehbarer Zeit FIBU, Jahresabschluss und Steuerdeklaration automatisiert werden steht fest. Die meisten Beiträge hier streiten dies auch gar nicht ab, zumindest für die einfachen Jahresabschlüsse. WTS beispielsweise hat 5 Prototypen entwickelt, die schon viel weiter sind. Beispielsweise sind diese in der Lage sämtliche Gerichtsurteile nach Schlagwörtern zu durchsuchen, um eine Aussage zu treffen, wie ein speziell gelagerter Fall in der Vergangenheit entschieden worden ist bzw. eine Prognose darüber zu treffen. Das ist dann schon ein Schritt weiter als die Automatisierung der reinen Deklaration.

Nochmals aber bitte die Fragestellung beachten. Diese lautet nicht, ob sich in Zukunft der Weg in die bereits häufig genannte "Wald- und Wiesenkanzlei" lohnt, sondern ob er sich generell lohnt. Und hier muss klar differenziert werden. Ich würde sagen, es kommt eben darauf an.

Da wir uns hier in einem WiWi-Forum befinden, behaupte ich, dass die Steuerrechtler unter uns bzw. diejenigen, die den StB anstreben, niemals in solch eine "Wald- und Wiesen-Kanzlei" gehen würden. > 90 % gehen zu den Big 10, in die Industrie oder aber in hoch spezialisierte Einheiten bzw. renommierte Kanzleien und partizipieren folglich an den Zukunftstrends.

Die Überalterung des Berufsstandes wird dazu führen, dass eben jene altbackene Einzelkanzleien nicht mehr fortgeführt werden, da die Inhaber ohnehin in Rente gehen. Das zeichnete sich jedoch bereits schon vor 10 Jahren ab.

Die Mehrzahl der heutigen an Steuerrecht interessierten Absolventen werden als Spezialisten ausgebildet. Das heißt, es gibt eine deutliche Verschiebung der Tätigkeiten. Das wurde bereits auch in den Statistiken erfasst. Z.B. möchten immer weniger StBs (einzel-)unternehmerisch tätig sein, sondern angestellt sein oder eben als Syndikus arbeiten.

Aus meiner Sicht zielt die ganze Argumentationskette, dass der Jahresabschluss bald vollständig automatisiert wird, ebenfalls auf die Vergangenheit ab. Es trifft diejenigen, die eben in veralteten Kanzleien arbeiten und deren Umsatz wegbrechen wird.

Die Kernfrage hier, ob sich der StB noch lohnt zielt aber selbstverständlich auf die Zukunft ab. Und die Absolventen werden dann natürlich die Themen abdecken, die eben zukunftsträchtig sind. Und hier wird das Augenmerk auf den komplexen Beratungsthemen liegen, die auf absehbare Zeit noch nicht vollständig automatisiert werden können.

Aus meiner Sicht wurde hier deshalb in weiten Teilen komplett an der Kernfrage vorbei argumentiert.

Was ich allerdings absolut nicht verstehen kann ist, dass der Kollege, der irgendwann dem Berufsstand den Rücken gekehrt hat, das Rechnungswesen sowie das Controlling in Unternehmen als Zukunftsfeld sieht. Das wird genauso automatisiert werden. Die Prozesse und Berechnungen sind dafür wie gemacht. Auch Rechnungswesen wird komplett automatisiert bzw. outgesourct in osteuropäische Länder.

Folglich würde ich mit dem StB-Titel einen Wettbewerbsvorteil sehen, da der normale Controller eben Steuerrecht nicht kann.

Wer sich, wie ich auch für Revision und WP interessiert, dem würde ich empfehlen sich IT-Skills im Bereich Revision anzueignen. Im WP-Bereich ist man zunächst save, da wir hier, im Gegensatz zur Steuerberatung, einer hoheitlichen Aufgabe nachgehen.

Auch die ganzen IT-Systeme müssen am Ende aller Tage geprüft werden. Wir werden also viel stärker eine prozessgetriebene Prüfung haben. Aber um WP geht es hier ja nicht.

Off-topic:
Als Wirtschaftswissenschaftler, StB und WP finde ich es teils erschreckend, welch einen Einfluss die Digitalisierung auf den hochqualifizierten Arbeitsmarkt haben wird. Aus meiner Sicht ist der gesamte BWL-Bereich in wesentlichen Teilen davon bedroht.

Da wir es hier fast immer mit großen Datenmengen und Analysen zu tun haben, ist dieser Bereich eben auch relativ einfach zu automatisieren.

Was ich interessant finde ist, dass die vermeintlich "einfachen" Berufe, bei denen es auf das Handwerkliche ankommt, unmöglich automatisiert werden können. Z.B. Dachdecker, Sanitäter, Feuerwehrleute, Polizisten, Therapeuten, Pfleger etc. etc.

Denkt man darüber länger nach, dann sind das aber auch diejenigen Berufe, die für die Gesellschaft besonders wichtig sind und die auch eine hohe Sinnstiftung haben.

Ich stelle mir oft die Frage, dass ich im Grunde genommen mit meiner vermeintlich hohen Qualifikation nicht wirklich etwas erschaffe, wie z.B. ein Handwerker oder einer besonders sinnstiftenden Tätigkeit nachgehe. Berufe, wie z.B. Analysten, Juristen oder Berater existieren im Grunde auch nur, da das System sie ernährt. Wäre das Rechtssystem nicht derart komplex, bräuchten wir vielleicht gar keine Anwälte, Steuerberater, WPs etc.

Auf der anderen Seiten kann jetzt auch nicht jeder Informatiker werden (Stichwort: Schweinezyklus). Irgendwann gibt es auch zuviele von dieser Spezies.

Ich habe mich dahingehend abgesichert, dass ich meine Einkommensströme aus verschiedenen Quellen beziehe. Dozententätigkeit, Beteiligungen an Unternehmen, Umsätze als StB/WP sowie Immobilien. Damit verhindern man, dass die Abhängigkeit von der Erwerbstätigkeit zu groß wird.

Keiner kann von uns wissen, wie die Zukunft eben aussieht.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Was ich allerdings absolut nicht verstehen kann ist, dass der Kollege, der irgendwann dem Berufsstand den Rücken gekehrt hat, das Rechnungswesen sowie das Controlling in Unternehmen als Zukunftsfeld sieht. Das wird genauso automatisiert werden. Die Prozesse und Berechnungen sind dafür wie gemacht. Auch Rechnungswesen wird komplett automatisiert bzw. outgesourct in osteuropäische Länder.

Nebenan interessanter Beitrag zu Controlling:
https://www.wiwi-treff.de/WiWi-Jobs-and-Berufe/Re-Controlling-Ein-Beruf-mit-Zukunft/Diskussion-20062

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Nur noch, wenn zu den Big Four oder Syndikus.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ich kann mich noch gut an Diskussionen vor 20 Jahren erinnern und schon da wurde gesagt dass in den nächsten 5-10 Jahren alles automatisiert wird und die kleinen Steubis wegfallen. Bis heute stehe ich hier und meine Umsätze sind weiter gewachsen und die Arbeit wird nur mehr. Kann ja wohl nicht stimmen.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ich kann mich noch gut an Diskussionen vor 20 Jahren erinnern und schon da wurde gesagt dass in den nächsten 5-10 Jahren alles automatisiert wird und die kleinen Steubis wegfallen. Bis heute stehe ich hier und meine Umsätze sind weiter gewachsen und die Arbeit wird nur mehr. Kann ja wohl nicht stimmen.

1998 hatten wir Windows 98 auf 486 PC´s.

Stellt man den 2015er iMac einem 1998er iMac gegenüber, so bietet der neue iMac:

  • 14 Millionen mehr Pixel
  • 62.000x bessere Grafikleistung
  • 1000x mehr Arbeitsspeicher
  • 750x mehr Speicher
  • 366x mehr Rechenleistung

Alles,
was ein Mensch sich vorstellen kann,
werden andere Menschen verwirklichen.

Jules Verne

  1. Februar 1828 † 24. März 1905
antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 11.09.2018:

1998 hatten wir Windows 98 auf 486 PC´s.

Stellt man den 2015er iMac einem 1998er iMac gegenüber, so bietet der neue iMac:

  • 14 Millionen mehr Pixel
  • 62.000x bessere Grafikleistung
  • 1000x mehr Arbeitsspeicher
  • 750x mehr Speicher
  • 366x mehr Rechenleistung

Alles,
was ein Mensch sich vorstellen kann,
werden andere Menschen verwirklichen.

Jules Verne

  1. Februar 1828 † 24. März 1905

Wer ist denn bitte dieser Troll, der hier ständig sinnfreie Zitate rein setzt? Auch die gesamte Argumentation ist doch völlig unsinnig. Mittlerweile hat man dann 486 PCs mit Windows 10 - vermutlich aber noch mehr. Wie hängt aber nun der Vegleich Mac 1998 zu 2015 und Jules Verne damit zusammen?
Wenn ein Anfänger ins Fitnessstudio geht kann er seine Leistung in den ersten Wochen auch oftmals um 100% steigern - bedeutet dies nun, dass der AN mit 12 Wochen Trainingserfahrung 2 unsprotliche Arbeitnehmer ersetzen kann?
Du merkst: Sinnfreie Argumentation können auch andere.

antworten
WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 11.09.2018:

Nur noch, wenn zu den Big Four oder Syndikus.

Es war auch vorher nur sinnvoll zu Big 4/10 zu gehen,da du sonst nicht mehr als 35k bekommst und keine nennenswerte Examensförderung

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 12.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 11.09.2018:

Nur noch, wenn zu den Big Four oder Syndikus.

Es war auch vorher nur sinnvoll zu Big 4/10 zu gehen,da du sonst nicht mehr als 35k bekommst und keine nennenswerte Examensförderung

Aber der Aufwand hatte sich trotzdem noch gelohnt , wenn ich in eine kleine oder mittlere Kanzlei als StB kam. Gut man hat nicht so viel verdient, wie bei den großen StB Kanzleien,aber man konnte trotzdem gut davon leben.
Allerdings mit Blick auf die Digitalisierung werden, wenn ich es so lese, die kleinen und sogar die mittleren Kanzleien so ziemlich verschwinden. Und somit muss sich jeder Fragen, ob es sich mit dieser Aussicht noch Lohnt den Aufwand zum StB zu betreiben. Ich meine ein Studium einzuschlagen, mit entsprechenden Schwerpunkt und zu hoffen, dass man zu den Big Four kommt, was ja gar nicht sicher ist.

Da kann ich z.b. nur sagen , dass da Architektur bessere Aussichten bietet, ich studiere Bauingenieurwesen , muss kein Examen schreiben, wo ich zum Schluss vielleicht noch durchfalle ( kosten usw noch habe )und vor der Digitalisierung bin ich auch noch sicher)

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Wer ist denn bitte dieser Troll, der hier ständig sinnfreie Zitate rein setzt? Auch die gesamte Argumentation ist doch völlig unsinnig. Mittlerweile hat man dann 486 PCs mit Windows 10 - vermutlich aber noch mehr. Wie hängt aber nun der Vegleich Mac 1998 zu 2015 und Jules Verne damit zusammen?

Das wirst du im Verlauf der nächsten Dekade an Deinem Umsatz merken.

Wenn ein Anfänger ins Fitnessstudio geht kann er seine Leistung in den ersten Wochen auch oftmals um 100% steigern - bedeutet dies nun, dass der AN mit 12 Wochen Trainingserfahrung 2 unsportliche Arbeitnehmer ersetzen kann?

Irgendwann hat es dem Feilenhauer nicht mehr genützt, seine Leistung weiter zu steigern, da die Kräfte des Fortschritts stärker waren. Oder der Bestückerin, die von Bestückungsautomaten verdrängt wurde. Und, und, und...

Du merkst: Sinnfreie Argumentation können auch andere.

10 Jahre noch...

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Aber man merkt an den ganzen Diskussionen, der StB Titel leider keine sichere Bank ist.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Da kann ich z.b. nur sagen , dass da Architektur bessere Aussichten bietet, ich studiere Bauingenieurwesen , muss kein Examen schreiben, wo ich zum Schluss vielleicht noch durchfalle ( kosten usw noch habe )und vor der Digitalisierung bin ich auch noch sicher)

In der Zeit, in der ich im Bereich Steuerberatung gearbeitet habe, hatten wir viele Architekten als Mandanten.

Bis in die späten 90er Jahre waren diese tatsächlich die wohlhabendsten Freiberufler Deutschlands.

Ab den 00er Jahren, als Deutschland als kranker Mann Europas galt und weshalb die private und gewerbliche Immobilienförderung abgeschafft wurde (Eigenheimzulage, degressive AfA-Staffeln) hatten viele Architekten eine schlechte Auftragslage und nur noch ein mäßiges Einkommen. Seit den späten 90er Jahren nach dem Ostimmobilien-Boom werden in Deutschland auch keine neuen Stadtteile mehr auf der grünen Wiese errichtet, wo der diese planende und ausführende Architekt 10% der Bausumme und mehr als Honorar einstreichen könnte.

Den technischen Fortschritt (BIM) und die Modularisierung, wie sie im Gewerbebau schon weit fortgeschritten ist als zusätzliche Erschwernis.

Das gebe ich Dir zu bedenken.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 12.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 12.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 11.09.2018:

Nur noch, wenn zu den Big Four oder Syndikus.

Es war auch vorher nur sinnvoll zu Big 4/10 zu gehen,da du sonst nicht mehr als 35k bekommst und keine nennenswerte Examensförderung

Aber der Aufwand hatte sich trotzdem noch gelohnt , wenn ich in eine kleine oder mittlere Kanzlei als StB kam. Gut man hat nicht so viel verdient, wie bei den großen StB Kanzleien,aber man konnte trotzdem gut davon leben.
Allerdings mit Blick auf die Digitalisierung werden, wenn ich es so lese, die kleinen und sogar die mittleren Kanzleien so ziemlich verschwinden. Und somit muss sich jeder Fragen, ob es sich mit dieser Aussicht noch Lohnt den Aufwand zum StB zu betreiben. Ich meine ein Studium einzuschlagen, mit entsprechenden Schwerpunkt und zu hoffen, dass man zu den Big Four kommt, was ja gar nicht sicher ist.

Da kann ich z.b. nur sagen , dass da Architektur bessere Aussichten bietet, ich studiere Bauingenieurwesen , muss kein Examen schreiben, wo ich zum Schluss vielleicht noch durchfalle ( kosten usw noch habe )und vor der Digitalisierung bin ich auch noch sicher)

Bei 35k lohnt sich der Aufwand eben nicht, mindestens 3-4 Jahre vorher zu studieren. Wer es vorher nicht zumindest zu Big 10 geschafft hat, der hatte im Prinzip verbockt.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

In der Zeit, in der ich im Bereich Steuerberatung gearbeitet habe, hatten wir viele Architekten als Mandanten.

Bis in die späten 90er Jahre waren diese tatsächlich die wohlhabendsten Freiberufler Deutschlands.

In den 90er Jahren bin ich viele S-Klassen (Baureihe 126) gefahren, deren Erst- bzw. langjähriger Besitzer Architekt oder Bauingenieur war.

Man vergleiche mit heute...

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 12.09.2018:

Nur noch, wenn zu den Big Four oder Syndikus.

Es war auch vorher nur sinnvoll zu Big 4/10 zu gehen,da du sonst nicht mehr als 35k bekommst und keine nennenswerte Examensförderung

Aber der Aufwand hatte sich trotzdem noch gelohnt , wenn ich in eine kleine oder mittlere Kanzlei als StB kam. Gut man hat nicht so viel verdient, wie bei den großen StB Kanzleien,aber man konnte trotzdem gut davon leben.
Allerdings mit Blick auf die Digitalisierung werden, wenn ich es so lese, die kleinen und sogar die mittleren Kanzleien so ziemlich verschwinden. Und somit muss sich jeder Fragen, ob es sich mit dieser Aussicht noch Lohnt den Aufwand zum StB zu betreiben. Ich meine ein Studium einzuschlagen, mit entsprechenden Schwerpunkt und zu hoffen, dass man zu den Big Four kommt, was ja gar nicht sicher ist.

Da kann ich z.b. nur sagen , dass da Architektur bessere Aussichten bietet, ich studiere Bauingenieurwesen , muss kein Examen schreiben, wo ich zum Schluss vielleicht noch durchfalle ( kosten usw noch habe )und vor der Digitalisierung bin ich auch noch sicher)

Ich muss über diese endlose Diskussion wirklich schmunzeln. Sollte das alles im Zuge der Digitalisierung so eintreten, wie hier prophezeit wird, dann werden nicht nur StBs oder WPs obsolet, sondern bestimmt 80 % aller Jobs, insbesondere der "BWL-Jobs".

Ein sehr guter Freund von mir hat die bereits viel zitierte "Wald- und Wiesenkanzlei". Seine Mandanten sind überwiegend Freiberufler und Gewerbetreibende (Handwerker, Händler, Ärzte etc.). Seine Kanzlei ist extrem schlank aufgestellt, nahezu vollständig digital unterwegs.

Ihm geht es blendend. Die Umsätze steigen von Jahr zu Jahr und auch die Beratungsthemen. Großer Wachstumstreiber bei ihm ist die betriebswirtschaftliche Beratung und, man mag es kaum glauben, das Coaching. Er geht also mit der Zeit und verschiebt den Schwerpunkt vergangenheitsorientierter Jahresabschluss in Richtung vorwärtsgerichtete Liquiditätsplanungen, Forecasts und BWAs.

Er hat eine spezielle Coachingausbildung und bringt seine Mandanten auf der Persönlichkeitsebene nach vorne.

Durch aktuelle Software benötigt er kaum Mitarbeiter, da eben schon einiges automatisiert läuft und kann dennoch sehr gute Margen erzielen. Sollte er welche benötigen, greift er auf Freelancer zurück und erhält somit seine hoch flexible Struktur.

Er bietet auch Beratung in Vermögensfragen an. Er investiert selbst seit vielen Jahren in Aktien und beschäftigt sich seit seiner Jugend mit Kapitalanlagethemen.

Somit nutzt er seinen Informationsvorsprung als Berufsträger, der quasi Zugriff auf diese Daten hat. Er ist bestens vernetzt mit der Finanzverwaltung und setzt auch das Tool "IDEA" ein, um Betriebsprüfungsrisiken zu minimieren und Betriebsprüfungen zu simulieren.

Ein sehr gewichtiges Argument kommt von einem Großteil seiner Mandanten selbst: Diese haben überhaupt keine Zeit und Lust sich mit einer Software oder einer Plattform auseinanderzusetzen. Ihnen ist in der Tat der Mensch wichtig, den sie anrufen können und der ein gewisser Sparringspartner, teilweise sogar ein "Seelsorger" sein kann. Der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht und vor allem eine komplizierte Materie einfach und klar den Mandanten rüberbringen kann. Der Steuerberater ist sehr viel mehr als ein rein fachlicher Berater.

Es heißt ja immer so schön, dass alles, was automatisiert werden kann, auch automatisiert wird. Ich wäre da vorsichtiger. Technisch mag das stimmen. Es gibt aber auch noch eine menschlich, gesellschaftliche Seite. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Mensch als ein hoch kommunikatives Wesen und als Herdentier diese Entwicklung bis zum Exzess mitmachen wird. Vorher könnten wir bereits gesellschaftliche Probleme bekommen.

Ich bleibe dabei: Bevor es den StB/WP trifft, würde es vorher erst sämtliche BWL-Jobs kosten.

Ich sehe an meinem Freund, dass sich der StB sehr wohl lohnt. Er verdient deutlich über 100k und kann frei über seine Zeit verfügen. Die Antwort lautet: Der StB lohnt sich, wenn man sich richtig anstellt.

Dazu kommt noch der massive Engpass in der Zukunft, da hier anscheinend jeder nur noch Wirtschaftsinformatiker werden möchte.

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

WiWi Gast schrieb am 12.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 12.09.2018:

Nur noch, wenn zu den Big Four oder Syndikus.

Es war auch vorher nur sinnvoll zu Big 4/10 zu gehen,da du sonst nicht mehr als 35k bekommst und keine nennenswerte Examensförderung

Aber der Aufwand hatte sich trotzdem noch gelohnt , wenn ich in eine kleine oder mittlere Kanzlei als StB kam. Gut man hat nicht so viel verdient, wie bei den großen StB Kanzleien,aber man konnte trotzdem gut davon leben.
Allerdings mit Blick auf die Digitalisierung werden, wenn ich es so lese, die kleinen und sogar die mittleren Kanzleien so ziemlich verschwinden. Und somit muss sich jeder Fragen, ob es sich mit dieser Aussicht noch Lohnt den Aufwand zum StB zu betreiben. Ich meine ein Studium einzuschlagen, mit entsprechenden Schwerpunkt und zu hoffen, dass man zu den Big Four kommt, was ja gar nicht sicher ist.

Da kann ich z.b. nur sagen , dass da Architektur bessere Aussichten bietet, ich studiere Bauingenieurwesen , muss kein Examen schreiben, wo ich zum Schluss vielleicht noch durchfalle ( kosten usw noch habe )und vor der Digitalisierung bin ich auch noch sicher)

Ich muss über diese endlose Diskussion wirklich schmunzeln. Sollte das alles im Zuge der Digitalisierung so eintreten, wie hier prophezeit wird, dann werden nicht nur StBs oder WPs obsolet, sondern bestimmt 80 % aller Jobs, insbesondere der "BWL-Jobs".

Ein sehr guter Freund von mir hat die bereits viel zitierte "Wald- und Wiesenkanzlei". Seine Mandanten sind überwiegend Freiberufler und Gewerbetreibende (Handwerker, Händler, Ärzte etc.). Seine Kanzlei ist extrem schlank aufgestellt, nahezu vollständig digital unterwegs.

Ihm geht es blendend. Die Umsätze steigen von Jahr zu Jahr und auch die Beratungsthemen. Großer Wachstumstreiber bei ihm ist die betriebswirtschaftliche Beratung und, man mag es kaum glauben, das Coaching. Er geht also mit der Zeit und verschiebt den Schwerpunkt vergangenheitsorientierter Jahresabschluss in Richtung vorwärtsgerichtete Liquiditätsplanungen, Forecasts und BWAs.

Er hat eine spezielle Coachingausbildung und bringt seine Mandanten auf der Persönlichkeitsebene nach vorne.

Durch aktuelle Software benötigt er kaum Mitarbeiter, da eben schon einiges automatisiert läuft und kann dennoch sehr gute Margen erzielen. Sollte er welche benötigen, greift er auf Freelancer zurück und erhält somit seine hoch flexible Struktur.

Er bietet auch Beratung in Vermögensfragen an. Er investiert selbst seit vielen Jahren in Aktien und beschäftigt sich seit seiner Jugend mit Kapitalanlagethemen.

Somit nutzt er seinen Informationsvorsprung als Berufsträger, der quasi Zugriff auf diese Daten hat. Er ist bestens vernetzt mit der Finanzverwaltung und setzt auch das Tool "IDEA" ein, um Betriebsprüfungsrisiken zu minimieren und Betriebsprüfungen zu simulieren.

Ein sehr gewichtiges Argument kommt von einem Großteil seiner Mandanten selbst: Diese haben überhaupt keine Zeit und Lust sich mit einer Software oder einer Plattform auseinanderzusetzen. Ihnen ist in der Tat der Mensch wichtig, den sie anrufen können und der ein gewisser Sparringspartner, teilweise sogar ein "Seelsorger" sein kann. Der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht und vor allem eine komplizierte Materie einfach und klar den Mandanten rüberbringen kann. Der Steuerberater ist sehr viel mehr als ein rein fachlicher Berater.

Es heißt ja immer so schön, dass alles, was automatisiert werden kann, auch automatisiert wird. Ich wäre da vorsichtiger. Technisch mag das stimmen. Es gibt aber auch noch eine menschlich, gesellschaftliche Seite. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Mensch als ein hoch kommunikatives Wesen und als Herdentier diese Entwicklung bis zum Exzess mitmachen wird. Vorher könnten wir bereits gesellschaftliche Probleme bekommen.

Ich bleibe dabei: Bevor es den StB/WP trifft, würde es vorher erst sämtliche BWL-Jobs kosten.

Ich sehe an meinem Freund, dass sich der StB sehr wohl lohnt. Er verdient deutlich über 100k und kann frei über seine Zeit verfügen. Die Antwort lautet: Der StB lohnt sich, wenn man sich richtig anstellt.

Dazu kommt noch der massive Engpass in der Zukunft, da hier anscheinend jeder nur noch Wirtschaftsinformatiker werden möchte.

Mit welcher Software arbeitet er ?

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WiWi Gast

Re: Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?

Ihm geht es blendend. Die Umsätze steigen von Jahr zu Jahr und auch die Beratungsthemen. Großer Wachstumstreiber bei ihm ist die betriebswirtschaftliche Beratung und, man mag es kaum glauben, das Coaching. Er geht also mit der Zeit und verschiebt den Schwerpunkt vergangenheitsorientierter Jahresabschluss in Richtung vorwärtsgerichtete Liquiditätsplanungen, Forecasts und BWAs.

Was zahlen denn die Mandanten für ihre schöngerechnete Zukunft?

Womit wir wieder beim Controlling wären...

  • Wer würde einen Steuerberater beauftragen ohne den gesetzlich normierten Zwang durch Vorschriften zur Gewinnermittlung und Steuerdeklaration?
  • Und wer wird weiterhin noch einen Steuerberater beauftragen, wenn er seinen Deklarationspflichten andersweitig preiswerter nachkommen kann?

Nicht vergessen: der Steuerberater füllte lange Zeit im Rahmen der wachsenden Verrechtlichung des Wirtschaftslebens eine Lücke, die bisher - beispielsweise mithilfe moderner Technik - nicht andersweitig zu schließen war.

Wenn das in absehbarer Zukunft nicht mehr so ist...

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