Hallo,

ich habe mein bwl Studium bereits hinter mir (Bachelor 1,6 und Master 1,4), dann KPMG tax und zum StB (Note sehr gut) bestellt worden.

In meiner mittelgroßen Heimatstadt, wo ich langfristig wegen Eigentum und dem nervigen Pendeln gerne endlich langfristig arbeiten möchte, hat die renommierteste Steuerkanzlei gerade eine Stelle für einen Steuerberater ausgeschrieben. Dort hatte ich zudem während meines Studiums bereits auch ein Praktikum gemacht.

Die Kanzlei besteht aus drei Partnern, vier Angestellten Steuerberatern und hat insgesamt circa 20 Angestellte ( ...WP u.a.). Vor dem prunkvollen Bau reiht sich ein Porsche an den anderen, wirtschaftlich schlecht dürfte es daher nicht bestellt sein.

Was meint ihr kann ich dort verlangen, mit was werde ich rechnen müssen und was sollte ich mindestens als Angestellter Steuerberater erhalten? Vom Profil passe ich.

Gruß und schönen Dank für jede hilfreiche Antwort

45.000 -55.000 ?

Du hast das Examen wirklich mit sehr gut bestanden? Das ist schon eine sehr krasse Leistung. Habe zwar nie verstanden, warum das Examen von allen als so unfassbar schwierig empfunden wird, aber naja... Ein sehr gut (was ja meines Wissen besser/gleich als 1,5 sein muss) ist schon extrem selten.

Zu deiner Frage: Es ist wirklich schwierig zu beantworten. Ich würde mal mit 80.000 EUR Forderung einsteigen und dann mal schauen, was die dazu sagen. Gerade bei der beschriebenen Größe ist das Gehaltsniveau schwer abzuschätzen. Realistisch sind denke ich eher 60.000-70.000 EUR.

Wo liegt denn deine Heimatstadt? Im Osten ca. 50k, im Westen möglicherweise 65k.
Darunter würde ich allerdings aufkeinen Fall einsteigen.

Wenn tatsächlich 60-70 realistisch sein sollen, dann bleib lieber bei KPMG..

ich schätze mit 50.000 bis 55.000 wird man dich abspeisen. Arbeite auch in einer Kanzlei mit etwas mehr als 20 Angestellten.
Wäre super wenn du uns mitteilst, wie das Gespräch verlaufen ist

Nein, 60K-70K sind sicherlich nicht realistisch. 80K passen da schon.
Und die Endnote wird einem im StB-Examen übrigens gar nicht mitgeteilt.

Natürlich wird die Note einem mitgeteilt. Woher hast du den Unsinn denn...?

Lounge Gast schrieb:

Nein, 60K-70K sind sicherlich nicht realistisch. 80K passen
da schon.
Und die Endnote wird einem im StB-Examen übrigens gar nicht
mitgeteilt.

In der Regel werden einem nur die (Einzel)Noten aus den schriftlichen Prüfungen mitgeteilt, da diese ja in der Ladung zur mündlichen Prüfung stehen.
Bei der mündlichen heißt dann bei den meisten Kommissionen nur bestanden/nicht bestanden, wobei nur die Durchfaller ihre Noten erfahren...

Dann scheint das von Bundesland zu Bundesland verschieden zu sein. Mir wurde die Endnote nicht mitgeteilt.
Auf der Urkunde steht sie auch nicht drauf.

Lounge Gast schrieb:

Natürlich wird die Note einem mitgeteilt. Woher hast du den
Unsinn denn...?

Lounge Gast schrieb:

Nein, 60K-70K sind sicherlich nicht realistisch. 80K
passen
da schon.
Und die Endnote wird einem im StB-Examen übrigens gar
nicht
mitgeteilt.

Nordbayern, aber nicht im Bereich der Grenze zur ehemaligen DDR. Allgemein werden hier in der Region schon gute Gehälter gezahlt.

Das Gespräch wäre dann nächste Woche und im Anschreiben habe ich bewusst auf eine Angabe bzgl. des Gehalts verzichtet.

Lounge Gast schrieb:

Wo liegt denn deine Heimatstadt? Im Osten ca. 50k, im Westen
möglicherweise 65k.
Darunter würde ich allerdings aufkeinen Fall einsteigen.

Off Topic
Ich bin zwar nur Assistenz, aber mein Chef erzählt auch immer wieder von den Mädels, die zwar im Examen 1er hatten, aber (seiner Meinung nach) dann nichts mehr gerissen haben. Er wäre hingegen durchgefallen und hätte es zu etwas gebracht...
Aber über Google findet ihr auch Diskussion aus diesem Forum, ob die Note im Examen relevant wäre.

Die Ergebnisse der letzten Jahre sind einsehbar. Es gab in den letzten Jahren keine einzige Klausur, in der jemand eine 1,0 bekommen hätte! Also nerv hier nicht rum von wegen "sehr gut" im Examen, naive Leser glauben diesen Schwachsinn noch.

Als Stb kriegst du vielleicht 50-60k. Der Steuerberatermarkt ist nicht mehr das was er mal war.

Sind mittlerweilse sogar nur noch 40-50k.
Quelle ist ein Telefonat, auf das ich hier nicht naeher eingehen darf.

Am besten du gibst mir deine Adresse und ich schicke dir sämtliche Unterlagen zur Durchsicht durch. Machen wir es so? Dann kannst du dich persönlich davon überzeugen.

Lounge Gast schrieb:

Die Ergebnisse der letzten Jahre sind einsehbar. Es gab in
den letzten Jahren keine einzige Klausur, in der jemand eine
1,0 bekommen hätte! Also nerv hier nicht rum von wegen
"sehr gut" im Examen, naive Leser glauben diesen
Schwachsinn noch.

Man bekommt die Note allenfalls mündlich vage gesagt. Ein Zeugnis mit Note gibt es nicht. Nur wenn man durchfällt... dokumentiert hast du das dann aber nicht. Und behaupten kann man viel. Kurzum: wie du im examen performt hast, lässt sich nie belegen. Ich gehe mal davon aus, dass du nie im examen warst.

StB-Examen mit sehr gut? Gestern wurden im DStR zufälligerweise die Noten der letzten Jahre veröffentlicht, ES GAB KEIN SEHR GUT!

Ich bezweifle auch stark, dass derjenige mit sehr gut bestanden hat. Du kannst mich gerne vom Gegenteil überzeugen: mrksnbr@gmail.com

Es ist für die eigentliche Frage auch völlig egal, mit welcher (Vor-)Note er bestanden hat. In der Steuerberatung kommt es später nicht auf die Note im Examen an, sondern dass man ein guter Berater ist, sich also gut verkaufen kann, erklären und präsentieren kann usw. Es macht auch keiner Karriere, wenn er immer um Punkt 17:00 Uhr geht.

Die Note im Examen hängt auch zu einem großen Teil davon ab, wie gut und aufwendig man sich vorbereitet hat. Wer viel Zeit reinsteckt (so wie ich damals), kriegt in der Regel auch ein überdurchschnittliches Ergebnis. Das heißt aber nicht, dass ich ein besserer Berater bin, als jemand, der gerade so mit Note 4,5 bestanden hat. Der andere kann ja z. B. beruflich damals sehr eingespannt gewesen sein und hatte vielleicht nicht die Zeit, sich wirklich gut vorzubereiten. Hier vergleicht man Äpfel mit Birnen.

Das Steuerrecht unterliegt auch einem ständigen Wandel. Die Note im Examen sagt auch nichts darüber aus, wie gut man es schafft, sich laufend fortzubilden. Auch in dem Punkt kann ein Bewerber mit Note 4,5 unter Umständen im Laufe der Zeit die besseren Kenntnisse erlangen als jemand, der im Examen zwar eine gute Note hatte, sich dann aber später im Beruf schlecht weiterbildet.