WiWi Gast schrieb am 21.02.2023:
Danke, dass uns ein selbst ernannter Steuerberater versucht zu erklären, dass der Steuerberater wegdigitalisiert wird.
Das mag vielleicht auf den Wald-und-Wiesen Steuerberater zutreffen.
Bis die KI aber in der Lage ist, sich mit dem Steuerrecht in der Tiefe zu befassen, wird es noch dauern.
Im IB sieht das Ganze bezüglich Digitalisierung deutlich schlechter aus, weil die Analysts den Ganzen Tag nur an ihren PowerPoints sitzen. Dieser Bereich wird von der KI deutlich schneller erfasst werden.
Bei der UB sehe ich das Ganze ähnlich. Wenn die KI so weit ist und auch schwierige steuerliche Sachverhalte lösen kann oder im Bereich der Steuergestaltung agieret, wird es für die KI auch sicher kein Problem sein Optimierungsprozesse oder Ähnliches zu erkennen.
Du hast meine Ironie leider nicht verstanden. Steuerberater werden niemals vollständig ersetzt werden, weil sie eben nicht nur für Infos, sondern vielfach eben auch für ihre Haftung bezahlt werden. Entsprechendes bei Anwälten oder Wirtschaftsprüfern. Die Mandanten könnten ihre Compliance auch locker selbst machen und die Inhouse-Steuerabteilungen könnten auch viel mehr Spezialfragen selber klären. Sie machen es nicht, weil man sich eben rückversichern und mit dem Finger auf andere zeigen will, falls was schief geht.
Abgesehen davon gilt auch für Digitalisierungsthemen das Gesetz der Wirtschaftlichkeit. Die technischen Möglichkeiten, digitale Steuererklärungen zu machen (UStVA direkt aus der Buchführung z. B.) gibt es schon seit 15 Jahren, genauso wie OCR-Texterkennung oder ähnliches. Nur wird Steuern immer ein subsidiäres Themengebiet bleiben, das in den wenigsten Fällen die Entscheidung für oder gegen Digitalinvestitionen beeinflussen wird. Entweder Unternehmen haben solche Lösungen schon, weil sie sie anderweitig brauchen, oder sie werden sie nie freiwillig anschaffen.
Und falls all das anders kommen sollte, vertraue ich darauf, dass die starke Lobby der freien Kammerberufe den Gesetzgeber mobilisiert, ein Gesetz zu verabschieden, dass am Ende eben immer ein StB unterschreiben muss. So wie es auch bei Ärzten oder Abschlussprüfern der Fall ist. Ich mache mir deshalb um die Zukunft meines Berufsstandes mal keine Sorgen.
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