Ist es bei den big 4 überhaupt noch üblich das stb Examen oder WP Examen zu machen, wenn man keinerlei steuern und auch keine Abschlussprüfungen macht, sondern sich nur mit unternehmensbewertungen, Fairness Opinions usw. befasst? Ich sehe zunehmend Manager, Directors, und sogar Partner bei den big 4, die weder stb noch WP sind. Nur noch die alten Hasen, die seit 20 Jahren im Unternehmen sind, haben diesen klassischen Werdegang.

Bei kleineren Kanzleien ist das warum auch immer noch Standard. Das finde ich ziemlich unsinnig.

In den von dir genannten Bereichen ist der CFA üblicher als stb/wp. Viele der jungen Einsteiger machen fast ausschließlich "nur" den CFA.

Selbstverständlich brauchst du keine Berufsexamina zu machen, wenn du weder prüfst noch Steuerberatung machst. Bei KPMG musst du nicht mal in der prüfungsnahen Beratung (Accounting, IFRS) WP sein um aufzusteigen.

Wozu sollte man dann außerhalb von Assurance den Stb oder WP machen?

Der StB soll auch im Tax Sinn machen o.O

Lounge Gast schrieb:

Wozu sollte man dann außerhalb von Assurance den Stb oder WP
machen?

Leute, ihr wollt Karriere in einer WP machen und kein StB/WP sein? Ja, das geht, aber selbst im TS geht es dann um die Reputation, wenn der Berater ein WP ist. Habe es mittlerweile häufiger schon miterlebt. Ein Kollege von mir - wir sind beide im TS in einer Big4 - hat den WP und sieht älter aus als ich. Er wird in der Regel für den alten Hasen gehalten und ich für den kleinen Junior. Häufig ist dann die Verwunderung groß, wenn's heißt, dass er der WP und Manager (jetzt ist er gerade frischer Senior Manager) ist und ich der Dr. und Manager und wir beide für unterschiedliche Aufgaben im Projekt verantwortlich sind. Mit Dr. und entsprechendem Auftreten werde ich zwar auch ernst genommen, aber er ist nunmal der (!) WP und ich eben "nur" der kreative ("verrückte") Dr.

Und sagen wir's mal so: Ich werde auch Senior Manager, vielleicht auch Director, aber ob Partner in einer WP? Abwarten...wenn, dann aber "nur" angestellter Partner (Leitender Angestellter) und niemals Geschäftsführender Gesellschafter (eben, da ich kein WP oder StB bin). Er dagegen wird vermutlich nach 2-3 Jahren als Senior Manager zum Director ernannt (das steht bereits heute fast fest) und hat beste Partnerchancen. Soviel zu dem Thema: Warum WP ;)

Die Antwort bezog sich auf die vom Threadsteller genannten Bereiche.

Lounge Gast schrieb:

Der StB soll auch im Tax Sinn machen o.O

Lounge Gast schrieb:

Wozu sollte man dann außerhalb von Assurance den Stb
oder WP
machen?

Wie sieht es in dem Bereich mit dem weg zum WP aus? Macht man vorher trotzdem den stb, um sich das wp examen zu erleichtern oder gehen die meisten direkt den weg des voll WPs? Anders als im Audit hat man ja wirklich 0,0 steuerliche Berührungspunkte im "bewertungsbereich".

Und noch eine letzte Frage. Wie bekommt man in dem Bereich seine erforderlichen Audit Stunden zusammen, damit man zum Examen überhaupt zugelassen wird? Sind das nicht 52 Wochen, die man an reiner Abschlussprüfung benötigt? Wenn ich mir das bei "meiner" Gesellschaft hochrechne, dann würde ich noch Jahre brauchen, alleine um zugelassen zu werden.

Lounge Gast schrieb:

Leute, ihr wollt Karriere in einer WP machen und kein StB/WP
sein? Ja, das geht, aber selbst im TS geht es dann um die
Reputation, wenn der Berater ein WP ist. Habe es mittlerweile
häufiger schon miterlebt. Ein Kollege von mir - wir sind
beide im TS in einer Big4 - hat den WP und sieht älter aus
als ich. Er wird in der Regel für den alten Hasen gehalten
und ich für den kleinen Junior. Häufig ist dann die
Verwunderung groß, wenn's heißt, dass er der WP und
Manager (jetzt ist er gerade frischer Senior Manager) ist und
ich der Dr. und Manager und wir beide für unterschiedliche
Aufgaben im Projekt verantwortlich sind. Mit Dr. und
entsprechendem Auftreten werde ich zwar auch ernst genommen,
aber er ist nunmal der (!) WP und ich eben "nur"
der kreative ("verrückte") Dr.

Und sagen wir's mal so: Ich werde auch Senior Manager,
vielleicht auch Director, aber ob Partner in einer WP?
Abwarten...wenn, dann aber "nur" angestellter
Partner (Leitender Angestellter) und niemals
Geschäftsführender Gesellschafter (eben, da ich kein WP oder
StB bin). Er dagegen wird vermutlich nach 2-3 Jahren als
Senior Manager zum Director ernannt (das steht bereits heute
fast fest) und hat beste Partnerchancen. Soviel zu dem Thema:
Warum WP ;)

WP Examen schadet definitiv nicht. Insbesondere in den Advisory-Bereichen nah am Accounting macht der Titel (und vor allem das erlernte Wissen) Sinn.

Ferner möchte ich noch auf folgenden Umstand hinweisen: Gesellschafter - und damit ein richtiger Equity-Partner - einer WP Gesellschaft dürfen nur WP, RA, StB sein (wobei die WP über 50% ausmachen müssen). Schon deswegen macht sich der WP gut. Die Advisory-Partner welche keine Berufsträger sind, sind entweder Non-Equity Partner (aber z.B. über Genussrechtskapital in der Gesellschaft involviert) oder die Big4 haben eigene Consulting-Gesellschaften.

Deine Erfahrungen sind zwar schön und gut. Fakt ist allerdings, dass in den genannten Bereichen die wenigsten den Stb/wp machen. im klassischen transaction support mögen diese vllt. noch weiter verbreitet sein, im valuation hingegen hat ausser den alt eingessenen Partnern fast niemand einen stb/wp. Aufgrund der finance lastigen aufgaben bieten diese im Vergleich zum CFA auch absolut keinen vorteil.

Es ist mir schleierhaft wozu ein stb/wp im valuation von nutzen sein könnte..

Naja, man wird als nicht wp niemals ein s1 Gutachten unterschreiben dürfen. Im valuation m.E. schon ein relativ großes Manko in der langfristbetrachtung bezüglich der eigenen karriere. D.h. ohne wp wird man immer jemanden benötigen, der über einem steht und unterschreibt (Linksunterzeichner und rechtsunterzeichner) soweit ich weiß. Rein hypothetisch 15 jahre dabei und trotzdem nicht hauptverantwortlich sein dürfen für ein gutachten?? Schon komisch und m.E. nicht erstrebenswert. Sinnvoll ist es daher schon den wp zu haben. Zudem sind die big 4 in der außenwahrnehmung in erster linie noch immer "WP Gesellschaften", obwohl das Feld der big 4 mittlerweile sehr stark diversifiziert ist. Wie ein Vorposter schon sinngemäß schrieb, wird man als nicht wp in einer wp Gesellschaft immer "nur" der Typ ohne Titel sein. Egal wieviel man drauf hat.

Mich würde mal die Meinung von KPMGler interessieren.

Lounge Gast schrieb:

Deine Erfahrungen sind zwar schön und gut. Fakt ist
allerdings, dass in den genannten Bereichen die wenigsten den
Stb/wp machen. im klassischen transaction support mögen diese
vllt. noch weiter verbreitet sein, im valuation hingegen hat
ausser den alt eingessenen Partnern fast niemand einen
stb/wp. Aufgrund der finance lastigen aufgaben bieten diese
im Vergleich zum CFA auch absolut keinen vorteil.

Es ist mir schleierhaft wozu ein stb/wp im valuation von
nutzen sein könnte..

Was sollte eigentlich ein CFA im TAS bringen? Da geht es ja v.a. in Level 3 um Portfoliomanagement. Ist da nicht für Accounting der WP bzw. internationaler der ACCA deutlich sinnvoller?

In der Praxis sind viele der Bewertungsgutachten keine reinen und vollwertigen IdW S1 Gutachten sondern werden in Anlehnung an diese ausgearbeitet. Wird dann auch so im Disclaimer vermerkt.

Mich würde eure Meinung interessieren, wie ein Vorposter bereits geschrieben hat, wie Leute aus dem valuation die nötigen Stunden in der Abschlussprüfung zustande bekommen sollen?
Zumindest in meiner Gesellschaft helfen die Leute aus dem valuation nicht im Audit aus.

Wie schaffen es wohl die Audit Leute am StB-Examen teilzunehmen? Die Big 4 stellen dir nen Nachweis aus, dass du die nötigen Stunden geleistet hast, der das Papier nicht wert ist auf dem er geschrieben wird.
WP hat halt auch noch den Vorteil, dass er sehr angesehen ist in Deutschland. Als WP bringen dir Mandanten/Kunden direkt ein Stück mehr Vertrauen entgegen.

Lounge Gast schrieb:

In der Praxis sind viele der Bewertungsgutachten keine reinen
und vollwertigen IdW S1 Gutachten sondern werden in Anlehnung
an diese ausgearbeitet. Wird dann auch so im Disclaimer
vermerkt.

Mich würde eure Meinung interessieren, wie ein Vorposter
bereits geschrieben hat, wie Leute aus dem valuation die
nötigen Stunden in der Abschlussprüfung zustande bekommen
sollen?
Zumindest in meiner Gesellschaft helfen die Leute aus dem
valuation nicht im Audit aus.

CFA machen, mein TAS Partner hatte weder WP noch StB, aber den CFA

Die Prüfungsstunden müssen doch in DATEV erfasst werden, wenn da nichts drinsteht kannst du dir doch keinen Wisch ausstellen lassen oder?

Lounge Gast schrieb:

Wie schaffen es wohl die Audit Leute am StB-Examen
teilzunehmen? Die Big 4 stellen dir nen Nachweis aus, dass du
die nötigen Stunden geleistet hast, der das Papier nicht wert
ist auf dem er geschrieben wird.
WP hat halt auch noch den Vorteil, dass er sehr angesehen ist
in Deutschland. Als WP bringen dir Mandanten/Kunden direkt
ein Stück mehr Vertrauen entgegen.

Und wer hindert dich daran, sowas da rein zu schreiben?

Lounge Gast schrieb:

Die Prüfungsstunden müssen doch in DATEV erfasst werden,
wenn da nichts drinsteht kannst du dir doch keinen Wisch
ausstellen lassen oder?

Lounge Gast schrieb:

Wie schaffen es wohl die Audit Leute am StB-Examen
teilzunehmen? Die Big 4 stellen dir nen Nachweis aus,
dass du
die nötigen Stunden geleistet hast, der das Papier nicht
wert
ist auf dem er geschrieben wird.
WP hat halt auch noch den Vorteil, dass er sehr
angesehen ist
in Deutschland. Als WP bringen dir Mandanten/Kunden direkt
ein Stück mehr Vertrauen entgegen.

Ganz so einfach wie beim stb ist das mit der Bescheinigung beim wp nicht. Beim stb ist es ja wirklich nur ein Wisch auf dem drauf steht, dass man steuerlich in dem und dem Zeitraum tätig war. Wie umfangreich die steuerlichen themen waren und was man konkret gemacht hat, ist egal. Deswegen muss der arbeitgeber auch nicht lügen, Quantität ist nicht wichtig. Belegen muss man eigentlich nichts wirklich. Da reicht es ja schon, wenn man sagen kann, dass man die steuerrückstellungen beim Mandanten geprüft hat, schon war man steuerlich tätig.

Beim wp muss man die abschlussprüfungsleistungen im Zweifel anhand konkret belegbarer mandatsstunden quantitativ nachweisen. Das Risiko der Urkundenfälschung mit der Folge, dass die WPK einem aufs Dach springt und mit dem Entzug der Zulassung droht, wird eine wp Gesellschaft kaum für einen Angestellten eingehen.

Lounge Gast schrieb:

Wie schaffen es wohl die Audit Leute am StB-Examen
teilzunehmen? Die Big 4 stellen dir nen Nachweis aus, dass du
die nötigen Stunden geleistet hast, der das Papier nicht wert
ist auf dem er geschrieben wird.
WP hat halt auch noch den Vorteil, dass er sehr angesehen ist
in Deutschland. Als WP bringen dir Mandanten/Kunden direkt
ein Stück mehr Vertrauen entgegen.

Lounge Gast schrieb:

In der Praxis sind viele der Bewertungsgutachten keine
reinen
und vollwertigen IdW S1 Gutachten sondern werden in
Anlehnung
an diese ausgearbeitet. Wird dann auch so im Disclaimer
vermerkt.

Mich würde eure Meinung interessieren, wie ein Vorposter
bereits geschrieben hat, wie Leute aus dem valuation die
nötigen Stunden in der Abschlussprüfung zustande bekommen
sollen?
Zumindest in meiner Gesellschaft helfen die Leute aus dem
valuation nicht im Audit aus.

Ganz so leicht wie beim StB ist es nicht, stimmt. Aber dass die WPK einer Big 4 die Zulassung entzieht ist fast weg unmöglich. Dennoch geht´s auch im TAS den WP zu machen, z.B. in der Busy Season aushelfen oder Bewertungen (Beteiligungen etc.) im Rahmen der Prüfungen zu machen.

Lounge Gast schrieb:

Ganz so einfach wie beim stb ist das mit der Bescheinigung
beim wp nicht. Beim stb ist es ja wirklich nur ein Wisch auf
dem drauf steht, dass man steuerlich in dem und dem Zeitraum
tätig war. Wie umfangreich die steuerlichen themen waren und
was man konkret gemacht hat, ist egal. Deswegen muss der
arbeitgeber auch nicht lügen, Quantität ist nicht wichtig.
Belegen muss man eigentlich nichts wirklich. Da reicht es ja
schon, wenn man sagen kann, dass man die steuerrückstellungen
beim Mandanten geprüft hat, schon war man steuerlich tätig.

Beim wp muss man die abschlussprüfungsleistungen im Zweifel
anhand konkret belegbarer mandatsstunden quantitativ
nachweisen. Das Risiko der Urkundenfälschung mit der Folge,
dass die WPK einem aufs Dach springt und mit dem Entzug der
Zulassung droht, wird eine wp Gesellschaft kaum für einen
Angestellten eingehen.

Lounge Gast schrieb:

Wie schaffen es wohl die Audit Leute am StB-Examen
teilzunehmen? Die Big 4 stellen dir nen Nachweis aus,
dass du
die nötigen Stunden geleistet hast, der das Papier nicht
wert
ist auf dem er geschrieben wird.
WP hat halt auch noch den Vorteil, dass er sehr
angesehen ist
in Deutschland. Als WP bringen dir Mandanten/Kunden direkt
ein Stück mehr Vertrauen entgegen.

Lounge Gast schrieb:

In der Praxis sind viele der Bewertungsgutachten
keine
reinen
und vollwertigen IdW S1 Gutachten sondern werden in
Anlehnung
an diese ausgearbeitet. Wird dann auch so im
Disclaimer
vermerkt.

Mich würde eure Meinung interessieren, wie ein
Vorposter
bereits geschrieben hat, wie Leute aus dem
valuation die
nötigen Stunden in der Abschlussprüfung zustande
bekommen
sollen?
Zumindest in meiner Gesellschaft helfen die Leute
aus dem
valuation nicht im Audit aus.

Mich würde interessieren wie es heute aussieht mit der Modularisierung,
Wird man dann einfach ans audit verliehen um dann auf die 2 Jahre Prüfertätigkeit zu kommen

Vorausgesetzt man hat schon 6 Monate gemacht, damit man schonmal die anderen Module geschrieben hat