Hey,

ich weiß, es ist ein ziemlich großer Richtungswechsel den ich einschlagen möchte, allerdings will ich weg vom Handel und mit dem Steuerberater hätte ich die Möglichkeit bei uns in der Familie einzusteiegen.

Ich bin momentan im 4. Semster an der DHBW Stuttgart. Themen wie Bilanzen, Unternehmensbesteuerung,... haben wir oberflächlich behandelt. Wie komme ich aber nun zu meinen 3 Jahren Berufserfahrung die Zulassungsvoraussetzung für das Steuerberaterexamen sind, bzw. meint ihr ich hätte Chancen mich in einer Steuerberatungskanzlei zu bewerben, wenn ja als was? Habe ja noch keine tieferen Vorkenntnisse.

Ich hoffe auf ein paar gute Anregungen! Danke

Ich möchte deine Motivation nicht in Frage stellen, allerdings musst du dir eins klar machen!

Das stb-Examen gehört mit zu den schwierigsten Prüfungen die man ablegen kann in Deutschland, und ohne eine gewisse Affinität zu dem Thema Steuern/Gesetzen ist es zum scheitern verurteilt.
Wenn man sich dafür entscheidet, sollte man mindestens einige Vorlesungen Steuerrecht/Rechnungswesen auf höherem Niveau belegt haben.

Ich weiss nicht, wie dein Studium aufgebaut ist, aber mehr als ziemlich oberflächlich das Thema Steuern/Rechnungswesen dürftet ihr nicht behandelt haben.

Die Chancen direkt nach dem Bachelor einen Job in einer Stb-kanzlei zu bekommen, schätze ich als nicht gut ein, aber versuch es.
Alternativ dazu natürlich einen Master suchen, der mehr in die Richtung Rechnungswesen/steuern geht.

Aber werde dir vorher wirklich darüber klar ob Steuerberater wirklich das richtige für dich ist, weil das ansonsten richtig zur quälerei wird.

Mach am besten erstmal nen Master + Praktikum Big 4.

Danke für die Anregungen.
Ich weiß, dass das Examen sehr hart sein soll, stunden-/tagelanges Büffeln über einen längeren Zeitraum schreckt mich jedoch nicht ab. Ich will nur, dass sich die ganze Mühe im Nachhinein auch lohnt.

Ein Master würde nocheinmal 2 Jahre studieren bedeuten und danach die 3 Jahre Berufserfahrung sammeln? Beschäftigt man sich im Master dann nur noch mit seinen Schwerpunkten oder fließt hier auch noch viel allgemeine BWL mit ein?

Wenn dies so wäre müsste es doch auch noch einen schnelleren Weg geben um schnell das Basiswissen aufzubauen, z.B. eine halbjährige Schulung oder so? Wenn man sich so das Theoriewissen eines Unistudenten aneignet dürfte man anschließend doch Chancen haben auf eine Anwärterstelle? Und wenn Steuern wirklich gar nichts für mich wäre dürfte ich das so doch auch recht schnell merken.

Im Einzelhandel fehlt mir einfach total der akademische Anspruch. Ich möchte nicht abbrecehn, aber ich würde mir ein Bein ausreißen um anschließend einen geistig-fordernden Job mit tollen Zukunftsperspektiven zu bekommen.

Danke schonmal für jeden weiteren Tip & Ratschlag.

Lisa

Kannst den Master ja auch nebenberuflich machen.

Du verlierst weniger Zeit, wenn du den Master machst, da nach 8 Semester Studium du nur noch 2 Jahre Praxis brauchst.
Es gibt auch spezalisierte Master, die genau auf Rechnungswesen/Steuern zugeschnitten sind, allerdings muss du da auch natürlich erstmal reinkommen.

Du musst das auch mal aus der Sicht der Arbeitgeber sehen, wieso sollte er genau dich nehmen, und nicht jemanden der sich im Studium stärker auf den Bereich spezalisiert hatt, mehr Vorkenntnisse hatt und einen gezeigt hatt, dass er zielstrebig auf das Ziel StB hingearbeitet hatt.

Lass dich nicht von deinem Ziel abbringen, aber du musst halt auch genau sehen, dass es nicht einfach wird.

Lass dich nicht entmutigen, Lisa!
Bei mir in der Abeteilung (große WP) haben wir etliche Prüfungsassistenten, die nur mit ganz marginalen Kenntnissen des Steuerrechts (hatten Schwerpunkte wie Controlling, Finanzwirtschaft etc.) und ohne jegliche Praxiserfahrung den StB geschafft haben. Natürlich ist das nicht leicht, wenn man keine Ahnung von Steuern hat. Aber ein dreimonatige Intensivkurs reicht da wohl aus. Ein Problem sehe ich bei dir eher, nach dem Bachelor die nötige Berufspraxis von 3 Jahren zu sammeln, denn ohne steuerliche Vorkenntnisse wird es schwierig, in einer StB-Kanzlei unterzukommen.

Ja, das denke ich mir eben auch. Die Kanzleien stellen natürlich die Leute ein, die sich schon ausführlicher mit den fachspezifischen Themen in ihren Schwerpunkten befasst haben.

Deshalb ja auch meine Überlegung erstmal ein halbes Jahr eine Schulung zu machen, die mich auf den erforderlichen Wissensstand bringt.

Aber im Prinzip wär's ja dann gescheiter im Anschluss an meinen Bachelor den Master in Accounting, (Controlling) and Taxation zu machen, da ich im Anschluss nur noch 2 Jahre Berufspraxis brauche.

Habt ihr hier Empfehlungen bzgl. einer Uni die einen guten Master-Studiengang anbietet?

Wie läuft das eig. im Anschluss an ein Masterstudium ab? Bewerbe ich mich dann z.B. in einer größeren Kanzlei oder bei den Big4 spezifisch um einen Anwärterplatz auf das Examen?

Ich Kann mir das noch nicht am konkreten Beispiel vorstellen... schreibe ich in die Bewerbung (ganz lapidar gesagt) "ich möchte sobald wie möglich das Steuerberaterexamen schreiben. Bitte unterstützt mich?" Wäre nett, wenn mir einer von euch erklären könnte, wie das Prozedere so abläuft!

Danke für eure Hilfe :)
Lisa

Die Bezeichnung für Einsteigerstellen in dem Bereich lautet "Steuerassistent" und "Prüfungsassistent". Dass man so schnell wie möglich die Berufsexamina machen möchte, wird vorausgesetzt. Es ist aber sicherlich nicht vekehrt, bei der Bewerbung zu betonen, dass man sich ernsthaft dahinterklemmen möchte.

Größere Kanzleien und Gesellschaften schreiben die Einsteigerstellen meistens aus. Bei kleineren Kanzleien und Prüfern gibt es wohl einen größeren "grauen Markt" für solche Stellen. Da lohnt es sich direkt nachzufragen oder über Beziehungen herauszufinden, wer in der Region gerade sucht.

Danke :) Also dann einfach mal bewerben und das Beste hoffen. Wenn es direkt nichts wird versuch ich ertsmal ein Praktikum zu bekommen, das wäre vll eh ganz gut.

Wie ist denn das eigentlich, die drei Jahre Berufserfahrung muss man schon in EINER Firma ableisten oder?

Ich würde nämlich in meinen jungen Jahren schon noch mal gerne im Ausland arbeiten/studieren. Bestehen dahingehend Möglichkeiten für mich? D.h. International agierende Gesellschaften oder ist es sogar Möglich einen Teil der Anwärterzeit bei einer ausländischen Firma abzuleisten und den anderen bei einer Deutschen? Oder bin ich da jetzt total unrealistisch?

LG

Moment mal das Steuerberateexamen ist eher juristisch geprägt unser Bwl Steuerlehrstuhl sagt selber das die Fächer nicht auf das Examen vorbereiten!!!

Hallo.

Hier mal ein interessanter Link zum Thema:

http://www.karriere.de/beruf/steuerberater-bewerber-brauchen-langen-atem-5237/

Wenn ich mir jetzt die Fakten wie

• "eine der härtesten Prüfungen, die die Republik zu bieten hat",
• die Durchfallquote,
• der Kosten- und Zeitaufwand und
• den gesättigten Markt anschaue,

dann frage ich mich ernsthaft ob sich der Aufwand lohnen wird?

Grüße