Grundsätzlich macht die Nennung nur Sinn, wenn dadurch eine relevante Information kommuniziert wird. Wann das der Fall ist, hängt sicher am Einzelfall. Technische Grade sind vielleicht relevant, anderseits gibt es genug Techniker die Ingenieursarbeit verrichten und genug Ingenieure die nur verwalten.
Der Dr. wird natürlich gerne verwendet, aber wenn man ehrlich ist, ist die Aussagekraftsehr begrenzt. Dr.-Titel werden gerne verschleudert, und O-Ton eines befreundeten Professors: "Wir verwenden eh nur die Vornamen, da bei uns jeder weiß, für was teilweise Doktortitel vergeben werden."
Bei Juristen und Beratern gibt es halt mehr Geld, wenn jemand seinen Dr. hat, weil er dadurch ja enorm viel kompetenter ist als jemand ohne.
Ganz anderes Thema ist die Sache bei Frauen. Da macht jeder akademische Grad Sinn, einfach um klar zu stellen, dass man nicht die Sekretärin ist. Ich kenne eine Dame, die ihren MA immer und überall dazugeschrieben hat. Unter anderem deshalb, weil bei einem Politikerbesuch der werte Herr jedem Anwesenden die Hand schüttelte, inkl. Fahrer. Naja, jedem Mann halt. Sie als stellv. Vorstandvorsitzende wurde nicht gegrüßt. Und Ärztinnen haben ohenhin das Problem, dass sie nur die Schwester sind und der männliche Pfleger mit "Herr Doktor" angeredet wird :D
Und am Ende meine Meinung: Meine Handlungsmöglichkeiten hängen nicht von meinem Diplom ab, sondern von meiner Position. Die steht auf der Visitenkarte, sonst nur die Kontaktdaten.
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