Du bist doch BWLer. Kannst du die Frage nicht selbst beantworten?
Der Restwert eines Wagen bzw der Abschreibungsverlauf ist nicht linear sondern progressiv (jedes Jahr x Prozent weniger). Wenn du den Neuwagen nicht nur 3 Jahre fährst, sondern bspw. 9 Jahre, dann hast du in den ersten 3 Jahren gegenüber einem geleasten Fahrzeug natürlich kaum Vorteile, denn auch dort zahlst du ja den anteiligen Wertverlust der ersten 3 Jahre über die Leasingrate (plus den Gewinn der Leasingfirma). Und was kommt dann? Du fährst den Neuwagen weiter und in den nächsten 3 Jahren erleidest du einen deutlich geringeren absoluten Wertverlust. Und der Leasingnehmer? Der hat wieder einen neuen Wagen und zahlt wieder für den Wertverlust der ersten 3 Jahre. Der gekaufte Wagen ist dann spätestens in diesem Zeitraum signifikant günstiger.
Und nochmal 3 Jahre später das gleiche Spiel. Natürlich fallen bei dem in die Jahre gekommenen gekauften Neuwagen dann einige Reparaturen an, die man beim Leasing-Neuwagen nicht hat. Aber aus Gesamtkostensicht wird sich das sehr wahrscheinlich rechnen.
Nimm als Beispiel einen Wagen mit einem Listenpreis von 40kEUR und der Einfachheit halber beträgt der Wertverlust je 50% pro 3 Jahre. Die Leasingdauer ist ebenso lang.
Der gekaufte Wagen kostet dich in den ersten 3 Jahren also ca. 20k EUR Wertverlust. Beim Leasingwagen wirst du diese 20k EUR ebenfalls zahlen müssen (20k EUR / 36 Monate = 555 EUR.
Nach 3 Jahren ist der Neuwagen noch 20k EUR wert. Der Leasingnehmer bekommt dann einen neuen Wagen und zahlt wieder 555 EUR pro Monat.
Der gekaufte Wagen verliert in den nächsten Jahren aber nur noch 10.000 EUR an Wert. Der Kostenvorteil gegenüber dem Leasingwagen beträgt dann schon 10.000 EUR.
Die Jahre 7 bis 9 kannst du jetzt selbst ausrechnen.
Meine Antwort:
Der Privatkauf eines Neuwagen lohnt sich dann, wenn man bereit ist, den Wagen möglichst lang zu fahren. Will man hingegen alle 3 bis 4 Jahre ein neues Fahrzeug, dann sollte man über Leasing nachdenken. Das ist dann eine emotionale Frage und wie wichtig einem ein Auto als "Statussymbol" ist.
Statt Neuwagen kann man mit einem Ein- oder Dreijahreswagen natürlich nochmal etwas sparen.
Wenn man nicht ganz blöd ist, bezahlt man aber auch beim Neuwagen nicht den Listenpreis, sondern sucht sich einen Vermittler im Internet und bekommt den Wagen mit 15% oder mehr Prozent Rabatt neu und mit Wunschausstattung beim deutschen Markenhändler.
Neufahrzeugzulassungen ab Mittelklasse (3er BMW, Passat) sind zu einem sehr großen Teil gewerblicher Natur, also Firmenfahrzeuge. Die einzige Ausnahme ist die C-Klasse, die hat unter den Mittelklassewagen noch die meisten Privatkäufer.
Und je größer (Oberklasse wie E-Klasse), desto größer wird der gewerbliche Anteil grundsätzlich. Klar mit ein bisschen Ausstattung reden wir von Listenpreisen jenseits 50k EUR. Wer kann und will sich sowas schon privat leisten?
Wenn die dann nacch 3 Jahren als Leasingwagen zurückgehen, schlagen die Schnäppchenjäger unter den privaten Gebrauchtwagenkäufern zu.
Lounge Gast schrieb:
Hallo zusammen,
was ist eure Erfahrung/Meinung, lohn es sich überhaupt noch,
neue Autos zu kaufen? Ich würde mal stark annehmen, der
Wertverlust in den 2 Jahren kommt ungefähr den Leasingraten
gleich in dem Zeitraum. Gleichzeitig muss man natürlich nicht
das Gesparte opfern. Kauft sich heutzutage überhaupt noch
jemand Autos ab 3er, 5er & Co.? Kann ich mir kaum
vorstellen.
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