Jetzt mal ganz viel Patos hier. Aber ich meine das ernst. Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber ich sitze grade im home office. Meine Frau (Lehrerin) hat frei und kann sich entsprechend um unseren Sohn (2) kümmern, da die Kita natürlich auch zu ist.

Wie es mir dabei geht? Es ist im Vergleich zum normalen Alltag die absolute Entspannung. Es fühlt sich fast an wie Urlaub. Ich muss nicht mit dem AUto 25 MIn. zur Arbeit. Ich verliere die 1h Wegezeit täglich nicht. Ich sitze um 7 bereits am Schreibtisch zu Hause - arbeite (bis auf wiwi-treff-Zeit) extrem effizienz bis 15 Uhr. Und dann kann ich direkt mit ToDos und Hobbies starten. Ich habe extrem viel mehr vom Tag und kann auch mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen.

Gleichzeitig: Wie stressfrei so ein 1-Verdiener-Haushalt mit Kind ist.

Und unser Terminkalender? NOrmalerweise schwanken wir zwischen "Boah, wir brauchen am Wochenende Zeit für uns" und "Wir wollen unsere Freunde sehen". Der Kalender ist meistens sehr voll mit schönen Dingen, aber oft dann auch wieder zu voll, da man viel unterwegs ist, wo man eigentlich Entspannung bräuchte. Jetzt aber natürlich fast alle privaten Termine abgesagt. Kein Yoga, kein Restaurantbesuch, Freunde treils nicht mehr treffen, kein Bouldern, kein Konzertbesuch. Es hat irgendwie was positiv Entschleunigendes im Vergleich zu sonst.

Wisst ihr, was ich meine?! Ist natürlich alles sehr von der Lebensphase abhängig. Als Single wäre es sicher primär langweilig gerade. Als junge Familie aber finde ich es echt wohltuend.

Ich frage mich, ob gerade nicht viele in unserer Gesellschaft wahrnehmen, wie schön das ist, wenn die Tretmühle mal langsamer tritt. Vielelicht ist es dafür ok, nur 1 Auto vor der Tür zu haben und irgendwie ist eventuell ein Sommer ohne Urlaub auch nicht so schlimm. Mehr Zeit, weniger Geld. Rockt voll.

Bei uns im Büro haben wir gerade 120% Auslastung. Im Home Office zuhause mit Kind würde ich gar nichts gebacken bekommen. Meine Frau arbeitet in der Klinik und hat ständig Angst was mit nachhause zu schleppen. Die Großeltern müssen auf den kleinen aufpassen. Die Problematik dabei ist bekannt. Ich muss statt Bahn das Auto zur Arbeit nehmen, meine Frau hat deswegen aktuell keins. Total entschleunigt man. Bin echt entspannt.

Ich finde es auch entschleunigend.

Warum kannst du denn kein homneoffice machen?

WiWi Gast schrieb am 18.03.2020:

Bei uns im Büro haben wir gerade 120% Auslastung. Im Home Office zuhause mit Kind würde ich gar nichts gebacken bekommen. Meine Frau arbeitet in der Klinik und hat ständig Angst was mit nachhause zu schleppen. Die Großeltern müssen auf den kleinen aufpassen. Die Problematik dabei ist bekannt. Ich muss statt Bahn das Auto zur Arbeit nehmen, meine Frau hat deswegen aktuell keins. Total entschleunigt man. Bin echt entspannt.

Na warte nochmal ein paar Tage ab, dann wirst du auch die Schattenseiten kennen lernen. Wenn ihr euch anzickt, weil das Kind immer da ist, ihr keinen Ausgleich habt, soziale Kontakte fehlen und euch die Decke auf den Kopf fällt. Da wirst du dir schnell wünschen, dass du wieder ins Büro darfst.

WiWi Gast schrieb am 18.03.2020:

Na warte nochmal ein paar Tage ab, dann wirst du auch die Schattenseiten kennen lernen. Wenn ihr euch anzickt, weil das Kind immer da ist, ihr keinen Ausgleich habt, soziale Kontakte fehlen und euch die Decke auf den Kopf fällt. Da wirst du dir schnell wünschen, dass du wieder ins Büro darfst.

Klar, die Scheidungsraten werden hoch gehen, genau wie Urlaube regelmäßig Auslöser für Trennungen sind. Das gilt aber nur für Beziehungen, wo ohnehin was im Argen liegt.
Wenn ich es nicht aushalte, viel Zeit mit meinem Partner zu verbringen, ist es eindeutig der falsche Partner.

WiWi Gast schrieb am 18.03.2020:

Warum kannst du denn kein homneoffice machen?

Habe kein Büro in der Wohnung und mein Sohn ist 2. Da hast du keine ruhige Sekunde.

Meine Frau ist auch gerade mit den beiden Kindern zuhause und ich bin endfroh, noch ins Büro zu dürfen xD

Ich denke, die Menschen werden wieder ins Hamsterrad zurückfinden, sobald die Krise vorbei ist. Das Gedächtnis ist doch meistens recht schlecht.

Der Trend zum Homeoffice könnte allerdings anhalten, wenn viele Chefs merken, dass es doch recht problemlos funktioniert. Die Vorteile sind ja unbestritten.

Ich bin im Büro. Meine Frau zu Hause bei den Kindern. Zum Glück ist sie Erzieherin. Unsere GF sieht die Infektionsgefahr sehr entspannt. (Man könnte es auch "fahrlässig" nennen.) Mir ist aber aufgefallen, dass es unglaublich viele Leute völlig egal ist, dass sie ihre sozialen Kontakte zurückfahren sollen. Sehr viele Ignoranten da draußen unterwegs. Denen ist das alles vollkommen egal, da sie ja nicht zur gefährdeten Gruppe gehören. Erschreckend.

Wir versuchen hier die Produktion am laufen zu halten und zu Hause können meine Kinder im eingeschränkten Radius aktiv sein. Da wir ein Haus mit großem Garten haben, haben wir Glück. Allerdings ist es den Kindern nicht immer leicht zu vermitteln, dass sie sich nur eingeschränkt bewegen können. Der Kontakt zu den Großeltern (gefährdete Gruppe), habe wir auf telefonischen Kontakt begrenzt.

WiWi Gast schrieb am 18.03.2020:

Ich bin im Büro. Meine Frau zu Hause bei den Kindern. Zum Glück ist sie Erzieherin. Unsere GF sieht die Infektionsgefahr sehr entspannt. (Man könnte es auch "fahrlässig" nennen.) Mir ist aber aufgefallen, dass es unglaublich viele Leute völlig egal ist, dass sie ihre sozialen Kontakte zurückfahren sollen. Sehr viele Ignoranten da draußen unterwegs. Denen ist das alles vollkommen egal, da sie ja nicht zur gefährdeten Gruppe gehören. Erschreckend.

Wir versuchen hier die Produktion am laufen zu halten und zu Hause können meine Kinder im eingeschränkten Radius aktiv sein. Da wir ein Haus mit großem Garten haben, haben wir Glück. Allerdings ist es den Kindern nicht immer leicht zu vermitteln, dass sie sich nur eingeschränkt bewegen können. Der Kontakt zu den Großeltern (gefährdete Gruppe), habe wir auf telefonischen Kontakt begrenzt.

Solange die Zahlen so gering sind (0,01% der Bevölkerung aktuell) ist die Gefahr eben nicht wirklich spürbar. Das ändert sich erst, wenn in der Tagesschau Bilder von überlasteten Krankenhäusern gezeigt werden. Dann ist es aber schon zu spät.
Das schöne Wetter ist natürlich auch überhaupt nicht hilfreich in der aktuellen Situation.