Find ich gut!
Bleibt aber die Frage nach der Messbarkeit. Wie wird der hippokratische Eid im Zweifelsfall gemessen? - Wohl nicht nur, ob der Patient danach noch lebt, sondern auch, ob in Erwägung aller zum Zeitpunkt des Handelns für den Arzt ersichtlichen oder eruierbaren Erkenntnisse sinnvoll und für das beste Wohl des Patienten eingesetzt worden sind. - Das ist also auch eine SYSTEMISCHE Betrachtungsweise, also nicht nur hopp oder top. Es geht ja weder beim Verarzten der Wirtschaft noch bei Patienten bloß um Kreuzchen setzen ja/nein/wieso.
Ich denke auch, dass JEDER was tun kann. Doch das sieht für jeden anders aus. Manch einer sagt sich "ich bleib jetzt hier in dem korrupten Verein, da kann ich direkt vor Ort was bewirken". Andere sagen "ich gehe". Wieder andere übergeben ihre Daten Wikipedia oder den Steuerbehörden und werden von ihrem eigenen Land in die Pfanne gehauen...
Doch das einfach zu akzeptieren, zu resignieren und zu sagen KANN MAN EH NIX MACHEN - NÖ. Sehe ich nicht so. Dann gäbe es heute kein Greenpeace, BUND, die Grünen, Transparency International, Amnesty International, Deine Stimme gegen Armut, etc. Aber man muss natürlich den Allerwertesten hochkriegen und da hilft es schon wenn jeder auch nur ein kleines bisschen macht.
CSR ist nicht nur ein Schlagwort. Auch wenn viele (selbst größte) Firmen das so nutzen. Bei vielen ist das nur Dekor. Man könnte jetzt sinnieren, dass das ja dann immerhin der erste oder besagte kleine Schritt ist. Problem - ich halte es für Heuchelei, wenn das nur im Marketing ankommt und ansonsten Bla-Bla ist. Das merkt man spätestens dann, wenn es in diesen Schritten steckenbleibt.
Es gilt immer TATEN > WORTE.
Keiner, der's ernst meint, kommt drum herum, es auch wirklich zu leben, um ernst genommen zu werden. Es dauert ne Weile, aber die, die's nicht tun, werden mittel- bis langfristig abgestraft. Bestes Beispiel: verdreckte Energiehersteller und Förderer (hallo BP) und auch die US Autowirtschaft. Nur wer selbstgefällig und gierig ist, ruht sich auf seinen alten Lorbeeren aus.
Dass die Wirtschaft und Welt in vielen Fällen von selbstherrlichen Narzissten und Psychopathen gelenkt wird, ist wohl hoffentlich jedem klar. Und dass man da auch an nix appellieren kann auch, da v.a. letztere rein genetisch keine Gefühle haben und auch nie haben werden (erstere abtrainiert von mangelnder Nestwärme der Eltern). Das war in jedem Jahrhundert und Jahrtausend vor uns so. Der Schaden, den diese Jungs (sorry Männer, aber laut Forschung sind diese HERRschaften in der deutlichen Mehrheit Männer) anrichten ist ungleich größer als was ein "Guter" meist dagegen setzen kann.
Aber haben wir deshalb in den letzten Jahrtausenden aufgegeben und nix neu gemacht? Klar, die Inquisition war irgendwie scheiße (...), aber in Summe haben wir ja wohl trotzdem so ein paar Innovationen dazu gebracht. Und die letzten 100-200 Jahre sind wir auch ungleich schneller gewachsen, wissens- und handlungstechnisch.
Problem: wenn das so weiter geht zerstören wir uns irgendwann selbst. Da reicht eine ganz einfach Hochrechnung immer drastischerer Vorgehen. Weltweite Szenarioexperten, v.a. regierungsseitig, kommen nicht umhin derartige Zerstörungsszenarien einzubauen, um eben auch BESSERE zu entwickeln und zu wissen was zu tun ist. Aus Vergangenheit und chaotischer Zukunft Handlungsempfehlungen abzuleiten. Und ein Schwur für Mänäger wäre ein Grundkriterium an dem jeder die SYSTEMISCHE Richtigkeit seiner Entscheidungen messen lassen müsste.
Psychopathen hat es und wird es immer geben. Doch wir haben als Spezies nie den Mut verloren und weiter gemacht, nach vorne geguckt, verbessert. Und VOILA - in Summe sind wir gewachsen. FAZIT: nur wenn wir nichts machen - dann bleiben wir stehen.
"All that is essential for the triumph of evil is that good men do nothing." (Edmund Burke)
Na denn mal ran, hm?
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