DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
BerufslebenHRM

Gezielt Mittelmaß einstellen

Autor
Beitrag
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Hallo zusammen,

hat hier jemand mal damit Erfahrung gemacht, gezielt mittelmäßige Bewerber einzustellen?

Wir haben einige Positionen in meinem Team und Nachbarteams, die im Prinzip bessere Sachbearbeiter sind. Standardmäßig werden da FH-Absolventen für eingestellt. Das hat früher auch gut geklappt, mittlerweile fühlen sich aber die meisten davon zu höherem berufen. Das führt dann dazu, dass sie sich entweder nach einigen Jahren wegbewerben (meist konzernintern) oder frustriert werden, weil sie das wollen, aber es nicht klappt (ist eher der Standard). Für die Stellen wäre es aber gut, wenn die Leute mindestens 15, 20 Jahre bleiben würden, weil Erfahrung eine große Rolle spielt. Bei der Generation, die jetzt in Rente geht, waren viele ein Berufsleben lang auf diesen Stellen. Es gibt in der Zeit auch drei oder vier Beförderungen, aber dann ist halt irgendwann Schluss.

Ich habe jetzt überlegt bei der nächsten Runde vielleicht nicht den 1,x Absolventen mit Auslandserfahrung, etc. einzustellen (machen wir sonst immer so und geht recht problemlos, da wir ein sehr attraktiver Konzern sind). Stattdessen würde ich vielleicht mal in die zweite Reihe gucken, nach Leuten die wissen was sie tun, aber nicht übermäßig engagiert waren. Das alles in der Hoffnung, dass so jemand dann als Sachbearbeiter glücklich wird und die Stelle lange ausfüllt. Ich kann nur den Rest der Organisation noch nicht überzeugen, die bleiben beim Standard "wir nehmen nur die besten".

Gab es sowas bei euch mal?

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Warum soll man schlechtere Leute einstellen als man haben kann?

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Finde es schon etwas bedenklich für Sachbearbeiterrollen sehr gute Absolventen einzustellen, insbesondere wenn ihr nicht klar kommuniziert was genau die Rolle beinhaltet. Dann sollt ihr euch echt nicht wundern, dass diese Personen nach einigen Jahren anspruchsvollere Aufgaben übernehmen wollen.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

nur die Besten

Und die wollen natürlich für immer Sachbearbeiter bleiben

Aber deine Idee klingt ziemlich logisch, wenn man sich das mal überlegt

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Naja, irgendwo muss man mal einsteigen und anfangen. Die guten Bewerber bewerben sich doch dann intern weg und gehen auf höhere Positionen. Ist doch top für die Firma erstmal. Einen Berufseinsteiger kannst du halt nicht direkt als Spezialist einsetzen.

Würde sagen das kann man so pauschal nicht sagen und vorhersehen. Auch der Mittelmäßige kann irgendwann Ambitionen bekommen. Am Ende alles eine reine Glückssache. Spontan würde ich Personen, die bereits jung Familie haben konservativer einschätzen und damit aufgrund des Sicherheitsbedürfnisses länger an die Stelke gebunden

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

Finde es schon etwas bedenklich für Sachbearbeiterrollen sehr gute Absolventen einzustellen, insbesondere wenn ihr nicht klar kommuniziert was genau die Rolle beinhaltet. Dann sollt ihr euch echt nicht wundern, dass diese Personen nach einigen Jahren anspruchsvollere Aufgaben übernehmen wollen.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 29.09.2022:

Hallo zusammen,

hat hier jemand mal damit Erfahrung gemacht, gezielt mittelmäßige Bewerber einzustellen?

Wir haben einige Positionen in meinem Team und Nachbarteams, die im Prinzip bessere Sachbearbeiter sind. Standardmäßig werden da FH-Absolventen für eingestellt. Das hat früher auch gut geklappt, mittlerweile fühlen sich aber die meisten davon zu höherem berufen. Das führt dann dazu, dass sie sich entweder nach einigen Jahren wegbewerben (meist konzernintern) oder frustriert werden, weil sie das wollen, aber es nicht klappt (ist eher der Standard). Für die Stellen wäre es aber gut, wenn die Leute mindestens 15, 20 Jahre bleiben würden, weil Erfahrung eine große Rolle spielt. Bei der Generation, die jetzt in Rente geht, waren viele ein Berufsleben lang auf diesen Stellen. Es gibt in der Zeit auch drei oder vier Beförderungen, aber dann ist halt irgendwann Schluss.

Ich habe jetzt überlegt bei der nächsten Runde vielleicht nicht den 1,x Absolventen mit Auslandserfahrung, etc. einzustellen (machen wir sonst immer so und geht recht problemlos, da wir ein sehr attraktiver Konzern sind). Stattdessen würde ich vielleicht mal in die zweite Reihe gucken, nach Leuten die wissen was sie tun, aber nicht übermäßig engagiert waren. Das alles in der Hoffnung, dass so jemand dann als Sachbearbeiter glücklich wird und die Stelle lange ausfüllt. Ich kann nur den Rest der Organisation noch nicht überzeugen, die bleiben beim Standard "wir nehmen nur die besten".

Gab es sowas bei euch mal?

Naja, wenn es nur einfache Tätigkeiten sind, warum dann die Jobbeschreibung etwas runtersetzen und die Anforderung dann jmd mit einer Ausbildung statt Studium zu suchen.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Ich glaube der Plan wird nicht gut aufgehen.
Wie du schreibst, fühlen sich die Leute zu höherem berufen, aber sie schaffen es in der Regel nicht höher. Was sie auch immer glauben lässt zu höherem bestimmt zu sein, es ist anscheinend nichts objektives, wie Können oder Marktwert sondern eher was emotionales, wie Neid oder unerfüllte Träume und ich glaub nicht dass ein Absolvent mit einer 2,x sich zu wenig berufen fühlt als ein 1,x Absolvent.

Der bessere Ansatz wäre hier die Stelle heterogener zu gestalten.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 29.09.2022:

Hallo zusammen,

hat hier jemand mal damit Erfahrung gemacht, gezielt mittelmäßige Bewerber einzustellen?

Wir haben einige Positionen in meinem Team und Nachbarteams, die im Prinzip bessere Sachbearbeiter sind. Standardmäßig werden da FH-Absolventen für eingestellt. Das hat früher auch gut geklappt, mittlerweile fühlen sich aber die meisten davon zu höherem berufen. Das führt dann dazu, dass sie sich entweder nach einigen Jahren wegbewerben (meist konzernintern) oder frustriert werden, weil sie das wollen, aber es nicht klappt (ist eher der Standard). Für die Stellen wäre es aber gut, wenn die Leute mindestens 15, 20 Jahre bleiben würden, weil Erfahrung eine große Rolle spielt. Bei der Generation, die jetzt in Rente geht, waren viele ein Berufsleben lang auf diesen Stellen. Es gibt in der Zeit auch drei oder vier Beförderungen, aber dann ist halt irgendwann Schluss.

Ich habe jetzt überlegt bei der nächsten Runde vielleicht nicht den 1,x Absolventen mit Auslandserfahrung, etc. einzustellen (machen wir sonst immer so und geht recht problemlos, da wir ein sehr attraktiver Konzern sind). Stattdessen würde ich vielleicht mal in die zweite Reihe gucken, nach Leuten die wissen was sie tun, aber nicht übermäßig engagiert waren. Das alles in der Hoffnung, dass so jemand dann als Sachbearbeiter glücklich wird und die Stelle lange ausfüllt. Ich kann nur den Rest der Organisation noch nicht überzeugen, die bleiben beim Standard "wir nehmen nur die besten".

Gab es sowas bei euch mal?

Das ist das Problem an den deutschen Konzernen. Es wäre viel smarter weniger Gehalt zu zahlen und irgend einen mittleren FHler einzustellen. Wehrt sich Tarif und BR natürlich...

Also hat man überhezahlte Sachbearbeiter, und weil es so überbezahlt ist kriegt man gute Profile, die dann aber keine Sachbearbeiter bleiben wollen.

Bin bei MBB und sehe das oft auf den Projekten wenn man mit den jüngeren Mitarbeitern beim Kunden connected. Alle fühlen sich zu was höherem berufen und alle waren schon im Ausland etc...

Denke da kannst du bei dir im Konzern wenig ändern.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

Finde es schon etwas bedenklich für Sachbearbeiterrollen sehr gute Absolventen einzustellen, insbesondere wenn ihr nicht klar kommuniziert was genau die Rolle beinhaltet. Dann sollt ihr euch echt nicht wundern, dass diese Personen nach einigen Jahren anspruchsvollere Aufgaben übernehmen wollen.

Klar kommuniziert wird das. Wir sagen den Leuten was ihre Aufgaben sein werden und wir reden auch drüber, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen und das wir jemanden suchen, der die Stelle lange ausfüllt. Da ist das für die Bewerber auch immer noch ok. Der Sinneswandel kommt dann ein paar Jahren später.

Und es ist auch kein 0815 Sachbearbeiterjob. Die Aufgaben sind schon anspruchsvoll und man kann auf der Stelle, mit Geduld, die 100 k knacken. Aber von der Art der Arbeit ist es halt eine Sachbearbeiterstelle.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Sie sollen bestenfalls 15-20
Jahre auf der selben Stelle bleiben. D.h. am besten nicht fördern, weiterbilden etc. weil sonst fühlen sie sich ja zu höherem berufen. Zudem sollen sie sich dann gefälligst 15-20 Jahre mit den Tariferhöhungen zufrieden geben.

Viel Spaß dafür passende Mitarbeiter zu finden. Ich würde aber auch in der dritten Reihe suchen weil Reihe 1-2 möchte vllt. auch mal was erreichen.
Ob Reihe drei dann aber zum Spezialisten wird?

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Im Mittelstand ist so eine Politik die Grundlage des Geschäftsmodells. Im Regelfall weit geringere Anforderungen, dafür aber auch weniger Geld und kaum bis keine Karriere. Für Millionen Menschen im Land ist das genug.

Einen Versuch ist es also wert.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Ist gar kein Problem. Zahlt einfach Löhne wie früher wo man als Mann eine Familie mit Haus, 2 Autos , Urlaube etc. finanzieren konnte.

Dann bleiben die Leute gerne 30 Jahre auf der Stelle.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Das bedeutet ihr nutzt die Attraktivität des Konzerns aus um euch gute Leute zu holen die es nur für den Lebenslauf machen, weil mit unter 2,0 haben die Leute andere Ambitionen als monotone Arbeit.

Lustig. Bei Sachbearbeiterstellen in Österreich hast du meist Abitur (AHS/HAK) oder Lehre (Bürokaufmann/Frau). Das sind dann die die ewig im Job bleiben, weil keine Ambition für ein Studium (muss aber nichts mit beruflicher Ambition zutun haben).

Das ist so als würde ich Putz-Personal suchen und nur TU Absolvent nehmen, weil die die richtige Technik mitnehmen, die beim Putzen hilfreich sein kann.

Sorry, aber du scheinst keine gute Führungskraft zu sein & dir viel auf Noten einzubilden. Warum sollte jemand mit Auslandssemester und gutem Notenschnitt einen faden Job machen?

Und FH/Uni spielt keine Rolle. Aber danke für das Abwerten. Muss echt eine spezielle und komplexe Sachbearbeiterstelle sein. Am besten nur noch Nobelpreisträger!

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Das nennt man Bildungsinflation. Gefühlt 90% der BWLer sitzen auf langweiligen/unterfordernden Jobs und wären zu Höherem berufen. Leider gibt es solche Jobs nicht für alle und Chef kann auch nicht jeder werden. Dazu kommt auch, dass lohntechnisch in vielen Bereichen irgendwann nicht viel weitergeht ohne dass man eine Führungsposition anstrebt oder komplett den Job wechselt. Laufbahn als Fachspezialist, wo man gut verdient, ist nur in wenigen Bereichen möglich.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Wir sind gerade als Konzern in einer ähnlichem Situation.
Viele vergleichsweise einfache Stellen kriegen wir kaum noch besetzt. Das sind so Sachen wie Lohnbuchhaltung, IT 1st Level Support, einfache Verwaltungsstellen oder auch Sachbearbeiter.

Wenn man ehrlich ist, alles Jobs die wir früher selber ausgebildet hätten aber wo HR inzwischen auch Hochschulabsolventen haben will.

Man muss sich keine Illusion machen, dass diese Stellen abgesehen von Erfahrungsstufe keine Karriere versprechen.
Aber natürlich ist man auch da nicht ehrlich in der Stellenausschreibung.
Eigentlich müsste man das mit „langweiliger aber sicherer Job mit guter WLB“ bewerben. Stattdessen schreibt HR dann rein „dynamisches Umfeld, Weiterentwicklungschancen etc.“.
Und man muss auch ehrlich sein, dass jemand mit ein bisschen Ambition nicht lange auf diesen Stellen bleiben will. Und so ist es auch.

Mein Gefühl ist, HR hat bei uns die Lage am Arbeitsmarkt noch nicht verstanden.
Man ist gedanklich noch vor 20 Jahren als es eine Schwemme von motivierten Akademikern gab und man für jeden „Scheißjob“ dutzende von Kandidaten hatte.

Was ist die Lösung? Keine Ahnung.
Vielleicht lernen durch Schmerzen, wenn Stellen einfach leer bleiben oder man alle 2 Jahre jemand neues einarbeiten muss.
Oder auch mal drüber nachdenken, mit den Leuten langfristige Vereinbarungen zu schließen. Klar wird keiner mehr „Sachbearbeiter“, wenn sie Angst haben, dass ihr Job in den nächsten Jahren automatisiert wird.

Wenn man das so verpacken würde: „Hey der Job ist langweilig und stupide aber wir bieten dir ein solides Gehalt bei 35h pro Woche und garantieren dir diesen Job die nächsten 20 Jahre.“
Dann würde man bestimmt jemanden finden. Vielleicht nicht den 1,X Überflieger, aber den braucht man für solche Jobs ohnehin nicht.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Das liest sich so, als ob "ihr" eher an eurer Wertschätzung diesen Kollegen gegenüber arbeiten solltet. Der Rest, wie das richtige Erwartungsmanagement, kommt dann von alleine.

WiWi Gast schrieb am 29.09.2022:

Hallo zusammen,

hat hier jemand mal damit Erfahrung gemacht, gezielt mittelmäßige Bewerber einzustellen?

Wir haben einige Positionen in meinem Team und Nachbarteams, die im Prinzip bessere Sachbearbeiter sind. Standardmäßig werden da FH-Absolventen für eingestellt. Das hat früher auch gut geklappt, mittlerweile fühlen sich aber die meisten davon zu höherem berufen. Das führt dann dazu, dass sie sich entweder nach einigen Jahren wegbewerben (meist konzernintern) oder frustriert werden, weil sie das wollen, aber es nicht klappt (ist eher der Standard). Für die Stellen wäre es aber gut, wenn die Leute mindestens 15, 20 Jahre bleiben würden, weil Erfahrung eine große Rolle spielt. Bei der Generation, die jetzt in Rente geht, waren viele ein Berufsleben lang auf diesen Stellen. Es gibt in der Zeit auch drei oder vier Beförderungen, aber dann ist halt irgendwann Schluss.

Ich habe jetzt überlegt bei der nächsten Runde vielleicht nicht den 1,x Absolventen mit Auslandserfahrung, etc. einzustellen (machen wir sonst immer so und geht recht problemlos, da wir ein sehr attraktiver Konzern sind). Stattdessen würde ich vielleicht mal in die zweite Reihe gucken, nach Leuten die wissen was sie tun, aber nicht übermäßig engagiert waren. Das alles in der Hoffnung, dass so jemand dann als Sachbearbeiter glücklich wird und die Stelle lange ausfüllt. Ich kann nur den Rest der Organisation noch nicht überzeugen, die bleiben beim Standard "wir nehmen nur die besten".

Gab es sowas bei euch mal?

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 29.09.2022:

Hallo zusammen,

hat hier jemand mal damit Erfahrung gemacht, gezielt mittelmäßige Bewerber einzustellen?

Wir haben einige Positionen in meinem Team und Nachbarteams, die im Prinzip bessere Sachbearbeiter sind. Standardmäßig werden da FH-Absolventen für eingestellt. Das hat früher auch gut geklappt, mittlerweile fühlen sich aber die meisten davon zu höherem berufen. Das führt dann dazu, dass sie sich entweder nach einigen Jahren wegbewerben (meist konzernintern) oder frustriert werden, weil sie das wollen, aber es nicht klappt (ist eher der Standard). Für die Stellen wäre es aber gut, wenn die Leute mindestens 15, 20 Jahre bleiben würden, weil Erfahrung eine große Rolle spielt. Bei der Generation, die jetzt in Rente geht, waren viele ein Berufsleben lang auf diesen Stellen. Es gibt in der Zeit auch drei oder vier Beförderungen, aber dann ist halt irgendwann Schluss.

Ich habe jetzt überlegt bei der nächsten Runde vielleicht nicht den 1,x Absolventen mit Auslandserfahrung, etc. einzustellen (machen wir sonst immer so und geht recht problemlos, da wir ein sehr attraktiver Konzern sind). Stattdessen würde ich vielleicht mal in die zweite Reihe gucken, nach Leuten die wissen was sie tun, aber nicht übermäßig engagiert waren. Das alles in der Hoffnung, dass so jemand dann als Sachbearbeiter glücklich wird und die Stelle lange ausfüllt. Ich kann nur den Rest der Organisation noch nicht überzeugen, die bleiben beim Standard "wir nehmen nur die besten".

Gab es sowas bei euch mal?

Ich finde die Erwartungshaltung, jemand solle ähnliche Jobs für 20 Jahre machen, völlig absurd. Lieber ne gute Handover Doku pflegen lassen und jemand brauchbaren das für 2 Jahre machen lassen, der zieht weiter, und ein neuer Motivierter fängt an. Sooo schwer kann der Job ja nicht sein, dass man da nicht jmd in paar Monaten einarbeitet.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

Hallo zusammen,

hat hier jemand mal damit Erfahrung gemacht, gezielt mittelmäßige Bewerber einzustellen?

Wir haben einige Positionen in meinem Team und Nachbarteams, die im Prinzip bessere Sachbearbeiter sind. Standardmäßig werden da FH-Absolventen für eingestellt. Das hat früher auch gut geklappt, mittlerweile fühlen sich aber die meisten davon zu höherem berufen. Das führt dann dazu, dass sie sich entweder nach einigen Jahren wegbewerben (meist konzernintern) oder frustriert werden, weil sie das wollen, aber es nicht klappt (ist eher der Standard). Für die Stellen wäre es aber gut, wenn die Leute mindestens 15, 20 Jahre bleiben würden, weil Erfahrung eine große Rolle spielt. Bei der Generation, die jetzt in Rente geht, waren viele ein Berufsleben lang auf diesen Stellen. Es gibt in der Zeit auch drei oder vier Beförderungen, aber dann ist halt irgendwann Schluss.

Ich habe jetzt überlegt bei der nächsten Runde vielleicht nicht den 1,x Absolventen mit Auslandserfahrung, etc. einzustellen (machen wir sonst immer so und geht recht problemlos, da wir ein sehr attraktiver Konzern sind). Stattdessen würde ich vielleicht mal in die zweite Reihe gucken, nach Leuten die wissen was sie tun, aber nicht übermäßig engagiert waren. Das alles in der Hoffnung, dass so jemand dann als Sachbearbeiter glücklich wird und die Stelle lange ausfüllt. Ich kann nur den Rest der Organisation noch nicht überzeugen, die bleiben beim Standard "wir nehmen nur die besten".

Gab es sowas bei euch mal?

Das ist das Problem an den deutschen Konzernen. Es wäre viel smarter weniger Gehalt zu zahlen und irgend einen mittleren FHler einzustellen. Wehrt sich Tarif und BR natürlich...

Also hat man überhezahlte Sachbearbeiter, und weil es so überbezahlt ist kriegt man gute Profile, die dann aber keine Sachbearbeiter bleiben wollen.

Bin bei MBB und sehe das oft auf den Projekten wenn man mit den jüngeren Mitarbeitern beim Kunden connected. Alle fühlen sich zu was höherem berufen und alle waren schon im Ausland etc...

Denke da kannst du bei dir im Konzern wenig ändern.

Ja wer kennt sie nicht, die Person im Berufsleben die meint man solle für langweilige Stellen nur FH Absolventen einstellen.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

So ist es.
Statt dessen sprudeln die Unternehmensgewinne immer mehr und bei dem Mitarbeiter kommt nix mehr an.

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

Ist gar kein Problem. Zahlt einfach Löhne wie früher wo man als Mann eine Familie mit Haus, 2 Autos , Urlaube etc. finanzieren konnte.

Dann bleiben die Leute gerne 30 Jahre auf der Stelle.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Ich finde deine Überlegung smart und sinnig. Wie du schon beschrieben hast: Wieso die besten nehmen und nicht eher die soliden. Deine Kollegen aus den Fachabteilungen haben diesen Kniff aber anscheinend noch nicht verstanden. Auch die Idee Leute per Ausbildung in den Themen auszubilden ist ja auch eine gangbarer Weg. Hast du schon mal mit deinem Chef darüber gesprochen?

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 29.09.2022:

Ich kann nur den Rest der Organisation noch nicht überzeugen, die bleiben beim Standard "wir nehmen nur die besten".

Das sind ja dann eben nicht die besten für den Job.
Generell reicht für 90% der Jobs Mittelmaß absolut aus, da braucht man sich keine Illusionen machen.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

TE nochmal: Ich glaube es liegt nicht an schlechter Kommunikation, wir sind da ziemlich offen bei den Gesprächen (obwohl es stimmt das HR natürlich die Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in der Ausschreibung betont). Und ich glaube auch die Wertschätzung ist in Ordnung, es ist bewusst, dass das wichtige Stellen sind und das kriegen die Leute auch mit. Und man kann auch recht selbstbestimmt arbeiten. Und wie gesagt, man wird auch mehrmals außerhalb der normalen Erhöhungen befördert und kann mit Geduld (15 Jahre wird es schon dauern) über 100 k verdienen.

Ich hab auch eher das Gefühl wie es oben jemand beschreiben hat, dass halt heute gefühlt mindestens die oberen 20 % eines Jahrgangs im Ausland waren und Praktika gemacht haben und jetzt glauben der nächste CEO zu werden.
Das Ganze soll auch keine Abwertung von FH-Abschlüssen sein. Aber da suchen wir halt, wie auch schon vor 20 Jahren. Damals war die Firma aber noch viel hierarchischer aufgestellt und der Abschluss war noch wichtiger als heute. Sprich damals war klar, dass man mit einem FH-Studium nicht von diesen Stellen herunter kommt und man für höheres zwingend ein Unidiplom brauchte. Heute gibt es auch einige Kollegen die von der FH kommen und Karriere machen. Aber eben einzelne und nicht alle. Es kann halt nicht jeder CEO werden. Schwierig ist es halt, wenn quasi alle davon ausgehen und dann demotiviert und frustriert werden, wenn es nicht klappt.

Teile der Firma wollen halt für alle Stellen High Potentials einstellen, was ja auch klappt. Ich denke dass es gut wäre auch einen Schwung Leute einzustellen, die mit einem sicheren 9-to-5-Job zufrieden sind, ihn aber auch gut ausführen. Die Frage ist halt wie man solche Leute findet.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Was ist hier denn euer Verständnis eines Sachbearbeiters? An Personen ohne Berufserfahrung werden üblicherweise nur Sachbearbeiterstellen vergeben, Leiter oder Referent/Spezialist für irgendetwas wird man natürlich nicht als frischer Absolvent.
Und die Personen wissen wahrscheinlich sehr wohl von Anfang an, dass sie irgendwann Karriere machen wollen, wenn euer Konzern wirklich attraktiv ist sagen die Leute eben alles, um irgendwie reinzukommen

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

Wir sind gerade als Konzern in einer ähnlichem Situation.
Viele vergleichsweise einfache Stellen kriegen wir kaum noch besetzt. Das sind so Sachen wie Lohnbuchhaltung, IT 1st Level Support, einfache Verwaltungsstellen oder auch Sachbearbeiter.

Wenn man ehrlich ist, alles Jobs die wir früher selber ausgebildet hätten aber wo HR inzwischen auch Hochschulabsolventen haben will.

IT 1st-Level habe ich als Informatik-Werkstudent im ersten Semester gemacht und war im ersten Semester schon unterfordert. Dafür ein abgeschlossenes IT-Studium vorauszusetzen, empfinde ich schon fast als Beleidigungen. Auch braucht man sich nicht wundern, dass ein Akademiker nicht unbedingt Lust hat den halben Tag unter Tischen zu krabbeln, um Arbeitsplätze aufzubauen, Telefone anzuschließen und die Outlook-Probleme von Daniela und Markus aus der Lohnbuchhaltung zu lösen.

Man muss sich keine Illusion machen, dass diese Stellen abgesehen von Erfahrungsstufe keine Karriere versprechen.
Aber natürlich ist man auch da nicht ehrlich in der Stellenausschreibung.
Eigentlich müsste man das mit „langweiliger aber sicherer Job mit guter WLB“ bewerben. Stattdessen schreibt HR dann rein „dynamisches Umfeld, Weiterentwicklungschancen etc.“.
Und man muss auch ehrlich sein, dass jemand mit ein bisschen Ambition nicht lange auf diesen Stellen bleiben will. Und so ist es auch.

Mein Gefühl ist, HR hat bei uns die Lage am Arbeitsmarkt noch nicht verstanden.
Man ist gedanklich noch vor 20 Jahren als es eine Schwemme von motivierten Akademikern gab und man für jeden „Scheißjob“ dutzende von Kandidaten hatte.

Was ist die Lösung? Keine Ahnung.
Vielleicht lernen durch Schmerzen, wenn Stellen einfach leer bleiben oder man alle 2 Jahre jemand neues einarbeiten muss.
Oder auch mal drüber nachdenken, mit den Leuten langfristige Vereinbarungen zu schließen. Klar wird keiner mehr „Sachbearbeiter“, wenn sie Angst haben, dass ihr Job in den nächsten Jahren automatisiert wird.

Wenn man das so verpacken würde: „Hey der Job ist langweilig und stupide aber wir bieten dir ein solides Gehalt bei 35h pro Woche und garantieren dir diesen Job die nächsten 20 Jahre.“
Dann würde man bestimmt jemanden finden. Vielleicht nicht den 1,X Überflieger, aber den braucht man für solche Jobs ohnehin nicht.

Du hast die Lösung schon genannt. Statt nach Akademiker zu suchen einfach auf gelernte Fachkräfte setzen.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Lol, 15-20 Jahre auf der gleichen Stelle? Seid ihr ein Konzern für Bestattungsbedarf?

Schon innerhalb von 10 Jahren ändern sich ganze Branchen, Geschäftsmodelle und Technologien. Wer da als Führungskraft Leute für 20 Jahre auf der gleichen Stelle verplant, hat wohl seinen Job verfehlt. Die Mitarbeiter wollen und müssen heute regelmäßig wechseln, allein schon um "Veränderungsbereitschaft" zu zeigen. Das verlangt HR genauso wie die meisten Leute mit Personalverantwortung.

Der interne Wechsel war dabei schon immer ein gangbarer Weg im Konzern, um sich zu verbessern oder neue Aufgaben übernehmen zu können. Der Marktwert steigt nun mal mit der Berufserfahrung und in der eigenen Abteilung sind die Entwicklungschancen meist schlecht. Auch das Gehalt stagniert.

In den nächsten Jahren wird sich die Wechselbereitschaft weiter erhöhen, da viele lukrative Boomerstellen frei werden. Wir haben jetzt schon quasi einen Arbeitnehmermarkt.

Den Entscheidern kann ich nur folgenden Tipp geben:
Ihr müsst wohl verstärkt Absolventen einstellen oder gezielt im Ausland Leute anwerben. Diese Mitarbeiter werden nach 2-3 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit wechseln. Das ist aber nun mal die neue Realität. Stellt euch darauf ein.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Spannend wie viele sich getriggert fühlen durch den Beitrag. Ich frage mich, warum das überhaupt diskutiert wird. Die normale Arbeitswelt für die meisten Deutschen sieht und sah genau so aus. Schule, Ausbildung (heute auch Studium) und dann 40 Jahre lang die gleiche Stelle, Haus/Kind, Deckel zu. Vor allem im von der Politik gelobten Mittelstand ist das doch die Norm. Langweiliger, repetitiver Bullshit Job im 200 Mann Unternehmen, indem du nur durch Seilschaften vorwärts kommst.

Heutzutage wollen die Leute halt mehr vom Leben und die Erwartungshaltung den Job bzw. den Beruf ist immens gestiegen. Man will Karriere machen, am besten CEO oder Unternehmer werden, denn das Potential hat man ja. Sonst hätte man ja nicht studiert...

Nicht zu vergessen die Arbeiterkinder, die nun studieren und glauben, dass ein Studium den gleichen Wert hat wie damals. Immerhin haben einem das die Facharbeiter Eltern ja immer erzählt. Das habt ihr in der HR offenbar noch nicht mitbekommen.

Mein Rat einfach mal ehrlich sein und sagen, dass der Job für gemütliche Leute ist ohne Ambitionen. Nicht immer den Himmel auf Erden versprechen. Dann klappt das schon.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

Lol, 15-20 Jahre auf der gleichen Stelle? Seid ihr ein Konzern für Bestattungsbedarf?

Schon innerhalb von 10 Jahren ändern sich ganze Branchen, Geschäftsmodelle und Technologien. Wer da als Führungskraft Leute für 20 Jahre auf der gleichen Stelle verplant, hat wohl seinen Job verfehlt. Die Mitarbeiter wollen und müssen heute regelmäßig wechseln, allein schon um "Veränderungsbereitschaft" zu zeigen. Das verlangt HR genauso wie die meisten Leute mit Personalverantwortung.

Der interne Wechsel war dabei schon immer ein gangbarer Weg im Konzern, um sich zu verbessern oder neue Aufgaben übernehmen zu können. Der Marktwert steigt nun mal mit der Berufserfahrung und in der eigenen Abteilung sind die Entwicklungschancen meist schlecht. Auch das Gehalt stagniert.

In den nächsten Jahren wird sich die Wechselbereitschaft weiter erhöhen, da viele lukrative Boomerstellen frei werden. Wir haben jetzt schon quasi einen Arbeitnehmermarkt.

Den Entscheidern kann ich nur folgenden Tipp geben:
Ihr müsst wohl verstärkt Absolventen einstellen oder gezielt im Ausland Leute anwerben. Diese Mitarbeiter werden nach 2-3 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit wechseln. Das ist aber nun mal die neue Realität. Stellt euch darauf ein.

Genau das ist aber das Problem. Die Leute wollen nach ein paar Jahren wechseln, erwarten aber auch, nach dem Wechsel besser da zu stehen als vorher. Das funktioniert aber in einem pyramidalen System nicht für alle. Problematisch wird es, wenn es viel mehr Leute wollen als können und diese dann frustriert und enttäuscht sind. Und dem scheint der TE entgegenwirken zu wollen.

Und dafür muss man nicht in speziellen Branchen arbeiten. In fast jeder Branche und Firma gibt es Bereiche in denen es vorteilhaft ist, wenn man sehr erfahrene Fachspezialisten auf im weitesten Sinne Sachbearbeiterstellen sitzen hat. Gerade wenn es um komplexere Themen geht. Das heißt ja nicht, dass die Person 15 Jahre exakt das gleiche macht, aber dass sie auf der gleichen Stelle einen Themenblock verantwortet.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

von der anderen seite aus betrachtet. ich bin junger naturwissenschafler und habe einen sehr guten abschluss, sehr viel geopfert für meine ausbildung und bin der festen überzeugung dass meine arbeitsleistung unternehmen hilft. wenn mich eine firma in so eine position 'locken' würde, würde ich selbstverständlich sofort nur noch dienst nach vorschrift machen und versuchen so schnell es geht abzuhauen.

wir leben in einer sehr kompetetiven gesellschaft. es gibt weit mehr absolventen und junge arbeitnehmer als gut bezahlte tätigkeiten und jeder muss schauen wie er für sich das beste herausholt. ich sehe damit das problem hier überhaupt nicht auf arbeitnehmerseite. die leute verhalten sich absolut systemkonform. beim besseren angebot wird gewechselt, so einfach ist das. wenn die firmen damit nicht klar kommen, müssen sie entweder in ihren auswahlprozess investieren, bessere förderprogramme anbieten, oder oder. wenn die tätigkeit zu stumpf ist, kann man auch über wegrationalisierung nachdenken und den kram 'einfach' automatisieren - dann stellt ihr eben sehr gute informatiker ein. Das ist eben der lauf der dinge. als die pferdekutsche durch bus und bahn ersetzt wurde, hat man eben auch keine kutscher mehr bekommen.
schlussendlich gilt aber, dass ich mir den gleichen egoismus den arbeitgeber an den tag legen auch als als arbeitnehmer erlauben.

zudem sollte der staat vielleicht etwas mehr aufpassen, dass das niveau der bildung nicht völlig in den Keller geht. im prinzip ist es ja gut, dass jeder, der es möchte an jeder fachhochschule das maximum an bildung für sich herausholen kann. allerdings leidet darunter massiv der qualitätsanspruch. es ist mmn nicht hilfreich, wenn inzwischen jeder mit einem 3,x abi und ohne großen aufwand an irgendeiner fachhochschule einen 1,x M.Sc in irgendeiner ingenieurwissenschaft bekommt, während gleichzeitig leute am KIT und an der RWTH für eine 2,0 schwitzen. wie sollen die unternehmen da spreu vom weizen trennen?!

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

Ich finde deine Überlegung smart und sinnig. Wie du schon beschrieben hast: Wieso die besten nehmen und nicht eher die soliden. Deine Kollegen aus den Fachabteilungen haben diesen Kniff aber anscheinend noch nicht verstanden. Auch die Idee Leute per Ausbildung in den Themen auszubilden ist ja auch eine gangbarer Weg. Hast du schon mal mit deinem Chef darüber gesprochen?

Ich bin aus der Fachabteilung. Das Problem ist HR davon zu überzeugen. Und mein Abteilungsleiter ist auch eher zurückhaltend. Das Standardargument ist immer "und was machen wir, wenn wir denjenigen doch mal für eine andere Stelle brauchen? Dann haben wir da wen mittelmäßiges sitzen".

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

Was ist hier denn euer Verständnis eines Sachbearbeiters? An Personen ohne Berufserfahrung werden üblicherweise nur Sachbearbeiterstellen vergeben, Leiter oder Referent/Spezialist für irgendetwas wird man natürlich nicht als frischer Absolvent.
Und die Personen wissen wahrscheinlich sehr wohl von Anfang an, dass sie irgendwann Karriere machen wollen, wenn euer Konzern wirklich attraktiv ist sagen die Leute eben alles, um irgendwie reinzukommen

Ich meine damit Stellen ohne Personal- oder Projektverantwortung, bei denen es letztendlich darum geht anfallende Dinge abzuarbeiten. Im konkreten Fall geht es eher um Stellen für WIngs oder sogar Ingenieure, aber in benachbarten Abteilungen auch für BWLer. Teilweise sind es auch Stellen auf die früher Industriekaufleute oder ähnliche Ausbildungsberufe eingestellt wurden. Da findet man aber keine geeignet mehr, weil meinem Gefühl nach die guten Industriekaufleute von früher die mittelmäßigen Bachelor von heute sind.
Bei meinen Stellen waren es schon sehr lange fast nur FH-Absolventen.

Und es geht oft um viel Komplexität (viele Themen die rechtlich sehr kompliziert sind wegen Im- und Export regulierter Güter, oder technisch Komplexe Produktionsstandorte die betreut werden. Erfahrungsgemäß brauchen die Leute 3 - 5 Jahre, bis sie wirklich gut eingearbeitet sind. Es bringt im Arbeitsalltag einfach viel, wenn jemand sagen kann "den Fall hatte ich vor 4 Jahren mal, das geht so und so" und nicht "gebt mir ein paar Stunde um zu recherchieren, und dann kann ich vielleicht die Sachlage erklären".

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Das Problem bei der Rekrutierung, insbesondere in Konzernen ist, dass man immer den bestqualifizierten Kandidaten nehmen muss, auch wenn dieser danach raach ein Boreout hat. Dies führt dazu, dass bei gefragten Arbeitgebern sich viele Leute langweilen und herausfordernde Jobs für alle gibt's generell auch nicht. So wie es auch nicht für jeden eine Führungsposition gibt. Die 90% muss sich dann einfach mit einem langweiligen BWL-Job bis zur Rente zufrieden geben. Wenn dann noch immer neue Reorganisationen/Layoffs dazu kommen ist m.E. eine Karriere nur schwer planbar.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

Spannend wie viele sich getriggert fühlen durch den Beitrag. Ich frage mich, warum das überhaupt diskutiert wird. Die normale Arbeitswelt für die meisten Deutschen sieht und sah genau so aus. Schule, Ausbildung (heute auch Studium) und dann 40 Jahre lang die gleiche Stelle, Haus/Kind, Deckel zu. Vor allem im von der Politik gelobten Mittelstand ist das doch die Norm. Langweiliger, repetitiver Bullshit Job im 200 Mann Unternehmen, indem du nur durch Seilschaften vorwärts kommst.

Heutzutage wollen die Leute halt mehr vom Leben und die Erwartungshaltung den Job bzw. den Beruf ist immens gestiegen. Man will Karriere machen, am besten CEO oder Unternehmer werden, denn das Potential hat man ja. Sonst hätte man ja nicht studiert...

Nicht zu vergessen die Arbeiterkinder, die nun studieren und glauben, dass ein Studium den gleichen Wert hat wie damals. Immerhin haben einem das die Facharbeiter Eltern ja immer erzählt. Das habt ihr in der HR offenbar noch nicht mitbekommen.

Mein Rat einfach mal ehrlich sein und sagen, dass der Job für gemütliche Leute ist ohne Ambitionen. Nicht immer den Himmel auf Erden versprechen. Dann klappt das schon.

Sehe das ganz genauso. Einfach ehrlich sein was für Leute man für die Stelle haben möchte. Es gibt sicherlich die Leute, die nicht unbedingt die ganz große Karriere anstreben und keine Probleme haben es bei einem soliden Gehalt ruhiger anzugehen und damit auch länger bei der Stelle verbleiben. Ich denke das solche Leute sich allerdings von hochtrabend klingenden Stellenbeschreibungen jedoch schnell abgeschreckt fühlen und diese Stellenanzeigen entsprechend direkt aussortieren, weil sie der Ansicht sind das man nicht gut genug für den potenziellen Arbeitgeber ist.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

So ist es.
Statt dessen sprudeln die Unternehmensgewinne immer mehr und bei dem Mitarbeiter kommt nix mehr an.

Ist gar kein Problem. Zahlt einfach Löhne wie früher wo man als Mann eine Familie mit Haus, 2 Autos , Urlaube etc. finanzieren konnte.

Dann bleiben die Leute gerne 30 Jahre auf der Stelle.

Der TE hat geschrieben, dass für die Sachbearbeiter (!) Stelle die 100k geknackt werden können. Wahrscheinlich bei 35h und ohne besonderen Druck.
Du Du schreibst „bei dem Mitarbeiter kommt nix mehr an“.
In welcher Blase lebst Du?

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Ich habe die ersten Jahre meiner Karriere in einem ähnlichen Unternehmen verbracht. MDax, hoch angesehen, aber eben nicht das am besten bezahlende Unternehmen der Branche.

Die Schlussfolgerung aus den ähnlichen Beobachtungen wie des TE war, dass man einen deutlichen Schwerpunkt auf Profile gesetzt hat, die voraussichtlich in der Region bleiben werden. Sei es weil sie dort Familie hatten oder absehbar war, dass sie dort sesshaft werden würden (weil zB der Partner in der gleichen Stadt arbeitet). Die Qualifikation musste gut bis sehr gut sein aber eben nicht überragend. Ich würde behaupten dass es sich für das Unternehmen auszahlt. Nur die neue WFH-Welt scheint ihnen nun etwas Probleme zu bereiten.

Ich bin nun seit knapp fünf Jahren nicht mehr dort, komme nicht aus der Region…

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

TE nochmal: Ich glaube es liegt nicht an schlechter Kommunikation, wir sind da ziemlich offen bei den Gesprächen (obwohl es stimmt das HR natürlich die Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in der Ausschreibung betont). Und ich glaube auch die Wertschätzung ist in Ordnung, es ist bewusst, dass das wichtige Stellen sind und das kriegen die Leute auch mit. Und man kann auch recht selbstbestimmt arbeiten. Und wie gesagt, man wird auch mehrmals außerhalb der normalen Erhöhungen befördert und kann mit Geduld (15 Jahre wird es schon dauern) über 100 k verdienen.

Ich hab auch eher das Gefühl wie es oben jemand beschreiben hat, dass halt heute gefühlt mindestens die oberen 20 % eines Jahrgangs im Ausland waren und Praktika gemacht haben und jetzt glauben der nächste CEO zu werden.
Das Ganze soll auch keine Abwertung von FH-Abschlüssen sein. Aber da suchen wir halt, wie auch schon vor 20 Jahren. Damals war die Firma aber noch viel hierarchischer aufgestellt und der Abschluss war noch wichtiger als heute. Sprich damals war klar, dass man mit einem FH-Studium nicht von diesen Stellen herunter kommt und man für höheres zwingend ein Unidiplom brauchte.

Und was für Stellen bekommen Menschen die "nur" einer Berufsausbildung haben bei euch?

Jedenfalls wird eine so hohe Mitarbeiterbindung nur mit einem sehr guten Gehalt möglich sein. Ein Gehalt bei der die Konkurrenz nicht mithalten kann bzw. bei dem Mitarbeiter bei einem Wechsel finanzielle Einbußen in Kauf nehmen müssten.

Es wird es leider kaum jemanden motivieren, was sie in 15 Jahren für ein Gehalt haben könnten. Ihr müsst von Anfang an die Spendierhosen anhaben.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Ich bin mir nicht sicher, ob Transparenz da so hilft wie manche hier meinen. Ich denke der Effekt, dass viele erstmal alles sagen (und es vielleicht sogar auch meinen) um in einen großen, attraktiven Konzern rein zu kommen, überwiegt da.
Und wir reden nunmal von einer Generation, in der jedem gesagt wurde, er wäre was ganz besonderes und könnte alles erreichen, wenn er nur will.

Eine Lösung habe ich aber leider auch nicht. Vielleicht müssen wir uns damit abfinden, dass viele Leute nach den ersten 10 Jahren im Job und ausbleibendem Aufstieg frustriert sein werden.
Ich habe das selbst bei einem sehr mittelmäßigen Kommilitonen gesehen. Ist durch mehr Glück als Verstand bei einem DAX-Konzern gelandet. Hat aber nie eingesehen, dass es Glück war, sondern ging ab da davon aus, sich das verdient zu haben und ja besonders zu sein weil der Konzern ihn ja haben wollte (trotz seiner Noten) und jetzt Karriere machen zu wollen.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 03.10.2022:

Ich bin mir nicht sicher, ob Transparenz da so hilft wie manche hier meinen. Ich denke der Effekt, dass viele erstmal alles sagen (und es vielleicht sogar auch meinen) um in einen großen, attraktiven Konzern rein zu kommen, überwiegt da.
Und wir reden nunmal von einer Generation, in der jedem gesagt wurde, er wäre was ganz besonderes und könnte alles erreichen, wenn er nur will.

Eine Lösung habe ich aber leider auch nicht. Vielleicht müssen wir uns damit abfinden, dass viele Leute nach den ersten 10 Jahren im Job und ausbleibendem Aufstieg frustriert sein werden.
Ich habe das selbst bei einem sehr mittelmäßigen Kommilitonen gesehen. Ist durch mehr Glück als Verstand bei einem DAX-Konzern gelandet. Hat aber nie eingesehen, dass es Glück war, sondern ging ab da davon aus, sich das verdient zu haben und ja besonders zu sein weil der Konzern ihn ja haben wollte (trotz seiner Noten) und jetzt Karriere machen zu wollen.

sorry aber in welchem konzern genau macht man denn durch leistung karriere. was du schreibst klingt ja fast so als würde man im konzern durch noten und zeugnisse aufsteigen. ich würde fast behaupten, dass oft das gegenteil der fall ist. es ist ein bisschen so wie in der politik - nicht leistung und intellekt entscheidet wer aufsteigt, sondern eher wer am lautesten schreit und die meiste show macht. die fachlich guten mitarbeiter haben doch meist keine lust auf die konzernpolitik und wollen sich eher auf ihre aufgaben konzentrieren statt beim chef zu schleimen und selbstmarketing zu betreiben. mag sicher auch ausnahmen geben.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 03.10.2022:

Ich bin mir nicht sicher, ob Transparenz da so hilft wie manche hier meinen. Ich denke der Effekt, dass viele erstmal alles sagen (und es vielleicht sogar auch meinen) um in einen großen, attraktiven Konzern rein zu kommen, überwiegt da.
Und wir reden nunmal von einer Generation, in der jedem gesagt wurde, er wäre was ganz besonderes und könnte alles erreichen, wenn er nur will.

Eine Lösung habe ich aber leider auch nicht. Vielleicht müssen wir uns damit abfinden, dass viele Leute nach den ersten 10 Jahren im Job und ausbleibendem Aufstieg frustriert sein werden.

Ich glaube gar nicht, dass die jüngere Generation alle Karriere machen will. Mein Eindruck ist eher das Gegenteil.
Allerdings wollen die keine Bullshit Jobs mit antiken Führungsstrukturen. Und Unternehmen die keine Leute bekommen, fallen leider meistens in genau diese Kategorie.

Gerade Jobs ohne besonders hohen Komplexitätsgrad und Aufstiegsambitionen könnte man eigentlich problemlos passend zuschneiden. Aber meistens sind das dann genau die Jobs, wo exakte Arbeitszeiten von 08:15-17:00 gelten, kein Homeoffice, keinerlei eigenen Gestaltungsspielraum und dann noch altbackende wenig wertschätzende Chefs.
Und für solche Jobs wird man auch in Zukunft keine Leute mehr finden. Die Demografie setzt solche Unternehmen (zum Glück) langfristig Matt.

Wir hatten die letzten 50 Jahre einen Arbeitgebermarkt. Und viele Undinge die sich so etabliert haben, müssen wir jetzt erstmal mühsam wieder loswerden.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 04.10.2022:

Ich bin mir nicht sicher, ob Transparenz da so hilft wie manche hier meinen. Ich denke der Effekt, dass viele erstmal alles sagen (und es vielleicht sogar auch meinen) um in einen großen, attraktiven Konzern rein zu kommen, überwiegt da.
Und wir reden nunmal von einer Generation, in der jedem gesagt wurde, er wäre was ganz besonderes und könnte alles erreichen, wenn er nur will.

Eine Lösung habe ich aber leider auch nicht. Vielleicht müssen wir uns damit abfinden, dass viele Leute nach den ersten 10 Jahren im Job und ausbleibendem Aufstieg frustriert sein werden.
Ich habe das selbst bei einem sehr mittelmäßigen Kommilitonen gesehen. Ist durch mehr Glück als Verstand bei einem DAX-Konzern gelandet. Hat aber nie eingesehen, dass es Glück war, sondern ging ab da davon aus, sich das verdient zu haben und ja besonders zu sein weil der Konzern ihn ja haben wollte (trotz seiner Noten) und jetzt Karriere machen zu wollen.

sorry aber in welchem konzern genau macht man denn durch leistung karriere. was du schreibst klingt ja fast so als würde man im konzern durch noten und zeugnisse aufsteigen. ich würde fast behaupten, dass oft das gegenteil der fall ist. es ist ein bisschen so wie in der politik - nicht leistung und intellekt entscheidet wer aufsteigt, sondern eher wer am lautesten schreit und die meiste show macht. die fachlich guten mitarbeiter haben doch meist keine lust auf die konzernpolitik und wollen sich eher auf ihre aufgaben konzentrieren statt beim chef zu schleimen und selbstmarketing zu betreiben. mag sicher auch ausnahmen geben.

Du machst nicht durch Leistung Karriere, aber auch nicht ohne. Politik alleine reicht nicht. Du musst schon zuerst auch mit deiner Arbeit herausstechen, damit es was gibt, mit dem du Politik machen kannst.

antworten
garkeinbock

Gezielt Mittelmaß einstellen

Threadersteller: Ist 100% Homeoffice möglich? Falls, ja gerne PN.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Das Verständnis einer Sachbearbeiter-Position geht hier stark auseinander.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man für eine Tätigkeit mit wenig Komplexität 100k bekommt.

Ich frag mich auch was hier im Forum unter Weiterentwicklungsmöglichkeiten verstanden wird. Ich bin als Softwareentwickler tätig und bekomme in meinem Gehaltsband zwischen 60-90k je nach Erfahrungsstufe. Ich kann mich jedenfalls nicht über mangelnde Komplexität oder mangelnde Weiterentwicklungsmöglichkeiten nicht beschweren. Trotzdem bin ich im Organigramm ganz weit unten und brauch nicht mit Gehaltserhöhungen jenseits der Erfahrungsstufe rechnen.

antworten
Voice of Reason

Gezielt Mittelmaß einstellen

Gibt kaum eine bessere virtuelle Visitenkarte für ein Bewerbung, als sich als User "garkeinbock" in dem Thread "Gezielt Mittelmaß einstellen" zu melden!

Kudos!

garkeinbock schrieb am 04.10.2022:

Threadersteller: Ist 100% Homeoffice möglich? Falls, ja gerne PN.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Ich habe bei mir in "meiner" Abteilung zwei größere Teams:

Team 1 ist eine reine Anlerntätigkeit, da kann ich quasi ungelernte Hilfsarbeiter einstellen.
Team 2 ist eine IT-lastige Rechnertätigkeit, da benötige ich Fachpersonal.

Ich rekrutiere die Nachfolger von Team 2 exklusiv aus Team 1 (da die dann schon Grundkenntnisse bei uns haben und quasi "ansatzlos" einsetzbar sind).
Damit der Konkurrenzkampf in Team 1 um die wenigen frei werdenden Plätze nicht zu groß wird, stelle ich mindestens die Hälfte des Teams 1 aus einem eigentlich zu gering qualifizierten Bewerberpool zusammen: Das verringert die Wartezeit der Highpotentials, die ich perspektivisch von Team 1 in Team 2 entwickeln möchte und die gering Qualifizierten bleiben glücklich und zufrieden in Team 1, ohne sich weg zu bewerben...

Kurze Antwort: Ja, ich tue das.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Sag mir die Firma und ich komme sofort

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

:-)))

Voice of Reason schrieb am 05.10.2022:

Gibt kaum eine bessere virtuelle Visitenkarte für ein Bewerbung, als sich als User "garkeinbock" in dem Thread "Gezielt Mittelmaß einstellen" zu melden!

Kudos!

garkeinbock schrieb am 04.10.2022:

Threadersteller: Ist 100% Homeoffice möglich? Falls, ja gerne PN.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 04.10.2022:

Das Verständnis einer Sachbearbeiter-Position geht hier stark auseinander.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man für eine Tätigkeit mit wenig Komplexität 100k bekommt.

Ich frag mich auch was hier im Forum unter Weiterentwicklungsmöglichkeiten verstanden wird. Ich bin als Softwareentwickler tätig und bekomme in meinem Gehaltsband zwischen 60-90k je nach Erfahrungsstufe. Ich kann mich jedenfalls nicht über mangelnde Komplexität oder mangelnde Weiterentwicklungsmöglichkeiten nicht beschweren. Trotzdem bin ich im Organigramm ganz weit unten und brauch nicht mit Gehaltserhöhungen jenseits der Erfahrungsstufe rechnen.

Ja 90k ist ja auch für komplexe Software Entwicklung deutlich zu wenig und sollte nicht ganz unten im Organigramm stehen.

antworten
garkeinbock

Gezielt Mittelmaß einstellen

Voice of Reason schrieb am 05.10.2022:

Gibt kaum eine bessere virtuelle Visitenkarte für ein Bewerbung, als sich als User "garkeinbock" in dem Thread "Gezielt Mittelmaß einstellen" zu melden!

Kudos!

garkeinbock schrieb am 04.10.2022:

Threadersteller: Ist 100% Homeoffice möglich? Falls, ja gerne PN.

Mein volle name ist eigentlich GarKeinBockaufGehobeneKarriere.

Und auch gat kein Bock auf Ausland, zumindest beruflich;-)

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 04.10.2022:

Ich bin mir nicht sicher, ob Transparenz da so hilft wie manche hier meinen. Ich denke der Effekt, dass viele erstmal alles sagen (und es vielleicht sogar auch meinen) um in einen großen, attraktiven Konzern rein zu kommen, überwiegt da.
Und wir reden nunmal von einer Generation, in der jedem gesagt wurde, er wäre was ganz besonderes und könnte alles erreichen, wenn er nur will.

Eine Lösung habe ich aber leider auch nicht. Vielleicht müssen wir uns damit abfinden, dass viele Leute nach den ersten 10 Jahren im Job und ausbleibendem Aufstieg frustriert sein werden.

Ich glaube gar nicht, dass die jüngere Generation alle Karriere machen will. Mein Eindruck ist eher das Gegenteil.
Allerdings wollen die keine Bullshit Jobs mit antiken Führungsstrukturen. Und Unternehmen die keine Leute bekommen, fallen leider meistens in genau diese Kategorie.

Gerade Jobs ohne besonders hohen Komplexitätsgrad und Aufstiegsambitionen könnte man eigentlich problemlos passend zuschneiden. Aber meistens sind das dann genau die Jobs, wo exakte Arbeitszeiten von 08:15-17:00 gelten, kein Homeoffice, keinerlei eigenen Gestaltungsspielraum und dann noch altbackende wenig wertschätzende Chefs.
Und für solche Jobs wird man auch in Zukunft keine Leute mehr finden. Die Demografie setzt solche Unternehmen (zum Glück) langfristig Matt.

Wir hatten die letzten 50 Jahre einen Arbeitgebermarkt. Und viele Undinge die sich so etabliert haben, müssen wir jetzt erstmal mühsam wieder loswerden.

Und was hilft dir die Demografie, wenn parallel die Arbeitsplätze durch die Digitalisierung wegfallen? Die Wirkung ist doch viel stärker. Außerdem denke ich, dass du massiv falsch denkst. Es gibt heute weitaus mehr Wiwiler als früher, weil Wiwi das Studium Nr. 1 ist. Wenn es wo sicher niemals einen Arbeitnehmermarkt geben wird, dann in Wiwi. Aber klar, als junger Mensch redet man sich das genauso ein, wie ein Pfleger, der glaubt, wegen des Pflegemangels nun in einer ganz tollen Ausgangsposition zu sein. Und wie siehts wirklich aus? Und der Pflegemangel ist echt. Der Wiwi-Mangel nicht.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Mein Chef hat in unserem Team (Konernzentrale, IGM Konzern, Controlling) auch einen FH-Bachelor-Absolventen eingestellt. Die restlichen Teammitlgieder sind Berufserfahrene Uni-Master-Absolventen mit ca. 4-6 Berufserfahrung. Ich selber habe ca. 10 Jahre Berufserfahrung und habe an einer der hier oft genannten Target Unis studiert.
Die Motivation meines Chefs war es "einen jungen Kollegen zu finden, der bereitwillig Wasserträger Aufgaben erfüllt, ohne schnell unzufrieden zu sein", da die restlichen Teammitglieder durch ihre Qualifikation und Erfahrung alle ein eigenes Expertengebiet verlangen würden und wir uns sonst nur alle auf den Füßen stehen würden.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Ziehmlich sicher FH Getrolle vom OP...

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Durch Groß- und Kleinschreibung in der Bewerbung.

WiWi Gast schrieb am 02.10.2022:

..... während gleichzeitig leute am KIT und an der RWTH für eine 2,0 schwitzen. wie sollen die unternehmen da spreu vom weizen trennen?!

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 04.10.2022:

Ich bin mir nicht sicher, ob Transparenz da so hilft wie manche hier meinen. Ich denke der Effekt, dass viele erstmal alles sagen (und es vielleicht sogar auch meinen) um in einen großen, attraktiven Konzern rein zu kommen, überwiegt da.
Und wir reden nunmal von einer Generation, in der jedem gesagt wurde, er wäre was ganz besonderes und könnte alles erreichen, wenn er nur will.

Eine Lösung habe ich aber leider auch nicht. Vielleicht müssen wir uns damit abfinden, dass viele Leute nach den ersten 10 Jahren im Job und ausbleibendem Aufstieg frustriert sein werden.

Ich glaube gar nicht, dass die jüngere Generation alle Karriere machen will. Mein Eindruck ist eher das Gegenteil.
Allerdings wollen die keine Bullshit Jobs mit antiken Führungsstrukturen. Und Unternehmen die keine Leute bekommen, fallen leider meistens in genau diese Kategorie.

Gerade Jobs ohne besonders hohen Komplexitätsgrad und Aufstiegsambitionen könnte man eigentlich problemlos passend zuschneiden. Aber meistens sind das dann genau die Jobs, wo exakte Arbeitszeiten von 08:15-17:00 gelten, kein Homeoffice, keinerlei eigenen Gestaltungsspielraum und dann noch altbackende wenig wertschätzende Chefs.
Und für solche Jobs wird man auch in Zukunft keine Leute mehr finden. Die Demografie setzt solche Unternehmen (zum Glück) langfristig Matt.

Wir hatten die letzten 50 Jahre einen Arbeitgebermarkt. Und viele Undinge die sich so etabliert haben, müssen wir jetzt erstmal mühsam wieder loswerden.

Es gibt aber nunmal auch diese Jobs, und wird sie auch in Zukunft geben. Wir haben zum Beispiel bei uns in der Produktion Produktionsingenieure. Eine klassische Stelle für FH-Absolventen bei uns. So eine Stelle setzt voraus, dass du in der Kernzeit von 8 bis 3 vor Ort bist, denn da finden Lagebesprechungen, Rundgänge, Vor-Ort-Arbeiten, etc. statt. Und für vieles muss man vor Ort sein, um sich Dinge angucken zu können oder ansprechbar zu sein.

Solche stellen brauchen ein gewisses Bildungsniveau als Voraussetzung, aber viel Flexibilität kann man nicht erwarten. Gibt es für einen Anlagenteil mehr als einen, sind in Absprache ein oder zwei Tage Homeoffice drin, aber da hört es dann auch auf.

Das ist jetzt vielleicht ein Thema, das bei kaufmännischen Jobs weniger Relevant ist, aber im Ingenieurwesen wird man es immer haben.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Vielleicht lässt Sachbearbeiter wirklich falsche Assoziationen für die Stellen die ich meinte zu. In unserem firmeninternen Sprachgebrauch ist ein Sachbearbeiter jemand, der Dinge (Sachen) bearbeitet. Also keine Führungsrolle hat und auch keine Budget- oder Ergebnisverantwortung, etc. Das können schon komplexe und anspruchsvolle Tätigkeiten sein, für die man Experten braucht. So ist es bei den Stellen, um die es mir geht, auch, sonst wären die genannten Gehälter auch nicht machbar.

Von den Arbeitsbedingungen finde ich sie im Mittelmaß, Homeoffice ist möglich, aber maximal 40 %. Und es gibt eine Kernarbeitszeit, die auch nötig ist. Es gibt viel Tagesgeschäft, wo schnell Entscheidungen getroffen werden müssen, was nur geht wenn alle Beteiligten zur gleichen Zeit da und erreichbar sind.

Und zur Frage was man bei uns mit einer Ausbildung machen kann: Auf die meisten Stellen die nach FH suchen, kann man sich auch mit Ausbildung und Berufserfahrung bewerben (wird auch so ausgeschrieben). Das passiert aber kaum noch. Und im kaufmännischen Bereich bilden wir nicht mehr selber aus, da haben wir nur noch duale Studenten.
Das trägt meiner Meinung nach übrigens auch zu der Situation bei. Da firmenseitig Stellen die früher mit Industriekaufleuten, etc. besetzt wurden jetzt mit dual studierten besetzt werden. Die da dauerhaft natürlich wenig Bock drauf haben, weil sie ja schließlich studiert haben und doch jetzt zu höherem berufen sind als die mit Berufsausbildung...

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 05.10.2022:

Ich habe bei mir in "meiner" Abteilung zwei größere Teams:

Team 1 ist eine reine Anlerntätigkeit, da kann ich quasi ungelernte Hilfsarbeiter einstellen.
Team 2 ist eine IT-lastige Rechnertätigkeit, da benötige ich Fachpersonal.

Ich rekrutiere die Nachfolger von Team 2 exklusiv aus Team 1 (da die dann schon Grundkenntnisse bei uns haben und quasi "ansatzlos" einsetzbar sind).
Damit der Konkurrenzkampf in Team 1 um die wenigen frei werdenden Plätze nicht zu groß wird, stelle ich mindestens die Hälfte des Teams 1 aus einem eigentlich zu gering qualifizierten Bewerberpool zusammen: Das verringert die Wartezeit der Highpotentials, die ich perspektivisch von Team 1 in Team 2 entwickeln möchte und die gering Qualifizierten bleiben glücklich und zufrieden in Team 1, ohne sich weg zu bewerben...

Kurze Antwort: Ja, ich tue das.

Das ist interessant. Woran machst du denn fest, wen du dauerhaft für Team 1 einstellst? Und bist du dann mit der Leistung trotzdem zufrieden?

Klappt es mit den eigentlich zu gering qualifizierten nur, wenn sich kein potentieller Kandidat für Team 2 bewirbt, oder kannst du so jemanden auch einstellen, wenn es auf dem Papier bessere bewerber gab?

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Musste auch lachen!

Voice of Reason schrieb am 05.10.2022:

Gibt kaum eine bessere virtuelle Visitenkarte für ein Bewerbung, als sich als User "garkeinbock" in dem Thread "Gezielt Mittelmaß einstellen" zu melden!

Kudos!

garkeinbock schrieb am 04.10.2022:

Threadersteller: Ist 100% Homeoffice möglich? Falls, ja gerne PN.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Voice of Reason schrieb am 05.10.2022:

Gibt kaum eine bessere virtuelle Visitenkarte für ein Bewerbung, als sich als User "garkeinbock" in dem Thread "Gezielt Mittelmaß einstellen" zu melden!

Kudos!

Musste laut loslachen. Kollegen schauen komisch. Danke.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 06.10.2022:

Das Verständnis einer Sachbearbeiter-Position geht hier stark auseinander.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man für eine Tätigkeit mit wenig Komplexität 100k bekommt.

Ich frag mich auch was hier im Forum unter Weiterentwicklungsmöglichkeiten verstanden wird. Ich bin als Softwareentwickler tätig und bekomme in meinem Gehaltsband zwischen 60-90k je nach Erfahrungsstufe. Ich kann mich jedenfalls nicht über mangelnde Komplexität oder mangelnde Weiterentwicklungsmöglichkeiten nicht beschweren. Trotzdem bin ich im Organigramm ganz weit unten und brauch nicht mit Gehaltserhöhungen jenseits der Erfahrungsstufe rechnen.

Ja 90k ist ja auch für komplexe Software Entwicklung deutlich zu wenig und sollte nicht ganz unten im Organigramm stehen.

Die Gehälter in der IT sind nicht ansatzweise so gut wie immer erzählt wird.
Es gibt da draußen Millionen Technologie-Spezialisten für Java, C++, Oracle, Linux, Cloud und alles mögliche. Einen wirklichen Hebel hast du, wenn du neben Technologie-Wissen auch die Prozesse und Systeme im Unternehmen fachlich verstehst auf einem Niveau, wo dich andere Kollegen nicht mehr vertreten können.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Der Mythos des Goldesels IT hält sich in der Tat sehr hartnäckig.

Ich bin seit 15+ Jahren in der IT unterwegs, kenne hunderte ITler in halb NRW und nicht einen einzigen, der auch nur annähernd 100k als Fachkraft (ohne Führungsverantwortung) verdient. Da ist bei Max. 70-80k Schluss. Und in KMU häufig sogar schon bei 60-70k.

Ich wiederhole es immer wieder gerne: für einen Ausbildungsberuf (Fachinformatiker) ist das ein super Verdienst, mit guter WLB. Für einen akademischen Beruf (ggf. sogar noch mit Master) ist das bestenfalls Mittelmaß.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Hier ist einer. 5 Jahre BE, 110k allin. Entspannte 40h. Man muss halt kein Java Entwickler sein, sondern die Zukunftsthemen besetzen. 🙂

WiWi Gast schrieb am 07.10.2022:

Der Mythos des Goldesels IT hält sich in der Tat sehr hartnäckig.

Ich bin seit 15+ Jahren in der IT unterwegs, kenne hunderte ITler in halb NRW und nicht einen einzigen, der auch nur annähernd 100k als Fachkraft (ohne Führungsverantwortung) verdient. Da ist bei Max. 70-80k Schluss. Und in KMU häufig sogar schon bei 60-70k.

Ich wiederhole es immer wieder gerne: für einen Ausbildungsberuf (Fachinformatiker) ist das ein super Verdienst, mit guter WLB. Für einen akademischen Beruf (ggf. sogar noch mit Master) ist das bestenfalls Mittelmaß.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 07.10.2022:

Der Mythos des Goldesels IT hält sich in der Tat sehr hartnäckig.

Ich bin seit 15+ Jahren in der IT unterwegs, kenne hunderte ITler in halb NRW und nicht einen einzigen, der auch nur annähernd 100k als Fachkraft (ohne Führungsverantwortung) verdient. Da ist bei Max. 70-80k Schluss. Und in KMU häufig sogar schon bei 60-70k.

Ich wiederhole es immer wieder gerne: für einen Ausbildungsberuf (Fachinformatiker) ist das ein super Verdienst, mit guter WLB. Für einen akademischen Beruf (ggf. sogar noch mit Master) ist das bestenfalls Mittelmaß.

In welchen Bereichen verdient man denn mehr (von Top IB/UB, Arzt und Anwalt in Topkanzlei mal abgesehen).

Gibt doch sonst kaum Menschen die über 100k verdienen und nicht Führungskraft sind

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 07.10.2022:

Der Mythos des Goldesels IT hält sich in der Tat sehr hartnäckig.

Ich bin seit 15+ Jahren in der IT unterwegs, kenne hunderte ITler in halb NRW und nicht einen einzigen, der auch nur annähernd 100k als Fachkraft (ohne Führungsverantwortung) verdient. Da ist bei Max. 70-80k Schluss. Und in KMU häufig sogar schon bei 60-70k.

Ich wiederhole es immer wieder gerne: für einen Ausbildungsberuf (Fachinformatiker) ist das ein super Verdienst, mit guter WLB. Für einen akademischen Beruf (ggf. sogar noch mit Master) ist das bestenfalls Mittelmaß.

IT in Deutschland ist halt Mittelmaß. Und die meisten ITler in Deutschland sind deswegen auch nur mittelmäßig (akademischer Abschluss hin oder her).
Und dann gibt es auch nur mittelmäßige Gehälter.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 07.10.2022:

Der Mythos des Goldesels IT hält sich in der Tat sehr hartnäckig.

Ich bin seit 15+ Jahren in der IT unterwegs, kenne hunderte ITler in halb NRW und nicht einen einzigen, der auch nur annähernd 100k als Fachkraft (ohne Führungsverantwortung) verdient. Da ist bei Max. 70-80k Schluss. Und in KMU häufig sogar schon bei 60-70k.

Ich wiederhole es immer wieder gerne: für einen Ausbildungsberuf (Fachinformatiker) ist das ein super Verdienst, mit guter WLB. Für einen akademischen Beruf (ggf. sogar noch mit Master) ist das bestenfalls Mittelmaß.

Ein guter Anfang wäre es mal, zwischen "IT" (also Hardware-Bereitstellung und -Wartung) und Forschung/Entwicklung zu unterscheiden. Letzteres ist eher das eigentlich zu bevorzugende Berufsfeld für Akademiker, und die verdienen meiner Erfahrung auch sehr gut. Aber da steht es nun wohl wieder "Aussage gegen Aussage".

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Ein guter Anfang wäre es mal, zwischen "IT" (also Hardware-Bereitstellung und -Wartung) und Forschung/Entwicklung zu unterscheiden. Letzteres ist eher das eigentlich zu bevorzugende Berufsfeld für Akademiker, und die verdienen meiner Erfahrung auch sehr gut. Aber da steht es nun wohl wieder "Aussage gegen Aussage".

kann ich nicht bestätigen. meiner erfahrung (bin selbst mathematiker) gibt es um die gut bezahlten research-stellen in deutschen unternehmen eine sehr große konkurrenz. ergibt auch irgendwie sinn, denn dort wendet man wenigstens halbwegs das wissen an, das man im studium gelernt hat und weswegen man mal studiert hat. gleichzeitig gibt es ein großes angebot an tlws. promovierten mintlern von denen viele so einen job bekommen wollen. dumm nur, dass man forschung leicht outsourcen kann und nicht ersichtlich ist, warum man nun dem deutschen mintler 70k pro jahr zahlen soll, wenn der rumänische mintler die arbeit genauso gut für 30k macht. dementsprechend gibt es eine große anzahl an motivierten bewerbern die einem kleinen angebot an spannenden stellen gegenübersteht. ergo sind die arbeitsbedinungen nicht die besten.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 01.10.2022:

TE nochmal: Ich glaube es liegt nicht an schlechter Kommunikation, wir sind da ziemlich offen bei den Gesprächen (obwohl es stimmt das HR natürlich die Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in der Ausschreibung betont). Und ich glaube auch die Wertschätzung ist in Ordnung, es ist bewusst, dass das wichtige Stellen sind und das kriegen die Leute auch mit. Und man kann auch recht selbstbestimmt arbeiten. Und wie gesagt, man wird auch mehrmals außerhalb der normalen Erhöhungen befördert und kann mit Geduld (15 Jahre wird es schon dauern) über 100 k verdienen.

Interessanter Thread. Wir haben ganz genauso gelagerte Probleme, aber es wird besser. Und mMn ist Dein Ansatz der, den wir auch umgesetzt haben. Und ja, auch mit der HR Stellenausschreibung haben wir das Problem, dass da zu viel HR Bullshit Bingo gespielt wird und sich dann wg. des Konzernnamens Leute bewerben von denen man schon vom Lebenslauf her weiß: die gehen auch wieder.

Mittlerweile (in den letzten Jahren) hat es sich aber nicht nur bei mir, sondern im gesamten Bereich durchgesetzt nicht nur weniger "High-Potentials" einzuladen, sondern in Gesprächen auch sehr gezielt und mit etwas Feinsinn abzuklopfen, was da für ein Mensch vor einem sitzt (klingt trivial, ist aber gar nicht so selbstverständlich darauf zu achten und es auch hoch zu gewichten). Ich bin ganz persönlich ja der Meinung, dass man den sagen wir bodenständigen, nicht-karrierefixierten Menschen in einem netten Gespräch schon erkennt. Gerade in jungen Jahren. Ja, derjenige möchte natürlich eine sinnhafte und im Kontext gewertschätzte Arbeit machen (und das kann ich auch bieten), aber es ist einer der diese Arbeit nicht als Sprungbrett zu Führung und ganz generell "mehr" sieht, sondern in der über die Jahre zu erwerbenden Expertise, Routine und Beständigkeit einen Mehrwert sieht.

Dann nämlich, also bei jemandem mit diesem Wertesystem, sind Bewerber und mein Bereich gleich gepolt. Und das ist ne gute Voraussetzung.

Im Umgang mit MA ist dann aber auch wichtig und sollte selbstverständlich sein, dass die Wertschätzung für genau diese Eigenschaften zum Ausdruck gebracht wird und ehrlich gemeint ist. Nach meiner Beobachtung (auch wenn es wegen der Zeiträume noch etwas früh für ein abschließendes Fazit ist) hat sich bei uns da viel zum Positiven verändert.

  • Weniger Ellenbogenmentalität in den Teams. Die Leute helfen sich eher mal.
  • WLB ist für alle entspannter geworden, da der Deal eben ist: Hey Du bist super effizient geworden in dem was du tust, dann geh halt früher. Klar könnte man auch Stellen streichen, aber da bin ich als Chef eben vor Controlling und erklär denen immer wie stressig das alles ist. Wäre es auch, wenn man ständig unerfahrene Neue Leute hätte, die sich erst in x Dokumente und Prozesse einlesen müssten.

Was ich sagen will: Es ist ein Ansatz Mittelmaß einzuladen, aber sicher nur ein erster Schritt. Mittelmaß garantiert eben nicht, dass man das passende Wertesystem vor sich hat. Es macht aber Sinn, um ein breiteres Spektrum vor sich zur Auswahl zu haben und wenn man es dann schafft mit einem menschlich geschulten Blick zu erkennen, wie die Leute ticken - und das ist eben der wichtige Punkt denk ich - dann hat man Chancen über die Zeit mehr Stabilität in den Laden zu bekommen.

Ich höre von vielen die jetzt schon länger dabei sind - und nach meiner Einschätzung einfach auf bessere Stellen wechseln könnten - die sagen: Ach, was soll ich hier weg. Woanders muss ich mich neu einarbeiten, es ist stressiger und ich hab wegen etwas mehr netto weniger Zeit für die Familie. Hier kenn ich mich aus, bin als Experte geschätzt - sogar von anderen Bereichen als "der" Ansprechpartner im Unternehmen für das Spezialthema X - und hab entspannte Kollegen. Spricht nix dagegen hier in Rente zu gehen. Sowas hab ich vor fünf Jahren, als ich auf der Position angefangen hab oder vor 10, 12 Jahren als ich selbst eingestiegen bin selten gehört.

Das sind halt alles keine Aussagen, die wiwi-treff kompatibel sind. Aber es gibt diese Welt und es gibt Menschen in ihr... wirklich! :) Die Aufgabe vom TE ist es, sie zu finden.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

@OP Du hast das Problem erkannt, versuchst es aber mit der falschen Strategie zu lösen. Deine perfekte Zielgruppe sind gute Bewerber mit hoher beruflicher Konstanz. Das wirst Du natürlich unter jungen Arbeitnehmern nicht finden, gerade bei so einer "Schrottposition". Ich würde daher gezielt nach älteren Bewerbern suchen, die die letzten Jahre bis zur Verrentung überbrücken wollen. Im Idealfall hast Du eine Konstanz von 5 - 10 Jahren, das ist mehr als genug.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

Meine Meinung: entweder ihr macht die Stelle(n) attraktiver, z.B. durch interne Entwicklungsmöglichkeiten die es interessant machen irgendwann zurückzuwechseln oder ihr verabschiedet euch von der Idee der "eierlegenden Wollmichsau".

Wenn die Stelle WIRKLICH 15-20 Jahre Erfahrung erfordert, dann macht es sowieso keinen Sinn einen FH/Uni-Absolventen dafür einzustellen.

antworten
WiWi Gast

Gezielt Mittelmaß einstellen

WiWi Gast schrieb am 07.10.2022:

Der Mythos des Goldesels IT hält sich in der Tat sehr hartnäckig.

Ich bin seit 15+ Jahren in der IT unterwegs, kenne hunderte ITler in halb NRW und nicht einen einzigen, der auch nur annähernd 100k als Fachkraft (ohne Führungsverantwortung) verdient. Da ist bei Max. 70-80k Schluss. Und in KMU häufig sogar schon bei 60-70k.

Ich wiederhole es immer wieder gerne: für einen Ausbildungsberuf (Fachinformatiker) ist das ein super Verdienst, mit guter WLB. Für einen akademischen Beruf (ggf. sogar noch mit Master) ist das bestenfalls Mittelmaß.

IT in Deutschland ist halt Mittelmaß. Und die meisten ITler in Deutschland sind deswegen auch nur mittelmäßig (akademischer Abschluss hin oder her).
Und dann gibt es auch nur mittelmäßige Gehälter.

Schwachsinn. In Deutschland findet man Top-ITler, mittelmäßige ITler und Flauten im selben Maße wie in der USA, China oder jedem anderen Land.

Auf einen Dennis Ritchie oder einen Jay Kreps kommen hunderttausende ITler in der USA, die bestenfalls mittelmäßig sind und Mist mit LAMP/MEAN/Django/Spring produzieren, aber trotzdem besser verdienen als ITler hierzulande.

Gerade im akademischen Umfeld bringt Deutschland hervorragende Innovationen hervor und bestens ausgebildete Fachleute.
Dass deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich nicht an der Spitze der IT sind, ist ein kulturelles Problem. Zum einen ist es die Abneigung in Grundlagenforschung zu investieren. Zum anderen sind Innovationen fast immer closed source. Facebook, LinkedIn, Google, tweeter, amazon investieren viel mehr in Grundlagenforschung und stellen sie auch Open source oder wenigsten kostenlos zur Verfügung( z.B Kafka, cassandra, graphql, react, angular, kubernetes…). Das ist auch kein neues Phänomen. AT&T hat es in den 70er Jahren mit Unix vorgemacht.

Diese Unternehmen sind aber überall tätig und holen sich überall die lokalen Überflieger.

antworten

Artikel zu HRM

KOFA.de – Portal zur Personalarbeit in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

KMU-Personalarbeit-Studien  kleine-und-mittlere Unternehmen

Das Portal KOFA.de hilft kleinen und mittleren Unternehmen dabei, ihre Personalarbeit zu verbessern. Ziel des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) ist es, zentraler Ansprechpartner zur Personalarbeit und Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu sein. KOFA bietet Hilfe bei der Auswahl, Planung und Umsetzung von Maßnahmen in der Personalarbeit.

»perso-net.de« Portal zu Personalthemen mittelständischer Unternehmen

perso-net.de - Portal Personalthemen und HRM

Das Online-Portal »perso-net.de« bietet umfassendes Wissen zum Personalmanagement und ist speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten.

Der Kampf um die Besten: Was Personalmanager der Zukunft wissen sollten

Eine aufgehende Sonne am Horizont eines Bahnsteigs symbolisiert die Veränderungen im Human Resource Management (HRM).

Laut dem Statistischen Bundesamt gab es im Jahr 2019 über drei Millionen Firmen in Deutschland – eine Zahl, die seit Jahren kontinuierlich steigt. Die meisten Unternehmen haben sich in Nordrhein-Westfalen angesiedelt, dicht gefolgt von Bayern. Gleichzeitig sinkt die Arbeitslosenquote. Aktuell haben knapp 2,5 Millionen Menschen keinen Job – das sind um 82.000 weniger als im Vorjahr. Das bedeutet, dass es immer schwieriger wird, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten. Und da kommen die Personalmanager ins Spiel. Sie sind wichtiger denn je und müssen heute weit mehr als nur Fachkenntnisse rund um Gesetze und Steuern mitbringen. Welche Trends zeichnen sich in diesem Bereich ab und was sollten künftige Personalmanager wissen?

Informationsportal.de - Neues BMAS-Portal unterstützt Arbeitgeber bei Sozialversicherung

Ein Sozialversicherungsausweis in verschiedenen Sprachen.

Existenzgründer und Selbstständige als Arbeitgeber haben Fragen über Fragen, wenn es um die Einstellung von Arbeitnehmern geht. Welche Vorrausetzungen müssen erfüllt sein? Was muss bei einer Einstellung beachtet werden? Was passiert, wenn sich die Umstände ändern? Das neue Online-Angebot „Informationsportal“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales unterstützt zukünftige und erfahrene Arbeitgeber in allen relevanten Fragen zum Thema Sozialversicherung.

Human Resources: Wie sich das Arbeitsfeld eines HR-Manager wandelt

Digitalisierung in der Personalarbeit

Der digitale Wandel trifft die Personalabteilungen deutscher Unternehmen mit zunehmender Wucht: Stellenanzeigen im Printformat sind ein alter Hut, die Personalverwaltung läuft ohnehin längst über digitale Tools und HR-Manager müssen auch Kenntnisse eines Online-Marketers mitbringen, um Fachkräfte zu begeistern. Unser Artikel zeigt, wie sich das Berufsfeld wandelt, und verrät, was in Zukunft wichtig sein wird.

Transformation von HR – Wie die Digitalisierung Prozesse optimiert

Eine Personalerin nutzt Whatsapp im HRM mit dem Handy.

Der wichtigste Faktor in einem Unternehmen ist der Mensch: gerade aus diesem Grund ist die Human Resources Abteilung ein wichtiges Kernelement des Unternehmens. Sind die Prozesse schlüssig und lassen sich Anfragen schnell bearbeiten, hält HR dem Business den Rücken frei, um den Fokus auf das Alltagsgeschäft zu lenken sowie Innovationen hervorzubringen. Die Digitalisierung kann dieses bereits heute vielfältig unterstützen.

Personalabteilungen haben ein Imageproblem

Ein weißes Fenster mit blau karierter Gardiene und dem hinter der Scheibe schräg hängendem Schild: Staff only.

Das Image der Personalbereiche ist in vielen Unternehmen eher schlecht – und das, obwohl der Faktor Mensch als Erfolgsgarant für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg immer wichtiger wird: Sowohl Führungskräfte aus anderen Geschäftsbereichen als auch die Mitarbeiter der Personalabteilungen selbst schätzen den Wertbeitrag des HR-Bereichs als gering bis mäßig ein.

Neuer Studienführer stellt Studienwege ins Personalwesen vor

Screenshot von der Homepage personalmanagement-studieren.de

Jedes größere Unternehmen braucht sie - Personalmanager. Sie kümmern sich um das wichtigste Kapital einer Firma: Die Mitarbeiter. Vom Azubi bis zur Führungskraft sind Personaler für Einstellung, Förderung und in harten Fällen auch Entlassung (mit)verantwortlich. Der neue Studienführer www.Personalmanagement-studieren.de gibt nun umfassende Infos, wie man den Berufseinstieg und -aufstieg in diesem Bereich schafft.

Arbeitgebermagazins "Faktor A" erscheint

G+J Corporate Editors realisiert das Kundenmagazin der Bundesagentur für Arbeit. Jetzt erscheint erstmals das Arbeitgebermagazin "Faktor A" - als eMagazin und als Printmagazin. In der ersten Ausgabe geht es um die Zukunft der beruflichen Ausbildung.

HR-Barometer 2009 - Steiniger Weg zu moderner Personalarbeit

Die Personalbereiche der meisten großen Unternehmen sind personell üppig ausgestattet doch sie tragen relativ wenig zum Geschäftserfolg bei.

Mittelstandsstudie: Erfolgsfaktor Personalmanagement

Unternehmensranking Arbeitgeber-Mittelstand 2005

Wo Mitarbeiter als zentrales Element für den Unternehmenserfolg angesehen werden, zeigt sich auch wirtschaftlicher Erfolg. Das ergab die aktuelle »Top Job«-Studie, die das Personalmanagement der 100 besten Arbeitgeber im Mittelstand untersucht hat.

HR-Kompetenzbarometer 2008: Schlechte Noten für Personaler

Eher schlecht bewerten Manager ihre Personaler hinsichtlich deren Kompetenz insgesamt (auf einer Skala zwischen 1 und 5 gerade mal eine 2,8 im Durchschnitt).

Gratis PDF-Magazin für Management, Personalwesen & Weiterbildung

Ein Ru

Was Führungskräfte herausfordert, was sie leisten müssen und was Top-Manager zum Thema Leadership sagen, darüber informiert die aktuelle Ausgabe von BILDUNGaktuell.

Personaler sehen Hoffnungsschimmer für Beschäftigung

Gehaltsstudie Managergehälter Österreich

Human-Resource-Klimaindex 2006, erhoben von der Managementberatung Kienbaum: Trotz Aufschwung befindet sich die Personalarbeit weiter unter Druck. Personaler sehen aber Hoffnungsschimmer für Beschäftigung.

Perdoc - Datenbank zum Personalmanagement

Perdoc-Datenbank Personalmanagement

Informationsangebot der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP)

Antworten auf Gezielt Mittelmaß einstellen

Als WiWi Gast oder Login

Forenfunktionen

Kommentare 67 Beiträge

Diskussionen zu HRM

Weitere Themen aus Berufsleben