Hallo zusammen,
Ich bin seit paar Jahren im Beruf: kleine Firma, viele Überstunden. Langsam geht es mir auf den Keks dauerhaft Überstunden ohne Freizeitausgleich und Auszahlung abzuleisten. Ich Frage mich jedoch, ob eine Karriere ohne Überstunden bzw. Überstunden in Maßen (Max 1 Stunde/ Tag) möglich ist? Wie sind eure Erfahrungen?
DAX / MDAX / SDAX / TecDAX Konzern mit Betriebsrat und Tarifvertrag :)
antwortenFragst ja das richtige Forum, wo man gefühlt mit jeder Frage nach Freizeit falsch ist und Karriere vergessen kann :D
antwortenKommt drauf an wie schnell die Karriere machen willst - wenn Du "mit dem Strom schwimmen" willst ist das in IGM/IGBCE-Konzernen auch ohne Überstunden problemlos möglich.
Ansonsten gilt: Erfolg ist die Summe aus Hirn, Fleiß und Glück.
Wenn Du (sehr) schnell aufsteigen willst musst Du dich ja irgendwie aus der Masse herausheben und dann musst Du halt entweder in der Lage sein auch ohne Überstunden Ergebnisse abzuliefern, die deutlich über dem Durchschnitt liegen (also viel Hirn mitbringen) oder eben mehr zu investieren (also mehr Fleiß aufwenden). Oder halt auf Dein Glück hoffen.
WiWi Gast schrieb am 11.03.2020:
antwortenHallo zusammen,
Ich bin seit paar Jahren im Beruf: kleine Firma, viele Überstunden. Langsam geht es mir auf den Keks dauerhaft Überstunden ohne Freizeitausgleich und Auszahlung abzuleisten. Ich Frage mich jedoch, ob eine Karriere ohne Überstunden bzw. Überstunden in Maßen (Max 1 Stunde/ Tag) möglich ist? Wie sind eure Erfahrungen?
Einen Anstellungsvertrag mit Teilzeit wählen.
antwortenHaha witzig da oben - Teilzeit... ist klar...
antwortenDefinitiv Industrie.
Bin selbst Führungskraft (Energie), habe auf dem Weg dorthin nie Überstunden gemacht und mache sie auch jetzt nicht.
antwortenEhrlich gesagt glaube ich, dass man oft einfach ein wenig Glück braucht. Ein gutes Beispiel ist TAS bei den Big4. Ich habe mit ca. 5 Leuten gesprochen, die dort ein Praktikum gemacht haben, und von einer entspannten 40 Stundenwoche bis super stressigen 60 Stundenwoche war alles dabei. Es hängt zum Teil natürlich von der Firma ab, zum Teil aber auch von Deinen Vorgesetzten und Kollegen. Leider findet man dies oft erst in den ersten Arbeitstagen heraus.
Teilweise kann man finde ich aber auch im Vorstellungsgespräch gezielt nach Überstunden fragen. Gut geht das finde ich durch die Frage "Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus?" Und dann schaut man, ob erzählt wird, dass man um 18 Uhr oder um 22 Uhr nach Hause geht.
Ansonsten würde ich den anderen zustimmen: Industrie mit Tarifvertrag ist im Durchschnitt sicherlich eine gute Option.
antwortenWiWi Gast schrieb am 07.08.2020:
Definitiv Industrie.
Bin selbst Führungskraft (Energie), habe auf dem Weg dorthin nie Überstunden gemacht und mache sie auch jetzt nicht.
Es sind wieder Semesterferien
antwortenIG BCE Firma suchen und dein Leben lang im Tarifvertrag bleiben. Viel Gehalt für 37,5h und alles was darüber geht bekommst du entweder als Freizeitausgleich oder eben ausbezahlt. Wobei selbst die AT'ler bei uns nicht viele Überstunden machen.
antwortenWiWi Gast schrieb am 07.08.2020:
Definitiv Industrie.
Bin selbst Führungskraft (Energie), habe auf dem Weg dorthin nie Überstunden gemacht und mache sie auch jetzt nicht.
Es sind wieder Semesterferien
Es gibt definitiv Führungskräfte, die keine Überstunden machen. Unterm Strich geht es bei den meisten Firmen um das Ergebnis. Manche arbeiten 40h super konzentriert und andere sind 70h anwesend, arbeiten aber weniger effektiv. Manche arbeiten bestimmt auch 70h effektiv, aber das wird eher die Ausnahme sein. Lange Arbeitszeiten sprechen aus meiner Sicht für Fleiß, nicht aber für Intelligenz oder Effektivität.
antwortenWiWi Gast schrieb am 07.08.2020:
Definitiv Industrie.
Bin selbst Führungskraft (Energie), habe auf dem Weg dorthin nie Überstunden gemacht und mache sie auch jetzt nicht.
Es sind wieder Semesterferien
Mag sein, was hat das mit mir zu tun? Ich bin gerade bei der Arbeit und gehe gleich ins Wochenende...
antwortenWiWi Gast schrieb am 07.08.2020:
Definitiv Industrie.
Bin selbst Führungskraft (Energie), habe auf dem Weg dorthin nie Überstunden gemacht und mache sie auch jetzt nicht.
Hau mal ne Unternehmensgröße / -art raus! Bin bei einem großen EVU und kenne in meinem Umfeld fast niemanden, der mit den vertraglichen 38 Stunden / Woche rausgeht.
antwortenWiWi Gast schrieb am 07.08.2020:
Definitiv Industrie.
Bin selbst Führungskraft (Energie), habe auf dem Weg dorthin nie Überstunden gemacht und mache sie auch jetzt nicht.
Hau mal ne Unternehmensgröße / -art raus! Bin bei einem großen EVU und kenne in meinem Umfeld fast niemanden, der mit den vertraglichen 38 Stunden / Woche rausgeht.
EVU im Stadtwerkekonzern. 2500 Mitarbeiter.
antwortenWiWi Gast schrieb am 07.08.2020:
WiWi Gast schrieb am 07.08.2020:
Definitiv Industrie.
Bin selbst Führungskraft (Energie), habe auf dem Weg dorthin nie Überstunden gemacht und mache sie auch jetzt nicht.
Hau mal ne Unternehmensgröße / -art raus! Bin bei einem großen EVU und kenne in meinem Umfeld fast niemanden, der mit den vertraglichen 38 Stunden / Woche rausgeht.
EVU im Stadtwerkekonzern. 2500 Mitarbeiter.
Eig nicht schlecht aber die alten Mitarbeiter sind der Knaller. Da sind die ganzen Personen - no hate - die aussehen als gehen sie täglich ins Kiosk...
antwortenEs gibt Tarifkräfte, die sich mit möglichst vielen Überstunden das Gehalt erhöhen.
WiWi Gast schrieb am 07.08.2020:
antwortenWiWi Gast schrieb am 07.08.2020:
Definitiv Industrie.
Bin selbst Führungskraft (Energie), habe auf dem Weg dorthin nie Überstunden gemacht und mache sie auch jetzt nicht.
Es sind wieder Semesterferien
Es gibt definitiv Führungskräfte, die keine Überstunden machen. Unterm Strich geht es bei den meisten Firmen um das Ergebnis. Manche arbeiten 40h super konzentriert und andere sind 70h anwesend, arbeiten aber weniger effektiv. Manche arbeiten bestimmt auch 70h effektiv, aber das wird eher die Ausnahme sein. Lange Arbeitszeiten sprechen aus meiner Sicht für Fleiß, nicht aber für Intelligenz oder Effektivität.
Anfangs meiner Karriere dachte ich auch, dass man möglichst viel Output produziert und dann Karriere macht. Damit bin ich ein paar mal sehr hart auf die Nase gefallen. Meiner Erfahrung nach muss man nur ein gewisses Level von Output und Qualität erreichen und alles andere ist Timing, Selbstvertrauen, Risikobereitschaft, Ausstrahlung, Strategie, Netzwerk.
Macht ja irgendwie auch Sinn. In einer Führungsposition geht es nicht mehr darum, möglichst viel abzuarbeiten. Deshalb qualifiziert man sich auch nicht durch herausragende fachliche Arbeit für eine Führungsposition sondern durch gute fachliche Arbeit + andere Qualitäten.
Wer eine Karriere ohne Überstunden anstrebt (abgesehen von kurzfristigen Schwankungen) wird meiner Meinung nach früh dazu gezwungen, auf die richtigen Pferde zu setzen und sich nicht die ersten Erfolge durch Mehrarbeit zu erkaufen. Spätestens ab mittlere Führungsebene werden keine Fleißbienchen mehr verteilt.
antwortenSpätestens ab mittlere Führungsebene werden keine Fleißbienchen mehr verteilt.
Es wird aber auch davon ausgegangen, dass sie sich um wichtige Themen kümmern und nicht prinzipiell um 17:00 nach Hause gehen.
Ich hasse es, wenn kurzfristig ein Termin mit jemanden aus dem höheren Management benötigt wird, da die erstaunlich häufig zwischen 8-18:00 komplett durchgetaktet sind und man auf Termine davor oder danach ausweichen muss.
Im Gegensatz zu mir scheinen die auch an solche Zeiten gewöhnt zu sein.
antworten
Für viele Beschäftigte in Deutschland gehören Überstunden zum Arbeitsalltag. 4,5 Millionen von ihnen haben im Jahr 2021 mehr gearbeitet, als im Arbeitsvertrag vereinbart. Davon haben 22 Prozent Mehrarbeit in Form unbezahlter Überstunden geleistet. Überstunden sind vor allem in der Finanzbranche, Versicherungsbranche und der Energieversorgung verbreitet. Dabei leisteten Männer etwas häufiger Mehrarbeit als Frauen.
Im Jahr 2014 arbeiteten die Erwerbstätigen in Deutschland mit 58,5 Milliarden Stunden 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Angestellte mit Führungsaufgaben leisten mit rund 14,6 Stunden die meisten unbezahlten Überstunden im Monat. Bei Angestellten mit hochqualifizierten Tätigkeiten und Leitungsfunktionen waren es 7,3 unbezahlte Überstunden im Monat.
Der Unterschied zwischen der vereinbarten und der tatsächlichen Arbeitszeit ist laut Medienberichten in keinem anderen Land der Eurozone so groß wie in Deutschland. 64,2 Prozent aller Arbeitnehmer gaben an, mehr oder weniger regelmäßig Überstunden zu machen. Nur 42,1 Prozent bekommen einen Ausgleich dafür.
Überstunden sind in Finanzabteilungen an der Tagesordnung. Doch wirkt sich Mehrarbeit positiv auf die Arbeitsmoral der Mitarbeiter aus? Ein Drittel der CFOs ist dieser Meinung, wie die aktuelle Studie Workplace Survey von Robert Half zeigt.
Durchschnittlich leistete jeder Arbeitnehmer im Jahr 2010 insgesamt 12,3 Überstunden pro Monat. Von diesen wurden 6,9 Stunden durch Freizeit ausgeglichen oder bezahlt. 3,2 Stunden wurden nicht kompensiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine IWH-Studie auf der Grundlage von Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP).
Überstunden werden in deutschen Unternehmen in der Regel nicht vergütet. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Online-Jobbörse www.stepstone.de unter 8025 Fach- und Führungskräften.
Mit der als Freeware erhältlichen Überstundenverwaltung kann jeder Mitarbeiter seine Überstunden selbst verwalten und überwachen. Am Monatsende druckt er eine entsprechende Liste aus und übergibt diese seinem Vorgesetzten.
Accenture Studie: Unsichere Wirtschaftlage belastet Mitarbeiter Manager aus dem mittleren Management arbeiten länger und härter, um ihren Arbeitsplatz zu sichern.
Die Überstundenentwicklung für Fach- und Führungskräfte in Deutschland entwickelt sich positiv. Dies ergab eine internationale Umfrage mit 9.880 Fach- und Führungskräften.
Deutsche Manager arbeiten im Durchschnitt 45 Stunden pro Woche und deklassieren damit sowohl ihre französischen als auch ihre englischen Kollegen. US-amerikanische Manager sind freilich noch viel fleißiger als die deutschen.
Mitteilung des Statistischen Bundesamtes: Anstieg der Jahresarbeitszeit um 0,1 Prozent
Ein großer Teil der Fehlzeiten im Büro ist auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Den psychischen Erkrankungen voran geht häufig ein Burnout, ein weit verbreitetes Erschöpfungssyndrom. Unternehmen haben die Bedeutung des Themas bereits erkannt. 39 Prozent der deutschen Führungskräfte rechnen damit, dass es bei ihren Mitarbeitenden dieses Jahr zu einem Burnout kommen kann. Vor allem Unsicherheit und Mehrfachbelastungen sind Auslöser für einen Burnout am Arbeitsplatz. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Arbeitsmarktstudie von Robert Half.
Vier von zehn Personalern führen im Vorfeld der Vorstellungsgespräche keine Telefonate. Nur jeder fünfte Personalverantwortliche macht vorher Videointerviews. Neun von zehn Personalern führen Auswahlgespräche mit Bewerbern immer vor Ort.
Personaler nutzen immer mehr digitale Auswahltests, Planspiele und automatisierte Analysen, wie eine aktuelle Studie vom Stifterverband und der Unternehmensberatung McKinsey zeigt. Rund 280.000 Akademiker werden in fünf Jahren mit Unterstützung von Online-Tools eingestellt. Die Unternehmen wollen die Anzahl der Weiterbildungstage für ihre Mitarbeiter auf fünf Tage pro Jahr ausbauen.
Die deutschen Unternehmen benötigen immer mehr Zeit für die Personalauswahl. Späte Rückmeldung zum Stand im Einstellungsverfahren, verzögerte Entscheidungsfindung sowie schlechte Kommunikation zum Auswahlprozess frustrieren Bewerber. Knapp zwei Drittel der Bewerber verlieren das Interesse an der Stelle, wenn der Bewerbungsprozess zu lange dauert. Doch lange Rekrutierungsprozesse vergraulen nicht nur qualifizierte Bewerber. Sie frustrieren und überlasten zudem die eigenen Mitarbeiter, wie eine aktuelle Arbeitsmarktstudie unter 1000 Arbeitnehmer und 200 HR-Managern in Deutschland zeigt.
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