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Realität Arbeitswelt nach Studium

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WiWi Gast

Realität Arbeitswelt nach Studium

Nach mehreren Jahren Berufserfahrung hat sich bei mir hinsichtlich meiner Ambitionen (Karriere = Hamsterrad) einige Ernüchterung eingestellt. Irgendwie bin ich total antriebslos und möchte einfach nur noch meine Ruhe haben und habe null Bock auf Karriere. Wie sieht das so bei euch aus. Der Preis für Karriere ist doch ziemlich hoch. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass wenn man nicht mithält und Pech hat man irgendwann auf der Straße landet. Mir wird Sicherheit und Lebensqualität immer wichtiger.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Wo ist das Problem? Karriere machen immer nur wenige. Die Masse besteht aus Sachbearbeitern. Da kannst Du doch unauffällig mitschwimmen.

Lounge Gast schrieb:

Nach mehreren Jahren Berufserfahrung hat sich bei mir
hinsichtlich meiner Ambitionen (Karriere = Hamsterrad) einige
Ernüchterung eingestellt. Irgendwie bin ich total antriebslos
und möchte einfach nur noch meine Ruhe haben und habe null
Bock auf Karriere. Wie sieht das so bei euch aus. Der Preis
für Karriere ist doch ziemlich hoch. Gleichzeitig habe ich
das Gefühl, dass wenn man nicht mithält und Pech hat man
irgendwann auf der Straße landet. Mir wird Sicherheit und
Lebensqualität immer wichtiger.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Das geht mir schon im Studium so ....

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Das klassische "ausgebrannt sein".
Bei den einen kommt es früher, bei den anderen später, bei anderen gar nicht. Ich persönlich habe mit 28 Jahren ein ähnliches Gefühl wie du.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Dann werde doch Beamter ;-)
Geht mir eigentlich auch so. Je älter ich werde, desto blöder ist Arbeit. Ich will am liebsten mein eigenes Ding machen und in Ruhe gelassen werden. Aus diesem Grund schaue ich jetzt auch nach FH-Professuren Ausschau.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Bei mir war es so, dass mir im BWL-Studium eher langweilig war. Ich hatte jetzt keine super Noten, war aber im besten Drittel noch dabei.Ich konnte es gar nicht abwarten, bis das Studium endlich vorbei war. Ich wusste, dass ich es eh locker schaffe und für mich war es eigentlich eine Zeitverschwendung.

Dann wollte ich den Steuerberater machen und war total genervt, dass man dafür mind. zwei Jahre Berufserfahrung braucht. Ich wusste, dass ich das Examen schaffen kann und wäre am liebsten direkt nach dem Studium in die Vorbereitung gegangen. Nein, stattdessen musste ich erst mal 2-3 Jahre Assi spielen. Das fand ich eigentlich auch unter meinem Niveau und war froh, als die Zeit vorbei war. Ich habe das Examen dann auch geschafft.

Und seitdem ich Steuerberater bin, bin ich gar nicht mehr ambitioniert. Ich sehe es so, dass man erst als angestellter Steuerberater so richtig "Steuerfachangestellter" ist. Alles davor sind dann eher so nervige Fleißaufgaben ohne Niveau, weil einem eh nichts zugetraut wird. Wenn man den Steuerberater hat, darf man selbständiger arbeiten. Und ich bin jetzt damit vollkommen zufrieden. Ich muss jetzt nicht unbedingt Führungsaufgaben übernehmen oder Partner werden.

Und ich glaube, so ist es bei jedem Menschen. Es gibt eben einen Punkt, an dem mein sein berufliches Ziel erreicht hat und weder über- noch unterfordert ist. Dieser Punkt ist meistens nach 3-5 Jahre erreicht und dann entscheidet es sich, ob man weiter machen will und Führungsaufgaben übernehmen will oder nicht.

Dass jeder sein Leben lang an der Karriere bastelt, ist meiner Meinung nach unrealistisch. Wirklich für eine große Karriere sind vielleicht 5% der Menschen geeignet. Leider geht man in der Beratung auch von diesem unrealistischen Idealbild aus und verlangt von jedem Mitarbeiter, dass er unbedingt weiter kommen will. Dabei ist das doch auch gar nicht nötig, um gute Arbeit zu machen.

Ich weiß nicht, ob es in der Industrie auch so ist. Ich meine jetzt normale Abteilungen, nicht irgendwelche Sonderabteilungen. Ich hatte bisher immer gehofft, dass es in der Industrie "vernünftiger" zugeht.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Nach zwei Jahren bei einer Big 4 kann ich das so unterschreiben

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Bateman

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Dann entweder keine Karriere machen (kann nicht nur Häuptlinge geben), oder Jobwechseln und wieder mehr Spaß am Job haben.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

tja, scheint so als ob du endlich den Sprung in die Erwachsenenwelt schaffst und dich vom Studentenleben verabschiedest. Ich hab damals auch so gedacht. Mittlerweile haben sich die Einstellungen und Ansichten auch geändert. Das einzige was ich bereue ist, dass ich damals mehr vom Studentenleben genießen hätte sollen und weniger auf meine Note geachtet hätte. Wenn ich mir anschaue wie viel Leute mit Durchschnittsnoten jetzt super Jobs in Topkonzernen haben, dann hab ich wirklich was falsch gemacht. ;)
Mittlerweile bewerbe ich mich auch nur noch auf Stellen mit 37 Stunden pro Woche oder weniger. Evtl. auch Teilzeit demnächst. Mal sehen.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Das interessiert mich.

Wie gehst Du das an? Damit meine ich, wie erfüllst Du die formalen Kriterien und wodurch setzt Du Dich - darüber hinaus - von Mitbewerbern ab?

Oder schießt Du erstmal einfach ins Blaue?

Lounge Gast schrieb:

Dann werde doch Beamter ;-)
Geht mir eigentlich auch so. Je älter ich werde, desto blöder
ist Arbeit. Ich will am liebsten mein eigenes Ding machen und
in Ruhe gelassen werden. Aus diesem Grund schaue ich jetzt
auch nach FH-Professuren Ausschau.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Man braucht doch nur mal hier im Forum schauen. Ich denke, dass das Hauptproblem die Angepasstheit von den meisten hier ist. Big4, Dicker Konzern, perfektionierter Lebenslauf, immer dem vermeintlich bestem hinterherhecheln. Am Ende des Tages kommt dann die Abrechnung: Anstatt das zu machen, was euch erfüllt hätte, habt ihr euch vor Angst und Konformismus zu etwas treiben lassen, was euch langfristig nicht gefällt. Mit 28 kein Bock mehr zu haben hat nichts mit ausgebrannt sein zu tun, sondern Einsicht, dass falsche Entscheidungen getroffen wurden. Damit sinken auch langfristig die Karrierechancen, da man automatisch weniger Leistung abruft und am Ende heißt es nicht nur weniger Spaß sondern auch weniger Geld. Da lobe ich ich mir die krummen Lebensläufe, die ein paar Umwege haben, aber am Ende dann die erfüllende Karriere machen weil man genau weiß, was man nicht machen will und das früh genug erkannt hat. So, jetzt schaut aber weiter, dass ihr nen 1, Abschluss in Mannheim und super Praktikumszeugnisse vorweisen könnt, in einem Job, den ihr eigentlich nicht leiden könnt.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Kann ich nur so bestätigen. Hatte anfangs mega hochgesteckte Ziele, inkl. MBA etc. pp. Mittlerweile versuche ich meinen Job mit so wenig Einsatz wie möglich rum zu kriegen. Wegen 550-700 EUR netto mehr im Monat, möchte ich mich nicht weiter kaputt machen. Eigentlich will ich auch nur meine Ruhe. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich mittlerweile genug von meiner übervölkerten Metropole habe, in der man sein Auto nicht benutzen kann zB

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Ging mir sehr ähnlich.

"High Potänschil." - Einstieg in Top-UB -> sehr schnell ausgebrannt gefühlt.
Weitere Jahre in der Beratung gewesen und irgendwann gekündigt, ohne was neues zu haben.

5 Jahre nach dem Berufseinstieg einen neuen Job in einem "normalen Unternehmen" angefangen - und Glück gehabt: Es macht mir das erste mal im Leben so richtig Spaß, zur Arbeit zu gehen.
Vorher hab ich immer gedacht, Leute die gerne arbeiten, sind nur "zu doof" um zu merken, dass Arbeit eben nicht gut ist :-)
Genieße die Zeit gerade sehr - ich weiß aber, dass auch wieder andere Phasen kommen werden. Alles auch personenabhängig - Chef ist gerade top.

antworten
WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Mir ging es ähnlich. Ein paar Jahre im IT Umfeld in stressiger Position gearbeitet.

Dabei habe ich irgendwann bemerkt, dass doch ein paar Mitarbeiter (einschließlich meinem Teamleiter) Burnout oder Co. bekommen haben oder vor meinem Einstieg hatten. Auch mir selbst ging die Arbeit bzw das Umfeld teilweise sehr an die Substanz. Dieser Situation habe ich den Erwartungswert für mein zukünftiges Gehalt gegenübergestellt. (Über 70 bis 80K ist bei dem Laden glaub keiner ausser dem GF gekommen). Auch am Markt ist der Erwartungswert für den Durchschnittsakademiker nicht höher.

All das hat mir den Anreiz gegeben, mir eine "sinnvolle" Arbeit mit weit überdurchschnittlicher Absicherung und gutem Gehaltsgefüge zu suchen.

--> Habe den Einstieg ins Lehramt gemacht, verdiene weit überdurchschnittlich, bin verbeamtet und habe eine gute Work-Life-Balance. Ein Zuckerschlecken ist der Job gerade in den ersten Jahren auch nicht (ich kenne ja auch die Wirtschaft), aber man ist sozusagen sein eigener Herr bei guten bis sehr guten Bedingungen.
Für mich war das definitv der richtige Weg

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Hier der Threadersteller!

Vielen Dank für die netten Rückmeldungen. Ich bin kein High-Potential sondern habe mich über den zweiten Bildungsweg nach Ausbildung in eine bessere Position gebracht. Nach dem Studium war ich drei Jahre hoch motiviert und hatte total Spass bei der Arbeit und hab mich richtig reingehängt. Ich hab mich richtig auf die Arbeit gefreut. Mit der Zeit hab ich einen Gang nach dem andern zurück geschaltet, auch weil Kollegen gebremst haben. Mein Chef hatte mich in einer E-Mail einmal als Leistungsträger bezeichnet. Leistungsträger bin ich keiner mehr.

Was mich motiviert sind viel Freiheitsgrade und Themen die meist neu sind, in die ich mich einlesen und einarbeiten muss.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Hier hätte ich Angst, dass ich irgendwann auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr gefragt bin. Also z.B. wenn Umstände es erzwingen sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen, weshalb auch immer!

Lounge Gast schrieb:

Wo ist das Problem? Karriere machen immer nur wenige. Die
Masse besteht aus Sachbearbeitern. Da kannst Du doch
unauffällig mitschwimmen.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Nein, den dafür habe ich auf der Arbeit keinen Stress und zu viele Freiheiten. Kollegen und Chef sind sehr gut!

Lounge Gast schrieb:

Das klassische "ausgebrannt sein".
Bei den einen kommt es früher, bei den anderen später, bei
anderen gar nicht. Ich persönlich habe mit 28 Jahren ein
ähnliches Gefühl wie du.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Mit diesen Gedanken habe ich auch schon gespielt. Allerdings kann ich mich für kein Fachgebiet so begeistern. Ich interessiere mich für viele Dinge und arbeite mich gerne in neues ein. So schnell wie die Begeisterung da ist so schnell ist wieder etwas anderes interessant. Also ich könnte alles machen, wenn ich nur wüsste was!?

Lounge Gast schrieb:

Dann werde doch Beamter ;-)
Geht mir eigentlich auch so. Je älter ich werde, desto blöder
ist Arbeit. Ich will am liebsten mein eigenes Ding machen und
in Ruhe gelassen werden. Aus diesem Grund schaue ich jetzt
auch nach FH-Professuren Ausschau.

antworten
WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Lounge Gast schrieb:

Und ich glaube, so ist es bei jedem Menschen. Es gibt eben
einen Punkt, an dem mein sein berufliches Ziel erreicht hat
und weder über- noch unterfordert ist. Dieser Punkt ist
meistens nach 3-5 Jahre erreicht und dann entscheidet es
sich, ob man weiter machen will und Führungsaufgaben
übernehmen will oder nicht.

Dass jeder sein Leben lang an der Karriere bastelt, ist
meiner Meinung nach unrealistisch. Wirklich für eine große
Karriere sind vielleicht 5% der Menschen geeignet. Leider
geht man in der Beratung auch von diesem unrealistischen
Idealbild aus und verlangt von jedem Mitarbeiter, dass er
unbedingt weiter kommen will. Dabei ist das doch auch gar
nicht nötig, um gute Arbeit zu machen.

Wahre Worte, da ist was dran!

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Vom Studentenleben habe ich mich schon lange verabschiedet. Ich hätte jetzt die Chance (Arbeitgeberwechsel) gehabt, 37,5 Stunde, sehr gute Bezahlung, gutes Unternehmen, nur haben mich die Arbeitsinhalte abgehalten. Hier wäre ich wohl eher unterfordert gewesen.

Lounge Gast schrieb:

tja, scheint so als ob du endlich den Sprung in die
Erwachsenenwelt schaffst und dich vom Studentenleben
verabschiedest. Ich hab damals auch so gedacht. Mittlerweile
haben sich die Einstellungen und Ansichten auch geändert. Das
einzige was ich bereue ist, dass ich damals mehr vom
Studentenleben genießen hätte sollen und weniger auf meine
Note geachtet hätte. Wenn ich mir anschaue wie viel Leute mit
Durchschnittsnoten jetzt super Jobs in Topkonzernen haben,
dann hab ich wirklich was falsch gemacht. ;)
Mittlerweile bewerbe ich mich auch nur noch auf Stellen mit
37 Stunden pro Woche oder weniger. Evtl. auch Teilzeit
demnächst. Mal sehen.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Hier ist auch was dran. Wobei ich selbst nicht besonders Angepasst bin, eher das Gegenteil, wird mir hoffentlich nicht noch zum Verhängnis! Bin auch nicht in einem großen Konzern und habe keinen perfekten Lebenslauf, zweiter Bildungsweg.

Lounge Gast schrieb:

Man braucht doch nur mal hier im Forum schauen. Ich denke,
dass das Hauptproblem die Angepasstheit von den meisten hier
ist. Big4, Dicker Konzern, perfektionierter Lebenslauf, immer
dem vermeintlich bestem hinterherhecheln. Am Ende des Tages
kommt dann die Abrechnung: Anstatt das zu machen, was euch
erfüllt hätte, habt ihr euch vor Angst und Konformismus zu
etwas treiben lassen, was euch langfristig nicht gefällt. Mit
28 kein Bock mehr zu haben hat nichts mit ausgebrannt sein zu
tun, sondern Einsicht, dass falsche Entscheidungen getroffen
wurden. Damit sinken auch langfristig die Karrierechancen, da
man automatisch weniger Leistung abruft und am Ende heißt es
nicht nur weniger Spaß sondern auch weniger Geld. Da lobe ich
ich mir die krummen Lebensläufe, die ein paar Umwege haben,
aber am Ende dann die erfüllende Karriere machen weil man
genau weiß, was man nicht machen will und das früh genug
erkannt hat. So, jetzt schaut aber weiter, dass ihr nen 1,
Abschluss in Mannheim und super Praktikumszeugnisse vorweisen
könnt, in einem Job, den ihr eigentlich nicht leiden könnt.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Als "Hai Potänschil" kenne ich das Problem nur zu gut. Irgendwie glauben meine Vorgesetzten, dass jemand der zu den Top10 seines Jahrgangs gehört (BWL/Uni Köln), ein richtiger Sozialkrüppel sein muss. Wenn die dann hören, dass ich diverse Hobbys habe und gerne auch mal mehrere (!) Wochen in Urlaub fahre, sind sie ganz schön irritiert ;-)

Lounge Gast schrieb:

Ging mir sehr ähnlich.

"High Potänschil." - Einstieg in Top-UB -> sehr
schnell ausgebrannt gefühlt.
Weitere Jahre in der Beratung gewesen und irgendwann
gekündigt, ohne was neues zu haben.

5 Jahre nach dem Berufseinstieg einen neuen Job in einem
"normalen Unternehmen" angefangen - und Glück
gehabt: Es macht mir das erste mal im Leben so richtig Spaß,
zur Arbeit zu gehen.
Vorher hab ich immer gedacht, Leute die gerne arbeiten, sind
nur "zu doof" um zu merken, dass Arbeit eben nicht
gut ist :-)
Genieße die Zeit gerade sehr - ich weiß aber, dass auch
wieder andere Phasen kommen werden. Alles auch
personenabhängig - Chef ist gerade top.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Ich denke, nach 3-5 Jahren Arbeit ist wie nach 7 Jahre Ehe ;)

Ernsthaft, nach der Zeit weiß man wie der Hase läuft, man sieht die guten und schlechten Seiten. Die meisten Sachen sind Routine und es läuft jeder Tag mehr oder weniger gleich ab. Meist gibt es ja 2 Extreme: Langeweile, wegen zu viel Routine oder Burn-out wegen zu großer Belastung. Wenn man hier einen Mittelweg findet, dann kann auch Arbeit die meiste Zeit über Spaß machen. Bei zu viel Stress, kann man überlegen den Job zu wechseln. Bei zu viel Routine dasselbe oder sich selber neue Aufgaben suchen, Prozesse verbessern, Projekte suchen, usw. Im Zweifel nutzt man die Zeit, um nebenberuflich zu studieren oder eine Weiterbildung zu machen.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Wohl wahr! Allerdings ist es nicht leicht, einen Mittelweg zwischen "Burn-Out" und "Bore-Out" zu finden. Vor allem in den Berufen für "High-Potentials" geben meist die Brenner den Takt vor. Stress gilt dort als Statussymbol, Privatleben als Schwäche. Umgekehrt langweilen sich die Leute zB im öffentlichen Dienst häufig und wissen kaum, wie sie ihre acht Pflichtstunden hinter sich bringen sollen. Ämter sind daher nicht selten auch für "Zickenkriege" und vergleichbare Unannehmlichkeiten berüchtigt.

Wenn man nichts zu tun hat, sucht man sich halt eine Ersatzbeschäftigung...

Ganz besonders toll sind übrigens die Jobs, die "Burn-Out" und "Bore-Out" kombinieren. Insbesondere bei Großkanzleien gibt es recht happig Präsenzpflichten (Kernarbeitszeit von 9-21 Uhr.) Wenn es dann nichts zu tun gibt, wird der Tag natürlich besonders lang...

Lounge Gast schrieb:

Meist gibt es ja 2 Extreme: Langeweile, wegen zu viel
Routine oder Burn-out wegen zu großer Belastung. Wenn man
hier einen Mittelweg findet, dann kann auch Arbeit die meiste
Zeit über Spaß machen. Bei zu viel Stress, kann man überlegen
den Job zu wechseln. Bei zu viel Routine dasselbe oder sich
selber neue Aufgaben suchen, Prozesse verbessern, Projekte
suchen, usw. Im Zweifel nutzt man die Zeit, um nebenberuflich
zu studieren oder eine Weiterbildung zu machen.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Also ich arbeite jetzt seit 2,5 Jahren in einer kleineren UB und ich muss sagen, es kotzt mich von Tag zu Tag mehr an. Die Stimmung ist zwar gut und das Stresslevel hält sich auch absolut in Grenzen. Aber ich sehe so überhaupt keinen Sinn in dieser Arbeit....
Den ganzen Tag im Büro am PC hocken und gar keinen wirklichen Effekt seiner Arbeit sehen gibt mir einfach gar nichts. Manchmal denke ich mir, wäre ein normalen handwerksjob viel zufriedenstellender. Diese ganzen Businesskasper jeden Tag, die sich alle viel zu wichtig nehmen und total verlernt haben was die wirklich wichtigen Werte im Leben sind.
Ich hoffe, dass mir irgendwann noch eine Idee kommt, wie ich einen Job finde, den ich auch wirklich gerne mache. Bis dahin heißt es einfach weiter funktionieren und versuchen die Freizeit möglichst gut zu nutzen.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Vermutlich gibt es sowohl im ÖD wie auch in der Industrie langweilige Phasen. Ich kenne sowohl ÖD wie Dax30 von innen. Die schlimmste Langeweile hatte ich auf jeden Fall bei Dax30 in der Entwicklungsabteilung. Nach außen tut man so, als ob die Arbeit anspruchsvoll wäre, weil es ansonsten an die Existenz geht. Im ÖD war es im Vergleich dazu richtig spannend und hat auch Spaß gemacht.

Lounge Gast schrieb:

Wohl wahr! Allerdings ist es nicht leicht, einen Mittelweg
zwischen "Burn-Out" und "Bore-Out" zu
finden. Vor allem in den Berufen für
"High-Potentials" geben meist die Brenner den Takt
vor. Stress gilt dort als Statussymbol, Privatleben als
Schwäche. Umgekehrt langweilen sich die Leute zB im
öffentlichen Dienst häufig und wissen kaum, wie sie ihre
acht Pflichtstunden hinter sich bringen sollen. Ämter sind
daher nicht selten auch für "Zickenkriege" und
vergleichbare Unannehmlichkeiten berüchtigt.

Wenn man nichts zu tun hat, sucht man sich halt eine
Ersatzbeschäftigung...

Ganz besonders toll sind übrigens die Jobs, die
"Burn-Out" und "Bore-Out" kombinieren.
Insbesondere bei Großkanzleien gibt es recht happig
Präsenzpflichten (Kernarbeitszeit von 9-21 Uhr.) Wenn es
dann nichts zu tun gibt, wird der Tag natürlich besonders
lang...

Lounge Gast schrieb:

Meist gibt es ja 2 Extreme: Langeweile, wegen zu viel
Routine oder Burn-out wegen zu großer Belastung. Wenn man
hier einen Mittelweg findet, dann kann auch Arbeit die
meiste
Zeit über Spaß machen. Bei zu viel Stress, kann man
überlegen
den Job zu wechseln. Bei zu viel Routine dasselbe oder
sich
selber neue Aufgaben suchen, Prozesse verbessern, Projekte
suchen, usw. Im Zweifel nutzt man die Zeit, um
nebenberuflich
zu studieren oder eine Weiterbildung zu machen.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

Jungs und Mädels, dieser Thread hier ist super, echt! Ich bin froh gleichgesinnte hier zu finden. Zwar bin ich noch Werkstudent, werde aber im Juli fertig und hab ein Angebot bei gleicher Abteilung vorliegen (IT-Projectmanagement). Ich verstehe nicht, wie man dabei Spaß haben kann. Tag ein, Tag aus Excel Outputs checken, Datenblabla, "wichtige" Calls usw. Die Kollegen (Physiker, Mathematiker und Konsorten) scheinen für die Arbeit zu leben und ich bin der einzige, der dann auch mal die Putzfrau grüßt, wenn sie das Büro betritt.
Die Befürchtung ist tatsächlich vor mir selbst, dass ich dennoch dort anfangen werde, da a) Notenschnitt ~2,4 im Master und daher kaum Chancen außerhalb und b) relativ viel Geld. Vielleicht ging es einigen von Euch direkt nach dem Studium auch so, dass der Einstiegsgehalt bzw. der Job als Indikator nach Außen dient die 5 Jahre BA+MA auch die Zeit wert waren.

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WiWi Gast

Re: Realität Arbeitswelt nach Studium

WiWi Gast schrieb am 22.06.2016:

Das geht mir schon im Studium so ....

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