Wer von euch führt ein interessantes Leben?
Typische Beiträge auf WiWi sind solche, die sich mit der Frage beschäftigen, wie man nach den Entbehrungen des Studiums schließlich in eine sog. Top-Tier IB oder UB unterkommt. Daraufhin erfährt man von Leuten, die diesen Weg zum vermeintlichen Traumjob tatsächlich geschafft haben und sich über 3-4K p.m. auf ihrem Kontoauszug freuen dürfen.
Nur: ist dieser eingeschlagene Weg wirklich so erstrebenswert, wie man es sich hier so gerne erzählt?
Was ich durch meine Praktika in der IB und der UB v.a. gelernt habe, ist, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt. Wer als Angestellter viel Geld verdienen möchte, muss entsprechend viel arbeiten, was de facto die Aufopferung der eigenen Lebenszeit (nicht Freizeit, sondern LEBENSzeit) zur Folge hat.
Für mich stellt sich hier also ganz klar die Frage: führen die Jungs und Mädels von Goldman & Co. wirklich so ein geiles Leben, wie es in BWL-Kreisen gerne propagiert wird? Ich würde hier ein klares "NEIN" zur Antwort geben, eher würde ich diesen Leuten mein Beileid aussprechen. Mal ehrlich, welcher Job kann schon so interessant sein, dass es Wert wäre hierfür Familie, Freunde und Hobbys auf ein extremes Minimum zu begrenzen? Also 80+h pro Woche zu arbeiten, ist einfach nicht cool, schon gar nicht, wenn es darum geht irgendwelche Zahlen in dem Rechner einzutippen.
Mich würde daher interessieren, wer von euch es geschafft hat, aus diesem Hamsterrad raus zu kommen und jetzt ein interessantes Leben (sprich viel Freizeit hat und sich "selbst verwirklichen kann") führt. Mich interessieren Geschichten von Leuten die selbständig geworden oder möglicherweise ein Startup gegründet haben und gleichzeitig nicht Sklaven der Arbeit sind, sondern viel Freizeit haben. Gerne auch Menschen, die als Angestellte karriere machen, die sich aber viele Freiheiten von ihren Chefs erkämpft haben und nicht unbezahlte Überstunden etc. ableisten müssen.
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