Hallo Forum,
ich habe ein riesiges Problem.
Meine Partnerin (2 Jahre Beziehung) ist während Corona psychisch krank geworden. Wir haben beide immer mehr gearbeitet. 50h-Woche + Sa/So. Das ging über 12 Monate. Letztes Jahr im März ging es dann los. Uns ist vieles (z.b. die Immobilienkäufe, selbständigkeit, Studium) über den Kopf gewachsen.
Meine Freundin wurde krank und konnte nicht mehr arbeiten. Ich bin 100% im HO geblieben, um mich zu kümmern. Wir haben das immer mehr aufgeschoben, weil wir dachten, dass das irgendwann wieder ging.
Wir waren dann jetzt endlich mal im Urlaub, aber es hat sich nichts geregelt. Meine Freundin muss jetzt ihre Immo wieder verkaufen und will aus dem Job, weil nichts mehr geht. Ich bin stark am Rand der Belastungsgrenze und bekomme von Kollegen, die natürlich nichts wissen, gut Druck.

Würdet ihr die Geschichte dem Chef erzählen und ggf um ne 4-Tage-Woche bitten? Ich weiß echt nicht, wie ich das Tempo noch drei Monate oder länger durchhalten soll. Und bin teilweise morgens um 7 schon völlig erledigt.

Erst einmal mein Verständnis für Deine Situation! Der Weg sich Hilfe zu suchen ist der Richtige! Allerdings nicht in einem WiWi Forum, sondern eher bei einem Psychotherapeuten! Deine Freundin sollte sich schleunigst professionelle Hilfe suchen. Auch Du solltest dir vor Augen führen, dass du ihr als Laie nicht professionell helfen kannst.

Ich würde sie dahingehend unterstützen, professionelle Hilfe zu suchen und parallel nach Dir zu schauen. Versuch den Workload etwas herunter zu fahren und dich so hart es klingt selbst zu schützen. Falls das alles nicht geht, sprich offen mit deinem Chef, ob er dich aus Projekten nehmen kann um dich zu entlasten oder eben eine Arbeitszeitreduzierung in Frage kommt. Eventuell kommt auch eine Freistellung in Frage, so dass ihr euch neu ausrichten könnt.

Ja klar, macht doch heute jeder so

WiWi Gast schrieb am 25.05.2022:

Hallo Forum,
ich habe ein riesiges Problem.
Meine Partnerin (2 Jahre Beziehung) ist während Corona psychisch krank geworden. Wir haben beide immer mehr gearbeitet. 50h-Woche + Sa/So. Das ging über 12 Monate. Letztes Jahr im März ging es dann los. Uns ist vieles (z.b. die Immobilienkäufe, selbständigkeit, Studium) über den Kopf gewachsen.
Meine Freundin wurde krank und konnte nicht mehr arbeiten. Ich bin 100% im HO geblieben, um mich zu kümmern. Wir haben das immer mehr aufgeschoben, weil wir dachten, dass das irgendwann wieder ging.
Wir waren dann jetzt endlich mal im Urlaub, aber es hat sich nichts geregelt. Meine Freundin muss jetzt ihre Immo wieder verkaufen und will aus dem Job, weil nichts mehr geht. Ich bin stark am Rand der Belastungsgrenze und bekomme von Kollegen, die natürlich nichts wissen, gut Druck.

Würdet ihr die Geschichte dem Chef erzählen und ggf um ne 4-Tage-Woche bitten? Ich weiß echt nicht, wie ich das Tempo noch drei Monate oder länger durchhalten soll. Und bin teilweise morgens um 7 schon völlig erledigt.

Wie ist dein Chef denn menschliche so? Wenn du das Gefühl hast er hat dafür Verständnis würde ich es ansprechen. Falls dem nicht so sein sollte, evtl. Krankschreibung oder alernativ nach einer anderen Stelle umschauen.
Wünsche dir und deiner Partnerin alles Gute!

Deine Freundin soll sich Hilfe suchen.

Dir würde ich empfehlen in TZ zu gehen und ihr etwas zu helfen. Für ein besseres Gewissen kannst du das ruhig mit der Krankheit deiner Freundin bei deinem Chef erwähnen musst du aber nicht.
Seit 2019 hat jeder AN über 6 Monaten Betriebszugehörigkeit ein Recht auf Brückenteilzeit und kann danach wieder in Vollzeit gehen.

Wohnt ihr in einer Immobilie, die ihr zusammen finanziert habt? Oder hattet ihr nur Kapitalanlagen gekauft?

Der Chef würde sich wahrscheinlich fragen, wo in Deinem Fall die Dramatik liegt. Offenbar musst Du keine kleinen Kinder versorgen. Deine Freundin ist nicht deine Ehefrau. Sie ist offenbar kein Pflegefall und körperlich nicht eingeschränkt, sondern befindet sich nur in einer Krise. Für psychische Probleme gibt es gute Therapeutinnen.

Pflege bei Demenzerkrankung habe ich selbst schon gemacht. Das ist eine sehr große Herausforderung, vor allem, wenn das auch noch mit körperlicher Gebrechlichkeit der zu pflegenden Person verbunden ist. Das scheint bei Euch aber nicht der Fall zu sein?

WiWi Gast schrieb am 25.05.2022:

Hallo Forum,
ich habe ein riesiges Problem.
Meine Partnerin (2 Jahre Beziehung) ist während Corona psychisch krank geworden. Wir haben beide immer mehr gearbeitet. 50h-Woche + Sa/So. Das ging über 12 Monate. Letztes Jahr im März ging es dann los. Uns ist vieles (z.b. die Immobilienkäufe, selbständigkeit, Studium) über den Kopf gewachsen.
Meine Freundin wurde krank und konnte nicht mehr arbeiten. Ich bin 100% im HO geblieben, um mich zu kümmern. Wir haben das immer mehr aufgeschoben, weil wir dachten, dass das irgendwann wieder ging.
Wir waren dann jetzt endlich mal im Urlaub, aber es hat sich nichts geregelt. Meine Freundin muss jetzt ihre Immo wieder verkaufen und will aus dem Job, weil nichts mehr geht. Ich bin stark am Rand der Belastungsgrenze und bekomme von Kollegen, die natürlich nichts wissen, gut Druck.

Würdet ihr die Geschichte dem Chef erzählen und ggf um ne 4-Tage-Woche bitten? Ich weiß echt nicht, wie ich das Tempo noch drei Monate oder länger durchhalten soll. Und bin teilweise morgens um 7 schon völlig erledigt.

Ich würde es auf jeden Fall mit beim Chef ansprechen. Selbst wenn er dir nicht entgegen kommt sollte es ihm zumindest klar machen, dass du gerade privat massiv unter Druck stehst und das natürlich auch Einfluss auf deine Arbeitsperformance hat. Sonst stehst du am Ende zusätzlich beim Chef schlecht da weil die Leistung nicht stimmt.

Jeder vernünftige Chef wird versuchen dich zu stützen. Allein aus Eigeninteresse bringt es ihm mehr wenn er dich unterstützt als wenn du in ein paar Wochen mit Burnout länger ausfällst.

Grundsätzlich gilt: ab einer gewissen Firmengröße MUSS dein Chef dir eine Reduktion der Stunden genehmigen! Da gibt es eine eindeutige rechtliche Grundlage.

Mein Chef hat recht wenig Empathie. Aber in meinen augen der fairste Weg

Krank schreiben würde gehen. Das habe ich mal 2 Tage gemacht. Hab dann aber gemerkt, dass da wenig verständnis für ist: "kannst du nicht wenigstens 1-2 h was machen. Hoffentlich bist du Montag wieder auf dem Damm"

Workload reduzieren ist bei uns extrem schwierig. Wir sind wirklich auf kante genäht. 2 Kollegen gehen genau deshalb jetzt. Ich hab mir auch überlegt zu wechseln. Allerdings bedeutet das zunächst nochmla zusätzlich aufwand in Form von Stress.

WiWi Gast schrieb am 25.05.2022:

Ich weiß echt nicht, wie ich das Tempo noch drei Monate oder länger durchhalten soll.

Was würde denn passieren, wenn du es einfach nicht machst?
Davon ausgehend, dass du kein leitender Angestellter bist, kann dir niemand einen Strick draus drehen, wenn du "nur" deine vertragliche Arbeitszeit leistest.

Ja, das mag für die Karriere temporär nicht ideal sein - aber man muss eben manchmal Prioritäten setzen. Und dafür sollte klar sein: Du hast eine Wahl. Du MUSST nicht ständig highperformen, nur weil dein Chef sich das wünscht.

Dass du personelle Engpässe mit Mehrarbeit ausgleichst, ist FREIWILLIG! Punkt.

WiWi Gast schrieb am 27.05.2022:

Mein Chef hat recht wenig Empathie. Aber in meinen augen der fairste Weg

Krank schreiben würde gehen. Das habe ich mal 2 Tage gemacht. Hab dann aber gemerkt, dass da wenig verständnis für ist: "kannst du nicht wenigstens 1-2 h was machen. Hoffentlich bist du Montag wieder auf dem Damm"

Und warum gibst du was darauf, was deine Kollegen sagen? Da brauchst du dickere Haut. Wenn du krank geschrieben bist, bist du halt in der Zeit auch nicht verfügbar.

Workload reduzieren ist bei uns extrem schwierig. Wir sind wirklich auf kante genäht. 2 Kollegen gehen genau deshalb jetzt. Ich hab mir auch überlegt zu wechseln. Allerdings bedeutet das zunächst nochmla zusätzlich aufwand in Form von Stress.

Du gibst der Arbeit zu viel Macht über dein Leben. Es geht hier um DICH und deine Freundin also sollte das auch deine Priorität sein und nicht die Firma. Mit der Einstellung und da auch du schreibst, dass du an der Belastungsgrenze bist, geht es bei dir so auch nicht weiter.

Ansonsten kann ich nur wiederholen, was die anderen hier auch schon gesagt haben: Deine Freundin braucht professionelle Hilfe. Du kannst ihr nur bei organisatorischen Themen wie dem Immobilienverkauf helfen. Nicht dabei wieder gesund zu werden (sage ich als jemand die selbst 1,5 Jahre in Therapie war).

WiWi Gast schrieb am 27.05.2022:

Mein Chef hat recht wenig Empathie. Aber in meinen augen der fairste Weg

Krank schreiben würde gehen. Das habe ich mal 2 Tage gemacht. Hab dann aber gemerkt, dass da wenig verständnis für ist: "kannst du nicht wenigstens 1-2 h was machen. Hoffentlich bist du Montag wieder auf dem Damm"

Workload reduzieren ist bei uns extrem schwierig. Wir sind wirklich auf kante genäht. 2 Kollegen gehen genau deshalb jetzt. Ich hab mir auch überlegt zu wechseln. Allerdings bedeutet das zunächst nochmla zusätzlich aufwand in Form von Stress.

Such dir ne andere Stelle. Ein Team, was mit Unverständnis auf eine krankschreibung reagiert braucht niemand. Und dann kannst du auch nach einer Stelle gucken, wo du weniger arbeitest. Es klingt so, als ob schon eine vollzeitstelle im Rahmen von 40 Stunden für dich eine Reduktion wäre? Deine Freundin soll sich eine Therapie suchen, du kannst vielleicht mal nach angeboten für Angehörige gucken. Sowas schlaucht wirklich alle Beteiligten. Alles gute euch

WiWi Gast schrieb am 25.05.2022:

Hallo Forum,
ich habe ein riesiges Problem.
Meine Partnerin (2 Jahre Beziehung) ist während Corona psychisch krank geworden. Wir haben beide immer mehr gearbeitet. 50h-Woche + Sa/So. Das ging über 12 Monate. Letztes Jahr im März ging es dann los. Uns ist vieles (z.b. die Immobilienkäufe, selbständigkeit, Studium) über den Kopf gewachsen.
Meine Freundin wurde krank und konnte nicht mehr arbeiten. Ich bin 100% im HO geblieben, um mich zu kümmern. Wir haben das immer mehr aufgeschoben, weil wir dachten, dass das irgendwann wieder ging.
Wir waren dann jetzt endlich mal im Urlaub, aber es hat sich nichts geregelt. Meine Freundin muss jetzt ihre Immo wieder verkaufen und will aus dem Job, weil nichts mehr geht. Ich bin stark am Rand der Belastungsgrenze und bekomme von Kollegen, die natürlich nichts wissen, gut Druck.

Würdet ihr die Geschichte dem Chef erzählen und ggf um ne 4-Tage-Woche bitten? Ich weiß echt nicht, wie ich das Tempo noch drei Monate oder länger durchhalten soll. Und bin teilweise morgens um 7 schon völlig erledigt.

Aus den wenigen Dingen, die du schreibst, würde ich folgendes ableiten

• Freundin ist psychisch krank
• du versuchst ihr zu helfen und stehst psychisch auch kurz vor dem Zusammenbruch

Es sollte passieren

• Freundin muss in ärztliche/psychologische Behandlung (du kannst sie zwar unterstützen, was löblich ist, aber ihr nicht wirklich weiterhelfen)
• du solltest in psychologische Behandlung (du stehst kurz vor dem Zusammenbruch, warte nicht bis der Zusammenbruch gekommen ist)
• bzgl. Arbeit schwer einzuschätzen. Die Aufgaben werden bei der 4-Tage-Woche wahrscheinlich für dich nicht weniger, so wie du dein Arbeitsumfeld beschreibst. Lieber sabbatical machen ein paar Monate oder vom Arzt wegen Burnout mal ein paar Wochen krankschreiben lassen oder Job wechseln.

Ganz asoziale, aber vermutlich für dich zielführende Alternative:
Wenn du sowieso keine langfristige Zukunft mit deiner Freundin siehst und nur noch aus Mitleid mit ihr zusammen bist, trenn dich.

Mein Ratschlag: lass dich erst einmal 2 Wochen krankschreiben und besprich mit dem Arzt deine Situation ggfs. immer mal wieder Folgekrankschreibungen holen. Arbeitszeit reduzieren / von der gesetzlichen Brückenteilzeit Gebrauch machen und mittelfristig einen neuen Job suchen (gibt derzeit sehr viele Angebote auf dem Markt). Deine Freundin unterstützen und ihr helfen einen Therapieplatz zu finden (das kann ziemlich lange dauern). Einen Makler beauftragen die Immos zu reduzieren bzw. Hausverwalter mit der Verwaltung beauftragen. Nervige Verpflichtungen radikal reduzieren. Auf Bewegung, Licht / Frische Luft, Ernährung, ausreichend Schlaf und soziale Kontakte achten - mindestens 1x am Tag für min. 30 Min. in nen Park / Wald usw. gehen. Digital Detox: deutliches Reduzieren von Mails, Sozial Media, Streaming, Instantmassenger (Gruppen usw.) ...