Hallo,

ich arbeite im Advisory Bereich einer Big 4, und hab natürlich dauernd Kontakt mit Kollegen, viel Teamarbeit, ständige Interaktion... was dazu führt, dass ich in meiner Freizeit nun froh bin, mal allein zu sein, und mich mit mir selbst beschäftigen zu können... Kurzum ich hab selten das Bedürfnis dazu, mit Freunden was zu machen, sondern bin lieber allein... kennt ihr das auch? so blöd es klingt, aber ich habe irgendwie angst "unnormal" zu sein, und mich zu einem Eigenbrötler zu entwickeln... natürlich treffe ich ab und zu freunde, aber max. 1 mal pro woche....

ich kenne es zwar nicht, aber solange deine kollegen auch nicht deine freunde sind, würde ich echte freunschaften nicht vernachlässigen

Darüber würde ich mir keine Gedanken machen.

"Freunde treffen" nennt jeder als Lieblingshobby, aber wie oft findet das bei den meisten tatsächlich statt? Da ist 1 x pro Woche bereits sehr viel. Vor allem Leute in festen Partnerschaften hocken mind. 5 von 7 Abenden zuhause rum und schauen zusammen TV.

Unnormal ist das nicht. Wenn man den ganzen Tag Leute um sich rum hat und am kommunizieren ist, ist es normal, dass man Abends seine Ruhe haben will.

Ich kenne das auch. Mir ging es bei einem langen Praktikum so ähnlich. Nach 12 stunden Arbeit und Interaktion pro tag, hatte ich nur noch Lust alleine zu sein. Man bekommt das Gefühl, irgendwann nicht mehr gesellschaftsfähig zu werden. Am ende des Tages musst du es einfach irgendwie ausbalancieren, um nicht irgendwann alleine dazustehen.

kenne ich auch.

Kenne ich und ich finde das auch normal, da ich nicht zu den Menschen gehöre, die andauernd Gesellschaft brauchen. Daher gibt es bei mir auch hin und wieder Phasen, wo ich froh bin Zeit für mich zu haben.

Ist bei mir genauso. Dauerhaft sagt das aber nichts gutes über unsere Jobs aus ... :/ Bin auch bei einer Big4 in der Transaction

Kann ich gut verstehen. Mein Beruf bringt zwar etwas weniger Kontakte mit sich, sodass ich von dem Problem nicht betroffen bin. Aber ich kenne so etwas ähnliches vom Zivildienst. Ich habe damals körperlich in der Pflege gearbeitet und war deshalb immer ganz schön kaputt. Da konnte ich mich in der Freizeit nicht mehr aufraffen, ins Fitness Center zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Da ich jetzt einen Bürojob habe, betätige ich mich aber wieder gerne sportlich in meiner Freizeit.

es liegt auch daran, dass der tag fast zu ende ist, wenn man heimkommt. zumindest im winter ist es dunkel und im sommer ist noch so etwas wie einkaufen und putzen zu erledigen. wenn dann noch sport einmal die woche dazukommt, bleibt fast keine zeit mehr zum rumgammeln.

wenn ich um 6 heimkomme, was ja früh ist, dann erstmal etwas essen, ggf. sogar kochen, einkaufen, putzen, aufräumen und dann noch weggehen? außerdem muss man wieder früh ins bett und entsprechend früh zurück.

praktiziere das nun schon seit 10 jahren und treffe mich unter der woche nicht mehr mit freunden. sie haben auch kein interesse, weil es ihnen ähnlich geht. wo ich einen partner kennenlernen könnte, ist mir schleierhaft. meistens fehlt er mir nicht mal, da der tag auch so ausgefüllt ist.

Treibe Sport nach der Arbeit, ganz ehrlich. Nach einenm ganzen Tag von konstantem Kontakt mit Kunden, Lieferanten und Kollegen fühle ich mich auch asozial, ausgelaugt und müde was die Kommunikation angeht. Dann gehe ich zum Sport, powere mich aus und siehe da, ich habe einen so friedlichen und entspannten Zustand, dass ich sowohl mich mit jemanden treffen, als auch einfach nur herumchillen könnte. Bisschen physische Betätigung schafft immer einen guten Ausgleich, wenn man den ganzen Tag starr mit dem Kopf gearbeitet hat.

Aber ja, was du beschreibst kenne ich auch, ist nicht unnormal

Plus, du könntest über effizienteres Zeitmanagement nachdenken. Also ich koche einige Mahlzeiten für die Woche im voraus vor, sodass wenn ich nach Hause komme ich es nur kurz aufwärmen muss und schon etwas zu essen habe anstatt die komplette Prozedur von kochen, essen und abwaschen vor mir zu haben. Hatte ich auch eine Zeit lang gemacht aber nicht lange durchgehalten weil es halt etwas zeitintensiv ist und man nicht immer Lust darauf hat. So werden die Leute dann auch fetter bzw. magerer, weil sie keine Lust am Feierabend zum kochen haben und entweder nichts essen oder snacken/sich was bestellen.

Normal. Bateman halt.

Die Balance macht es. Bei dauernder Performance und Interaktion im Job, ausgelaugt von Energiefressern wie Kunden, Chefs und andere Mitarbeitern, ist es nur zu verständlich am Ende des Tages seine Ruhe haben will. Irgendwann und irgendwo benötigt man einen Ort, an dem die leeren Akkus wieder aufgeladen werden können.

Daran sehe ich nichts abwegiges.

Ist normal - durch die permanente interaktion braucht dein Körper und Geist auch mal Ruhe davon.

Das ist zu vergleichen mit einem Profisportler, der nach einem Trainingstag sicher nicht in seiner Freizeit auch Sport machen will. Er braucht die Pause.

Das Gegenteil ist bei Leuten zu sehen, die wenig interagieren. Z.B. Handwerkern. Die haben nach feierabend oft den wunsch nach Geselligkeit. Aber weniger auf Sport. Währedn Büroleute eben gern sport in der Freizeit machen.

Eben immer was einem fehlt. Aber das ist auch sehr typ-abhängig.

Kenne ich genauso...
super nervig... hat meiner beziehung mit meiner freundin nicht wirklich gut getan :)

aber ist ganz normal als "berater"