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Einfluss Firmeneigentümer?

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WiWi Gast

Einfluss Firmeneigentümer?

Hallo,

ich arbeite bei einem Mittelständler im Vertrieb. Die Auftragslage ist aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in der Branche nicht gut. Habe dort vor zwei Jahren angefangen und noch nicht viele Aufträge reingeholt, dafür aber den Kontakt zu vielen internationalen Neukunden aufgebaut und erhalte erste Anfragen von denen. Mein Chef meinte ist alles in Ordnung, es würde dauern, bis einen die Kunden kennen und bestellen.

Naja, der Eigentümer kommt so einmal die Woche vorbei und mag mich nicht so, weil der Umsatz nicht stimmt. Die Firma gehört ihm zu 70%, da er aber im Ruhestand ist, darf er sich laut Vereinbarung nicht in den operativen Bereich mit einmischen. Ich habe darüber schon mit älteren Kollegen gesprochen und die meinten, wenn kein Umsatz reinkommt, wird der Vertriebler oder GF entlassen, das hat er sich immer durchgesetzt.

Meint ihr, ich kann meinem Chef, der Geschäftsführer ist, trauen, wenn er sagt, ich brauche mir keine Sorgen zu machen, weil er hinter mir steht?

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WiWi Gast

Re: Einfluss Firmeneigentümer?

Der Firmeneigentümer (hier 70%) ist derjenige mit dessen Geld Du und der GF arbeiten.

Euer Auftrag ist es, den Geldgeber zufrieden zu stellen - hier: mit Umsatz; besser: mit Gewinn
Wenn er mit eurer Arbeit nicht einverstanden seid - wird gegangen.

Mein Geld, meine Firma, meine Entscheidungen... und wenn da 10x ein Geschäftsführer sitzt...

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WiWi Gast

Re: Einfluss Firmeneigentümer?

Punkt 1: Es ist eine Sache, wenn Dein Chef zu DIR sagt, dass er voll hinter Dir steht. Eine andere ist, ob er auch genau so vor dem Inhaber auftritt. Hier geht es schließlich auch um seine eigene Haut.

Punkt 2: Vereinbarung hin oder her. Mit 70% Anteilen hat sein Wort immer noch sehr großes Gewicht. Selbst wenn Dein Chef voll hinter Dir steht und dies auch intern vertritt, kann er überstimmt werden.

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WiWi Gast

Re: Einfluss Firmeneigentümer?

Die operative Verantwortung hat der GF. Normalerweise wird er sich nicht vom Besitzer in die Personalplanung reinquatschen lassen. Sowohl Personal als auch Umsatz ist seine Verantwortung, wie er seine Ziele erreicht bzw. den Besitzer zufriedenstellt obliegt also ihm. Insofern solltest du auf den GF setzen - zumindest wenn du denkst, dass er ehrlich ist.

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DAX Einkäufer

Re: Einfluss Firmeneigentümer?

Die Frage ist doch, ob die Situation sich mit einem anderen Vertriebler ändern würde. Wenn der Eigentümer Ahnung vom Geschäft hat, dann wird er doch ein Gefühl dafür haben, ob Du unterm Strich gute Arbeit machst oder nicht.

Ich würde mit dem GF bei Gelegenheit mal über die Erwartungen sprechen, an denen er Dich misst. Was muss passieren, damit Du "gute Arbeit" geleistet hast? Wieviele Aufträge müssen reinkommen, wann müssen sie reinkommen? Sind Kontakte wertvoll oder sind sie nicht wertvoll? Du brauchst einen realistischen Maßstab, an dem Du den Erfolg Deiner eigenen Arbeit beurteilen kannst. Die von Dir aufgebauten Kontakte können ein Indiz dafür sein, dass Du auf genau dem richtigen Weg bist, aber das sollte dann auch das gemeinsame Verständnis des richtigen Wegs sein.

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WiWi Gast

Re: Einfluss Firmeneigentümer?

Wer bezahlt bestimmt. So einfach ist das.

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WiWi Gast

Re: Einfluss Firmeneigentümer?

Meine Erfahrung: Herr XY, wir haben zwar 3 Leute neu eingestellt, aber machen Sie sich keine Sorgen, hat nichts mit Ihnen zu tun. 4 Wochen später hatte ich die Kündigung.

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WiWi Gast

Re: Einfluss Firmeneigentümer?

Die Frage stellt sich in der Bundesliga in punkto Trainerkarussel auch regelmäßig. Auch wenn der beschrittene Weg vielversprechend ist, kommt irgendwann das Thema Neubesetzung auf. Auch wenn es gar nicht am Trainer liegt. Genauso sehe ich das auf den Verkäufer bezogen.

Natürlich stellt sich die Frage, ob es mit einem anderen Verkäufer besser wird. Wenn die Zahlen aber nicht stimmen, kommt zwangsläufig (manchmal eher, manchmal später) die Not, etwas zu tun.

Aus der Sicht von 16 Jahren Vertriebspraxis wird die Antwort des Inhaber sein: "Ja natürlich sind Kontakte gut. Internationale Neukunden, prima. Aber wann machen Sie denn endlich Umsatz?"

Du kannst 8 Stunden am Tag in der Hängematte liegen und 30 Minuten arbeiten. Alles ok, solange die Zahlen stimmen. Passen sie nicht, kannst Du Dich mit hoher Aktivität eine Weile retten. Klappt's dann immer noch nicht: Adieu. Er war stets bemüht...

DAX Einkäufer schrieb:

Die Frage ist doch, ob die Situation sich mit einem anderen
Vertriebler ändern würde. Wenn der Eigentümer Ahnung vom
Geschäft hat, dann wird er doch ein Gefühl dafür haben, ob Du
unterm Strich gute Arbeit machst oder nicht.

Ich würde mit dem GF bei Gelegenheit mal über die Erwartungen
sprechen, an denen er Dich misst. Was muss passieren, damit
Du "gute Arbeit" geleistet hast? Wieviele Aufträge
müssen reinkommen, wann müssen sie reinkommen? Sind Kontakte
wertvoll oder sind sie nicht wertvoll? Du brauchst einen
realistischen Maßstab, an dem Du den Erfolg Deiner eigenen
Arbeit beurteilen kannst. Die von Dir aufgebauten Kontakte
können ein Indiz dafür sein, dass Du auf genau dem richtigen
Weg bist, aber das sollte dann auch das gemeinsame
Verständnis des richtigen Wegs sein.

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WiWi Gast

Re: Einfluss Firmeneigentümer?

"Meint ihr, ich kann meinem Chef, der Geschäftsführer ist, trauen, wenn er sagt, ich brauche mir keine Sorgen zu machen, weil er hinter mir steht?"

Wenn über so Sachen schon geredet wird, macht sich schon jemand die Gedanken...
Ich würde langsam schauen, dass da was zusammengeht im Vertrieb oder schonmal über nen Jobwechsel nachdenken...

"Die Frage ist doch, ob die Situation sich mit einem anderen Vertriebler ändern würde. Wenn der Eigentümer Ahnung vom Geschäft hat, dann wird er doch ein Gefühl dafür haben, ob Du unterm Strich gute Arbeit machst oder nicht."

Wenn der Eigentümer in Rente ist, wer weiß schon ob den das überhaupt interessiert? Der Vergleich mit dem Posten des Fussballtrainers ist da durchaus angebracht...

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10 Kommentare

Droht mein Chef mir?

WiWi Gast

sehe ich auch als vollkommen normal an, Im Gegenteil ich denke, dass so etwas zum Job gehört. Im Vetrieb muss man das abkönnen.

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