Work-Life-Balance: Bin in einem Konzern mit gelebter Gleitzeitregel. Im Sommer 15h Schluss jeden Tag. Seit vier Monaten im Home Office. Extrem chillig.
Money: A13/A14 usw. verdienen sicher mehr als ich, aber es reicht inkl. dem Einkommen meiner Frau (die auch chilligen Job mit toller W-L-Balance hat und etwas weniger als ich verdient) für Haus, zwei Autos, Urlaube, Technikkram nach Wunsch, 2.000 Euro Sparrate - was will ich mehr?
Sicherheit: Ich habe eine Qualifikation, welche am Arbeitsmarkt extrem gefragt ist. Und das ist einfach nur BWL-Studium an der Uni mit einer bestimmten Spezialisierung und jetzt so einige Jahre Arbeitserfahrung. Als ich mein Xing-Profil noch hatte, kamen wöchentlich Headhunter-Anfragen für meine Region. Habe es deswegen deaktiviert, weil ich im Moment einen super-chilligen Job habe, bei welchem ich weit mehr verdiene, als ich zum Leben brauche. Wenn ich jetzt in den Jobportalen schaue, dann sind dort immer noch zig aktuelle Stellenanzeigen. Stellenanzeigen, welche bei StepStone immer und immer wieder nach oben gepusht werden, weil sich keiner bewirbt. Ich sehe es, wenn wir Leute suchen - der Markt ist weiterhin stark verschoben.
Und mancher denkt vielleicht, Beamtentum ist sicher. Ich sehe es genau umgekehrt. Ich könnte morgen meinem Chef auf den Tisch ****** und hätte in zwei Wochen einen neuen Job mit besserem Gehalt. Als Beamter bist du wirklich Staatsdiener. Gibt ja jetzt sogar prominenten Fälle, wo ein Beamter während seiner Arbeitszeit anderen Dingen nachgegangen ist, wurde entlassen, Pension weg, Job weg und keine marktfähige Qualifikation. Leute, in meinen 7,5 Stunden Home-Office schaue ich YouTube, mache Sport usw. - und natürlich mache ich auch meinen Job. Ich muss nicht buckeln für den Staat, weil das meine einzige Möglichkeit ist. Ich habe am Markt hunderte Möglichkeiten.
Ich bin zwar kein Frugalist, aber natürlich kann man da einiges mitnehmen. Wir hatten halt das Glück, unser Haus noch zu Zeiten zu bauen, als es relativ günstig war. Wenn alles gut läuft bei 5-7% Rendite, dann haben wir bis ca. 45 abgezahlt und ausgesorgt (also ausreichend Einkommen aufgebaut, um nach der 4%-Regel unsere Ausgaben zu decken inkl. ab und zu mal neue Autos, inkl. Urlaube usw. - also unser aktueller Lebensstandard). Wenn wir bisschen Pech haben oder etwas dazwischen kommt, dann dauert es vielleicht 2-3 Jahre länger. Auf jeden Fall werde ich schon lange im Ruhestand sein, wenn der Beamte noch nicht mal annähernd darf. Die dürfen aktuell frühestens ab 63, kann aber auch noch steigen. Auch hier bin ich völlig frei, da ich eben nicht vom Staat, von der Pension, von einem einzigen Vorgesetzten abhängig bin, welchen ich nicht wechseln kann.
Selbst wenn das Gehalt weniger sein sollte, sehe ich die Privatwirtschaft als vorteilhaft, sofern man eine gesuchte Qualifikation hat. Dann kann man sich den Arbeitgeber aussuchen und jederzeit wechseln. Klug gewählt, hat man eine extrem gute W-L-Balance und kann sich trotzdem jederzeit dazu entscheiden, dass Tischtuch zu zerschneiden und ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.
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