Hallo Leute,
hier mal eine allgemeine Frage: Wie geht man mit Kollegen um, die über ihre berufliche Qualifikation & Position lügen?
Ich weiß, solche Leute kommen überall vor - aber was, wenn ich die in meinem direkten Umfeld habe, mit denen zusammenarbeiten muss, und mich das einfach extrem ärgert??
Konkret geht es um:

• Ein Vorgesetzter aus Nachbarabteilung, der auf dem Bereichsmeeting vor fast 100 Leuten seine Mitarbeiter vorstellt, und dabei einem Mitarbeiter mehrjährige Berufserfahrung in einer Management-Rolle bei einem anderen Unternehmen andichtet, die definitiv nicht vorhanden ist? (der Typ war zwar in den Unternehmen, hat sich aber nach 6 Monaten weiterbeworben und nach 9 Monaten schon wieder gekündigt, und hat dort eher so einen Abteilungsdurchlauf gemacht, jedenfalls eine Junior Rolle, außerdem ein ganz anderer Bereich)
• Kollege, der falsche Jobtitel bei LinkedIn angibt. Also beispielsweise (abgeändert) wäre der Typ offiziell "Sales Manager" (womit er schon echt gut eingestiegen ist), schreibt aber bei Linkedin als akutelle Position: "Manager for Partnerships, Strategy, Sales and Finance" (er hat vielleicht einmal nen Nachmittag lang ein paar Zahlen zusammengezählt, und an ein, zwei Meetings teilgenommen wo es im weitesten Sinne um Strategieentwicklung ging).

Von HR oder so werden falsche Jobtitel bei LinkedIn nicht geprüft oder moniert. Eigentlich könnte ich sagen, das geht mich nix an, aber wie gesagt, es triggert mich extrem(!) und ich sehe hier auch meine persönlichen Werte verletzt. Und meine Berufserfahrung sagt mir leider, so Leute die da lügen kommen im Berufsleben gut voran... manche Vorgesetzten finden das auch geil, wenn ihre Leute so "ambitioniert" sind da dick aufzutragen.
Würdet Ihr sowas ansprechen? Und bei wem?

antworten

Was bringt dir das selbst? Hast du irgendwelche Vorteile, wenn du das meldest? Nein. Wohl nur eine "angebliche" Genugtuung, schadest den jeweiligen Leuten, schadest dir selbst und machst dich am Ende nur Lächerlich. Keiner mag solche Menschen. .Also. Allein schon, dass dich sowas triggert ist wohl offensichtlich, dass das "dein" Problem ist. Und das Ganze hat nichts mit Lügen zu tun.

Zu 1) Typischer Salestalk. Wird immer so gemacht. Ich versuche auch jeden in einem noch besseren Licht dastehen zu lassen, als er es von sich selbst angeben würde. Wahrscheinlich weiß jeder im Team von dem Leiter, dass die "mehrjährige Berufserfahrung" etwas übertreibt, aber das ist halt der typische Corporate Talk. Bei mir wird aus einer 8-Wochen-Fortbildung in XYZ sofort jemand zum Experten in XYZ. Ist das gelogen? Nein. Ist das die übertrieben? Auch nicht. Beschönigt, kann man argumentieren, aber was daran ist falsch?

Zu 2) So what. Du hast ja keine Ahnung was seine offizielle Stellenbezeichnung ist. Abgesehen davon, dass ich selbst solch einen langen Titel lächerlich finden würde, ist es das Bier des jeweiligen MA.

Lange Rede, nicht viel Sinn, du hast 1. wohl absolute keine Social Skills und willst Leute um dich runterziehen. 2. Du hast wohl noch nie im Vertrieb gearbeitet, und selbst wenn, dann wohl nicht recht erfolgreich, weil sonst würdest du wissen, dass das, worüber du dich beschwerst, absoluter 08/15-Standard in jeder Firma ist und 3. mit der Einstellung wirst du auch nicht wirklich erfolgreich. Allein die Tatsache, dass du das Wort "triggern" benutzt und dass dich sowas überhaupt triggert, weiß ich schon, dass du wohl eine Partei im linken Spektrum bei der letzten Bundestagswahl gewählt hast. Da sind diese angeblichen "Moralvorstellungen", die nicht wirklich welche sind. Eher Neid und Missgunst. Aber hey, just my 2 cents.

antworten

Hammer was man hier so liest.
Klingt für mich nach einem neurotischen Besserwisser und Mangel mit Leistung zu überzeugen. Kennst du den Arbeitsvertrag deines Kollagens?
Ganz großer cringe

WiWi Gast schrieb am 07.06.2023:

Hallo Leute,
hier mal eine allgemeine Frage: Wie geht man mit Kollegen um, die über ihre berufliche Qualifikation & Position lügen?
Ich weiß, solche Leute kommen überall vor - aber was, wenn ich die in meinem direkten Umfeld habe, mit denen zusammenarbeiten muss, und mich das einfach extrem ärgert??
Konkret geht es um:

• Ein Vorgesetzter aus Nachbarabteilung, der auf dem Bereichsmeeting vor fast 100 Leuten seine Mitarbeiter vorstellt, und dabei einem Mitarbeiter mehrjährige Berufserfahrung in einer Management-Rolle bei einem anderen Unternehmen andichtet, die definitiv nicht vorhanden ist? (der Typ war zwar in den Unternehmen, hat sich aber nach 6 Monaten weiterbeworben und nach 9 Monaten schon wieder gekündigt, und hat dort eher so einen Abteilungsdurchlauf gemacht, jedenfalls eine Junior Rolle, außerdem ein ganz anderer Bereich)
• Kollege, der falsche Jobtitel bei LinkedIn angibt. Also beispielsweise (abgeändert) wäre der Typ offiziell "Sales Manager" (womit er schon echt gut eingestiegen ist), schreibt aber bei Linkedin als akutelle Position: "Manager for Partnerships, Strategy, Sales and Finance" (er hat vielleicht einmal nen Nachmittag lang ein paar Zahlen zusammengezählt, und an ein, zwei Meetings teilgenommen wo es im weitesten Sinne um Strategieentwicklung ging).

Von HR oder so werden falsche Jobtitel bei LinkedIn nicht geprüft oder moniert. Eigentlich könnte ich sagen, das geht mich nix an, aber wie gesagt, es triggert mich extrem(!) und ich sehe hier auch meine persönlichen Werte verletzt. Und meine Berufserfahrung sagt mir leider, so Leute die da lügen kommen im Berufsleben gut voran... manche Vorgesetzten finden das auch geil, wenn ihre Leute so "ambitioniert" sind da dick aufzutragen.
Würdet Ihr sowas ansprechen? Und bei wem?

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Lass mich raten: bist du Ingenieur/NaWi? :)

Im Business ist es schon immer so gewesen, dass man die Wahrheit etwas ausschmückt. Die Kunst ist es eben, selbstbewusst zu erscheinen.

Find‘ dich damit ab oder bleib‘ weiterhin in dein Kämmerlein eingeschlossen und betreibe irgendwelche Forschung, die keinen juckt und in der Schublade verschwindet ;)

antworten

Hatten einen, der hat dem Baron Münchhausen um Meilen den Rang abgelaufen. 5 Jahre später sitzt er in der Geschäftsleitung (angefangen als Junior). Seither habe ich komplett den Respekt vor diesem Gremium verloren...

antworten

Wenn dich sowas stört, dann solltest du eher an dir selber arbeiten.

Es ist im Berufsleben das 1x1, dass man gerne etwas dicker aufträgt was die eigenen Leistungen etc. angeht.
Und wie du selbst sagst, es bringt einen im Berufsleben auch voran.

antworten

Heisst nicht umsonst "Fake it till you make it" oder "Don't hate the player, hate the game".

Klingt einfach typisch deutsch, verbittert und passt zu dieser komischen Neidkultur in DE. Wen juckts was der Kollege bei LinkedIn stehen hat? Meine güte ist das peinlich.

antworten

WiWi Gast schrieb am 01.01.2024:

Hammer was man hier so liest.
Klingt für mich nach einem neurotischen Besserwisser und Mangel mit Leistung zu überzeugen. Kennst du den Arbeitsvertrag deines Kollagens?
Ganz großer cringe

Hier der TE vom Sommer :)

Ja, ich kenne die offizielle HR Stellenbeschreibung des Kollegen (A) und auch seine Eingruppierung. Er ist definitiv "Sales Manager" offiziell (bzw. das äquivalent) und nicht die anderen 3 Manager Positionen auch noch. Eine der 3 erfundenen Management-Positionen impliziert sogar, dass er der Vorgesetzte von seinem direkten Kollegen (B) wäre...was er definitiv nicht ist und auch nicht sein soll, da bin ich mir 100% sicher... Den anderen Kollegen (B) scheint es nicht zu jucken - jedenfalls sagt der nix dazu.

Ich hab es übrigens nirgends angesprochen, und meide den Typ einfach.

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WiWi Gast schrieb am 08.06.2023:

Was bringt dir das selbst? Hast du irgendwelche Vorteile, wenn du das meldest? Nein. Wohl nur eine "angebliche" Genugtuung, schadest den jeweiligen Leuten, schadest dir selbst und machst dich am Ende nur Lächerlich. Keiner mag solche Menschen. .Also. Allein schon, dass dich sowas triggert ist wohl offensichtlich, dass das "dein" Problem ist. Und das Ganze hat nichts mit Lügen zu tun.

Zu 1) Typischer Salestalk. Wird immer so gemacht. Ich versuche auch jeden in einem noch besseren Licht dastehen zu lassen, als er es von sich selbst angeben würde. Wahrscheinlich weiß jeder im Team von dem Leiter, dass die "mehrjährige Berufserfahrung" etwas übertreibt, aber das ist halt der typische Corporate Talk. Bei mir wird aus einer 8-Wochen-Fortbildung in XYZ sofort jemand zum Experten in XYZ. Ist das gelogen? Nein. Ist das die übertrieben? Auch nicht. Beschönigt, kann man argumentieren, aber was daran ist falsch?

Zu 2) So what. Du hast ja keine Ahnung was seine offizielle Stellenbezeichnung ist. Abgesehen davon, dass ich selbst solch einen langen Titel lächerlich finden würde, ist es das Bier des jeweiligen MA.

Lange Rede, nicht viel Sinn, du hast 1. wohl absolute keine Social Skills und willst Leute um dich runterziehen. 2. Du hast wohl noch nie im Vertrieb gearbeitet, und selbst wenn, dann wohl nicht recht erfolgreich, weil sonst würdest du wissen, dass das, worüber du dich beschwerst, absoluter 08/15-Standard in jeder Firma ist und 3. mit der Einstellung wirst du auch nicht wirklich erfolgreich. Allein die Tatsache, dass du das Wort "triggern" benutzt und dass dich sowas überhaupt triggert, weiß ich schon, dass du wohl eine Partei im linken Spektrum bei der letzten Bundestagswahl gewählt hast. Da sind diese angeblichen "Moralvorstellungen", die nicht wirklich welche sind. Eher Neid und Missgunst. Aber hey, just my 2 cents.

+1
Danke das du das geschrieben hast, was ich gedacht habe!
LG

antworten

Wir hatten auch 2, nur halt extremer. Hat sich CFO Germany genannt, war aber 2 Stufen unter dem CFO Germany. Wurde wohl von dem tatsächlichen CFO hier stark getadelt, und unterlässt es seitdem.

Mach dir aber keine sorgen, sowas fällt auf. Spätestens wenn bei einer Weiterbewerbung das Arbeitszeugnis kommt, und da dann die tatsächliche Stellenbezeichnung genannt ist.

antworten

So wie im privaten Umfeld auch: Leute mit sehr anderen Wertvorstellungen meiden, sonst drehst du mit der Zeit durch.
Das geht je nach Beziehung unterschiedlich leicht.

• Freunde und Partner ersetzen
• Kollegen und Chefs wirst du durch umbewerben oder Abteilungswechsel los
• Verwandte möglichst selten besuchen oder halt Kontaktabbruch

antworten

Was heißt "bringt im Berufsleben voran"? Ja, dann kommen die Leute auf hohe Stellen und bekommen hohe Gehälter, aber sind trotzdem inkompetent und das hat dann auch Auswirkungen.

antworten

Bin Ingenieur und habe diesen Typ Mensch bei einer Big 4 auch kennengelernt. Neben wirklich kompetenten Menschen gab es diese Schaumschläger, die sich immer am lautesten bei jeglicher Gelegenheit selbst promoted haben, aber weder fachlich noch in Sachen Führung oder Organisation etwas drauf hatten. Die Konsequenz waren Sprungbeförderungen für solche Leute.

Hab dann zu einer mittelständischen WPG gewechselt, jetzt ist es deutlich besser.

Das ist leider eine Frage der Unternehmenskultur und die ändert sich immer sehr langsam. Ich würde dir daher raten, dir zu überlegen, wie wichtig dir das Thema ist. Mich hat es damals extrem gefrustet, daher war der Wechsel bei mir eine gute Entscheidung.

antworten

Das Thema Selbstvermarktung und Ehrlichkeit ist gerade für viele Leute schwierig, die als Experten oder Spezialisten arbeiten. Wer fachbezogen arbeitet, nutzt Zahlen, Daten und Fakten, orientiert sich also an Wahrheiten, Ergebnissen sowie eindeutigen Aussagen.

Diese Experten können daher nicht verstehen, wie jemand einfach lügt und damit durchkommt oder gar erfolgreich ist. Es geht da nicht nur darum, dick aufzutragen zwecks Selbstvermarktung. Auch bei geschäftsrelevanten Themen wie Budgets oder Terminplänen wird gelogen ohne Ende. Niemanden interessiert es, selbst wenn es später rauskommt.
Im Gegenteil: Dem Lügner wird das dann sogar als "politisches Geschick" ausgelegt.
Man muss sich nur anschauen, wer im Betrieb aufsteigt: die Schaumschläger, Poser, Angeber, Narzissten, Schwätzer, usw. Ist im Privatleben ja ähnlich.

Mir fällt es auch bis heute schwer, das zu akzeptieren. Es macht aber keinen Sinn, sich darüber aufzuregen. Noch schlimmer ist es, sowas zu "melden" oder in größerer Runde dagegenzuhalten. Der Lügner steht danach sogar besser da als du, der die Wahrheit ausspricht, egal ob in der Firma, im Verein oder in der Weltpolitik.

Das siehst du ja auch an den Antworten hier, die die Lügner noch in Schutz nehmen und dich als engstirnigen Erbsenzähler darstellen. Posen ist gesellschaftsfähig geworden, nicht zuletzt durch Social Media. Wer da ohne Filter und Fakefotos postet, hat auch verloren.

WiWi Gast schrieb am 02.01.2024:

Heisst nicht umsonst "Fake it till you make it" oder "Don't hate the player, hate the game".

Klingt einfach typisch deutsch, verbittert und passt zu dieser komischen Neidkultur in DE. Wen juckts was der Kollege bei LinkedIn stehen hat? Meine güte ist das peinlich.

antworten

Other peoples's problems is like other peoples's money...was juckt es einen...

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WiWi Gast schrieb am 07.06.2023:

Hallo Leute,
hier mal eine allgemeine Frage: Wie geht man mit Kollegen um, die über ihre berufliche Qualifikation & Position lügen?
Ich weiß, solche Leute kommen überall vor - aber was, wenn ich die in meinem direkten Umfeld habe, mit denen zusammenarbeiten muss, und mich das einfach extrem ärgert??
Konkret geht es um:

• Ein Vorgesetzter aus Nachbarabteilung, der auf dem Bereichsmeeting vor fast 100 Leuten seine Mitarbeiter vorstellt, und dabei einem Mitarbeiter mehrjährige Berufserfahrung in einer Management-Rolle bei einem anderen Unternehmen andichtet, die definitiv nicht vorhanden ist? (der Typ war zwar in den Unternehmen, hat sich aber nach 6 Monaten weiterbeworben und nach 9 Monaten schon wieder gekündigt, und hat dort eher so einen Abteilungsdurchlauf gemacht, jedenfalls eine Junior Rolle, außerdem ein ganz anderer Bereich)
• Kollege, der falsche Jobtitel bei LinkedIn angibt. Also beispielsweise (abgeändert) wäre der Typ offiziell "Sales Manager" (womit er schon echt gut eingestiegen ist), schreibt aber bei Linkedin als akutelle Position: "Manager for Partnerships, Strategy, Sales and Finance" (er hat vielleicht einmal nen Nachmittag lang ein paar Zahlen zusammengezählt, und an ein, zwei Meetings teilgenommen wo es im weitesten Sinne um Strategieentwicklung ging).

Von HR oder so werden falsche Jobtitel bei LinkedIn nicht geprüft oder moniert. Eigentlich könnte ich sagen, das geht mich nix an, aber wie gesagt, es triggert mich extrem(!) und ich sehe hier auch meine persönlichen Werte verletzt. Und meine Berufserfahrung sagt mir leider, so Leute die da lügen kommen im Berufsleben gut voran... manche Vorgesetzten finden das auch geil, wenn ihre Leute so "ambitioniert" sind da dick aufzutragen.
Würdet Ihr sowas ansprechen? Und bei wem?

Das ganze Berufsleben ist eine Art Schauspiel. Es ist einfach Teil der Lebenserfahrung, dass man erkennt, dass es 100% Wahrheit in der Realität nie gibt. Seltsamerweise haben vorallem Ingenieure ein Problem, zu erkennen, dass es vorallem zwischenmenschliche Regeln gibt statt nur „technische Wahrheiten“.

antworten

Es mag Fälle geben, wo das ein Problem darstellt, das man thematisieren sollte. Also diese Übertreibungen, Selbstdarstellungen und vielleicht auch Unwahrheiten. Es sind seltene Fälle.

Die von dir geschilderten zählen nicht dazu. Solche Fälle sind auch nicht einfach deshalb ein Problem, weil es einen triggert. Mein Take: Wenn dich irgendwas triggert bist das Problem erst mal Du. Du bist nämlich zu leicht zu triggern und kümmerst dich um Scheiß, der dich nichts angeht.

Es gibt nur wenige Fälle wo ich mir vorstellen kann, dass das ein Problem ist. Und wenn, dann wären das Fälle wo andere Umstände hinzukommen.

Ich hatte so einen Fall und schildere den mal etwas ausführlicher: man bekommt einen neuen Kollegen von extern. Große Namen im Lebenslauf, super Auftreten, gelinde gesagt selbstsicheres Auftreten, wusste wen man wie ansprechen muss, um zu manipulieren. Alles okay. Chapeau. Nicht mal unsympathisch auf den ersten Blick.

Nur: stellt sich nach kurzer Zeit als direkter Kollege heraus (war mir zu dem Zeitpunkt neu), der Neue war bei den großen Namen im CV nur im Sales, hat sich aber verkauft als Fachexperte. Der konnte (ganz klischeehaft Sales) nix Fachliches. Also drüber reden ja aber es einfach mal machen?

Auch das wäre für mich nicht schlimm. Triggert mich nicht. Bring ich es ihm eben bei. Ob da ein frischer Bachelor sitzt oder eben er, der vorher sonst was erzählt hat - mir gleich. Wenn man denn mit der Person arbeiten kann. Also anleiten, erklären, zusammenarbeiten. So halt.

Aber: in den ersten Wochen im neuen Job und Unternehmen den dicken Max machen, mir als Senior seine Arbeit aufdrücken wollen, weil er sie nicht kann und anderen Kollegen beim Chef und dessen Chef Inkompetenz bescheinigen als Erklärung, warum alles nicht recht laufen will… war dann doch ein Problem. Er hätte einfach nur sagen müssen: sorry, hab ich eigentlich keinen Plan von, kannste mir da mal helfen und alles wäre gut gewesen. Ich dachte immer im Sales hätte man auch Social skills.

Jdf. haben die Chefs das irgendwann (schnell) auch so gemerkt. Vor allem, nachdem das Reden MIT dem Kollegen Unverständnis, Streit und Beleidigungen nach sich zog.

Kurzum: seine Probezeit war kurz, die HR hat n Einlauf bekommen und auch die Personen die das Bewerbungsgespräch geführt haben haben sich mal kritisch gefragt, wie das passieren konnte.

Back to topic und was kann man aus der Anekdote vielleicht lernen?

Frag dich einfach ob es abseits deiner ganz persönlichen Empfindungen und Gefühlslage etwas gibt, das objektiv verhindert mit dem Kollegen gut zusammen zu arbeiten.

Wenn das nicht der Fall ist - sei es, weil du mit dem Kollegen gar nicht zusammenarbeitest, sei es weil er einfach seinen Job macht - dann… ist es mMn professionell deine höchstprivaten Empfindlichkeiten zu Hause zu lassen und dich auf deinen Job zu konzentrieren.

Unprofessionell ist es irgendeinen Gossip zu starten, jemanden schlecht zu reden, zu verpetzen oder sonst ein kindliches Sandkastenverhalten an den Tag zu legen. Und zwar unabhängig davon ob das andere machen, ob das „verständlich“ oder „gerechtfertigt“ ist, ob irgendwas „wahr“ ist oder nicht. Man macht es einfach nicht. Punkt.

Außer eben: es verhindert objektiv die gute Zusammenarbeit. Dann würde ich erst mal offen das persönliche Gespräch suchen. Nicht konfrontativ.

P.s. Man möge mir den passiv-aggressiven Unterton hier nachsehen… Unprofessionell. I know ;)

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WiWi Gast schrieb am 03.01.2024:

So wie im privaten Umfeld auch: Leute mit sehr anderen Wertvorstellungen meiden, sonst drehst du mit der Zeit durch.
Das geht je nach Beziehung unterschiedlich leicht.

• Freunde und Partner ersetzen
• Kollegen und Chefs wirst du durch umbewerben oder Abteilungswechsel los
• Verwandte möglichst selten besuchen oder halt Kontaktabbruch

Danke dir! Das bringt es sehr gut auf den Punkt.

antworten

WiWi Gast schrieb am 03.01.2024:

So wie im privaten Umfeld auch: Leute mit sehr anderen Wertvorstellungen meiden, sonst drehst du mit der Zeit durch.
Das geht je nach Beziehung unterschiedlich leicht.

• Freunde und Partner ersetzen
• Kollegen und Chefs wirst du durch umbewerben oder Abteilungswechsel los
• Verwandte möglichst selten besuchen oder halt Kontaktabbruch

Danke dir! Das bringt es sehr gut auf den Punkt.

Das so generell zu sagen halte ich für - freundlich ausgedrückt - gefährlich.

Ich würde schon sagen, dass bestimmt Wertvorstellungen gibt, die man meiden sollte. Welche das genau sind, unterscheidet sich natürlich je nach Person. Aber die genannte Herangehensweise ist quasi die Anleitung sich eine Filterbubble/Echokammer zu erschaffen.

Dass es grundsätzlich Situationen geben kann, wo man tatsächlich den Kontakt beenden/minimieren sollte ist klar. Bei Freundschaften/Verwandtschaft ergibt sich das doch häufig sogar eher unausgesprochen, falls jetzt kein fundamentaler Streit vorkommt. Beim Arbeitsplatz gibt's eben auch noch den Rückzug auf eine reine Sachebene bzw. man kann sich doch fast überall gut aus dem Weg gehen (jetzt mal aktives Mobbing durch Vorgesetzte ausgenommen). Gibt doch wohl kaum jemanden in irgendeinem Job, der sich mit allen Co-Workern super versteht.

Nur bei Partner muss man wohl irgendwo sehr aktiv die Reißleine ziehen.

antworten

Getriggered zu sein, weil jemand auf Linkedin dick aufträgt, ist ja lächerlich.

Was kommt als nächstes? Ich bin wütend, weil jemand auf Tinder 180cm statt 178cm angegeben hat?

Dein Chef trägt dick auf, dein Arbeitgeber trägt dick auf, dein Freund trägt dick auf, deine Freundin trägt dick auf. Eltern tragen dick auf, wenn sie mit ihren Kindern prahlen, wie intelligent und erfolgreich sie sind.

Jeder Jahresbericht trägt dick auf, wenn Unternehmen in 80 von 100 Seiten darstellen, wie grün und engagiert sie sind und wie glücklich alle Mitarbeiter sind.

Solange es nichts Illegales ist, gehört Dick auftragen nunmal zum Leben dazu, privat wie beruflich.

antworten

WiWi Gast schrieb am 07.06.2023:

Hallo Leute,
hier mal eine allgemeine Frage: Wie geht man mit Kollegen um, die über ihre berufliche Qualifikation & Position lügen?
Ich weiß, solche Leute kommen überall vor - aber was, wenn ich die in meinem direkten Umfeld habe, mit denen zusammenarbeiten muss, und mich das einfach extrem ärgert??
Konkret geht es um:

• Ein Vorgesetzter aus Nachbarabteilung, der auf dem Bereichsmeeting vor fast 100 Leuten seine Mitarbeiter vorstellt, und dabei einem Mitarbeiter mehrjährige Berufserfahrung in einer Management-Rolle bei einem anderen Unternehmen andichtet, die definitiv nicht vorhanden ist? (der Typ war zwar in den Unternehmen, hat sich aber nach 6 Monaten weiterbeworben und nach 9 Monaten schon wieder gekündigt, und hat dort eher so einen Abteilungsdurchlauf gemacht, jedenfalls eine Junior Rolle, außerdem ein ganz anderer Bereich)
• Kollege, der falsche Jobtitel bei LinkedIn angibt. Also beispielsweise (abgeändert) wäre der Typ offiziell "Sales Manager" (womit er schon echt gut eingestiegen ist), schreibt aber bei Linkedin als akutelle Position: "Manager for Partnerships, Strategy, Sales and Finance" (er hat vielleicht einmal nen Nachmittag lang ein paar Zahlen zusammengezählt, und an ein, zwei Meetings teilgenommen wo es im weitesten Sinne um Strategieentwicklung ging).

Von HR oder so werden falsche Jobtitel bei LinkedIn nicht geprüft oder moniert. Eigentlich könnte ich sagen, das geht mich nix an, aber wie gesagt, es triggert mich extrem(!) und ich sehe hier auch meine persönlichen Werte verletzt. Und meine Berufserfahrung sagt mir leider, so Leute die da lügen kommen im Berufsleben gut voran... manche Vorgesetzten finden das auch geil, wenn ihre Leute so "ambitioniert" sind da dick aufzutragen.
Würdet Ihr sowas ansprechen? Und bei wem?

Entspann dich und fokussier dich auf dich selbst. Was andere machen ist deren Ding nicht deins.
Du musst dir bei sowas immer die Frage stellen, was bringt dir das dir jetzt darüber Gedanken zu machen ?
Denke über deine Karriere nach und deinen weiteren Werdegang.
Du wirst immer Leute begegnen worin dich etwas an denen stören wird. Wenn wir alle fitten würden, wäre die Welt auch ein anderer Ort.

Wirklich lügen ist das halt auch nicht. Es ist halt eine blumigere Beschreibung.

Wie dem auch sei, konzentrier dich auf dich.
Nicht auf andere.
Lass dich nicht triggern.
Das ist echt unnötig. Wirklich.

Viel Erfolg.

antworten

WiWi Gast schrieb am 03.01.2024:

So wie im privaten Umfeld auch: Leute mit sehr anderen Wertvorstellungen meiden, sonst drehst du mit der Zeit durch.
Das geht je nach Beziehung unterschiedlich leicht.

• Freunde und Partner ersetzen
• Kollegen und Chefs wirst du durch umbewerben oder Abteilungswechsel los
• Verwandte möglichst selten besuchen oder halt Kontaktabbruch

Danke dir! Das bringt es sehr gut auf den Punkt.

Aba aba … aba dann wär ich ja alleine :(
Ich will doch eigentlich nur, dass alle die Welt so sehen wie ich. Ist das denn zu viel verlangt?!

antworten

Das ist wirklich außerhalb meiner "Liga", da man sich da schon dann mit Politk beschäftigen muss. Aber was ich bisher erlebt habe:

• Wenn jemand öffentlich A behauptet und zuvor B gesagt hat, einfach im Meeting drauf hinweisen (falls es wirklich notwendig ist und man mit der Person im Kontakt ist). Öffentlich ist am besten, sonst bringt es nicht so viel

• Management / Führungskraft Ebene (hier ist es wirklich nicht in meiner Gewichtsklasse): Hatte Mal erlebt, das eine Führungspersönlichkeit, kritisiert wurde aus verschiedenen Gründen. Dann hat ein Kollege (externer) paar Vorschläge gemacht und die Führungskraft hat später einfach gesagt, dass es die Idee von Ihm gewesen ist. Daruaf hin hat der Kollege (extern aber gut verknüpft) wirklich bei jeder Gelegenheit seine Unzufriedenheit geäußert und auf das Fehlverhalten hingewiesen (war nicht seine Führungskraft). Gut irgendwann wurde die Führungskraft auch abgesegt. Aber es lief wohl im Hintergrund, wurde auf allen Ebenen eskaliert usw. Also da muss man schon Feingefühl haben um so etwas durchzuziehen.

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WiWi Gast schrieb am 07.06.2023:

Hallo Leute,
hier mal eine allgemeine Frage: Wie geht man mit Kollegen um, die über ihre berufliche Qualifikation & Position lügen?
Ich weiß, solche Leute kommen überall vor - aber was, wenn ich die in meinem direkten Umfeld habe, mit denen zusammenarbeiten muss, und mich das einfach extrem ärgert??
Konkret geht es um:

• Ein Vorgesetzter aus Nachbarabteilung, der auf dem Bereichsmeeting vor fast 100 Leuten seine Mitarbeiter vorstellt, und dabei einem Mitarbeiter mehrjährige Berufserfahrung in einer Management-Rolle bei einem anderen Unternehmen andichtet, die definitiv nicht vorhanden ist? (der Typ war zwar in den Unternehmen, hat sich aber nach 6 Monaten weiterbeworben und nach 9 Monaten schon wieder gekündigt, und hat dort eher so einen Abteilungsdurchlauf gemacht, jedenfalls eine Junior Rolle, außerdem ein ganz anderer Bereich)
• Kollege, der falsche Jobtitel bei LinkedIn angibt. Also beispielsweise (abgeändert) wäre der Typ offiziell "Sales Manager" (womit er schon echt gut eingestiegen ist), schreibt aber bei Linkedin als akutelle Position: "Manager for Partnerships, Strategy, Sales and Finance" (er hat vielleicht einmal nen Nachmittag lang ein paar Zahlen zusammengezählt, und an ein, zwei Meetings teilgenommen wo es im weitesten Sinne um Strategieentwicklung ging).

Von HR oder so werden falsche Jobtitel bei LinkedIn nicht geprüft oder moniert. Eigentlich könnte ich sagen, das geht mich nix an, aber wie gesagt, es triggert mich extrem(!) und ich sehe hier auch meine persönlichen Werte verletzt. Und meine Berufserfahrung sagt mir leider, so Leute die da lügen kommen im Berufsleben gut voran... manche Vorgesetzten finden das auch geil, wenn ihre Leute so "ambitioniert" sind da dick aufzutragen.
Würdet Ihr sowas ansprechen? Und bei wem?

Ein Tipp an dich wäre, dich zurückhalten. Ich will schließlich sauber durchregieren.

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Wie immer im Leben gilt: Führt keine Kriege. Aber wenn doch, dann gewinnt sie. ;) Lohnt sich das hier wirklich bei den Themen?

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