Hallo,

ich möchte euch hier kurz meinen Werdegang schildern, da ich mich frage, ob sich ein BWL Studium für mich noch "lohnt", ich weiß, dieser Begriff bedeutet für jeden etwas anderes, für mich bedeutet er einen Job zu finden der mir Spaß macht und angemessen bezahlt wird, möchte natürlich nicht nach einem erfolgreichen Studium arbeitslos sein und bleiben.

Here we go

Ich sollte eigentlich auf die Sonderschule, bin dann aber doch auf die Hauptschule gekommen und habe diese mit dem Hauptschulabschluss abgeschlossen, danach folgte der versuch den Realschulabschluss nachzuholen, allerdings brach ich diese Schule ab, da meine Eltern mich in die Ausbildung drängten.

Also machte ich eine Handwerksausbildung, wusste noch nicht was ich vom Leben möchte und schloss diese Ausbildung ab, allerdings macht mir das Handwerk überhaupt keinen Spaß.

Nach der Ausbildung holte ich meinen Realschulabschluss nach, ich musste einen Vorkurs besuchen ( 6 Monate ) und dann noch zwei Jahre die Schulbank drücken, anschließend hatte ich meinen Realschulabschluss, viele werden sich denken " den hätte ich doch normalerweise mit dem Abschluss meiner Lehre bekommen müssen ", was auch stimmt, allerdings hätte ich dafür einen bestimmten Durchschnitt gebraucht, welchen ich nicht erreichte.

Ich wollte mein Abi nachmachen, Englisch war aber immer mein Problemfach, also ging ich nach dem nachholen des Realschulabschlusses für ca 7 Monate nach New York, als ich wieder in Deutschland war besuchte ich die Schule für das Abitur, konnte diese aber nicht abschließen.

Danach arbeitete ich einige Zeit, jetzt werde ich im Mai meine Fachhochschulreife abschließen und bin ziemlich gut dabei und weiß ziemlich genau was ich möchte, ich möchte BWL mit der Vertiefung Steuern studieren.

Meine Frage an euch, hat jemand einen ähnlichen Werdegang hinter sich bzw denkt ihr, ich kann mit so einem Lebenslauf und meinem fortgeschrittenen Alter einen Job finden oder haltet ihr mein Vorhaben für sehr risikoreich ?

Danke

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Ein Risiko dass du mit mehr Bildung schlechter gestellt sein solltest sehe ich erstmal nicht. Die Frage ist was du nach dem Studium vor hast und was du an 'Gesamtpaket' mitbringst - Ausbildung und Berufserfahrung hast du schon - auch Auslandserfahrung - das haben andere BWL Absolventen nicht pauschal - dafür sind die mit 20 ggf mit einem geringeren Eintiegsgehalt zufrieden als du dann mit Mitte 30. Die Idee wäre jetzt dich entsprechend zu positionieren - Berufspraxis (einschlägige) auch neben dem Studium zu sammeln und dann das Gesamtpaket sinnvoll zu vermarkten.

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Warum ausgerechnet BWL? Der Markt ist doch geflutet mit BWLern! Ich sehe da ehrlich gesagt wenig Potential, weil das bei dem Werdegang und dem Alter die Ochsentour wird. Wenn du zudem bereits am normalen Abitur gescheitert bist, lässt das nicht wirklich gute Noten erwarten. Das heißt, du bekommst nach dem Studium nichts vernünftiges und du darfst dich über Jahre hocharbeiten. Am Ende bist du mit 40 finanziell noch nicht auf dem Niveau, wie du es als Handwerker mit 25 wärst. Klar, man kan Glück haben, in der Regel wirst du das aber nicht haben. Wenn du schon unbedingt studieren willst, warum kombinierst du das nicht mit deiner Handwerksausbildung? Beispielsweise mache deinen Meister und arbeite dich zur kaufmännischen Steuerung eines größeren Handwerksbetriebes hoch? Oder war die Lehre auch mehr so in die Richtung "gerade so geschafft"?

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Respekt!
Scheint ein steiniger Weg gewesen zu sein.
Ich selbst habe mit 25 nochmal angefangen BWL zu studieren und bin jetzt mit 30 mit dem Master an einer Target durch. Ich habe es keine Sekunde bereut. Go for it und beachte die Hinweise meines Vorposters.

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Die große Karriere wird es nicht, aber du willst einen job, der dir spaß macht und angemessen bezahlt wird. Wenn du denkst, dass du mit BWL Steuern das erreichen kannst, go for it. Ich habe mit 29 einen Master noch angefangen, hatte davor aber Fulltime gearbeitet. Mal schauen wie der Einstieg dann gelingen wird. Hatte aber immer viele Einladungen für Interviews (Praktika)

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Erst einmal Respekt für deinen Weg. Ich persönlich rate dir aber ab. Du gehst auf ein Feld, das völlig überlaufen ist und in dem Jobs durch die Digitalisierung abgebaut werden. Wenn es dir rein um das Geld geht, dann wirst du tendenziell als guter Handwerksgeseller oder gar Meister mehr verdienen. Du hast ja schon eine Ausbildung in dem Bereich. Interessant sind monotone Tätigkeiten als Sachbearbeiter auch nicht wirklich.

Ich habe auch sehr große Zweifel, ob du überhaupt das erreichen kannst, was du anstrebst, denn aus deinen Zeilen entnehme ich folgendes:

• Du warst bereits im Beruf deutlich schlechter als eine 2,5, weil du keinen mittleren Abschluss erhalten hast.
• Du bist am Abitur, trotz Vollzeit, gescheitert
• Du weißt noch nicht einmal, ob du das Fachabi packst

Oder ganz ehrlich ausgedrückt: Sobald es um schulische/denkerische Leistungen geht, tust du dir extrem schwer. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dir auch im Studium nicht leicht tun wirst, ist einfach sehr, sehr groß. Am Ende kommt vielleicht etwas mittelmäßiges oder gar nichts heraus. Und wie lange würdest du brauchen? Du bist doch jetzt bestimmt schon deutlich über 30.

Nein, so sehr ich auch will, ich rate dir ab.

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LK91 schrieb am 06.02.2021:

Respekt!
Scheint ein steiniger Weg gewesen zu sein.
Ich selbst habe mit 25 nochmal angefangen BWL zu studieren und bin jetzt mit 30 mit dem Master an einer Target durch. Ich habe es keine Sekunde bereut. Go for it und beachte die Hinweise meines Vorposters.

Ebenso. Habe an meinem 30. die Masterarbeit eingereicht und konnte mir den Abschluss so zum Geburtstag schenken. Bin sehr froh, das noch angegangen und durchgezogen zu haben.

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Vorweg: Respekt! Dein Weg zeugt von einem harten Willen.
Ein ehemaliger Arbeitskollege war auch auf der Hauptschule und bahnte sich seinen Weg zum Studium, welches er erfolgreich (wenn auch spät) abschloss. Es ist nie zu spät. Weiterhin viel Erfolg.👍

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