Hallo,
ich bräuchte mal eure Hilfe.
Ich interessiere mich sehr für Wirtschaft, Geld/Finanzen und möchte später mal eine Management Position (Manager heißt für mich mit viel Verantwortung u.a. für Personal).

Knackpunkt ist, dass das Studium zu großen Teilen entweder aus Mathe oder aus Auswendiglernen besteht, was nicht meine Vorstellung der nächsten 5 Jahre ist.

Politikwissenschaft hat mich in der Schule immer interessiert, ich habe mich gerne damit beschäftigt und freiwillig überdurchschnittlich viel dafür gemacht. Hatte sehr gute Noten und das "arbeiten" sagt mir in diesem Bereich mehr zu (Schreiben, Vergleichen von Theorien...)

Was soll ich tun? Ich will ja in die Wirtschaft, das ist auch total interessant, aber das Studium wirkt wenig "attraktiv" für mich.

VWL?

WiWi Gast schrieb am 03.06.2018:

VWL?

Weiß jetzt nicht wo du studierst, aber an meiner Uni ist VWL wesentllich Mathelastiger als BWL und seine verschiedenen Vertiefungen.

VWL ist eher für Positionen beim Staat geeignet. Studier einfach wie alle anderen späteren Manager auch an einer Target BWL.

WiWi Gast schrieb am 03.06.2018:

VWL?

Er hat Probleme mit Mathe und Auswendiglernen. Damit Fallen sämtliche Fächer der Welt weg, da entweder Logiklastig (Mathe) oder Wissenslastig ("Auswendiglernen").
VWL ist wohl eines der mathelastigsten Studienfächer die er wählen kann...

Studiere BWL an einer Universität, die nicht mathelastig ist und versuche dort so gut wie nur möglich deinen BA zu machen. Danach dann einen Management MSc im Ausland die sind in der Regel nicht mathelastig.

Würde dir nicht empfehlen nur reine Politikwissenschaften zu studieren. Die allermeisten Fächer haben überhaupt keinen Realitätsbezug und sind damit nicht relevant für deinen späteren Berufswunsch. Wenn du unbedingt Politik studieren willst, dann einen interdisziplinären Bachelor, politische Ökonomie oder PoWi und BWL in 2-Fach-Bachelor.

Ich empfehle Politikwissenschaft an der TUM - seit der Einverleibung der HfP machen die da extrem spannende Sache, der Masterstudiengang "Politics & Technology" ist ziemlich einzigartig, und auch der Bachelorstudiengang ist sehr praxisorientiert und mit Lehrstühlen wie "Political Data Science" oder "Computational Social Science and Big Data" unfassbar zukunftsweisend aufgestellt. Ich habe Politikwissenschaft studiert und wünschte, das hätte es zu meiner Zeit schon gegeben. Durch die Zugehörigkeit zur TUM profitierst du außerdem von deren Netzwerk und unternehmerischem/wirtschaftsnahem Selbstverständnis. In meinen Augen die perfekte Gemengelage.

Wenn du sowohl Mathe, als auch Auswendiglernen nicht magst, solltest du dich fragen, ob ein Studium überhaupt etwas für dich ist.

Sowohl in Politikwissenschaften, als auch in BWL musst du die meiste Zeit auswendiglernen. Bei BWL kommen in den ersten Semestern (je nach Hochschule) mehr oder weniger viele Mathevorlesungen zusammen. Etwas Statistik und Mathe wirst du immer in BWL haben. Später kannst du dich bei BWL z.B. in den Bereichen Personal oder Management vertiefen, beides sind Bereiche ohne Matheanteil. Dies sind jedoch gerade die Bereiche, wo du viel auswendiglernen musst.

In VWL musst du kaum Sachen auswendig lernen, dafür ist die Mathe umso härter. In wirklich jedem Modul musst du in irgendeiner Form deine mathematischen Fähigkeiten anwenden. An den guten VWL Unis wirst du dich auch durchaus mit Beweisen in den Mathe- und Statistikmodulen beschäftigen müssen.

Zu deinen Vorlieben:

Geldtheorie und Geldpolitik ist ein Teilgebiet der VWL, dementsprechend wird da mit mathematischen Modellen hantiert.

Finance ist der wohl mathematischste Teilbereich der BWL und damit dir auch nicht zu empfehlen.

Management und Personal, wowie Politikwissenschaften sind (zumindest in den ersten Semestern) reines Auswendiglernen.

WiWi Gast schrieb am 03.06.2018:

WiWi Gast schrieb am 03.06.2018:

VWL?

Er hat Probleme mit Mathe und Auswendiglernen. Damit Fallen sämtliche Fächer der Welt weg, da entweder Logiklastig (Mathe) oder Wissenslastig ("Auswendiglernen").
VWL ist wohl eines der mathelastigsten Studienfächer die er wählen kann...

Ich habe weder mit mathe noch mit auswendiglernen Probleme. Es soll nur nicht so einen hohen anteil haben da es mir zu stupide ist.
Bei Politikwissenschaft gefällt mir zb das vergleichen von verschiedenen komplizierten theorien...

polscience schrieb am 03.06.2018:

Würde dir nicht empfehlen nur reine Politikwissenschaften zu studieren. Die allermeisten Fächer haben überhaupt keinen Realitätsbezug und sind damit nicht relevant für deinen späteren Berufswunsch. Wenn du unbedingt Politik studieren willst, dann einen interdisziplinären Bachelor, politische Ökonomie oder PoWi und BWL in 2-Fach-Bachelor.

Mach mal Politische Ökonomie. Das sind sowas wie die Heilpraktiker der Wirtschaftswissenschaften ;)

WiWi Gast schrieb am 03.06.2018:

WiWi Gast schrieb am 03.06.2018:

WiWi Gast schrieb am 03.06.2018:

VWL?

Er hat Probleme mit Mathe und Auswendiglernen. Damit Fallen sämtliche Fächer der Welt weg, da entweder Logiklastig (Mathe) oder Wissenslastig ("Auswendiglernen").
VWL ist wohl eines der mathelastigsten Studienfächer die er wählen kann...

Ich habe weder mit mathe noch mit auswendiglernen Probleme. Es soll nur nicht so einen hohen anteil haben da es mir zu stupide ist.
Bei Politikwissenschaft gefällt mir zb das vergleichen von verschiedenen komplizierten theorien...

Mit Vergleichenden Politikwissenschaften oder Politische Theorie wirst du später aber kein Management Job ergattern, lass dir das von einem PoWi-Absolventen gesagt sein.

Du kannst auch Politics, Administration and International Relations mit dem Schwerpunkt Public Management & Policy, Regulation & E-Government an der Zeppelin studieren. Generell würden dich vielleicht Studiengänge im Bereich Public Management bzw. Public Policy interessieren. Dazu gibt es auch Master an der Berliner Hertie School of Governance, der Uni Potsdam oder der Uni Konstanz. Sonst gibt es auch noch an der der NRW School of Governance den Master "Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung"oder den Master International Affairs and Governance an der St. Gallen.

Von grundsätzlichen Anspruch sind die beiden Studiengänge wohl zu vergleichen. Bei BWL wirst du nur deutlich weniger schreiben. Das ist durchaus üblich, dass du als fertiger PoWi im BA 6-8 Seminararbeiten geschrieben hast.

Musst dich eben mit beiden Studiengängen auch verkaufen können. Das grundsätzlich niedrige Einstiegsgehalt von PoWis liegt übrigens auch daran, dass viele bewusst in Bereichen arbeiten wollen, die schlecht bezahlen.

Süß, das habe ich teilweise pro Semester geschrieben.

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Von grundsätzlichen Anspruch sind die beiden Studiengänge wohl zu vergleichen. Bei BWL wirst du nur deutlich weniger schreiben. Das ist durchaus üblich, dass du als fertiger PoWi im BA 6-8 Seminararbeiten geschrieben hast.

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Süß, das habe ich teilweise pro Semester geschrieben.

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Von grundsätzlichen Anspruch sind die beiden Studiengänge wohl zu vergleichen. Bei BWL wirst du nur deutlich weniger schreiben. Das ist durchaus üblich, dass du als fertiger PoWi im BA 6-8 Seminararbeiten geschrieben hast.

Genau bei durchschnittlich 30 ECTS sprich 5 Vorlesungen in einem Semester hast du natürlich 6 - 8 Seminararbeiten mit Standard 5000 Wörtern geschrieben....

Sind schon wieder Sommerferien?

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Süß, das habe ich teilweise pro Semester geschrieben.

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Von grundsätzlichen Anspruch sind die beiden Studiengänge wohl zu vergleichen. Bei BWL wirst du nur deutlich weniger schreiben. Das ist durchaus üblich, dass du als fertiger PoWi im BA 6-8 Seminararbeiten geschrieben hast.

Eine Seminararbeit dieser Größe pro Modul wäre wohl eher die Regel, d.h. 5 Stück pro Semester. Und das auch erst ab dem 3./4. Semester.

Genau bei durchschnittlich 30 ECTS sprich 5 Vorlesungen in einem Semester hast du natürlich 6 - 8 Seminararbeiten mit Standard 5000 Wörtern geschrieben....

Sind schon wieder Sommerferien?

Leute ihr schreibt keine 5 Seminararbeiten mit 10 - 15 Seiten in einem Semester, weder in BWL noch in PoWi. Trotzdem wirst du in PoWi mehr Seminararbeiten schreiben als in BWL, sieht man doch hier auch regelmäßig, wenn die Panik ausbricht bei einer stinknormalen Hausarbeit.

Du willst mit PoWi Manager werden?
Wie stellst du dir das vor?

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Du willst mit PoWi Manager werden?
Wie stellst du dir das vor?

Das wird schwer ich weiß.
Aber ich frage das Forum, um weitere Meinungen, ideen einzuholen.

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Du willst mit PoWi Manager werden?
Wie stellst du dir das vor?

Naja ist jetzt auch nicht unmöglich. In UK ist das ja durchaus üblich das Fach was einen interessiert zu studieren, um dann einen MSc Management / International Business daufzusetzen. PoWi befähigt einen auf jeden Fall zum kritischen Denken, Reporting und dem strategischen Denken. Das aber vor allem in dem Bereich internationale Politik, da benutzt du die "gleichen" Frames zum analysieren.

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Genau bei durchschnittlich 30 ECTS sprich 5 Vorlesungen in einem Semester hast du natürlich 6 - 8 Seminararbeiten mit Standard 5000 Wörtern geschrieben....

Sind schon wieder Sommerferien?

Mäuschen, komm mir nicht mit irgendwelchen ECTS, ich habe noch Scheine erarbeiten müssen, um Kurse zu bestehen (kennst du nicht mehr, gell?). Und ich habe ein Hauptfach und zwei Nebenfächer belegen müssen und kam EASY auf derer acht Kurse pro Semester; in JEDEM davon war die Abschlussleistung eine Seminararbeit - in manchen war unterjährig eine zusätzliche anzufertigen. Klausuren fanden dafür nicht statt (weil man sich damals noch akademisch betätigen musste, und nicht dumm auswendig gelernt hat). Nicht umsonst heißen Semesterferien nicht Semesterferien, sondern "vorlesungsfreie Zeit".

Aber bitte, erklär mir die große, weite Uniwelt mit deinen vermutlich 21 Jahren. Ich lache mich tot.

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Genau bei durchschnittlich 30 ECTS sprich 5 Vorlesungen in einem Semester hast du natürlich 6 - 8 Seminararbeiten mit Standard 5000 Wörtern geschrieben....

Sind schon wieder Sommerferien?

Mäuschen, komm mir nicht mit irgendwelchen ECTS, ich habe noch Scheine erarbeiten müssen, um Kurse zu bestehen (kennst du nicht mehr, gell?). Und ich habe ein Hauptfach und zwei Nebenfächer belegen müssen und kam EASY auf derer acht Kurse pro Semester; in JEDEM davon war die Abschlussleistung eine Seminararbeit - in manchen war unterjährig eine zusätzliche anzufertigen. Klausuren fanden dafür nicht statt (weil man sich damals noch akademisch betätigen musste, und nicht dumm auswendig gelernt hat). Nicht umsonst heißen Semesterferien nicht Semesterferien, sondern "vorlesungsfreie Zeit".

Aber bitte, erklär mir die große, weite Uniwelt mit deinen vermutlich 21 Jahren. Ich lache mich tot.

Vielen Dank, dass du uns jetzt alle belehrt hast, was für ein toller Hecht du bist. Manche Leute leben halt noch in der Vergangenheit, wenn sie sich auf ihre Scheine einen einbilden müssen.

Was willst du uns jetzt damit erzählen? Wir können ja gerne auch nochmal 100 Jahre weiter zurückgehen und schauen wie damals das Studium war. Fakt ist wir leben im Hier und Heute, und heutzutage schreibt keiner 5 Seminararbeiten in einem Semester.

Aber danke, dass du uns alle aufgeklärt hast, wie ach so schwer es früher war und jeder der heute studiert nichts mehr drauf hat.