Hallo, ich bin seit einiger Zeit stiller mitlesen, möchte nun jedoch auch um euren Rat bitten ;)

Ich bin 19 Jahre alt und habe ein Studium der Informationswirtschaft am KIT begonnen, der Informatikteil reizt mich allerdings nicht mehr (zu theoretisch). BGB und BWL fand ich am interessantesten und die Vorlesungen besuchte ich auch aus eigenem Interesse (für die Klausurvorbereitung relativ unnötig). Nun möchte ich gerne wechseln, BWL mit einem juristisch geprägten Schwerpunkt würde mich ansprechen, da ich hier auch die besseren Noten erzielt habe. Da mir bei Wirtschaftsrecht die Perspektive nicht wirklich klar ist (keine Befähigung zum Richteramt, also auch keine anwaltliche Tätigkeit) bin ich auf den Studiengang BWL/Steuern und Wirtschaftsprüfung gestoßen.

Wäre dies zielführend für die BIG4? (im Tax Bereich oder auch für Audit)?
Ist es relevant ob Uni oder FH?
Ist der Schwerpunkt Steuerrecht allgemein überlaufen oder lässt sich damit auch bei nur durchschnittlicher Leistung ein Job finden? (habe von BWLern gehört, die mit 2,7 am Ende plötzlich ohne Job da standen, das ist dann ja irgendwie auch nicht Sinn der Sache)
Und wenn dieser Bachelor für die BIG4 passen würde, mit welchem Schnitt sollte man ungefähr abgeschlossen haben? (ich denke mal dass es nicht so hart ist wie bei IB/UB gerne beschrieben, aber eine grobe Einschätzung von euch wäre sehr hilfreich, um meine Chancen realistisch einschätzen zu können)

Ich bedanke mich jetzt schon mal im Voraus, hoffentlich lassen sich ein paar Leute finden die zu dem Thema was zu sagen haben :)

1. Die Big Four stellen nicht besonders selektiv ein.

2. Noten spielen im Steuerrecht keine Rolle, weil hier wirkliche Fachkräftemangel herrscht. Uni / FH ist egal (wie überall)

Für Big4 ist die FH Pforzheim eine gute Adresse! Go for it.

Wie sieht es denn mit Alternativen zu Pforzheim aus? Ziel wäre Big 4 Tax (Transfer Pricing/M&A Tax).
Möchte mich noch an anderen Hochschulen bewerben, als Absicherung.
Wenn möglich NC frei oder sehr schwacher NC, damit ich am Ende mindestens 1 Studienmöglichkeit habe.
Ich bin deutschlandweit flexibel (bevorzugt ist aber BaWü, Bayern, Hessen).

Raum Karlsruhe ist leider sehr mies, was BWL angeht (außer Mannheim).
Die Hochschule Heilbronn ist an manchen Orten (hat ja 3 Campuse) NC_frei, Die FH Worms ist NC-frei (Worms ist allerdings schon Hessen), FH Ludwigshafen hat nen Controlling-BSc und nen sehr niedrigen NC, HS Mainz hat nen sehr niedrigen NC,...

Worms ist Hessen?? Dein Ernst??

Ach @!#$. Sooorry, sollte natürlich RLP heißen. Hessen hätte ich ja nicht genannt, weil er das oben als möglich erachtet. Ich dachte, aber da Worms noch an der Grenze liegt, nenne ich das mal. Und dann sind mir die Wörter durchgerutscht.

Raum Karlsruhe gibt es für WP/Tax nur eine gute Wahl: Mannheim. HS Heilbronn & Co sind zwar chillig, aber anfällig für den Vorwurf, man sei nicht besonders ehrgeizig oder man habe keine Zulassung für bessere Programme bekommen.

Wenn auch Österreich eine Option für dich ist, würde ich mir Wirtschaftsrecht an der WU anschauen. Mit dem Master kannst du auch (zumindest in Österreich) Anwalt werden und um dir die Big 4 Optionen offen zu halten kannst du deinen Schwerpunkt im Studium entsprechend setzten.
lg

Pforzheim hat für eine HAW halt so mit den besten Ruf... die WP und Kanzleien sind bei denen auch immer am Start bei den Career fairs

Wenn Mangel in dem Bereich wirklich herrschen sollte, müssten die Gehälter doch anziehen? Ist aber nicht der Fall?!

Erstmal wollte ich mich für die vielen Antworten bedanken, der Wirtschaftsrecht Master an der WU spricht mich thematisch echt an, aber die spätere Tätigkeit wäre dann auf Österreich beschränkt...
Wenn es so etwas auf Schweizer Seite gäbe würde ich es aus privaten Gründen sofort machen, jedoch war meines Wissens nach die Bewerbungsfrist gestern und ich habe es erst heute raus bekommen.

Der Mannheimer Unternehmensjurist wäre zum Beispiel so eine Möglichkeit, für mich aber NC-technisch nicht machbar :/
Kennt ihr Alternativen hierzu?

Naja, der Mangel zeichnet sich ja vor allem dadurch ab, dass du sicher nen Job bekommst und dort auch das machst,w as du gelernt hast. Schau dir mal die ganzen Management/Marketing-Absolventen an, die irgendwas a la "Vertrieb" oder "Assistenz der GF" bis hin zu "Facility Management" machen. Kenn selbst genug dieser Sorte, die dachten mit ihrem Unternehmensführungs-Master werden sie direkt CEO.

Aber was interessiert mich das als Absolvent mit anspruchsvollen Schwerpunkt und einem Notenschnitt top zehn oder fünf Prozent? Ich würde anderswo auch jederzeit eine Stelle bekommen. In der Pflege ist der Arbeitsplatz ja ebenso sicher?!

Lounge Gast schrieb:

Naja, der Mangel zeichnet sich ja vor allem dadurch ab, dass
du sicher nen Job bekommst und dort auch das machst,w as du
gelernt hast. Schau dir mal die ganzen
Management/Marketing-Absolventen an, die irgendwas a la
"Vertrieb" oder "Assistenz der GF" bis
hin zu "Facility Management" machen. Kenn selbst
genug dieser Sorte, die dachten mit ihrem
Unternehmensführungs-Master werden sie direkt CEO.

"Aber was interessiert mich das als Absolvent mit anspruchsvollen Schwerpunkt und einem Notenschnitt top zehn oder fünf Prozent? Ich würde anderswo auch jederzeit eine Stelle bekommen. In der Pflege ist der Arbeitsplatz ja ebenso sicher?!"

Ich denke, dass die Chance mit Steuerspezialisierung von der HS Heilbronn einen guten Job zu bekommen höher ist als mit Marketing-Spezialisierung Top5%.

Beweisen kann ich es nicht. Aber darauf zu spekulieren in einem FH-Jahrgang Top5% (also Jahrgangsbester oder Zweitbester zu sein) ist doch recht riskant, ne?

Da hab ich mich undeutlich ausgedrückt. Ich bin jetzt im sechsten Fachsemester im Bachelor mit einem derzeitigen Schnitt von 1,4 und einer anspruchsvolleren Ausrichtung. Nach Möglichkeit habe ich immer VWL und Steuern im Wahlbereich genommen. Ansonsten mach ich Statistik, Finanzcontrolling sehr gerne und auch erfolgreich.

Bei Steuern stellt sich mir aber ernsthaft die Frage nach der Zukunft. Ich Forum Berufseinstieg wird nämlich ein ganz anderer Eindruck im Thema Steuerassisten vermittelt. Nach dem Stb ist man doch auch quasi wirklich auf diese Tätigkeit beschränkt und viel schlimmer noch... Man ist nur noch für den deutschen Arbeitsmarkt zu gebrauchen.

Der Bereich interessiert mich, aber so rosig scheint es da nicht zu sein.