Der einzige Lowperformer unter Kommilitonen
Guten Tag, liebes Forum. Studiere BWL an einer der sogenannten deutschen Target-Universitäten, bin schon im fortgeschrittenen Studium und habe ein ganz normales Profil – Noten sind ok, einige Praktika habe ich auch gemacht, und zwar zwei mal in einem Konzern und einmal war ich bei einer der Next10-WP-Gesellschaften.
Wenn ich mich aber mit all meinen Kommilitonen vergleiche, fühle ich mich wie der größte Lowperformer. Die meisten machen Praktika bei BB/EB/T2-Banken und -Boutiquen im M&A und anderen Bereichen, viele sind bei MBB und anderen soliden Beratungen, Private Equity, Inhouse Consulting und Strategy DAX30, alles dabei. Nicht wenige auch im Ausland, unter anderem London, New York, Hong Kong. Leute, die ich aus höheren Semestern kannte, sind in den erwähnten Bereichen auch fest eingestiegen oder machen Master an den besten Unis/Business Schools in Europa (sogar Oxbridge ist dabei).
Ich dagegen werde höchstwahrscheinlich den Master an einer “einfachen” Uni machen und danach entweder in einem KMU (wenn ich Glück habe, Konzern) als Sachbearbeiter einsteigen oder in der WP. Wobei ich auch nicht unbedingt faul bin, das Studium liegt mir aber nicht besonders und ich hatte es eigentlich auch versucht, solche Praktika zu machen – ist leider an den Interviews gescheitert. Mir persönlich macht das sonst nichts aus, da ich ganz ehrlich gesagt weder das Interesse, noch das Potential für die Highperformer-Bereiche habe - bin dafür einfach nicht smart genug, an Sozialkompetenz fehlt es mir auch. Ich denke mir dabei, dass die meisten “eh” nicht wirklich dadurch vermögend werden, ich dafür aber mein Leben gechillt habe. Meinetwegen kann man es auch nur wegen der Erfahrung machen, ich brauche das nicht unbedingt. Wenn ich mir allerdings meine Kommilitonen anschaue, fühle ich mich schon bisschen schlecht und denke mir, dass ich was verpasse (obwohl ich nicht mal das Profil, den Charakter, die Skills und die Intelligenz dafür habe).
Vielleicht war es auch im Nachhinein ein Fehler, an eine Target-Uni zu gehen, wenn ich eigentlich nie das Potential für eine IB/UB/PE/DAX-Manager-Karriere hatte. Hätte ich an einer normalen Uni vielleicht sogar bessere Noten erzielt, das Leben mehr genossen und hätte nach dem Studium bessere Chancen auf einen Einstieg als mit Target-Bachelor, aber durchsch. Noten.
- Gibt es auch andere hier, die sich ähnlich fühlen?
- Was könnte ich dagegen tun?
- Leben und leben lassen und einfach nicht daran denken?
- Oder es vielleicht trotzdem noch weiterhin probieren, auch wenn die Chancen sehr niedrig sind?
Bin auf eure Meinungen gespannt :)
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