WiWi Gast schrieb am 16.06.2021:
Mir geht es, abgesehen davon, dass ich mit einem Chemie Studium an der TUM liebäugele, ähnlich. Kann dazu evtl. jemand etwas sagen?(Abi 1,4 Denke damit sind meine Chancen nach Mannheim zu kommen hoch)
Plane einen nach 4-5 Jahren Consulting Berufserfahrung einen Exit in die Chem. Industrie und evtl. einen MBA nach dem Master in Chemie.
Hängt jetzt davon ab was du machen willst im Chemiekonzern. Wenn du Chemie studierst brauchst du die Beratung nicht zwingend, um in einen Konzern rein zu kommen (außer du hast nicht promoviert). Und auch mit Background in der Beratung steigst du nicht unbedingt höher ein als jemand mit Promotion frisch von der Uni.
Also wenn das Ziel eindeutig Chemiekonzern ist und Spaß an Chemie selbst da ist, würde ich zu Chemiestudium -> Promotion ( -> evtl. Postdoc) -> Direkteinstieg raten. Hat meiner Meinung nach höhere Chancen als über die BWL -> UB Schiene.
Und einen MBA brauchst du auch eigentlich nicht. Gibt es kaum, und du hast viele Chemiker die auch fachfremde Abteilungen wie Einkauf, Sales, Produktmanagement, etc. leiten. Das ist zwar nicht mehr ganz so ausgeprägt wie früher (da war der Standardspruch der BASF immer "ein Chemiker kann alles"), aber immer noch recht weit verbreitet. Schaden wird er dir natürlich aber nicht.
Sei dir aber bewusst, dass die Chemiewelt sehr zyklisch ist. Es gibt Phasen in denen viel eingestellt wird, aber dann auch wieder Jahre in denen alle großen Konzerne mehr oder weniger Einstellungsstop haben und sich ein ziemliches Überangebot an Arbeitskräften aufbaut.
Danke für die schnelle Antwort. Für mich ist das Problem einer Promotion der enorme Zeitaufwand, zwischen 3-5 Jahren ist alles möglich.
Zusätzlich denke ich, dass ein UB Hintergrund ein gewisser Karriereboost ist, oder bin ich da naiv? Gibt ja parallel auch gerade einen Thread, demzufolge Ex-Big4ler enorme Einstiegsgehälter in chem. Konzernen erhalten oder in höheren Positionen landen.
In der UB müsstest du auch etwa 3 - 5 Jahre sein bevor du in den Konzern wechselst. Und ich sehe nicht, dass das zwingend auf eine höhere Position als jemand mit Promotion in Chemie erfolgt. Wir reden da allerdings auch über verschiedene Bereiche der Firmen bzw. unterschiedliche Stellen. Du kannst zwar auch als Chemiker gut "Business" Stellen in Marketing, Controlling, Strategie etc. übernehmen, wirst da aber nicht einsteigen sondern eher als 2. oder spätere Station dort landen.
Willst du direkt (über UB) auf eine eher businesslastige Stelle, sollte dir bewusst sein, dass zumindest die großen Konzerne bevorzugt aus den eigenen Reihen rekrutieren. Gibt es bspw. eine freie Stelle als Teamleiter im Controlling, wird zuerst geschaut ob nicht einer der Trainees oder Sachbearbeiter dafür geeignet ist. Bzw. die Stelle wird intern ausgeschrieben, und erst wenn sich kein (halbwegs) geeigneter Bewerber findet, geht die Stelle nach draußen. D.h. externe haben dann eine Chance, wenn es entweder keinen geeigneten internen Bewerber gab (das ist ok), oder intern gar keiner die Stelle haben wollte (das hat dann meist auch Gründe und ist nicht so toll).
Du kannst jetzt natürlich darauf hoffen, dass man irgendwo genau den nicht promovierten Chemiker mit UB Erfahrung sucht. Statistisch ist das aber recht unwahrscheinlich weil sehr speziell und recht ungewöhnlich.
Du könntest dir übrigens alternativ auch noch den Studiengang Wirtschaftschemie anschauen. Ich muss allerdings sagen, dass mir davon in er freien Konzern-Wildbahn noch kaum jemand über den Weg gelaufen ist.
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