Also nur mal als Update: Ich studiere nun an der MSM im Master Marketing und Management und kann kaum einen der o.g. Punkte so bestätigen.
Aufgrund der Probleme in der Umstellung auf den Bachelor haben tatsächlich Viele die Regelstudienzeit nicht einhalten können. Im Master ist das aber wieder anders. Deshalb würde ich auch sagen, dass im Master die Organisation auch viel besser ist. Ich konnte bisher jedenfalls alle Probleme schnell und konstruktiv mit den jeweiligen Ansprechpartnern lösen. Die Probleme im Bachelor sind dort nicht mehr präsent (allenfalls die Wut der Bachelorstudenten ist noch teilweise spürbar, weil sie an den chaotischen Verhältnissen im Bachelor gelitten haben. Aber das hat ja nichts mit der Qualität des Masters zu tun).
Die Stadt ist eben eine Ruhrgebietsstadt. Wenn man sich hier auskennt (so wie ich), weiß man auch, wo es schön ist. Und das Ruhrgebiet IST schön! (Für alle Nicht-Ruhrgebietler: Nein, hier liegt nicht überall Kohle rum ;-) Hier ist es sogar grün!). Wenn man natürlich aus Berlin oder Hamburg kommt, kann Duisburg natürlich nicht mithalten. Aber keiner zwingt dich als Duisburger Student in Duisburg zu wohnen. Du kanst ja auch in Mülheim oder Essen wohnen und kommst noch gut hin und zurück. Und Essen hat einiges zu bieten (Kulturhauptstadt, Einkaufsstadt usw.).
Themenvorschläge für Abschlussarbeiten können sehr wohl eingereicht werden. Da muss man eben selbst darauf achten, ob das Thema geeignet ist oder nicht. Im Master sollte man so weit sein, dass man eben nicht 2x einen miserablen Vorschlag einreicht und dann einen Vorschlag des Lehrstuhls annehmen muss. Ich für mich sehe da keine Probleme ein Thema zu formulieren. Und es gibt ja auch noch Sprechstunden, in denen man um Hilfestellung bitten kann.
Bisher hatte ich kein Problem bei Fragen den Prof oder Übungsleiter anzusprechen und bekam auch immer hilfreiche Antworten. Man muss sich halt überwinden. Und das ist überall so an einer Uni. Niemand nimmt dich hier an die Hand und fragt dich 5 Mal ob es dir auch gut geht und du alles verstanden hast.
Freunde habe ich auch schon gefunden, trotz Pendlerei. Das ist wohl eher ein Massen-Uni-Problem. Und du hast hier ja vom Bachelor berichtet. Ich kenne wenige Leute, die im Bachelor bei 800 Ersties auf Anhieb dicke Freunde gefunden haben. Das kommt erst mit der Zeit (zB in Seminaren). Mir fällt es jedoch als Externer schwer, Fuß zu fassen, weil doch sehr viele Duisburger Bachelor-Studenten da sind und dort schon feste Freundschaften entstanden sind. Aber spricht ja letztlich auch für die Uni, dass nicht alle Duisburger Bachelorstudenten weglaufen.
Praxisgehalt ist halt immer so eine Frage. Das hier ist eine Uni, keine Berufsakademie. Man muss schon selbst auf die Praxis übertragen. Und da helfen Praktika! Ich kann durchaus viele Inhalte gut mit meinen Erfahrungen verknüpfen und verstehe so den Inhalt noch besser.
Was ich jedoch sagen muss: Ich finde den Druck hier enorm. Dadurch dass man ähnlich dem internationalen System Mid-Term Klausuren schreibt, ist der Druck alles schnell zu erfassen schon hoch. Die Klausuren haben zwar angeblich je 4 CPs, aber früher habe ich für 6CP-Klausuren ähnlich viel lernen müssen. Man kommt nicht erstmal gemütlich rein ins Semester, sondern muss direkt "ran an den Speck". Aber aus Unternehmenssicht ist das ja nur vorteilhaft, weil man hier eben keine Bummler, sondern leistungsfähige Frührungskräfte ausbilden will. Und die müssen ja auch mit Druck umgehen können. Die Regelstudienzeit einzuhalten wird dadurch aber auch etwas schwieriger, weil man in kurzer Zeit viel lernen und abrufen können muss. Da fällt man schneller mal durch und muss 1 Semester warten, bis man wiederholen darf. Außerdem ist der Master schon sehr statistiklastig. Das muss aber auch so sein, wenn man fundiert Marketing studieren will.
Also insgesamt bin ich positiv überrascht von der Mercator School of Management. Und ich bin schon sehr kritisch.
P.S.: Zum angeführten Ranking: Essen hat zu Recht nicht mehr mitgemacht im letzten Jahr und Duisburg wird das wohl auch tun. Das spiegelt nämlich überhaupt nicht die Realität wieder! Aber das bemängeln zur Zeit ZUM GLÜCK viele Experten. Arme Personaler die noch danach entscheiden. Die haben wohl nicht an einer Uni studiert... Ein Student sollte sich bei der Wahl der Uni nicht nach einem gekauften Ranking, sondern nach seinen Interessen richten.
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