Bewerben auf Jobmessen - Teil II
Ob Fachmesse, Recruitingmesse oder Hochschulkontaktmesse: Immer geht es darum, sich im persönlichen Kontakt professionell zu präsentieren.
Kein Glück gehabt?
Du hast den Stein ins Rollen gebracht, jetzt ist dein Gegenüber dran. Steigt er ein in ein längeres Gespräch mit dir, zeigt er Interesse an deiner Person, stellt er Fragen und beantwortet dir deine ausführlich?
Wenn der Stein nicht weiter rollt, weil der Mitarbeiter des Unternehmens desinteressiert bleibt, kann das verschiedene Ursachen haben:
- Du hast dich noch nicht gut genug »verkauft«, also rekapitulieren: warum »sprang« mein Gesprächspartner nicht an? Habe ich zu unsicher gewirkt? Sicherheit gewinnt man dann vor allem durch eines: auf zum nächsten Stand und üben!
- Du hast dich gut dargestellt, aber das Profil passte einfach nicht (das wird einem dann in den meisten Fällen auch - oft sehr höflich- mitgeteilt). Auch in diesem Fall ist die Welt nicht untergegangen, sieh das Gespräch als Übung in einem Spiel für deine Selbstpräsentation an!
- In manchen Fällen liegt es einfach an deinem Gegenüber: Auf diesen Messen müssen die Mitarbeiter eines Unternehmens den ganzen Tag über Gespräche führen, und auch sie stehen unter dem Druck, ihren Arbeitgeber gut darzustellen. Nach dem 50. Gespräch, erst recht am späten Nachmittag, sind auch mal einfach die Akkus leer. Das ist zwar ärgerlich für dich, doch muss man sich immer wieder klar machen, dass es nicht immer an einem selbst liegt.
Kommt der Stein doch ins Rollen?Jetzt ist dein Gegenüber an der Reihe, etwas über das Unternehmen zu erzählen. Das wird häufig sein: was sie machen, momentane Aufgabenfelder, vor allem: wen sie suchen.
Dir bleibt, Aufmerksamkeit zu zeigen. Hierbei ist Blickkontakt unerlässlich, und zwar nicht nur mit demjenigen, mit dem du sprichst, sondern möglicherweise auch mit einem Kollegen, der daneben steht. Hierbei sollte man eine Antenne dafür haben, ob ein weiterer Mitarbeiter - durch Körperhaltung und Hinwendung zu dir - Interesse bekundet. In diesem Fall diesen Mitarbeiter auf jeden Fall durch Blickkontakt einbeziehen. Nichts wirkt unhöflicher, als wenn man einem dritten - ungewollt - vermittelt, dass er unwichtig ist.
Was bleibtNach einem positiven Gesprächsverlauf gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Du erhältst eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
- Du hinterlässt deine Kurzbewerbung und deine Visitenkarte.
- Du erhältst den Namen des Personalers, dem du deine Bewerbungsunterlagen zuschicken kannst.
All diese Möglichkeiten sind ja mal nicht schlecht! Damit sich dir eine dieser Möglichkeiten bietet, musst du aber selbst aktiv daran arbeiten und am Ende des Gesprächs noch einmal verstärkt bekunden, dass du an einer Einstiegsmöglichkeit bzw. einem Praktikum interessiert bist und gerne die Gelegenheit zu einem weiteren Vorstellungsgespräch erhalten möchtest.
Ganz egal, wie das Gespräch endet - auch bei herablassenden Gesprächspartnern, die dich abblitzen lassen: immer höflich bleiben. Was nicht heißt, dass du ein Bittsteller bist. Die Unternehmen sind darauf angewiesen, passende Leute zu finden. Unfreundliche Mitarbeiter, die ihre Arbeitgeber auf einer Jobmesse präsentieren, sind letztlich ein schlechtes Aushängeschild und sprechen möglicherweise für eine miserable Unternehmenskultur.
Fazit
- Vor dem Besuch einer Jobmesse ausreichend Informationen über die Unternehmen sammeln
- Selbstpräsentation üben
- in angemessener Kleidung erscheinen
- möglichst am Vormittag auftreten, da die Mitarbeiter der Unternehmen nachmittags bereits mehr gestresst sind
- eine gelassene Einstellung gewinnen: Jobmessen sind eine Spielwiese dafür, sich selbst gut »verkaufen« zu können