Hallo zusammen

Habe mich auf eine Stelle in einem grossen DAX Konzern beworben.
Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und hatte nach dem Gespräch ein relativ positives Gefühl. Allerdings hat es mich nicht überrascht, als dann doch die Absage kam. HR hat mich dann gefragt, ob man meinen Lebenslauf trotzdem behalten darf, da sich später andere Opportunitäten ergeben könnten. Dies habe ich bejaht.

Als man mir dann rund einen Monat nach der Absage anrief um mir mitzuteilen, dass der Bewerber dem man die Zusage für die besagte Stelle gegeben hat abgesprungen ist, und man mich daher bei entsprechendem Interesse gerne zur zweiten Runde des Vorstellungsgespräch einladen möchte, war ich schon etwas überrascht. Ich habe dann zugesagt, da mich die Stelle sehr reizt. Das zweite Gespräch ist gut verlaufen und ich habe eine Offer erhalten, die ziemlich attraktiv ist.

Allerdings bin ich nun etwas verunsichert, ob ich diese Stelle annehmen soll. Einerseits möchte ich die Stelle aber anderseits weiss ich nicht, wie ich es deuten soll, dass man mir zuerst abgesagt hat. Ich bin also quasi zweite Wahl, obschon man mir versichert hat, dass mein Profil sehr gut passt.

Daher die Frage an euch: Wie sollte man in so einem Fall verfahren. Würdet ihr eher davon abraten diese Stelle anzuraten, oder findet ihr es auch OK, wenn ich zusage, da mich diese Stelle interessiert. Was sind die möglichen Konsequenzen?

Lg

Ich persönlich würde auf jeden Fall ablehnen.

Geile Frage.
Du sagst, Du willst den Job, weil Du ihn toll findest.
Du sagst, das Angebot ist gut.

WTF spricht dann dagegen, den Job zu nehmen?
In 9 von 10 solcher Situation bist Du nicht first-pick. In dieser spezifischen Situation hast Du es nur zufällig mitbekommen!

Was interessiert es Dich, ob es möglicherweise jemanden gegeben hat, den man initial Dir bevorzugt hat? Fakt ist, derjenige hat das Offer jetzt nicht, aus welchen Gründen auch immer!

Was gibt es denn da zu überlegen??? Da war halt jemand, der ein bisschen besser gepasst hat, vielleicht mehr Berufserfahrung hatte und die besseren Noten oder sich einfach ein bisschen besser verkauft hat. Aber nichtsdestotrotz fand man dich ja gut und hat durchaus Potential gesehen, sonst hätte man deine Unterlagen nicht behalten.

Und was sollen den die Konsequenzen sein, außer dass du dir offensichtlich ein bisschen auf den Schlips getreten fühlst, weil du nur zweite Wahl bist?!?

Ich kann deine Bedenken nachvollziehen, aber glaub mir, das ist völlig egal. An deinem ersten Tag wird sich der Entscheidungsträger kaum mehr daran erinnern, dass da ein anderer abgesagt hat.

Bei uns war es so, dass einer, der jmd. eingestellt hat, 3 Monate später intern gewechselt hat. Der Nachfolger hätte vll. ganz anders entschieden. Einstellungen sind Zeitpunktentscheidungen.

Wenn du dein Auto (ver)kaufen willst, Fussballtickets tauschen, Mieter suchst ist es dir ja auch egal, ob du zweite oder fünfte Wahl bei denen bist. Ganz banales Beispiel: Wenn der Burger King um die Ecke geschlossen hat, beim Subway Stromausfall ist und du deshalb zum McDonalds gehst schmeckt dir das Essen deshalb nicht besser oder schlechter.

Deine Bedenken sind vermutlich, dass dir jetzt ja quasi auf die Stirn geschrieben steht "zweite Wahl". Glaub mir, beim Personalgeschacher auf viel höheren Ebenen landen Leute auf Jobs, die deutlich schlechter als zweite Wahl sind. Stell dir mal den umgekehrten Fall vor: Es hätte nur einen Bewerber gegeben und das bist du. Würdest du den Job nicht nehmen wollen, weil die ja dich gewählt haben, weil sie sonst keinen gefunden haben? Nein.

Fazit: Nimm das Ding an. Sei froh, dass die so transparent und fair sind. Die hätten ja auch einfach sagen können, dass sich "eine neue Option" ergeben hat und dich im Unklaren lassen. Dann wärst du glücklicher? Fakt ist du hast ein tolles Angebot für eine für dich reizvolle Stelle. Alles andere ist unnötige negative Interpretatioin in deinem Kopf.

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen

Habe mich auf eine Stelle in einem grossen DAX Konzern
beworben.
Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und hatte
nach dem Gespräch ein relativ positives Gefühl. Allerdings
hat es mich nicht überrascht, als dann doch die Absage kam.
HR hat mich dann gefragt, ob man meinen Lebenslauf trotzdem
behalten darf, da sich später andere Opportunitäten ergeben
könnten. Dies habe ich bejaht.

Als man mir dann rund einen Monat nach der Absage anrief um
mir mitzuteilen, dass der Bewerber dem man die Zusage für die
besagte Stelle gegeben hat abgesprungen ist, und man mich
daher bei entsprechendem Interesse gerne zur zweiten Runde
des Vorstellungsgespräch einladen möchte, war ich schon etwas
überrascht. Ich habe dann zugesagt, da mich die Stelle sehr
reizt. Das zweite Gespräch ist gut verlaufen und ich habe
eine Offer erhalten, die ziemlich attraktiv ist.

Allerdings bin ich nun etwas verunsichert, ob ich diese
Stelle annehmen soll. Einerseits möchte ich die Stelle aber
anderseits weiss ich nicht, wie ich es deuten soll, dass man
mir zuerst abgesagt hat. Ich bin also quasi zweite Wahl,
obschon man mir versichert hat, dass mein Profil sehr gut
passt.

Daher die Frage an euch: Wie sollte man in so einem Fall
verfahren. Würdet ihr eher davon abraten diese Stelle
anzuraten, oder findet ihr es auch OK, wenn ich zusage, da
mich diese Stelle interessiert. Was sind die möglichen
Konsequenzen?

Lg

Dein Beitrag strotzt leider extrem von Naivität:

1. In vielen großen Dax-Konzernen gibt es mehrere Vorstellungsrunden.

2. Pro Runde scheiden Kandidaten aus.

3. Du bist, weil einer der Kandidaten für die nächste Runde abgesprungen bist "weitergekommen".

4. Das heißt nicht, dass du den Job bekommst.

5. Wie viele Konkurrenten du hast, weiß ich nicht. Das können 10 sein, das können auch 50 sein.

6. Falls du keine Super-Spezialisierung für eine Super-Spezialisten-Stelle hast, wäre ich mit "Absagen" vorsichtig, denn die Konkurrenz ist groß.
   Habe selbst eine ähnliche Erfahrung gemacht:
   Direkt nach dem Studium hatte ich drei super Vorstellungsgespräche bei großen Konzernen und habe ein konkretes Angebot abgelehnt, weil ich ins Ausland hätte gehen müssen. Anschließend hatte ich 6 Monate kein vernünftiges Vorstellungsgespräch mehr und der Einstieg gelang erst nach 9 Monaten zu wesentlich schlechteren Konditionen. Mein Rat ist es, nicht zu glauben, dass es so weitergeht.

1. Ziemlich unprofessionell von denen, dir abzusagen, bevor der Wunschkandidat nicht unterschrieben hat. Oder er hat unterschrieben und ist trotzdem abgesprungen.

2. Dass man nicht erste Wahl ist, ist doch eigentlich kein Problem. Was ist denn schon jemals absolut erste Wahl im Leben? Wenn du dir eine Stelle backen könntest, wäre das dann genau die? Wahrscheinlich nicht. Wenn die sich nen Kandidaten backen könnten, wärst das dann genau du? Auch nicht. Man muss halt Kompromisse machen und das Beste nehmen, was man bekommen kann. Sonst ist man auch sehr oft nicht erste Wahl, man kriegt es nur nicht so direkt mit wie in deinem Fall.

Nimm die Stelle wenn sie dir zusagt! Ist doch egal, ob da erst jemand war den sie lieber haben wollten

Schwierige Frage... wenn Du den Job willst würde ich ihn nehmen. Allerdings stellt sich die Frage ob bei einem Stellenabbau nicht du derjenige sein wirst, der zuerst gehen muss.

Wenn die Stelle dir gefällt, nimm sie, wenn nicht, dann eben nicht. Ist doch echt lächerlich dieses Gehirne bzgl. zweite Wahl. Du wirst oft genug im Leben nicht die erste Wahl sein, genausowenig wie Unternehmen bei Bewerbern erste Wahl sind. Was glaubst du, wie oft es vorkommt, dass Bewerber absagen? Bei wievielen Unternehmen hast du sich umgekehrt beworben, obwohl sie 2. 10. oder 50. Wahl waren?

"Allerdings stellt sich die Frage ob bei einem Stellenabbau nicht du derjenige sein wirst, der zuerst gehen muss."

Wenn es danach gehen würde, dürfte man ja gar keine Stelle überhaupt annehmen. Man ist wenn man neu anfängt immer der Letzte, der gekommen ist...

Ist dir nicht ein bisschen egal ob du nur zweite Wahl bist? Für jede Stelle im Leben wird es irgendeinen Kandidaten geben, der besser ist als du. Das Glück für die meisten Menschen ist, dass sich dieser Wunderkandidat meist nicht zeitgleich oder überhaupt auf diese Stelle bewirbt. Jetzt hattest du das Unglück, dass bei dir eben das geschehen ist, aber das Glück, dass er dann abgesprungen ist. Nimm die Stelle an, Vertrag unterzeichnet ist nun mal unterzeichnet und unbefristet, und genieß die Stelle.

Schreib es einfach ab als Tagesform. Der Konkurrent hatte eine bessere als Du und wurde ausgewählt.

Das Unternehmen hat es auch nicht leicht und muss innerhalb weniger Stunden den geeigneten Kandidaten rausfiltern.

Wenn der Job Deiner Meinung nach wirklich so toll ist, dann sag zu.

Ich kennen einen HR Manager, der sich auf eine Stelle als Head of HR beworben hat. Sprich eine Position im Management Board. Er war auch Option zwei und das Unternehmen hat eine Frau eingestellt. Diese hat es ganze 10 Wochen gemacht. Danach haben Sie ihn angerufen und er hat nicht lange gefackelt und zugesagt. Gehalt jetzt >200k.

Dieses "beleidigte Leberwurst" spielen bzw.übertriebener Stolz kann Dir vieles verbauen.

Hab Absage bei Telekom bekommen, aber heute Nachmittag Anruf für ein weiteres VG bekommen. Leute, was soll ich machen?

WiWi Gast schrieb am 13.05.2019:

Hab Absage bei Telekom bekommen, aber heute Nachmittag Anruf für ein weiteres VG bekommen. Leute, was soll ich machen?

Was hast du zu verlieren, wenn du zu dem VG gehst?

Vielleicht hat jemand abgesagt und dadurch ist doch eine Stelle frei.

WiWi Gast schrieb am 13.05.2019:

Hab Absage bei Telekom bekommen, aber heute Nachmittag Anruf für ein weiteres VG bekommen. Leute, was soll ich machen?

Was hast du zu verlieren, wenn du zu dem VG gehst?

Vielleicht hat jemand abgesagt und dadurch ist doch eine Stelle frei.

Und wenn du ein Problem damit hast, zweite Wahl zu sein: bist du nicht. Du bist eher zwei millionste Wahl. So wie dein Chef zumindest zwei hunderttausendste Wahl ist.

Ihr habt aber beide den Vorteil, dass ihr den Job wollt und das ist wichtiger, als die Frage, ob es irgendwo jemanden gibt, der den Job besser machen könnte.

Es interessiert im Job niemanden, ob irgendwann im Bewerbungsprozess jemand anderes favorisiert wurde.