Hallo zusammen,

Ich werde dieses Jahr zum 30.09 mein duales Studium im Bereich Steuern beenden. In diesem Zug möchte ich meinen Arbeitgeber wechseln. Gleichzeitig würde ich gerne zum 1.10 ein berufsbegleitendes Masterstudium beginnen ( noch nicht beworben).
Wie erwähnen ich dieses Masterstudium bei meinen Bewerbungen am Besten? Bereits im Anschreiben, in der dazugehörigen E-Mail (Berwerbung per Mail --> Anschreiben im Anhang soweit ich weiß) oder bei einem möglichen Vorstellungsgespräch.
Außerdem bin ich mir.nicht sicher, wie ein solches Studium auf einen Arbeitgeber wirkt. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, einen AG zusammen suchen, der mich komplett für das Studium freistellt und bezahlt. Da der AG nicht nicht wirklich kennt, wird diese Konstellation kaum in Farge kommen. Trotzdem würde ich mich natürlich freuen, wenn die Kanzlei durch kleinere Maßnahmen wie Stundenreduzierung oder (teilweise) Freistellung für mein Masterstudium unterstützt. Außerdem, möchte ich keine Zusage unter der Prämisse, dass ich berufsbegleitend studiere, da ich noch keine Zulassung habe (kann mich auch erst mit einem Arbeitsvertrag bewerben).
Ich hoffe es kommt gut rüber, was ich meine.

Habt ihr Tipps ? Allgemein wie wirkt ein berufsbegleitendes Masterstudium in mittelständischen Kanzleien?

Danke im Voraus:)

Ich hatte eine ähnliche Situation. Du wirst im Gespräch sicherlich auf deine Ziele angesprochen. Da würde ich es ganz klar erwähnen. Auch im Anschreiben sollte ein Hinweis darauf sein. Es gibt viele Masterstudiengänge, die sich komplett in Vollzeit absolvieren lassen. Da wäre eine finanzielle Unterstützung vielleicht zielführender. Ansonsten wird das jeder AG positiv aufnehmen. Gerade im Taxation-Bereich "musst" du nach dem Bachelor weitermachen und den StB anpeilen. Also keine Sorge. :) Gegenfrage: Welche Uni bevorzugst du und welcher Standort? Wie sind deine Gehaltsvorstellungen?

WiWi Gast schrieb am 15.02.2019:

Ich hatte eine ähnliche Situation. Du wirst im Gespräch sicherlich auf deine Ziele angesprochen. Da würde ich es ganz klar erwähnen. Auch im Anschreiben sollte ein Hinweis darauf sein. Es gibt viele Masterstudiengänge, die sich komplett in Vollzeit absolvieren lassen. Da wäre eine finanzielle Unterstützung vielleicht zielführender. Ansonsten wird das jeder AG positiv aufnehmen. Gerade im Taxation-Bereich "musst" du nach dem Bachelor weitermachen und den StB anpeilen. Also keine Sorge. :) Gegenfrage: Welche Uni bevorzugst du und welcher Standort? Wie sind deine Gehaltsvorstellungen?

Ich interessiere mich für den Taxmaster an der Uni Freiburg. Standort Frankfurt oder Freiburg ist eigentlich egal wohne direkt in der Mitte. Gehaltsvorstellungen finde ich schwer zu sagen, denke.kommt darauf an ob ich einen (wahrscheinlich unrealistische) finanzielle Unterstützung zum Masterstudium bekomme oder nicht. 38T€ wär für mich top, aber von auch mit weniger zufrieden, da ich eher Kanzleien mit um dich 40 Mitarbeiter anstrebe

Ok, ich denke deine Vorstellungen sind absolut realistisch. Förderung bringt meistens den Nachteil der Verpflichtung mit sich. Wobei man da u.U. auch rausgekauft wird. Der Taxmaster in Freibrug ist auch mein Favorit. Standort ähnlich wie bei dir. Den kann man aber in Vollzeit machen. Die VL beschränken sich auf alle zwei Monate von Do bis Mo. :)

WiWi Gast schrieb am 15.02.2019:

Ok, ich denke deine Vorstellungen sind absolut realistisch. Förderung bringt meistens den Nachteil der Verpflichtung mit sich. Wobei man da u.U. auch rausgekauft wird. Der Taxmaster in Freibrug ist auch mein Favorit. Standort ähnlich wie bei dir. Den kann man aber in Vollzeit machen. Die VL beschränken sich auf alle zwei Monate von Do bis Mo. :)

Das klingt gut:) ich möchte auch gerne Vollzeit arbeiten, und am liebsten einen AG finden, der mich für die Tage der Präsenzphassen am Besten (teilweise) freistellt oder dass ich bspw. Laut Vertrag nur 80% arbeite aber in der Praxis eine 40 Stunden Woche habe, und die "Überstunden" für die Präsenzphasen im Studium nutze. Vertragliche Verpflichtung mit Option zum "Rauskaufen" wäre für mich kein Problem. mein "Traum" ist es jetzt eine Kanzlei zu finden, bei der ich nach bestandenem STB und Praxiserfahrung die Möglichkeit habe als Partner einzusteigen.

Das sollte im Mittelstand kein Problem sein. Bei Big4 und co. wirst du > 40h in der Woche arbeiten und die Überstunden sind zum Teil abgegolten. Der normale Urlaub sollte aber auch reichen. :)

Hat sonst noch jemand Erfahrungen?

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Hatt keinen mehr Tipps oder Erfahrungen in diesem Bereich?

Je nach Größe der Kanzlei sehe ich dein Vorhaben etwas kritisch. Kleinere Kanzleien sind ohnehin meist nicht besonders bekannt für ihre gute Examensförderung (Ausnahmen natürlich vorhanden) und wenn jemand gefördert wird, dann ohnehin eher jemand, den man kennt, also einen bereits beschäftigten Mitarbeiter. Einen "komplett Fremden" bei seinem Studium zu unterstützen wird bei einigen Kollegen wohl auf wenig Gegenliebe stoßen.

Was dir hingegen zugute kommt: Momentan wird Nachwuchs händeringend gesucht. Daher halte ich es für durchaus möglich, dass du hier einen entsprechenden Arbeitgeber findest. Wir selbst unterstützen unsere jungen StB- und WP-Anwärter hier regelmäßig mit Möglichkeiten zur Freistellung, Zusatzurlaub, Arbeitszeitanpassung und finanzieller Förderung - wenn auch nicht im Umfang der Big4.

Was ich nicht so explizit ansprechen würde, wäre das Thema Partnerschaft. Natürlich kannst du sagen, dass die langfristige Perspektive so wäre, aber noch vor Bestehen des StB-Examens direkt mit dem Thema Partnerschaft zu kommen wirkt - mir persönlich zumindest - etwas zu selbstbewusst.
Liebe Grüße

Ceterum censeo schrieb am 19.02.2019:

Je nach Größe der Kanzlei sehe ich dein Vorhaben etwas kritisch. Kleinere Kanzleien sind ohnehin meist nicht besonders bekannt für ihre gute Examensförderung (Ausnahmen natürlich vorhanden) und wenn jemand gefördert wird, dann ohnehin eher jemand, den man kennt, also einen bereits beschäftigten Mitarbeiter. Einen "komplett Fremden" bei seinem Studium zu unterstützen wird bei einigen Kollegen wohl auf wenig Gegenliebe stoßen.

Was dir hingegen zugute kommt: Momentan wird Nachwuchs händeringend gesucht. Daher halte ich es für durchaus möglich, dass du hier einen entsprechenden Arbeitgeber findest. Wir selbst unterstützen unsere jungen StB- und WP-Anwärter hier regelmäßig mit Möglichkeiten zur Freistellung, Zusatzurlaub, Arbeitszeitanpassung und finanzieller Förderung - wenn auch nicht im Umfang der Big4.

Was ich nicht so explizit ansprechen würde, wäre das Thema Partnerschaft. Natürlich kannst du sagen, dass die langfristige Perspektive so wäre, aber noch vor Bestehen des StB-Examens direkt mit dem Thema Partnerschaft zu kommen wirkt - mir persönlich zumindest - etwas zu selbstbewusst.
Liebe Grüße

Danke für deine Antwort. Das hast du falsch verstanden, eine mögliche Partnerschaft würde ich zum jetzigen Zeitpunkt nie erwähnen. Ich wollte damit lediglich klar stellen, dass es für mich kein Problem wäre, mich vertraglich für eine Gewisse Zeit an die Kanzlei zu binden, solle ich im Gegenzug Unterstützung erhalten.

Außerdem ist genau das, was du gesagt hast mein Problem. Ich weiß nicht, wie ich meinen geplanten Master ansprechen soll, da ich eben nicht so rüber kommen möchte, dass ich eine Unterstützung wie ein eigener Mitarbeiter erwarte. Bei einer Kanzlei die ansonsten meinen Wünschen entspricht, ist es für mich kein Problem, die kompletten Kosten selber zu tragen, und die Vorlesungszeit komplett durch Urlaub und ggf. Überstunden zu bestreiten. Trotzdem würde ich mich natürlich über eine (kleine) Unterstützung freue .

Deswegen mein Problem, wie erwähne ich den Master am Besten in meiner Bewerbung

Lliinnddyy schrieb am 19.02.2019:

Außerdem ist genau das, was du gesagt hast mein Problem. Ich weiß nicht, wie ich meinen geplanten Master ansprechen soll, da ich eben nicht so rüber kommen möchte, dass ich eine Unterstützung wie ein eigener Mitarbeiter erwarte. Bei einer Kanzlei die ansonsten meinen Wünschen entspricht, ist es für mich kein Problem, die kompletten Kosten selber zu tragen, und die Vorlesungszeit komplett durch Urlaub und ggf. Überstunden zu bestreiten. Trotzdem würde ich mich natürlich über eine (kleine) Unterstützung freue .

Deswegen mein Problem, wie erwähne ich den Master am Besten in meiner Bewerbung

In dem Fall: Direkt im Anschreiben Motivation und geplantes Master-Studium darlegen. Gib auch deine geplante Arbeitszeit mit an und signalisiere klar (spätestens im Vorstellungsgespräch) was du suchst und was du erwartest. Wenn ihr hier von falschen Voraussetzungen ausgeht, werden beide Parteien nicht glücklich.
Ich habe mich damals während meiner Promotionsphase (zugegeben als Berufsträger) auch explizit "in Teilzeit" beworben und wurde in 3 von 4 Fällen eingeladen - und damals wurde das noch kritischer gesehen als heute.
Liebe Grüße