Hallo Leute!

Ich studiere nun im 5. Semester BWL in München. Es war damals tatsächlich eine Entscheidung aus Überzeugung und Interesse.

Jedoch bereue ich diese Entscheidung mittlerweile.

Ich bin ein sehr schüchterner und introvertierter Mensch, der sich in größeren Gruppen unwohl fühlt, die Stille liebt und still bleibt.

Vorstellungsgespräche machen mir zwar keine Angst, doch gelingt es mir nie, mich überzeugend zu präsentieren. Aus Nervosität stottere, stammle, schwitze und zittere ich. Die einzigen Vorstellungsgespräche, die zu einem Praktikum führten, endeten deshalb bei kleinen Start-Ups, die wirklich jeden nehmen, hauptsache er ist bereit, für einen Appel und ein Ei seine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. Mittelständer und erst recht Konzerne erteilen mir nach Vorstellungsgesprächen stets eine Absage. Ich kann doch aber nicht mein Leben lang in Start-Ups versauern.

• Habt ihr Tipps für mich parat, wie ich diese Nervosität in den Griff bekomme und infolgedessen endlich ein Praktikum bei einem namhaften Konzern absolvieren kann?

• Wie soll ich überhaupt mehrrundige Vorstellungsgespräche oder gar ACs bestehen?

Bitte verzichtet auf Allgemeinplätze, wie "sich vorbereiten", "üben", "Selbstbewusstsein aufbauen". Versuche ich schon alles, hilft nichts.

Danke euch!

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Tut mir leid, aber was erhoffst du dir in einem anonymen Forum für Radschläge, die über allgemeine Hilfestellungen hinausgehen?

Versuche deine Komfortzone zu verlassen. Das kann anfangen beim Smalltalk im Supermarkt, in der Uni, sonst wo. Einfach versuchen lockerer zu werden, dir nicht so viele Gedanken zu machen.
Für ein Gespräch hilft wirklich nur üben und vorbereiten.

Ansonsten, vielleicht einfach versuchen einem "normalen" Bewerbungsgespräch aus dem Weg zu gehen, und dir Stellen aussuchen, wo vielleicht nur ein Telefoninterview erforderlich ist.
Wenn das alles nicht hilft, versuche mal professionelle Hilfe, im Sinne eines Coaches etc.

Viel Glück!

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Ich würde dann eher versuchen über Eltern, Bekannte etc. direkt ein Praktikum ohne Vorgespräch zu erhalten.

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Ernst gemeinter Ratschlag (und nicht abschätzig gemeint) - bei sowas hilft vermutlich nur der Gang zum Psychologen, der in der Lage ist, die Gründe für dein oben genanntes Verhalten zu erörtern und zu verarbeiten, sodass du das in den Griff kriegst - wäre eine Überlegung wert, und die KK übernimmt das idR

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Möglicherweise ist deine Jobauswahl ein Ansatzpunkt.

1. ACs simulieren den Arbeitsalltag von Stelle, oft von Führungspositionen. Mein Eindruck ist, dass du dich als jemand der "sich in größeren Gruppen unwohl fühlt, die Stille liebt und still bleibt" schlicht auf die falschen Stellen bewirbt. Verstellen brächte ohnehin nichts.

2. Versuche dir einen idealen Arbeitstag für dich vorzustellen und überleg, welche Jobs das sein könnten.

3. Ob deine Idee von den passenden Jobs stimmt, kannst du anhand der Stellenprofile für die entsprechenden Jobs in Jobbörsen überprüfen.

4. Dann bewirbt dich nur auf diese Stellen und am besten bundesweit. Zumindest ein Teil der Vorstellungsgespräche sollte anders und für dich besser verlaufen, weil du dich nicht verstellen musst.

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Mir geht's ähnlich und ich habe zu Anfang reichlich Interviews versiebt, vor allem wenn ich auf Fragen gar keine Antworten parat hatte, habe ich unterirdisch unsouverän reagiert.
Mir hat (neben einer Reihe an Interviews) entscheidend geholfen, mich fachlich weiter zu qualifizieren. Wenn ich heute Interviews habe, ist es nicht mehr so leicht mich fachlich anzugreifen. Das ist schon mehr als die halbe Miete für 90% der Nicht-Vertriebs-Jobs.

Ich stelle während des Interviews dann sehr (!) viele thematische Rückfragen zum Markt, zu Trends, etc. (auch, wenn ich die Antwort darauf schon vorher weiß) und kann hierüber dem Interview seinen Interviewcharakter nehmen, da ich meinem Gegenüber eine aktivere Rolle "aufzwinge". Diese andere Stimmung hilft mir persönlich, gelassener zu bleiben und auf meine Gesprächspartner wirke ich gleichzeitig stark interessiert. Ein angenehmer Nebeneffekt dabei ist, dass mein Redeanteil deutlich sinkt (ohne, dass es negativ auffällt) und ich nur noch "aktiv zuhören" muss.
Nach meinen letzten Interviews habe ich eigentlich immer eine Zusage erhalten, deswegen würde ich auf jeden Fall sagen, dass es eine Lernkurve gibt.

Trotzdem: Die Erwartung, dass du irgendwann einfach nur in Ruhe deinen Job machen kannst und sonst keine großen Interaktionen von dir erwartet werden, solltest du schnellstmöglich aufgeben. Großraumbüros, Teammeetings, gemeinsame Mittagessen, Smalltalk in der Kaffeeküche/auf dem Flur/sogar auf dem Klo/... wirst du leider nicht nachhaltig umgehen können.

Viel Erfolg!

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Klingt für mich nach den anfänger noob fehler nummer 1. ich denke es wird daran liegen dass du dein Leben bisher noch nicht gelebt hast, bzw du dich noch nicht richtig entfalten konntest. Eine intensive Beziehung hilft oft bei solchen Problemen, wobei dies kurzfristig sehr schwer zu verwirklichen wird. Aber Kopf hoch auf lange Sicht wirst du das am besten auf die Art und Weise in den Griff bekommen, also nicht so in dich Hineinleben sondern nach außen!

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Ich war ähnlich wie du. Du musst dich zwingend einfach vor vielen Leuten sprechen zu können.

Ich hab mich damals dazu gezwungen in dem ich eine Tutoren Stelle im Studium angenommen habe mit Lehrtätigkeit.

Vielleicht ist das für dich auch eine Option.

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