Hallo Leute,

zunächst zu mir:

• Bachelor BWL, 5. Semester,
• 20 Jahre alt,
• Schwerpunkt Bilanzierung und Steuerrecht,
• Uni, Schnitt bisher ganz und gar nicht gut (3,3),

Ich möchte jetzt ein Praktikum absolvieren, egal in welchem Bereich. Ich habe mich bisher auf genau 37 Stellen beworben, zwei Einladungen für ein Vorstellungsgespräch gehaben, beide Male wurde mir danach abgesagt. Ansonsten habe ich bisher 23 Absagen direkt erhalten, also ohne Einladung zum Vorstellungsgespräch. 12 Firmen haben noch nicht geantwortet. Im schlimmsten Fall gehe ich davon aus, dass sie mir alle direkt absagen werden.

Was soll ich jetzt machen? Ich habe Angst, dass ich kein Praktikum absolvieren kann und das habe ich dringend nötig, da ich mit meiner Note in kein Masterprogramm komme (private kann ich mir nicht leisten). Ansonsten stehe ich mit einem 3,x Bachelor und ohne Praxiserfahrung da.

Liegt auch am "ersten" Praktikum. Ich hatte da auch Probleme (wenn auch besserer Schnitt). Ca 80 Bewerbungen, 10 VG's, 3 Zusagen nach ca 4-5 Monate suchen. Also aufjedenfall rechtzeitig drum kümmern. Ich wollte natürlich auch in die Big Player und am Ende hats dann für eine regionale Bank gereicht. Nach dem ersten Praktikum siehts aber dann schon wieder ganz anders aus!

Du musst natürlich wissen worum es in dem Praktikum geht und und etwas Wissen mitbringen damits im Vorstellungsgespräch klappt.

Da dir hier keiner einen Platz anbieten kann, empfehle ich dir einfach dich weiter zu bewerben und zu hoffen, dass es irgendwann klappt. Vielleicht kennst du ja entfernt wen der in deinem Wunschbereich arbeitet und du schaffst es durch Vitamin B.

Bei deinem SChnitt vermute ich mal das du "entspannt" studiert hast und das rächt sich nun. Von nix kommt nix.

Ohne dich demotivieren zu wollen: Aber ein BWL Bachelor über 3,x ist faktisch nichts wert. Da zählst du definitiv zu den schlechtesten 10%.
An deiner Stelle würde ich danach ne Ausbildung/duales Studium/neues Studium anhängen. Weil nen Job findest du damit echt nicht.

Er sucht ja kein Job sondern ein Praktikum.

Du bist ja noch super jung. Könntest theoretisch nochmal studieren und alles besser machen. Würde mir da keine zu großen Gedanken machen. Dann halt nochmal ran, jetzt weißt du wie es geht.

WiWi Gast schrieb am 23.02.2018:

Ohne dich demotivieren zu wollen: Aber ein BWL Bachelor über 3,x ist faktisch nichts wert. Da zählst du definitiv zu den schlechtesten 10%.
An deiner Stelle würde ich danach ne Ausbildung/duales Studium/neues Studium anhängen. Weil nen Job findest du damit echt nicht.

Ganz so drastisch würde ich es jetzt definitiv nicht sehen, aber du solltest jetzt einiges beachten.

1. Es ist egal, wo du dein Praktikum machst (Branche, sowie geographisch in DE), sondern du musst überhaupt mal eins bekommen.
2. alles was irgendwie "konzernartig" strukturiert ist (also Firmen > 1000 MA), sondieren dich vermutlich wegen der Note aus.
   also kommt folgendes
3. bewerbe dich bei KMUs (nicht größere Mittelständler) mit unter 500MA, bei diesen ist der Recruting-Prozess nicht so stark formalisiert. Diese bekommen häufiger gar keine Praktikumsbewerbungen.
4. Da du ja trotz allem Steuern gewählt hast, könntest du auch es in einem StB-Büro versuchen (also kleine, mit vielleicht 5 StBs), und sag ja nicht, dass du bei der Erstellung von Steuererklärungen helfen willst, sondern auch sagen, dass du auch gerne das Archiv oder sowas sortierst, um dein Engagement zu zeigen

Es wird höchste Zeit für dich, Praxiserfahrung zu sammeln. Deine schlechte Leistung kann man durchaus mit viel Praxiserfahrung kompensieren. Du wirst natürlich nicht in die IB/UB kommen, aber davon abgesehen kannst du es mit relevanter Praxiserfahrung in gute Positionen schaffen.

Fang an zu jobben oder gratis zu helfen im Lohnsteuerhilfeverein als erste Erfahrung für den Lebenslauf

Hast du es bei den Big4 mal versucht? Zum Herbst in Audit oder zum Sommer in Steuern reinkommen?
Manchmal benötigen die dort wirklich dringend Leute, wenn falsch gestafft wurde.

Ich würde dir empfehlen es an "exotischeren" Orten wie Rostock, Bremen, Kassel, Kempten, Erfurt,... zu probieren, da sich dort tendenziell weniger Studenten bewerben. Für ein Praktikum dorthin zu ziehen geht schon klar, du solltest allerdings so tun als ob du perspektivisch bereit wärst, in der jeweiligen Stadt zu leben.

Zudem möchte ich, falls du ein bisschen was gespart hast, auf AIESEC verweisen. Der eine Poster oben hat nämlich absolut recht: ab dem zweiten Praktikum wird es erheblich leichter und ein Praktikum über AIESEC bekommt man zu 99,9%.

Vitamin B?