Da hier ja doch leider viele Ahnungslose sind, gebe ich gerne einen kurze Lektion Networking 101:

1. Erstelle ein aussagekräftiges LinkedIn/Xing Profil
2. Adde Mitstudenten und ehemalige Schulfreunde um auf mind. 100 Kontakte zu kommen (wichtig um Social Credibility zu bekommen und in der Zukunft nützlich um Career Progression zu verfolgen
3. Filter nach der Uni und suche nach relevanten Alumni - wenn es nicht anders geht: Suche nach sonstiger Verbindung bzw. Cold Email
4. Adde die Person auf LinkedIn (personalized invite, schreib ein paar Worte)
5. Schreibe eine Nachricht, sag warum du Interesse am Unternehmen hast und versuche ein Telefonat oder einen Coffee Chat zu vereinbaren
6. Gehe zum Coffee Chat und sei kein Volldepp
7. Follow-up Email am Abend - Tenor: vielen Dank, sehr hilfreich, hier Artikel XYZ über den wir gesprochen haben
8. Für Fortgeschrittene: Schock ein Taschenbuch oder initiiere eine relevante Connection
9. nach zwei Wochen nochmals follow up. Tenor: Danke für Rat XYZ aus Gespräch, ich mache abc um den Rat umzusetzen
10. Update nach 3-4 Monaten
11. reguläre Updates alle 6 Monate - e.g. Glückwünsche, Weihnachtsgrüße, Jobupdates
12. Wenn du den Leader entwickelt hast und dich auf ein Praktikum oder Full-time Job bewerben willst: Erneute Kontaktaufnahme, Bitte um konkreten Rat zum Berwerbungsprozess
13. Bewerbung über Online-Portal und (wichtig!) Email an Kontakt mit Bitte um Weiterleitung an Recruiter (along the lines: nochmals vielen Dank für die Hilfe, wäre großartig wenn du ein gutes Wort einlegen könntest)
14. Du bekommst eine Interview-Einladung
15. dann kommt es tatsächlich auf dein Können an
16. Finde diesen Artikel und sag Danke

Klappt natürlich nicht immer, aber hey, it's a numbers game. Einfach 50 mal so probieren und mit etwas Grips und Interview-Vorbereitung klappt es mit MBB, IB oder was ihr sonst so erreichen wollt

Oder man ist high Performer und braucht den scheiß nicht

So ein Quatsch, LinkedIn braucht kein Mensch

Auch High Performer müssen networken, LinkedIn "braucht" man natürlich nicht, es ist aber ein sehr gutes Hilfsmittel. Na klar, für ein Internship oder den Fulltime Einstieg braucht man nicht unbedingt ein gutes Netzwerk, sobald du aber erstmal im Job bist, wird es immer wichtiger (im Vergleich zur performance)

WiWi Gast schrieb am 20.11.2017:

Auch High Performer müssen networken, LinkedIn "braucht" man natürlich nicht, es ist aber ein sehr gutes Hilfsmittel. Na klar, für ein Internship oder den Fulltime Einstieg braucht man nicht unbedingt ein gutes Netzwerk, sobald du aber erstmal im Job bist, wird es immer wichtiger (im Vergleich zur performance)

Nur dass die vom TE beschriebene Art des Networkings sicherlich nicht zu einem guten und belastbaren beruflichen Netzwerk führt. Der Prozess da ist nur tauglich um ein Interview zum Einstieg zu bekommen und das braucht's in Deutschland eben nicht, wenn man ein gutes Profil hat. Die wertvollen Kontakte fürs Berufsleben schließt man dann, oh Wunder, vor allem erst im Berufsleben.

Naja, das kann durchaus auch zu längeren Beziehungen führen. Kommt halt nur drauf an wie gut du bist...

So ein penetrantes und devotes anbiedern, würde ich keinem raten. Das hat eher den gegenteiligen Effekt, dass man als Kontaktparasit wahrgenommen wird.

was ein Glück, dass ich mich damals für einen mehr brauchbaren/relevanten Studiengang entschieden habe, aus dem MINT Bereich. Dann brauch ich diesen Quatsch nicht mitzumachen, nach Abschluss kurz auf Monster ein profil angelegt, weil ich zu faul war nach Stellen selber zu suchen :D, 2 Tage später erstes Vorstellungsgespräch, weitere 2 Wochen später und 3 Interviews, Vertrag unterschrieben. Ohne diesen Ganzen Unfug.

Wenn ich mir so die Empfehlung "Networking 101" durchlese, dann bin ich doch sehr froh, dass ich erst später zu LI gekommen bin. Grade Punkt 2, wer frisch nach der Uni mit 100+ Businesskontakten daherkommt, der ist höchst unseriös oder einfach nur ein Proll. Stimmt mein CEO (Dax Unternehmen) übrigens auch zu. Aber mag sein, dass ich mit Anfang 30 schon zum Alten Eisen gehöre für die nächste Genration Manager.

Btw: Ich bin seit ca 3 Jahren, mit 8 Jahren Vollzeit Berufserfahrung (die zeit als Werkstudent zähl ich mal nicht), auf LI und 'nur' ~50 Kontakte, und trotzdem zweifelt keiner an meiner "Social Credibility", weil alle seriöse Profile haben.
Es ist schon nett ein zentrales Kontaktbuch zu haben, grade weil viel Kontakte international sind und Telefonnummern sich leicht ändern und Mail Adressen verloren gehen, aber man sollte sich doch nicht verrückt machen und die Zeit mit Guidelines vergeuden wenn stattdessen die selbige genutzt werden kann um die Karriere wirklich sinnvoll voran zu treiben.
Viel Erfolg an die (frischen) Absolventen

ps: ja ich weiß der Eintrag ist aus der Internet-Steinzeit, das bin ich dann wohl auch

Für echtes Networking kann ich auch das Buch "Never eat alone" von Keith Ferrazi empfehlen. Der gibt auch praktische Tipps, zB wie man planvoll seinen Zielen näher kommen kann, Beziehungen aufbauen, verbessern und halten, usw.

Das zeigt halt, dass du keine Ahnung hast. Deine gesamte Argumentation kann also 'es klappt auch ohne Networking' zusammengefasst werden. Allerdings vergisst du die Upside: Viele Kontakte werden erst nach Jahren wertvoll. Der Zeitaufwand des Netzwerkens hält sich auch in Grenzen. Wer es nicht macht, ist dumm.

WiWi Gast schrieb am 10.02.2019:

was ein Glück, dass ich mich damals für einen mehr brauchbaren/relevanten Studiengang entschieden habe, aus dem MINT Bereich. Dann brauch ich diesen Quatsch nicht mitzumachen, nach Abschluss kurz auf Monster ein profil angelegt, weil ich zu faul war nach Stellen selber zu suchen :D, 2 Tage später erstes Vorstellungsgespräch, weitere 2 Wochen später und 3 Interviews, Vertrag unterschrieben. Ohne diesen Ganzen Unfug.

Wenn ich mir so die Empfehlung "Networking 101" durchlese, dann bin ich doch sehr froh, dass ich erst später zu LI gekommen bin. Grade Punkt 2, wer frisch nach der Uni mit 100+ Businesskontakten daherkommt, der ist höchst unseriös oder einfach nur ein Proll. Stimmt mein CEO (Dax Unternehmen) übrigens auch zu. Aber mag sein, dass ich mit Anfang 30 schon zum Alten Eisen gehöre für die nächste Genration Manager.

Btw: Ich bin seit ca 3 Jahren, mit 8 Jahren Vollzeit Berufserfahrung (die zeit als Werkstudent zähl ich mal nicht), auf LI und 'nur' ~50 Kontakte, und trotzdem zweifelt keiner an meiner "Social Credibility", weil alle seriöse Profile haben.
Es ist schon nett ein zentrales Kontaktbuch zu haben, grade weil viel Kontakte international sind und Telefonnummern sich leicht ändern und Mail Adressen verloren gehen, aber man sollte sich doch nicht verrückt machen und die Zeit mit Guidelines vergeuden wenn stattdessen die selbige genutzt werden kann um die Karriere wirklich sinnvoll voran zu treiben.
Viel Erfolg an die (frischen) Absolventen

ps: ja ich weiß der Eintrag ist aus der Internet-Steinzeit, das bin ich dann wohl auch

WiWi Gast schrieb am 17.11.2017:

4. Adde die Person auf LinkedIn (personalized invite, schreib ein paar Worte)
5. Schreibe eine Nachricht, sag warum du Interesse am Unternehmen hast und versuche ein Telefonat oder einen Coffee Chat zu vereinbaren
6. Gehe zum Coffee Chat und sei kein Volldepp
7. Follow-up Email am Abend - Tenor: vielen Dank, sehr hilfreich, hier Artikel XYZ über den wir gesprochen haben
8. Für Fortgeschrittene: Schock ein Taschenbuch oder initiiere eine relevante Connection
9. nach zwei Wochen nochmals follow up. Tenor: Danke für Rat XYZ aus Gespräch, ich mache abc um den Rat umzusetzen
10. Update nach 3-4 Monaten
11. reguläre Updates alle 6 Monate - e.g. Glückwünsche, Weihnachtsgrüße, Jobupdates
12. Wenn du den Leader entwickelt hast und dich auf ein Praktikum oder Full-time Job bewerben willst: Erneute Kontaktaufnahme, Bitte um konkreten Rat zum Berwerbungsprozess
13. Bewerbung über Online-Portal und (wichtig!) Email an Kontakt mit Bitte um Weiterleitung an Recruiter (along the lines: nochmals vielen Dank für die Hilfe, wäre großartig wenn du ein gutes Wort einlegen könntest)

Ich frage mich, ob das nicht zu aufdringlich ist. Kommt das erfahrungsgemäß wirklich gut an? Bin aber auch eine absolute Niete im Networking, meine Expertise hält sich also in Grenzen.