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Bewerbung & Co.Bewerbungsprozess

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

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WiWi Gast

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Ich wollte dieses Thema mal aufgreifen, weil ich selbst derzeit wieder Bewerbungen verschicke.

Ich habe bisher eine Ausbildung, studiert und bereits Berufserfahrung, bin 30 Jahre alt.

Bereits vor Jahren, als ich mich für meine derzeitige Stelle bewarb, oder auch für die Ausbildung, machte ich die Erfahrung, dass zahlreiche Firmen den Bewerber überhaupt nicht ernst nehmen und die nötige Professionalität vermissen lassen, die sie selbst an Bewerber stellen.

Ich lese hier ja auch gelegentlich mit und sehe mich in vielen Kommentaren bestätigt.

Der Bewerbungsprozess in Deutschland ist meines Erachtens zu einer lächerlichen Farce verkommen, der eine Professionalität lediglich suggeriert.

Natürlich hat jede Bewerbung den einen oder anderen Makel, und es geht auch nicht darum, dass man enttäuscht ist, wenn es irgendwo nicht geklappt hat, wo man Hoffnung reingesetzt hat.

Es geht mir mehr um das Ganze Procedere, das es so schwierig macht, dass Firma und Angestellter hier in Deutschland erst nach zähem Hickhack zueinander finden.

Angefangen vom BEWERBUNGSRATGEBER:

  • "Schreiben Sie keine Extremsportarten als Hobby hinein, das könnte leichtsinnig und unverantwortlich rüberkommen", "Schreiben Sie ruhig Extremsportarten als Hobby hinein, das macht sie als Person interessanter und zeigt dass Sie auch mal etwas riskieren",

"Schreiben Sie ein Hobby nur hinein, wenn es direkten Bezug zum Job hat", "Schreiben Sie nicht nur Hobbies hinein, die direkten Bezug zum Job haben, sonst denkt Ihr Gegenüber Sie hätten überhaupt keine Freizeit und sind Workaholic."

"Führen Sie jedes soziales Engagement unbedingt auf, damit die Firma sieht, dass Sie teamfähig sind", "Führen Sie nicht unbedingt jedes soziales Engagement auf, sonst könnten Sie den Personaler als Gewerkschaftsmitglied verschrecken", usw.

"Führen Sie nicht den FC Schalke 04 als Hobby an, Ihr Chef könnte ein Borussia-Dortmund-Fan sein", Führen Sie nicht Borussia Dortmund als Hobby an, Ihr Chef könnte ein Schalke-Fan sein, usw.

Ich will mit dieser überspitzten Gegendarstellung in den Beispielen sagen, dass schon hier zahlreiche Uneinigkeiten in den Empfehlungen sind, die sich oft um 180 Grad drehen.

Man kann im Prinzip in alles negative Auslegung finden. Dass hier Unsicherheit schon in diesem Bereich herrscht, zeigen Threads wie "Privates Traden im CV angeben?".
Jetzt könnte man auch hier wieder die Ableitung herholen: Wenn jemand genug Geld hat zum Traden, dann strengt er sich womöglich im Job nicht mehr an, weil er/sie "satt" ist.

Keine Hobbies im CV angeben? ==> "Hach ne, den nehmen wir nicht - der hat ja gar keine Hobbies." "Hach ne, den nehmen wir nicht - der hat geschludert und seine Hobbies im CV vergessen."

Warum ist es so schwer in Deutschland einfach nur seine Hobbies anzugeben? Warum gibt es den traurigen Zustand, dass man seine Freizeitaktivitäten je nach Anforderungsprofil und Firma "ausrichten" muss anstatt einfach nur authentisch hinzuschreiben, was man gerne tut?

Irgendwann im Laufe der Zeit bekommt man ja als Kollege/Vorgesetzter sowieso mit, was jemand macht. "Ah, Sie sind Dortmund-Fan? Wusste ich gar nicht! Warum haben Sie das nicht in ihren CV geschrieben?" "Weil ich nicht wusste, wie das bei Ihnen ankommt!" Und unterschwellig nimmt man wahr: Hier wurde eine Info bewusst weggelassen, um an die Stelle zu kommen - was hat der Typ sonst noch zu verbergen?

Wie ist denn nun der richtige Weg? Das kann anscheinend keiner sagen. Die Bewerbung soll etwas konformes, etwas "angepasstes" sein, aber es gibt es gänzlich gegensätzliche Positionen, die eine Konformität total unmöglich machen.

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  1. Punkt:

Die Fixierung auf die Schwächen.

Mir ist schon bewusst, dass ein Bewerbungsverfahren immer ein Auswahlprozess einer 1:1-Relation ist. Auf 1 Arbeitsstelle kommt genau 1 Arbeitnehmer und bei 100 Bewerbungen müssen natürlich Vorzüge eines anderen gefunden und entsprechend gesiebt werden.

Die meisten Firmen - so bisher meine Erfahrung - nutzen dann das Kriterium der Berufserfahrung, wenn sich jemand mit Spitzennoten und ziemlich "unangreifbaren" CV bewirbt. Der 50-jährige sehr Berufserfahrene wird trotzdem nicht eingestellt. Zu alt. Vielleicht noch zu teuer. Und wenn er langzeitarbeitslos ist, dann wird er sowieso irgendeinen gravierenden Makel haben, sonst hätte er ja längst einen Job.

Ich habe mal vor Jahren für die Ausbildung eine Online-Bewerbung an einen großen Elektronikkonzern geschickt.
Im Anforderungsprofil stand: Mathematik: gut. Und natürlich noch zahlreiche andere Anforderungen.

Ich bin damals Samstags um 23 Uhr auf die Konzernwebseite gegangen und die Online-Bewerbung abgeschickt. Während der Bewerbung musste man einige Tests schon machen (also so ne Art Mini-Assessment-Center) und die ganzen Zeugnisnoten in ein Mailformular eintragen, wo dann alles schön datenbankmäßig abgespeichert wird.

Ich hab den Vorauswahl-Test mit gutem Ergebnis abgeschlossen, alle Noten in die Felder eingetragen, Anschreiben nochmal durchgesehen, usw.

Gegen 00:30 Uhr hab ich dann die Bewerbung abgeschickt und zockte noch etwas am PC. Ich staunte nicht schlecht, als gegen 2 Uhr das Mailprogramm aufploppte. Da war bereits die Absage-Mail drin. "Leider können wir Sie nicht berücksichtigen, weil blablabla".

Interessant war die Uhrzeit. Ich konnte 100% sicher sein, dass keine menschliche Arbeitskraft die Bewerbung je gesichtet hat. Und dafür hab ich ne halbe Stunde Test gemacht und eifrig an der Bewerbung gearbeitet.

Ich wollte allerdings wissen, woran es lag, dass der PC mich aussortierte und hab dann den Lackmus-Test gemacht. Ich hab das Anforderungsprofil noch mal direkt abgeglichen und im Prinzip nur eine Stelle gefunden, woran es abwich. Nämlich die Mathenote. Gut war verlangt - ich hatte eine 3. Hatte die auch ehrlich eingetragen, warum soll ich da lügen? Ich war in dem Bereich ehrlich.
Die Stelle hab ich abgehakt, aber ich hab dann am frühen Morgen trotzdem nochmal eine Bewerbung abgeschickt, nur eben mit der 2.
Hier kam keine php-Antwortmail zurück, sondern nach ca. 2 Wochen: Man sei in der näheren Auswahl. Bitte geben Sie uns noch Zeit. Ende vom Lied war, dass die sich gar nicht mehr meldeten.

Wie gesagt, ein großer Elektronikkonzern. War das fair mir als Bewerber gegenüber? Wäre es nicht ehrlicher gewesen, die Firma hätte in ihr Anforderungsprofil geschrieben: Mathenote: Gut und besser (Ausschlusskriterium!) ? Oder noch deutlicher: Sparen Sie sich eine Bewerbung, wenn ihre Mathenote das Kriterium "Gut" nicht erfüllt, egal, wie Ihre zusätzlichen Qualifikationen sind.

Das will sich das Unternehmen offenbar nicht geben, aber es wäre der fairere Weg, weil man als Bewerber oft ein paar Stunden Zeit in eine gute Bewerbung steckt. Arbeitszeit und Energie, die man sich sparen könnte.

Bei normalen Jobs läuft es ähnlich schablonenhaft. Auf was hoffen die Firmen? DEN Hero zu finden?

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Der 3. Punkt knüpft da auch an.

Genauso wie der oben beschriebene PC m.E. den geeigneten Kandidaten treffsicher finden kann, weil der PC gar nicht imstande ist abzuwägen, um wieviel wichtiger die Zusatzqualifikationen sind im Vergleich zu einer etwas schlechteren Mathenote, genauso wenig können oft Personalerinnen und Personaler die fachliche Qualifikation einer Bewerbung beurteilen.

Ich möchte das nicht despektierlich ausdrücken, aber im Prinzip sind Recruiting-Abteilungen eine fast überflüssige Schaltstelle; ein Sekretariat der Fachabteilungen.

Der Prozess läuft doch so: Fachabteilung sagt: Wir brauchen einen guten SAP-Experten. Die Fachabteilung formuliert die Stellenausschreibung - klar, woher soll die Personalabteilung auch wissen, was genau benötigt wird?
Die Recruiting-Abteilung inseriert das ganze dann im Web, in den Tageszeitungen, usw. Es treffen dann die Bewerbungen ein.

Und hier wird es kritisch. Die Recruiting-Abteilung muss nun feststellen - wer ist geeignet und wer nicht? Sie muss die Bewerbungen sichten und fachlich vorbeurteilen, um schon einmal festzustellen, wer überdurchschnittlich etwas kann und wer nicht.
Und das auch noch für alle Fachabteilungen. Das kann sie meiner Meinung nach oft nicht.
Aus genau diesem Grund werden die Bewerbungen vielversprechender Kandidaten dann an die jeweiligen Fachabteilungen weitergeleitet.

Sprich: Als Bewerber muss man zusehen, dass man es schafft, die Recruiting-Abteilung davon zu überzeugen, dass man an die jeweilige Fachabteilung weitergeleitet wird.

Hier sind schon fast psychologische Kenntnisse en detail gefragt.
Man muss die Bewerbung so aufbauen, dass man einem fachlichen Laien (Personaler) seine fachliche Qualifikation rüberbringt und gleichzeitig darf es bei einem Experten (Fachabteilung), der dieselbe Bewerbung zu sehen bekommt, nicht laienhaft aussehen. Ein schwieriger Grad.

Schreibt man als Bewerber auf eine SAP-Experten-Stelle, man beherrsche ABAP, dann müssen die Personaler oft erst mal googlen, was ABAP überhaupt ist. Qualifikationsableitende Bewertung ist in vielen Personalabteilungen gar nicht vorhanden. Führt man nicht explizit an: "Ich beherrsche SAP, Modul XY auf Expertenniveau und
programmiere darüber hinaus seit Jahren in der Programmiersprache ABAP", dann hat man es schwer, überhaupt in die Fachabteilung durchgestellt zu werden, obwohl das vielleicht genau die Person ist, die die Leute dort suchen.

Kriminell wird es vor allem dann, wenn den Personalern quasi freie Hand bei der Bewerberauswahl gelassen wird und diese ohne Rücksprache selektieren. Die Personalabteilung schaut womöglich eher nach den "softeren" allgemeinen Kriterien (Aufbau der Bewerbung, Schlüssigkeit des CV, usw.), und schickt womöglich dutzende Leute in die Wüste, die fachlich die Stelle getroffen hätten.

Im Extremfall bekommt dann jemand die Stelle, der einigermaßen leidlich auf gehobenem Niveau die Software bedienen kann, aber von jedem echten Experten in der Performance um Längen abgehängt würde.

Sprich: Recruiting-Abteilungen können oft nur oberflächlich beurteilen, ob ein Bewerber wirklich fachlich qualifiziert ist oder nicht.
Als Bewerber muss man nicht selten den aberwitzigen Grad finden, die Recruiting-Abteilung oder - noch eine Spur krasser - die PCs als Hürde zu überwinden, um zu denjenigen, die überhaupt eine fachliche Qualifikation wirklich beurteilen können, durchgelassen zu werden.

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  1. Punkt: Die Ernsthaftigkeit einer Stellenausschreibung

Eine Bewerbung ist immer eine Investition. Sowohl für die Firma als besonders auch für den Bewerber. Die Firma verlangt quasi immer eine perfekte Bewerbung - das kann sie auch erwarten. Aber darf der Bewerber nicht im Gegenzug auch etwas dafür erwarten. Zumindest seriös behandelt zu werden.

Ich hab vor 3 Jahren bei einer Firma gearbeitet, die vor allem in großen Pilotprojekten macht (Einführung von großen Maschinen in Werken als Test usw.). Dabei habe ich direkt Kontakt mit der obersten Führungsperson gehabt. Es kommt durchaus gelegentlich in der Branche vor, dass Maschinenbauhersteller ihre riesigen Maschinen kostenlos als Test aufbauen, um das Werk von der Performance und der Leistungsfähigkeit zu überzeugen und dabei Material und sogar die Arbeitszeit gratis zur Verfügung stelle, in der Hoffnung einen richtig großen Auftrag zu erhalten, wenn die Maschine überzeugt. Es gibt allerdings auch Moral Hazard - nämlich dass eine Firma sich so ein Gratis-Muster für ein paar Wochen aufbauen lässt, um ihre Kapazität für einen Auftrag auszuweiten und dann nach Erledigung sagt: War nett, aber ist doch nicht für uns das Richtige. Außer Spesen für die Firma dann nix gewesen.

Aus diesem Grund war der Geschäftsführer der Meinung: Vollkommen kostenlos gibt es nichts. Und diesen Satz hab ich mir gut gemerkt: "Jede Investition muss grundsätzlich Ernsthaftigkeit beider Parteien erkennen lassen. Etwas kostenlos anzubieten ist nichts wert. Beide Parteien müssen ungefähr den gleichen Aufwand haben." Aus diesem Grund bot die Firma nie Maschinen gratis zum Test an, sondern ließ sich - im Gegensatz zu manchen Mitbewerbern Anfahrt, Arbeitszeitaufbau, usw. wenigstens rabattiert bezahlen.
Der Firma entgingen dadurch sicherlich die einen oder anderen Aufträge, weil manche Unternehmen sich scheuten, die Kosten für einen Testaufbau zu zahlen. Andererseits hielt sich die Maschinenbaufirma dafür aber auch Moral-Hazard-Kunden vom Leib, die nur darauf aus waren, entweder Produktionskapazitäten zu überbrücken oder aber nach DER Super-Maschine suchten, die erst noch konstruiert werden muss.

Eine Bewerbung ist nichts anderes als eine Investition.
Was allerdings kaum bewusst wird: Der Aufwand ist für den Bewerber viel größer geworden und für die Firma viel kleiner.
Ein richtig ausgefeiltes Anschreiben zu formulieren dauert schon mal 1 Stunde. Man muss immer wieder darauf achten, prägnant zu formulieren, die Sätze mit dem Anforderungsprofil abzugleichen, darauf achten, dass man als Fachexperte auch erkannt wird, dann darf das Schreiben eine A4-Seite nicht übersteigen, usw.

Wer das Schreiben zu lesen bekommt, überfliegt es meist in 2-3 Minuten.

Hier stehen 1 Stunde vs. 2-3 Minuten.

Muss man jede einzelne Note und jedes einzelne Zeugnis noch irgendwo eintragen und hochladen, dann hat man ebenfalls zeitlichen Aufwand.

Seit der Online-Bewerbung ist der Aufwand für die Firma viel kleiner geworden. Und damit gerät die Ernsthaftigkeit einer Investition in den Hintergrund. Folge: Immer mehr nice-to-have-Jobstellen werden ausgeschrieben, die überhaupt nicht ernsthaft besetzt werden.

Ich bewerbe mich aus ungekündigter Stellung oft auf Stellenausschreibungen bei monster.de und habe dazu auf meiner Festplatte zu jeder Firma einen Aktenordner angelegt, wo jede Stellenausschreibung und praktisch der gesamte Bewerbungsprozess drin abgespeichert werden. Sehe ich eine Stellenanzeige, die passen könnte, dann wird die als allererstes auf dem PC abgespeichert und mit Datum versehen. Da ich nie etwas lösche, was ich mal als Korrespondenz geführt habe, befinden sich somit auf meiner Festplatte noch zahlreiche Ausschreibungen von 2004-heute.

Da ich regelmäßig immer wieder checke, wie der aktuelle Status zu etwas ist, kann man anhand der Chronologie feststellen: Hier suchen sich Firmen offenbar einen Wolf oder aber sie verarschen die Leute.

Ich hätte nicht übel Lust, bei manchen den Kladderadatsch komplett auszudrucken, und hinzuschicken mit dem Kommentar: "Sie suchen doch schon seit 7 Jahren immer für die gleiche Stelle - haben Sie den Traumprinz oder die Traumprinzessin immer noch nicht gefunden oder woran liegts?"

Ob eine Stelle ernsthaft ist, kann man auch gut daran erkennen, wie generell der Prozess der Bewerbung abläuft. Bekommt man eine Eingangsbestätigung? Heute nur noch selten, früher war das besser.
Bekommt man überhaupt noch mal einen Status? Man wird heutzutage überdurchschnittlich ohne Antwort gelassen.

Ich persönlich bin es aus der täglichen Praxis so gewohnt, dass ich schon eine Bewerbungsmappe oder Online-Bewerbung wie ein Verkaufsgespräch behandele. Sprich: Ich führe genau Buch, wann ich mich wo, bei wem beworben habe.

Und dazu mache ich mir in Outlook Einträge, die mich in 3 Wochen spätestens daran erinnern: "Bewerbung Firma XY vor 3 Wochen versendet - wie ist der aktuelle Status". Und dann hake ich nach, falls sich nichts getan hat.

Meist kommt dann die Vertröstung "wir brauchen noch etwas Zeit für die Bewerberauswahl, da uns so viele erreicht haben, blabla".

Meine Reaktion: Gut, nochmal 4 Wochen später Outlook-Eintrag setzen. Und dann hake ich wieder nach. Entweder kommt dann nichts mehr, die Mappe zurück oder noch eine zeitliche Vertröstung.

Ungelogen und vielleicht werde ich den Firmennamen mit der ganzen Korrespondenz mal veröffentlichen: Eine Firma hat mit nach 1 Jahr und 8 Monaten die Mappe zurückgeschickt, dass man die Stelle anderweitig besetzt habe. Keine kleine Firma. Ich dachte echt, ich spinne.

Zumal in den Personalabteilungen meiner Ansicht auch gelogen wird, was das Zeug hält. Von den Bewerbern wird immer Ehrlichkeit als Maxime verlangt, aber selbst hält man es damit oft nicht so.
Hatte mal bei einer Distributionsfirma eine Mappe hingeschickt. Da ich akribisch Buch führe, was ich an Dokumenten wegschicke, da ich u.a. auch Arbeitsproben oder Muster von etwas beilege, die ich natürlich gerne wieder zurückhätte und nicht damit einverstanden wäre, wenn diese bei einem möglichen Konkurrenten verbleiben,
kommt es durchaus vor, dass ich dann in der Tabelle eintrage:
Abgeschickt: Blaue Mappe, Dokumente A-Z.

Nach 2 Wochen frage ich bei der Personalerin nach: Was ist denn mit der Bewerbung. Hab keine Bestätigung bekommen. "Wir haben von ihnen nix bekommen!" Ich frustriert. Na gut, nochmal eine hingeschickt, diesmal laut Tabelle eine Graue Mappe.

Wieder 2 Wochen keine Meldung. Selbst auf E-Mail-Anfrage nix. Ich rufe nach 4 Wochen an. Am Telefon sagt mir irgendwer: Von ihnen liegt nix vor. Ich komme mir ehrlich gesagt verarscht vor, gleiche die Adressen nochmal genau ab, aber alles war korrekt. Ich frage, ob ich persönlich vorbeikommen soll und meine Mappe abgeben soll. Da vertröstete man mich, dass man "noch mal im Posteingang schauen werde".

Nach ca. weiteren 2 Wochen und 3-4 Mails kam dann endlich wenigstens eine Mappe zurück. und zwar die blaue (erste), die angeblich nicht angekommen ist. Ich frage wieder nach, was denn mit der zweiten Mappe sei? Antwort: Was wollen sie denn, sie haben doch eine Mappe zurückbekommen? ==> Und die zweite?
Hab ich nie mehr gesehen.

Die Stelle war zudem danach noch ein dreiviertel Jahr lang ausgeschrieben. Hab der Geschäftsleitung dann diesen Umstand geschildert und die hat auch nichts unternommen.

Erst als zu diesem Distributionsunternehmen geschäftliche Berichte bei heise oder zdnet veröffentlicht wurden, hab ich den Bewerbungskäse mal dort breitgetreten mit Link zur Firmenseite. Offenbar hat man das dann kapiert, weil man den Backlink zu der Story feststellen konnte und nahm das Stellengesuch dann endgültig heraus, um negative Foren-PR zu vermeiden.

Ich könnte noch zig Seiten schreiben, habe noch viel mehr solcher Fälle dokumentiert und werde auf jeden Fall auch noch mal in größerem Rahmen die Öffentlichkeit zu diesem Thema suchen.

Ich persönlich finde, dass der Bewerber von vielen Firmen heutzutage nicht ernst genommen wird, ja sogar verarscht wird.
Es gibt in Deutschland keinen Fachkräftemangel, sondern die Firmen sollten mal überlegen, was sie wirklich wollen und brauchen.

Allein die Umstände zur Zeitarbeit sind eine Farce und wieder ein anderes Thema.

Es wäre vielleicht mal an der Zeit, ein Portal wie jobwatch einzurichten, wo man Stellenausschreibungen als Bewerber mal kommentieren könnte. Bin mir sicher, dass dann zahlreiche Firmen sich 2x überlegen, ob sie diesen ganzen Prozess nicht fairer und transparenter gestalten.

Für alle, die bis hierhin schon mal durchgehalten haben - danke fürs Lesen :-) .

Wichtig sind mir vor allem aber eure Kommentare und Meinungen zu dem Thema.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Oh, wie wahr!
Diese Erfahrungen habe ich in ähnlicher Form auch gemacht.
Man gibt 100 % (und mehr!) für die Bewerbung und bekommt keine Antwort, nichts. Oder man wird monatelang hin gehalten (die Stelle ist natürlich schnellst möglich zu besetzen!).
Und Stellen werden immer wieder ausgeschrieben - tlw. über mehrere Jahre oder mit gleichem Text/Anforderungsprofil dann für weniger Qualifizierte angeboten.
Die Personal- und HR-Abteilungen haben sich in den letzten Jahren wirklich verschlechtert: Keine Koordination, plötzliche Terminabsagen für Bewerber, keine Rückmeldungen oder überhaupt keine Reaktion.
Und die Stellenausschreibungen: Man hat den Eindruck, dass man neuerdings 3-4 Berufe braucht, um das Anforderungsprofil zu erfüllen. Praktika reichen nicht mehr, es müssen anspruchsvolle Arbeiten in internationalen Unternehmen sein. Und natürlich vertiefte Kenntnisse in xy und yz, praxiserprobt. Dazu sind viele Angebote noch befristet.
Und dann wundern sich Unternehmen, dass Akademiker auswandern... Ein gründliches "Entrümpeln" und Optimieren in den Personalabteilungen wäre angebracht.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Kann es sein, dass das Internet sehr günstige Stellenausschreibungen ermöglicht und für Unternehmen daher einen Anreiz birgt, nicht ernst gemeinte Stellenanzeigen zu veröffentlichen. Gründe könnten sein, dass man allgemein Werbung machen möchte, Informationen über den Bewerbermarkt erhalten möchte usw. Ich habe gehört, dass Anzeigen in großen Zeitungen ziemlich teuer sind. Wer also nicht unnötig Bewerbungen schreiben möchte, kann sich ja auf Anzeigen in den großen Zeitungen beschränken. Wenn jemand wirklich gesucht wird, wird afaik auch immer eine Anzeige in der Zeitung geschaltet.

Ich habe als Student als Nebenjob im Personalbereich gearbeitet. Afaik ist das Anschreiben nebensächlich und wird meist erst dann angesehen, wenn der Lebenslauf stimmt. Von daher lohnt es sich wohl nicht, zu viel Zeit in das Anschreiben zu investieren. Die dort gemachten Aussagen lassen sich eh nicht belegen. Was zählt, sind harte Fakten und die stehen im Lebenslauf.

Auch verstehe ich nicht, warum du so große Probleme hast, deine Kenntnisse richtig im Lebenslauf zu formulieren. Für alles gibt es doch Standardbezeichnungen. Die Personalabteilung wird deinen Lebenslauf auch nur auf solche Stichwörter abklopfen. Entweder steht es im Lebenslauf oder es steht nicht im Lebenslauf. Je kreativer du formulierst, desto eher verärgerst du die Person, die deine Bewerbung liest. Denn die muss ständig überlegen, was du damit eigentlich meinst.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Interessanter Beitrag mit vielen wahren Aspekten. Man muss im Bewerbungsprozess grundsätzlich eine hohe Frustrationstoleranz mitbringen. Wirklich unprofessionell finde ich bei vielen Unternehmen vor allem die Kommunikation mit dem Bewerber. Dass man auf eine Bewerbung keine Reaktion erhält, ist ja leider schon zum Standard geworden. Ich habe es aber auch schon einige Male erlebt, dass ich nach einem Vorstellungsgespräch keine Antwort bekommen habe... Wenn ich schon quer durch Deutschland fahre und mich bei dem Unternehmen vorstelle, kann ich ja wohl zumindest eine Absage erwarten, wenn es aus Sicht des potenziellen Arbeitgebers nicht passt. Aber selbst das ist einigen Unternehmen zu viel.

Vom Bewerber wird immer absolute Professionalität erwartet, nur leider halten es viele Unternehmen nicht für nötig, die von ihnen geforderte Professionalität auch selbst an den Tag zu legen.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Respekt! Vielen Dank für deine Ausführungen.

Da freue ich mich ja schon auf den bald anstehenden Bewerbungsprozess! :-/

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Exzellenter Beitrag.
Ich kann das oben beschriebene nur bestätigen, der Bewerbungsprozess ist in vielen Fällen intransparent und willkürlich.

Den Beitrag einer Personalabteilung zum Unternehmenserfolg ist meines Erachtens auch sehr gering, es ist die Verwaltung des aktuellen Personalstamms und je nach Zeit und Lust werden mehr oder weniger aufwendige Tests und ACs bei Neueinstellungen veranstaltet. Diese filtern dann entsprechende Charaktere heraus, das reine fachliche Wissen wird aber höchstselten geprüft.
Wenn man für einen Online-Bewerbungsprozess Formulare ausfüllt wird definitv automatisch gefiltert, vermutlich nach Alter, Gehaltsvorstellungen und ggf. Postleitzahl. Anders ist eine automatisch generierte nächtliche Absage nicht zu werten.

Dass ein großer Teil der ausgeschriebenen Stellen gefaket sind trifft auch meine Erfahrung, vor allem Zeitarbeitsunternehmen und Personalberater füllen gerne ihre Datenbanken mithilfe von Dauerausschreibungen. Man melde sich, sobald sich was ergebe.

Andererseits ist es nunmal auch so, dass viele Bewerber einfach wahllos Bewerbungen verschicken ohne das Anforderungsprofil genau zu lesen. Es macht wenig Sinn, sich als frischer Hochschulabsolvent auf Stellen zu bewerben, bei denen "mehrjährige Berufserfahrung zwingend erforderlich" ist. Wenn explizite Fremdsprachenkenntnisse erforderlich sind und ich diese nicht habe, darf ich nicht allzuviel Hoffnung in diese Bewerbung setzen. Trotzdem ist es natürlich eine bodenlose Frechheit, überhaupt keine Antwort zu erhalten.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Einerseits das ständige Geplärre wegen Fachkräftemangel, andererseits wird teils unanständig mit Bewerbern umgegangen und es werden niemals Bewerber eingestellt, die die oft überzogenenen Erwartungen nicht zu 100% erfüllen.

Trotz des Gebahrens der Unternehmen ist die Arbeitslosigkeit im Moment so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr, obwohl sich die Situation für Hochschulabsolventen in den letzten Jahren kaum gebessert hat. Komisch oder?

Wurden evtl. nur Billigkräfte eingestellt statt Hochschulabsolventen?
Anders kann ich mir das nicht erklären...

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Zuerst ein großes Danke für den tollen Beitrag. Ich kann den Ärger vollkommen verstehen und manchmal ist das Verhalten der Unternehmen schlichtweg unakzeptabel. Leider sitzen sie am längeren Hebel und haben im Gegensatz zum Bewerber auch alle benötigten Informationen verfügbar. Allein aufgrund dieser Informationsasymmetrie ergeben sich vielfache Vorteile: Überblick über Gehälter, Qualifikationen der einzelnen Bewerber. Solange man nicht DER gefragte Spezialist ist mit dringend benötigten Fachwissen schert sich der durchschnittliche HR-Minderleister scheinbar wenig um Professionalität.

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Erfahren

Re: Bewerbungsprozess? erschreckende Erkenntnis!

Vorab möcht ich mich bei Dir für diese ausführliche Schilderung und natürlich auch für die folgenden Kommentare bedanken!

Es ist jedoch erschreckend, wie eure Erfahrungen sind, und sich mit meinen decken!

Da ich mich niemals auf die gleichen Stellen wie die meisten hier bewerben würde, denn ich habe leider nur Fachabi und weiß wo meine Grenzen liegen, verfüge ich aber über mehr als 30 Jahre angewanter Berufserfahrung aus Handel, der Personalführung, dem Industrie-Außendienst (B2B) und etwas aus dem Direktmarketing. Auch Geschäftsstellenleitung in verschiedenen Branchen ist mir selbstverständlich. Nachdem mein letzter AG in der Krise kriselte, und ich deshalb schon viel zu lange eine neue Aufgabe suche, erkenne ich hier neben meinem Alter und meiner 4 seiten CV einen weiteren Grund, warum ich nach fast 100 Bewerbungen noch nichts neues habe. Denn scheinbar müsst ihr euch inzwischen schon auf Stellen bewerben, von denen ich glaube, dass sie eher meiner Quali entsprechend wären.

Sehe ich hier z.B. dipl. BW, oder dipl. VW, die sich über die Möglichkeiten als Gebietsleiter bei Discountern und ähnlichem unterhalten (müssen?), dann nenne ich das "Perlen vor Säue werfen"!
In meinen Augen werdet ihr viel zu oft verheizt! Deshalb komme ich der Überzeugung immer näher, dass es gar keinen Fachkräftemangel gibt, sondern die Fachkräfte viel zu oft nicht ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden, und sich somit nach unten durchsummiert, bis am Ende mehr Arbeitsuchende bleiben, als es nötig wäre!
In andere Richtung betrachtet, bleiben somit natürlich Stellen unbesetzt, die dann evtl. über die Zuwanderung (Green-Card) gefüllt werden soll.

Das einzige Ergebnis, dass ich darin erkennen kann ist: man will zwar gerne eure Qualifikationen, will diese aber nicht entsprechend entlohnen. Die Zuwanderung soll euch nur zusätzlich unter (Tarif)-Druck setzen! Auch die Zahl der dipl. Ings. in der Zeitarbeit ist doch ein nicht zu übersehendes Indiz für Lohndumping und fehlender Bereitschaft "equal pay" zu betreiben.

Und offen gestanden packt mich bei dieser Entwicklung das blanke Entsetzen. Denn wenn ich früher (nachweislich erfolgreich) mehrere Mill. Euro Budget verwaltet habe, oder ebenfalls für mehrere Mill. Umsatz verantwortlich war, so schwindet mir doch inzwischen die Hoffnung, mich künftig euren Qualifikationen gegenüber durchsetzen zu können und werde wohl auch auf eine geringere Aufgabe eingehen müssen. Damit verkaufen wir uns natürlich alle unter Wert! Bildlich gesehen könnten also einige von euch irgendwann mein Gebietsleiter sein, obwohl es euch gar keinen Spaß macht, weil es ja eher meinen und nicht euren Qualis entspricht.

Was ich jedoch nicht habe, ist eine Idee, ob und wie diese Entwicklung aufgehalten werden könnte!
Trotzdem wünsche ich euch alles Gute und viel Erfolg bei dem, was ihr euch vorgenommen habt!

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Die einzige Idee, die ich habe, ist ein Online-Portal wie ciao! zu schaffen, auf denen Arbeitgeber hinsichtlich der Transparenz und der Fairness beim bewerbungsprozess bewertet werden können. Die mies bewerteten Arbeitgeber könnten dann von Bewerbern boykottiert werden. Das ganze ist natürlich eine höchst subjektive Sache und es müsste möglich sein, die User-Meinungen nach Stichhaltigkeit zu bewerten. Falls es so ein Portal schon gibt, würde ich mich freuen, wenn Ihr mir den namen mitteilen könntet.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Ist ja witzig. Ich sehe das ziemlich ähnlich. Ich verstehe ja, dass man nach irgendwelchen Kriterien mit der Masse an Bewerbungen umgehen muss. Aber es wird zum Teil wirklich ad absurdum geführt, als ob die ganzen Personaler auch irgendwie beschäftigt werden wollen.

Diese "Lügen-Anschreiben" die jeder schon mal angefertigt hat sind doch auch totaler Käse, warum, wofür?

  • CV, Zeugnisse und gut ist dann ein Gespräch mit der Fachabteilung und alle sind zufrieden... bis auf die Personaler die jetzt nur noch Stammdatenpflege machen dürfen.

Bzg. "sozialem Engagement" da wird gelogen bis sich die Balken biegen oder irgendwelche Lebenslaufoptimierer hocken sich gelangweilt irgendwo in eine Verein um auch ja ein Zertifikat zu bekommen....

Es hat wirklich perverse Züge angenommen

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Die Logik verstehe ich nicht, nach der Gehälter für Ingenieure geringer ausfallen, wenn sie über Zeitarbeitsfirmen arbeiten. Das Gehalt, das die Zeitarbeitsfirma bezahlt IST der Gleichgewichtspreis. Die Zeitarbeitsfirma macht nichts anderes als Flexibilität reinzubringen. Das, was Gewerkschaften für festangestellte Ingenieure aushandeln, ist mehr als der Gleichgewichtspreis, führt dann aber auch zu Zurückhaltung bei Neueinstellungen.

Das gleiche Beispiel mit Schlecker. Da wurde so getan, als würden böse Leihfirmen die Stundenlöhne von Verkäuferinnen drücken. Die Wahrheit ist doch aber, dass keine Leihfirma der Welt eine Verkäuferin zu einem Preis unter dem Gleichgewichtspreis kriegen kann. Das ist schon logisch völlig unmöglich. Die Leiharbeitsfirma ist nicht die Ursache für die niedrigen Löhne, sondern nur ein "Workaround", auf den Unternehmen zurückgreifen, um zu hoch ausgehandelte Tarife zu umgehen. Die wirkliche Ursache für die extrem niedrigen Gehälter bei Schlecker ist einfach die Tatsache, dass sich fast jeder in den Laden stellen kann und es Massen von Frauen gibt, die den Job gerne machen würden.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Sehr guter Beitrag. Bitte, fight back! Macht eine Webseite, macht ein Wiki wo jeder seine Erfahrungen dokumentieren kann.

Keine Firma kann es sich erlauben auf dem Markt unlauter zu werden, Kunden frech zu behandeln etc. Nur bei Bewerbern, da kann man es scheinbar machen, denn, was sollen sie auch tun? Aber jeder Markt hat zwei Seiten! Der Bewerber ist "Kunde"; nicht Bittsteller, die Firma ist "Anbieter". Kein Kunde hat es nötig einem säumigen Unternehmen hinterherzulaufen.

antworten
Erfahren

Re: Pro Zeitarbeit-Kommentar?

Hier haben wir scheinbar jemanden aus der Branche selbst.
Denn anders kann ich mir diesen Kommentar nicht erklären!
Deshalb möchte ich ganz kurz darauf antworten!

Also ich stelle diese Branche nicht unter Generalverdacht, noch an den Pranger!
Aber sie hat aus meiner Sicht ihren Sinn verloren Produktionsspitzen zu kompensieren.
Sie ist inzwischen als beständiger Faktor namhafter Industriezweige geworden.

Ein Bericht über den Anteil von Ing. aus der Zeitarbeit bei einem großen Automobilhersteller (mit diesen 4 Ringen im Kühlergitter) hat mich in dieser Überzeugung bekräftigt.
Hoher prozentualer Anteil über lange Zeit!
Ist das logisch?

Das die Bezahlung für die Zeitarbeit-Beschäftigten nicht gleich der Festangestellten sein kann, erklärt sich ja von selbst.

Und den Zweck der Zeitarbeit hast Du in Deinem Kommentar ja auch noch selbst erklärt!
Zu hohe Tarifliche Ergebnisse!
Lohndumping, Abbau sozialer Errungenschaften also!
Oder zuende gedacht:
Noch höhere Unternehmensgewinne, persönliche Bereicherung ohne Scham!
Danke für diese Ehrlichkeit! Oder Unachtsamkeit?

Deshalb nur eine Bitte, die ich an Dich habe:
verschon uns bitte von dem Lobgesang auf die Zeitarbeits-Branche!
Wir sind inzwischen informiert!!!!!!

Lounge Gast schrieb:

Die Logik verstehe ich nicht, nach der Gehälter für
Ingenieure geringer ausfallen, wenn sie über
Zeitarbeitsfirmen arbeiten. Das Gehalt, das die
Zeitarbeitsfirma bezahlt IST der Gleichgewichtspreis. Die
Zeitarbeitsfirma macht nichts anderes als Flexibilität
reinzubringen. Das, was Gewerkschaften für festangestellte
Ingenieure aushandeln, ist mehr als der Gleichgewichtspreis,
führt dann aber auch zu Zurückhaltung bei Neueinstellungen.

Das gleiche Beispiel mit Schlecker. Da wurde so getan, als
würden böse Leihfirmen die Stundenlöhne von Verkäuferinnen
drücken. Die Wahrheit ist doch aber, dass keine Leihfirma der
Welt eine Verkäuferin zu einem Preis unter dem
Gleichgewichtspreis kriegen kann. Das ist schon logisch
völlig unmöglich. Die Leiharbeitsfirma ist nicht die Ursache
für die niedrigen Löhne, sondern nur ein
"Workaround", auf den Unternehmen zurückgreifen, um
zu hoch ausgehandelte Tarife zu umgehen. Die wirkliche
Ursache für die extrem niedrigen Gehälter bei Schlecker ist
einfach die Tatsache, dass sich fast jeder in den Laden
stellen kann und es Massen von Frauen gibt, die den Job gerne
machen würden.

antworten
Erfahren

Re: Entgegenwirkung durch AG-Bewertungs-Portal?

Ups, da bin ich aber angenehm überrascht, dass ich mit meiner Idee gar nicht so allein dastehe ein solches AG-Bewertungs-Portal zu konzipieren.
Immerhin gibt es ja auch MA-Schwarz-Listen!
Nur nicht offiziell!

Hab dieses Portal nur aus zwei Gründen noch nicht begonnen.
Zum einen übersteigt es meine Fähigkeiten,
und zum anderen habe ich die rechtlichen, datenschutzrechtlichen Aspekte noch nicht recherchiert!
Aber ein theoretisches Konzept ist fertig!

Wenn es also System-Programmierer mit Pioniergeist gibt?
Es würde mich freuen, euch kennenzulernen!

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Leute, glaubt ihr allen ernstes, dass irgendein Unternehmen eine gute Bewertung auf dem Bewerbungs-Portal bekommen würde (außer von dem Leuten, die eingestellt wurden)?
Jeder abgelehnte Bewerber ist frustiert und wenn man denen eine Plattform bietet kommt die Summe der Enttäuschung dabei raus, halbwegs objektiv kann das gar nicht werden.

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Erfahren

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Das ist NICHT richtig!
Es kommt auf die Kriterien an, die bewertet werden sollen, und wie ein theoretisches Forum gestaltet wird!
Es muss eben nach Fakten und nicht nach Meinungen gefragt werden!

Lounge Gast schrieb:

Leute, glaubt ihr allen ernstes, dass irgendein Unternehmen
eine gute Bewertung auf dem Bewerbungs-Portal bekommen würde
(außer von dem Leuten, die eingestellt wurden)?
Jeder abgelehnte Bewerber ist frustiert und wenn man denen
eine Plattform bietet kommt die Summe der Enttäuschung dabei
raus, halbwegs objektiv kann das gar nicht werden.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Ein AG Bewertungsportal gibt es doch schon....kununu.de
Da kann man u.a. auch was zum Bewerbungsprozess posten.

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username

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Danke. Du drückst aus, was ich mir seit einiger Zeit auch denke.

Gerade was die Noten angeht, so habe ich den gleichen Eindruck. Auf den Webseiten steht ja regelmäßig, dass der Charakter das alleinig ausschlaggebende Kriterium wäre, Noten nur zweitrangig. Selbstverständlich wird dann -oft vollautomatisch- als erstes nach den Noten gesiebt. Doch... ich kann das verstehen. Wenn auf eine Stelle mehrere hundert Bewerbungen kommen, dann liest sich das kein Personaler das alles mehr durch. Ergo Vorauswahl über die Note, die ist leicht zu überprüfen.

Von Dir unerwähnt ist noch eines: Die Unternehmen wollen ja alle das einzigartige, hundertprozentig zugeschnittene Anschreiben. Doch wie wenige Firmen haben sich je Gedanken darüber gemacht, ob und ggf. warum sie denn einzigartig sind. Hand aufs Herz, in welcher Stellenbeschreibung steht denn nicht drin, dass dieses Unternehmen so 1) dynamisch 2) flexibel 3) weltoffen 4) hands-on 5) abwechslungsreich ... ist? Auf mehr kommt die Personal oder PR Abteilung offenbar auch nicht. Wenn sich das Unternehmen schon nicht als einzigartig sieht -und wie auch bei weltweitem oder zumindest europaweitem Wettbewerb- wie soll das der externe Bewerber denn dann?

Ungelogen und vielleicht werde ich den Firmennamen mit der
ganzen Korrespondenz mal veröffentlichen: Eine Firma hat mit
nach 1 Jahr und 8 Monaten die Mappe zurückgeschickt, dass man
die Stelle anderweitig besetzt habe. Keine kleine Firma. Ich
dachte echt, ich spinne.

Ach, Du hast Dich auch bei METRO beworben? :-D Vor manchen Firmen sollte man wirklich warnen.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Interessant finde ich auch deinen abschnitt zu den bewerbungsratgebern.
letztlich kann niemand wirklich seriöse ratschläge geben.
ob man hobbies angibt oder nicht, muss jeder selbst wissen.
ich möchte z.B. nicht auf private sachen angesprochen werden im VG und lasse sie lieber weg.
in bewerbungsratgeber schaue ich mittlerweile nicht mal mehr rein.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Kann den Vorposter zustimmen. Ich wurde im VG auf den Beruf meiner Eltern angesprochen. Obwohl die Bankbranche als konservativ gilt, hätte ich mit dieser Frage nicht gerechnet.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Bewerbungsratgeber sind Unfug. Denn sie unterstellen, dass unabhängig von der Art der Stelle und des Unternehmens im Grunde immer die gleichen Qualitäten gesucht werden. So ist das aber nicht. Ein kleines Unternehmen sucht nunmal nicht den gleichen Bewerber wie ein sehr großes Unternehmen. Ein Buchhalter muss andere Qualitäten haben als ein Musiker usw.

Ein bisschen bessere Erfahrungen habe ich mit persönlicher Beratung im Bewerbungsprozess gemacht. Die Leute können einem im persönlichen Gespräch vermitteln, worauf Unternehmen anspringen, und sie wissen, dass eine Bewerbung individuell sein muss. Allerdings haben die auch nicht Einsicht in die Eigenarten aller Berufe und Branchen.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Zuerst mal ein großes Dankeschön für das Feedback.
Es bestätigt, dass ich mit den Erfahrungen, die ich in den Bewerbungsprozessen bisher gesammelt habe also nicht allein dastehe.

29.04.2011

Trotz des Gebahrens der Unternehmen ist die Arbeitslosigkeit im Moment so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr, obwohl sich die Situation für Hochschulabsolventen in den letzten Jahren kaum gebessert hat. Komisch oder?

Ist es wirklich so? Ich finde, die Zahlen werden oft künstlich gedrückt. Die Arbeitslosenquote sinkt, weil viele aus der Statistik herausgefallen sind.

  • Arbeitssuchenden über 58 Jahre wird beispielsweise je nach Region angeboten, erhöhtes Arbeitslosengeld auch über den Maximalzeitpunkt hinaus weiter zu beziehen, wenn sie im Gegenzug keinen Antrag mehr auf Vermittlung stellen und ab einem gewissen Zeitpunkt die Frührente beantragen.

  • Jeder Umschüler oder jemand, der in Weiterqualifizierungsmaßnahmen "geparkt" ist, ist der Statistik nach kein Arbeitsloser.

  • Es ist undurchsichtig, wie das genau ist, aber soweit ich das mitbekommen habe, sind Unvermittelbare ebenfalls nicht mehr in der Statistik.

Es gibt noch zig anderen Fallbeispiele, wie Leute aus der Arbeitslosenstatistik fliegen. In Deutschland gibt es irrsinnig viele Karteileichen - Deutschland hat längst nicht mehr 82,5 Mio. Einwohner, Experten gehen von maximal 80-81 Mio. aus, aber selbst wenn eine 79 vor dem Komma steht, würde das nicht verwundern.

Und an Arbeitslosen gibt es viel mehr als die Statistik glauben macht.

29.04.2011

Sehr guter Beitrag. Bitte, fight back! Macht eine Webseite, macht ein Wiki wo jeder seine Erfahrungen dokumentieren kann.

Ich werde auf jeden Fall mal versuchen, ein Konzept dafür erstellen.
Wie schon jemand geschrieben hat, es müssen dann harte und nicht subjektive Fakten bewertet werden.

  • Kam eine Eingangsbestätigung - ja oder nein?
  • Wie lange ist die Stelle schon ausgeschrieben?
    usw.

Ich könnte noch so viel mehr schreiben, was da alles schief läuft.

Immer wenn in einer Annonce drin steht "Bitte geben Sie Ihre Gehaltsvorstellung an", würde ich gern zurückschreiben: "Geben Sie doch an, wieviel Sie bereit sind auszugeben".

Ich habe selbst erlebt, wie in einem Vorstellungsgespräch die Firma nicht sicher war, ob sie mir den Job anbieten solle, weil deren Gehaltsvorstellung von meiner abwich. Als dann Zahlen genannt wurden, stellte sich heraus: Es ging um ganze 150 EUR pro Monat. 1800 EUR p.a., die ich mit meiner Vorstellung darüber lag.

Ich hab das Gefühl, wenn man in die Bewerbung schreibt: 3900 EUR pro Monat und die Firma will nur 3700 EUR zahlen, dann kann die Bewerbung noch so gut sein - die Firma geht oft von der irrigen Vorstellung aus, dass der Angestellte nicht bereit ist, auch evtl. 100 oder 200 pro Monat Abstriche zu machen, wenn die Bedingungen stimmen.

Bei den Ansprechpartnern war es früher genauso - als es noch kein Internetboom gab und man sich hauptsächlich sich auf Annoncen in Zeitungen bewarb, stand oft kein Ansprechpartner dabei, den man im Anschreiben z. Hd. setzen konnte.
Heute ist das fast immer drin. Wenn die Firmen so unflexibel sind, was die Gehaltszahlen angeht, sollen sie's halt dabei schreiben, was sie bereit sind auszugeben. Wenn sie das nicht wollen, weil die Konkurrenz das nicht sehen soll, dann müssen sie halt mal sich bewegen.

Ansonsten bleibt den Bewerber nur übrig, seine Gehaltsvorstellung möglichst perfekt zu recherchieren, damit er genau die Vorstellung der Firma trifft. Krank ist doch das.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Die Unternehmen sitzen einfach am längeren Hebel...da kann man sich solche Dreistigkeiten locker leisten. Denn vom Fachkräftemangel ist Deutschland so weit weg wie der Mond von der Sonne. Oder sagen wir mal so: Fachkräfte, die bereit sind befristet für den Lohn eines Hilfsarbeiters zu arbeiten, gibt es wahrschleich nach Geschmack der Arbeitgeber immer viel zu wenige...

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Die exakte Zahl der Arbeitslosen anzugeben, ist ja auch schwierig. Denn die "Reserve" ist ja immer ziemlich groß. Viele Hausfrauen würden Teilzeitbeschäftigungen oder Vollzeitbeschäftigungen nachgehen, wenn sie Angebote hätten, ältere Arbeitnehmer würden länger arbeiten, wenn sie die Möglichkeit hätten, Schüler/Studenten würden ihre Ausbildung evtl. verkürzen, wenn sie Angebote hätten.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Erst einmal danke für den gelungenen Beitrag. Ich war eine ganze Zeit lang überzeugt, dass es ausschließlich an mir liegt, dass ich keine Stelle finde. Ich will nicht behaupten, dass meine Bewerbungen bislang absolut perfekt waren. Aber angesichts eurer Erfahrungen wird mir deutlich, dass man als Bewerber oftmals schlichtweg keine Chance hat, egal wie gut man auf die Stelle passen würde. Ich habe mir mal den Spaß erlaubt, mehrere Firmen anzurufen, und nachzufragen ob die Stelle noch vakant sei - komischwerweise wurden die Stellen ausgerechnet an den Tag besetzt, als ich anrief.

Was ich den Unternehmen gerne zurufen möchte: Lest doch wenigstens mal die Bewerbungen !Was dem Kandidaten die ein oder andere frustierende Erfahrung ersparen würde. Ein Beispiel? Ich hab zwei Master, einen davon im Ausland absolviert. Das habe ich a) Im Anschreiben und b) im Lebenslauf erwähnt und c) die Zeugnisse im Anhang. Und dann stellt die freundliche Personalerin im Gespräch mit leicht verwirrten Gesichsausdruck die Frage: Ja, haben Sie eigentlich im Ausland nur studiert oder auch nen Abschluss gemacht?

Was das Gehalt angeht: In UK sind die Gehälter in den Stellenanzeigen angegeben, was meines Erachtens sowohl für AG als auch Bewerber die Sache einfacher macht. Was soll dieses Hickack, dass ich meine Vorstellungen angeben muss? Und nebenbei, was soll das Theater, dass ich in VG erstmal meinen Lebenslauf nacherzählen muss, der in ausgedruckter Form vor dem Personaler liegt? Warum sollte ich ein ausgeklügeltes und individuelle angepasstes Anschreiben aufsetzen wenn ein "weltweit tätiges" Unternehmen eine "flexible, belastbare" Person für ihr "junges, dynamisches" Team sucht? Ich merke, ich werde sarkastisch, darum Ende des Kommentars.

Eure Idee einer Art JobWiki find ich übrigens gut. Ich wäre dabei!

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Ein Problem ist auch die mangelnde Solidarität der Arbeitnehmer. Würden alle Absolventen den Leiharbeitsbuden beide Stinkefinger vors Gesicht halten, dann wären die Firmen dazu genötigt die Leute normal einzustellen! Die Franzosen haben ihre Politiker und Unternehmen irgendwie besser im Griff...

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Ich finde, der Threadersteller könnte sich ruhig mal an Spiegel oder die Wiwo wenden und die Stories die er so erlebt hat dort (aufbereitet) wiedergeben. Oder zumindest erreichen, dass sich die Redakteure dort damit beschäftigen.

Mir sind da auch schon komische Dinge passiert...

Zusätzlich finde ich die Job-Wiki Idee nicht schlecht.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Das Schlimme ist ja, dass alle immer nur meckern, wenn da mal was nicht optimal läuft. Aber wer sagt schon: OK, die haben mich zwar nicht genommen, aber der Bewerbungsprozess war trotzdem gut?

Von daher stehe ich solchen Bewertungsportalen immer skeptisch gegenüber, da ja meist nur bewertet wird, wenn etwas aus subjektiver Bewerbersicht nicht lief.

Und ja, auch Leute in der Personalabteilung sind nur Menschen, den auch mal Fehler unterlaufen, so wie allen anderen in allen anderen Jobs auch.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Ehrlich gesagt finde ich den Einleitungsbeitrag nicht ganz so toll, wie alle anderen hier. Es wird pauschaliert, ohne die Qualifikationen des Bewerbers zu nennen (ist er Akademiker oder eher schlecht ausgebildet, sodaß er häufiger notgedrungen auf Zeitarbeitsfirmen zurückgreifen muß?). Natürlich gibt es Unternehmen, die die Lage der Bewerber ausnutzen, aber es gibt auch sehr viele Unternehmen, die einen sehr guten, organisierten und eingespielten Bewerbungsprozess haben. Genauso gibt es ja auch Bewerber, die 0815-Bewerbungen raushauen, ohne sich die Anzeige richtig durchzulesen, nur ein 3-Zeilen Anschreiben mit einem schlechten oder garkeinem Foto mitschicken, den Arbeitsvertrag unterschreiben, nur um 3 Wochen später abzusagen u.ä. (und ich bin kein Personaler). Wenn man will, kann man alles pauschalieren! Wie wäre es, nur von den guten oder schlechten Erfahrungen zu erzählen, denn das ist noch interessant. Aber keine Pseudoaufrufe zu subjektiven Websites, in denen sich Verlierer beschweren können?

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Mein Tip. Eine Standardbewerbung, also ein Standardanschreiben und weg in masse ! Hat blendend funktioniert! Die ganzen Ratgeber sind nur Geldmacherei.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Hab den Thread vor ein paar Wochen gelesen. Bewerbe mich auch derzeit, weil ich umziehen werde. Bin w, 28, hab Ausbildung, Studium und bisher knapp 2 Jahre Vollzeit gearbeitet.

Finde eine Stellenanzeige bei monster.de von Condor als Sachbearbeiter/in Reisestelle. Würde mich gern bewerben, da steht aber als Anforderung:

  • Gute Kenntnisse der Informationssysteme von Condor und des Intranets.

Hallo? Wieso wird so eine Stelle überhaupt ausgeschrieben? Das ist nur was für inhouse applications. Das Condor-Informationssystem und Intranet kennt man doch nur, wenn man dort arbeitet oder gearbeitet hat???
So Sachen wie Intranet und Informationssystem bekommt man doch normalerweise in der Einarbeitung gezeigt.
Find ich mehr als schade, weil das andere gut zu mir passen würde. :-(
Verarsche trifft es irgendwie ganz gut.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Absolut. Wer so dumm ist stundenlang oder gar Tagelang an den Formulierungen im Anschreiben zu brüten, der hat den Schuss nicht gehört. In der Zeit hätte man 10 Bewerbungen verschicken können. Masse schlägt Klasse.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

hallo,

ich habe mir überlegt, bei firmen mit schlechter kununu.com bewertung eine nicht bewerbung zu schicken. in der form ich würde mich gerne bei ihnen bewerben aber ...

auch einen solchen satz wie: bei einer nichtreaktion innerhalb von 5 wochen werde ich ihr unternehmen bei kununu.com für den qualifizierten bewerbungsprozess weiterempfehlen.

der fachkräftemangel läßt grüßen oder?

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Habe nach 6 Wochen noch immer nichts ausser Eingangsbestätigungen gehört bei meinen Bewerbungen. Ja, ja...immer dieser Fachkräftemangel.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

TecDAX Unternehmen:

im April beworben, keine Eingangsbestätigung
im Juli 1.VG nach drei Wochen Einladung zum 2. VG
im August 2.VG, dann sagte man mir, man melde sich innerhalb einer woche
nach 2 Wochen habe ich angerufen, wie der Stand ist.
der Personaler meinte, sie melden sich noch am gleichen tag.

1 woche später standard-absage. man hätte meine unterlagen geprüft, könne mich aber nicht weiter berücksichtigen, da ich nicht in das Stellenprofil passe.

Höchst unprofessionel. Sollte bei einem TecDAX Konzern mit mehr als 50000 MAs anders laufen.

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Sehr gut, die Idee mit der Nichtbewerbung. Man sollte die Unternehmen wirklich mal auf die Schippe nehmen ;-)
(dazu kann man auch ein amüsantes Buch lesen: ' Um ein Haar hätte ich mich bei Ihnen beworben' - J. Sprenzinger)

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Schlimm sind auch die Leute, die sich augenscheinlich überhaupt nicht auf das VG vorbereiten. Nun schon mehrfach erlebt, dass der Lebenslauf zu Gesprächsanfang "mal eben überflogen" wurde. Als Krönung werden dann auch noch merkwürdige Fragen gestellt wie "was haben Sie studiert?"

Ich kann es ja verstehen, dass Unternehmen eine Stelle lieber 6-12 Monate unbesetzt lassen, anstatt einen Bewerber zu nehmen, dem etwas Erfahrung fehlt (auch schon mehrfach in der eigenen Firma erlebt). Ein bisschen Ehrlichkeit und Respekt wäre aber seitens der Personalabteilungen dringend angebracht.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, versucht auf jeden Fall irgendwie die Personalabteilungen zu umgehen und euch direkt bei der Fachabteilung zu bewerben (Telefonnummer/Ansprechpartner herausfinden etc.). Dies führte bei mir und auch bei div. Bekannten viel eher zum Erfolg.

Ich habe im letzten Jahr rund 40 Bewerbungen geschrieben, mit diversen Vorstellungsgesprächen. Nur bei einem einzigen Unternehmen, welches mich abgelehnt hat, kann ich sagen, das der gesamte Prozess fair und anständig ablief. Mit Ausnahme dessen, der mich eingestellt hat waren alle anderen Arbeitgeber eine mittelschwere Katastrophe (schlechte Vorbereitung, mangelnde Kommunikation etc.)

Das beste war gleich die erste Bewerbung damals:
Ich telefoniere mit dem Fachvorgesetzten, sympatisches Gespräch und ich merkte, dass mein Profil relativ gut auf die gesuchte Stelle passt. Auch habe ich gefragt, ob denn eine Bewerbung meinerseits Erfolg haben könnte. Ich mache mir 1 Woche lang über die optimale Bewerbung gedanken, schicke diese dann ab und erhalte EINIGE STUNDEN SPÄTER eine Standardabsage. Auf Nachfrage sagte der Herr dann "er habe sich bereits vor meiner Bewerbung für einen anderen Kandidaten entschieden gehabt". Sowas kann man dann natürlich auch nicht erwähnen, zumindest mit dem Zusatz, dass es sich nur lohnt, wenn ich wirklich perfekt auf die Stelle passe...

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Mehr als die Hälfte der VGs sind doch eh nur fingiert, um den formalen Schein zu wahren, der Personalabteilung eine Existenzberechtigung zu geben und ggf. den BR etwas vorzugaukeln. Mittels Vitamin B ist die Entscheidung für einen gewissen Kandidaten schon längst gefallen, aber trotzdem werden ein paar motivierte Leute zum Vorturnen eingeladen. Man hat ja Zeit und lässt sich gerne bespaßen...

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Als Krönung werden dann auch noch merkwürdige Fragen gestellt wie "was haben Sie studiert?"

Genau. Oder die Frage, ob man im Ausland studiert hat, obwohl der Master im Ausland im Anschreiben + Lebenslauf erwähnt wird und man das Zeugnis praktischerweise im Anhang mitgesendet hat.
*kopfaufdentischhau*

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WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Von mir wird erwartet, dass ich mich vorbereite, Unternehmenskennzahlen kenne usw usf, aber die Leute schauen sich nichtmal eine Sekunde meine Unterlagen an oder erachten es für nötig, mal ein bisschen Interesse an meiner Person zu zeigen.

Lounge Gast schrieb:

Ich wollte dieses Thema mal aufgreifen, weil ich selbst
derzeit wieder Bewerbungen verschicke.

Ich habe bisher eine Ausbildung, studiert und bereits
Berufserfahrung, bin 30 Jahre alt.

Bereits vor Jahren, als ich mich für meine derzeitige Stelle
bewarb, oder auch für die Ausbildung, machte ich die
Erfahrung, dass zahlreiche Firmen den Bewerber überhaupt
nicht ernst nehmen und die nötige Professionalität vermissen
lassen, die sie selbst an Bewerber stellen.

Ich lese hier ja auch gelegentlich mit und sehe mich in
vielen Kommentaren bestätigt.

Der Bewerbungsprozess in Deutschland ist meines Erachtens zu
einer lächerlichen Farce verkommen, der eine Professionalität
lediglich suggeriert.

Natürlich hat jede Bewerbung den einen oder anderen Makel,
und es geht auch nicht darum, dass man enttäuscht ist, wenn
es irgendwo nicht geklappt hat, wo man Hoffnung reingesetzt
hat.

Es geht mir mehr um das Ganze Procedere, das es so schwierig
macht, dass Firma und Angestellter hier in Deutschland erst
nach zähem Hickhack zueinander finden.

Angefangen vom BEWERBUNGSRATGEBER:

  • "Schreiben Sie keine Extremsportarten als Hobby
    hinein, das könnte leichtsinnig und unverantwortlich
    rüberkommen", "Schreiben Sie ruhig Extremsportarten
    als Hobby hinein, das macht sie als Person interessanter und
    zeigt dass Sie auch mal etwas riskieren",

"Schreiben Sie ein Hobby nur hinein, wenn es direkten
Bezug zum Job hat", "Schreiben Sie nicht nur
Hobbies hinein, die direkten Bezug zum Job haben, sonst denkt
Ihr Gegenüber Sie hätten überhaupt keine Freizeit und sind
Workaholic."

"Führen Sie jedes soziales Engagement unbedingt auf,
damit die Firma sieht, dass Sie teamfähig sind",
"Führen Sie nicht unbedingt jedes soziales Engagement
auf, sonst könnten Sie den Personaler als
Gewerkschaftsmitglied verschrecken", usw.

"Führen Sie nicht den FC Schalke 04 als Hobby an, Ihr
Chef könnte ein Borussia-Dortmund-Fan sein", Führen Sie
nicht Borussia Dortmund als Hobby an, Ihr Chef könnte ein
Schalke-Fan sein, usw.

Ich will mit dieser überspitzten Gegendarstellung in den
Beispielen sagen, dass schon hier zahlreiche Uneinigkeiten in
den Empfehlungen sind, die sich oft um 180 Grad drehen.

Man kann im Prinzip in alles negative Auslegung finden. Dass
hier Unsicherheit schon in diesem Bereich herrscht, zeigen
Threads wie "Privates Traden im CV angeben?".
Jetzt könnte man auch hier wieder die Ableitung herholen:
Wenn jemand genug Geld hat zum Traden, dann strengt er sich
womöglich im Job nicht mehr an, weil er/sie "satt"
ist.

Keine Hobbies im CV angeben? ==> "Hach ne, den nehmen
wir nicht - der hat ja gar keine Hobbies." "Hach
ne, den nehmen wir nicht - der hat geschludert und seine
Hobbies im CV vergessen."

Warum ist es so schwer in Deutschland einfach nur seine
Hobbies anzugeben? Warum gibt es den traurigen Zustand, dass
man seine Freizeitaktivitäten je nach Anforderungsprofil und
Firma "ausrichten" muss anstatt einfach nur
authentisch hinzuschreiben, was man gerne tut?

Irgendwann im Laufe der Zeit bekommt man ja als
Kollege/Vorgesetzter sowieso mit, was jemand macht. "Ah,
Sie sind Dortmund-Fan? Wusste ich gar nicht! Warum haben Sie
das nicht in ihren CV geschrieben?" "Weil ich nicht
wusste, wie das bei Ihnen ankommt!" Und unterschwellig
nimmt man wahr: Hier wurde eine Info bewusst weggelassen, um
an die Stelle zu kommen - was hat der Typ sonst noch zu
verbergen?

Wie ist denn nun der richtige Weg? Das kann anscheinend
keiner sagen. Die Bewerbung soll etwas konformes, etwas
"angepasstes" sein, aber es gibt es gänzlich
gegensätzliche Positionen, die eine Konformität total
unmöglich machen.

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  1. Punkt:

Die Fixierung auf die Schwächen.

Mir ist schon bewusst, dass ein Bewerbungsverfahren immer ein
Auswahlprozess einer 1:1-Relation ist. Auf 1 Arbeitsstelle
kommt genau 1 Arbeitnehmer und bei 100 Bewerbungen müssen
natürlich Vorzüge eines anderen gefunden und entsprechend
gesiebt werden.

Die meisten Firmen - so bisher meine Erfahrung - nutzen dann
das Kriterium der Berufserfahrung, wenn sich jemand mit
Spitzennoten und ziemlich "unangreifbaren" CV
bewirbt. Der 50-jährige sehr Berufserfahrene wird trotzdem
nicht eingestellt. Zu alt. Vielleicht noch zu teuer. Und wenn
er langzeitarbeitslos ist, dann wird er sowieso irgendeinen
gravierenden Makel haben, sonst hätte er ja längst einen Job.

Ich habe mal vor Jahren für die Ausbildung eine
Online-Bewerbung an einen großen Elektronikkonzern geschickt.
Im Anforderungsprofil stand: Mathematik: gut. Und natürlich
noch zahlreiche andere Anforderungen.

Ich bin damals Samstags um 23 Uhr auf die Konzernwebseite
gegangen und die Online-Bewerbung abgeschickt. Während der
Bewerbung musste man einige Tests schon machen (also so ne
Art Mini-Assessment-Center) und die ganzen Zeugnisnoten in
ein Mailformular eintragen, wo dann alles schön
datenbankmäßig abgespeichert wird.

Ich hab den Vorauswahl-Test mit gutem Ergebnis abgeschlossen,
alle Noten in die Felder eingetragen, Anschreiben nochmal
durchgesehen, usw.

Gegen 00:30 Uhr hab ich dann die Bewerbung abgeschickt und
zockte noch etwas am PC. Ich staunte nicht schlecht, als
gegen 2 Uhr das Mailprogramm aufploppte. Da war bereits die
Absage-Mail drin. "Leider können wir Sie nicht
berücksichtigen, weil blablabla".

Interessant war die Uhrzeit. Ich konnte 100% sicher sein,
dass keine menschliche Arbeitskraft die Bewerbung je
gesichtet hat. Und dafür hab ich ne halbe Stunde Test gemacht
und eifrig an der Bewerbung gearbeitet.

Ich wollte allerdings wissen, woran es lag, dass der PC mich
aussortierte und hab dann den Lackmus-Test gemacht. Ich hab
das Anforderungsprofil noch mal direkt abgeglichen und im
Prinzip nur eine Stelle gefunden, woran es abwich. Nämlich
die Mathenote. Gut war verlangt - ich hatte eine 3. Hatte die
auch ehrlich eingetragen, warum soll ich da lügen? Ich war in
dem Bereich ehrlich.
Die Stelle hab ich abgehakt, aber ich hab dann am frühen
Morgen trotzdem nochmal eine Bewerbung abgeschickt, nur eben
mit der 2.
Hier kam keine php-Antwortmail zurück, sondern nach ca. 2
Wochen: Man sei in der näheren Auswahl. Bitte geben Sie uns
noch Zeit. Ende vom Lied war, dass die sich gar nicht mehr
meldeten.

Wie gesagt, ein großer Elektronikkonzern. War das fair mir
als Bewerber gegenüber? Wäre es nicht ehrlicher gewesen, die
Firma hätte in ihr Anforderungsprofil geschrieben: Mathenote:
Gut und besser (Ausschlusskriterium!) ? Oder noch deutlicher:
Sparen Sie sich eine Bewerbung, wenn ihre Mathenote das
Kriterium "Gut" nicht erfüllt, egal, wie Ihre
zusätzlichen Qualifikationen sind.

Das will sich das Unternehmen offenbar nicht geben, aber es
wäre der fairere Weg, weil man als Bewerber oft ein paar
Stunden Zeit in eine gute Bewerbung steckt. Arbeitszeit und
Energie, die man sich sparen könnte.

Bei normalen Jobs läuft es ähnlich schablonenhaft. Auf was
hoffen die Firmen? DEN Hero zu finden?

-------------------------------------------------
Der 3. Punkt knüpft da auch an.

Genauso wie der oben beschriebene PC m.E. den geeigneten
Kandidaten treffsicher finden kann, weil der PC gar nicht
imstande ist abzuwägen, um wieviel wichtiger die
Zusatzqualifikationen sind im Vergleich zu einer etwas
schlechteren Mathenote, genauso wenig können oft
Personalerinnen und Personaler die fachliche Qualifikation
einer Bewerbung beurteilen.

Ich möchte das nicht despektierlich ausdrücken, aber im
Prinzip sind Recruiting-Abteilungen eine fast überflüssige
Schaltstelle; ein Sekretariat der Fachabteilungen.

Der Prozess läuft doch so: Fachabteilung sagt: Wir brauchen
einen guten SAP-Experten. Die Fachabteilung formuliert die
Stellenausschreibung - klar, woher soll die Personalabteilung
auch wissen, was genau benötigt wird?
Die Recruiting-Abteilung inseriert das ganze dann im Web, in
den Tageszeitungen, usw. Es treffen dann die Bewerbungen ein.

Und hier wird es kritisch. Die Recruiting-Abteilung muss nun
feststellen - wer ist geeignet und wer nicht? Sie muss die
Bewerbungen sichten und fachlich vorbeurteilen, um schon
einmal festzustellen, wer überdurchschnittlich etwas kann und
wer nicht.
Und das auch noch für alle Fachabteilungen. Das kann sie
meiner Meinung nach oft nicht.
Aus genau diesem Grund werden die Bewerbungen
vielversprechender Kandidaten dann an die jeweiligen
Fachabteilungen weitergeleitet.

Sprich: Als Bewerber muss man zusehen, dass man es schafft,
die Recruiting-Abteilung davon zu überzeugen, dass man an die
jeweilige Fachabteilung weitergeleitet wird.

Hier sind schon fast psychologische Kenntnisse en detail
gefragt.
Man muss die Bewerbung so aufbauen, dass man einem fachlichen
Laien (Personaler) seine fachliche Qualifikation rüberbringt
und gleichzeitig darf es bei einem Experten (Fachabteilung),
der dieselbe Bewerbung zu sehen bekommt, nicht laienhaft
aussehen. Ein schwieriger Grad.

Schreibt man als Bewerber auf eine SAP-Experten-Stelle, man
beherrsche ABAP, dann müssen die Personaler oft erst mal
googlen, was ABAP überhaupt ist. Qualifikationsableitende
Bewertung ist in vielen Personalabteilungen gar nicht
vorhanden. Führt man nicht explizit an: "Ich beherrsche
SAP, Modul XY auf Expertenniveau und
programmiere darüber hinaus seit Jahren in der
Programmiersprache ABAP", dann hat man es schwer,
überhaupt in die Fachabteilung durchgestellt zu werden,
obwohl das vielleicht genau die Person ist, die die Leute
dort suchen.

Kriminell wird es vor allem dann, wenn den Personalern quasi
freie Hand bei der Bewerberauswahl gelassen wird und diese
ohne Rücksprache selektieren. Die Personalabteilung schaut
womöglich eher nach den "softeren" allgemeinen
Kriterien (Aufbau der Bewerbung, Schlüssigkeit des CV, usw.),
und schickt womöglich dutzende Leute in die Wüste, die
fachlich die Stelle getroffen hätten.

Im Extremfall bekommt dann jemand die Stelle, der
einigermaßen leidlich auf gehobenem Niveau die Software
bedienen kann, aber von jedem echten Experten in der
Performance um Längen abgehängt würde.

Sprich: Recruiting-Abteilungen können oft nur oberflächlich
beurteilen, ob ein Bewerber wirklich fachlich qualifiziert
ist oder nicht.
Als Bewerber muss man nicht selten den aberwitzigen Grad
finden, die Recruiting-Abteilung oder - noch eine Spur
krasser - die PCs als Hürde zu überwinden, um zu denjenigen,
die überhaupt eine fachliche Qualifikation wirklich
beurteilen können, durchgelassen zu werden.

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  1. Punkt: Die Ernsthaftigkeit einer Stellenausschreibung

Eine Bewerbung ist immer eine Investition. Sowohl für die
Firma als besonders auch für den Bewerber. Die Firma verlangt
quasi immer eine perfekte Bewerbung - das kann sie auch
erwarten. Aber darf der Bewerber nicht im Gegenzug auch etwas
dafür erwarten. Zumindest seriös behandelt zu werden.

Ich hab vor 3 Jahren bei einer Firma gearbeitet, die vor
allem in großen Pilotprojekten macht (Einführung von großen
Maschinen in Werken als Test usw.). Dabei habe ich direkt
Kontakt mit der obersten Führungsperson gehabt. Es kommt
durchaus gelegentlich in der Branche vor, dass
Maschinenbauhersteller ihre riesigen Maschinen kostenlos als
Test aufbauen, um das Werk von der Performance und der
Leistungsfähigkeit zu überzeugen und dabei Material und sogar
die Arbeitszeit gratis zur Verfügung stelle, in der Hoffnung
einen richtig großen Auftrag zu erhalten, wenn die Maschine
überzeugt. Es gibt allerdings auch Moral Hazard - nämlich
dass eine Firma sich so ein Gratis-Muster für ein paar Wochen
aufbauen lässt, um ihre Kapazität für einen Auftrag
auszuweiten und dann nach Erledigung sagt: War nett, aber ist
doch nicht für uns das Richtige. Außer Spesen für die Firma
dann nix gewesen.

Aus diesem Grund war der Geschäftsführer der Meinung:
Vollkommen kostenlos gibt es nichts. Und diesen Satz hab ich
mir gut gemerkt: "Jede Investition muss grundsätzlich
Ernsthaftigkeit beider Parteien erkennen lassen. Etwas
kostenlos anzubieten ist nichts wert. Beide Parteien müssen
ungefähr den gleichen Aufwand haben." Aus diesem Grund
bot die Firma nie Maschinen gratis zum Test an, sondern ließ
sich - im Gegensatz zu manchen Mitbewerbern Anfahrt,
Arbeitszeitaufbau, usw. wenigstens rabattiert bezahlen.
Der Firma entgingen dadurch sicherlich die einen oder anderen
Aufträge, weil manche Unternehmen sich scheuten, die Kosten
für einen Testaufbau zu zahlen. Andererseits hielt sich die
Maschinenbaufirma dafür aber auch Moral-Hazard-Kunden vom
Leib, die nur darauf aus waren, entweder
Produktionskapazitäten zu überbrücken oder aber nach DER
Super-Maschine suchten, die erst noch konstruiert werden muss.

Eine Bewerbung ist nichts anderes als eine Investition.
Was allerdings kaum bewusst wird: Der Aufwand ist für den
Bewerber viel größer geworden und für die Firma viel kleiner.
Ein richtig ausgefeiltes Anschreiben zu formulieren dauert
schon mal 1 Stunde. Man muss immer wieder darauf achten,
prägnant zu formulieren, die Sätze mit dem Anforderungsprofil
abzugleichen, darauf achten, dass man als Fachexperte auch
erkannt wird, dann darf das Schreiben eine A4-Seite nicht
übersteigen, usw.

Wer das Schreiben zu lesen bekommt, überfliegt es meist in
2-3 Minuten.

Hier stehen 1 Stunde vs. 2-3 Minuten.

Muss man jede einzelne Note und jedes einzelne Zeugnis noch
irgendwo eintragen und hochladen, dann hat man ebenfalls
zeitlichen Aufwand.

Seit der Online-Bewerbung ist der Aufwand für die Firma viel
kleiner geworden. Und damit gerät die Ernsthaftigkeit einer
Investition in den Hintergrund. Folge: Immer mehr
nice-to-have-Jobstellen werden ausgeschrieben, die überhaupt
nicht ernsthaft besetzt werden.

Ich bewerbe mich aus ungekündigter Stellung oft auf
Stellenausschreibungen bei monster.de und habe dazu auf
meiner Festplatte zu jeder Firma einen Aktenordner angelegt,
wo jede Stellenausschreibung und praktisch der gesamte
Bewerbungsprozess drin abgespeichert werden. Sehe ich eine
Stellenanzeige, die passen könnte, dann wird die als
allererstes auf dem PC abgespeichert und mit Datum versehen.
Da ich nie etwas lösche, was ich mal als Korrespondenz
geführt habe, befinden sich somit auf meiner Festplatte noch
zahlreiche Ausschreibungen von 2004-heute.

Da ich regelmäßig immer wieder checke, wie der aktuelle
Status zu etwas ist, kann man anhand der Chronologie
feststellen: Hier suchen sich Firmen offenbar einen Wolf oder
aber sie verarschen die Leute.

Ich hätte nicht übel Lust, bei manchen den Kladderadatsch
komplett auszudrucken, und hinzuschicken mit dem Kommentar:
"Sie suchen doch schon seit 7 Jahren immer für die
gleiche Stelle - haben Sie den Traumprinz oder die
Traumprinzessin immer noch nicht gefunden oder woran
liegts?"

Ob eine Stelle ernsthaft ist, kann man auch gut daran
erkennen, wie generell der Prozess der Bewerbung abläuft.
Bekommt man eine Eingangsbestätigung? Heute nur noch selten,
früher war das besser.
Bekommt man überhaupt noch mal einen Status? Man wird
heutzutage überdurchschnittlich ohne Antwort gelassen.

Ich persönlich bin es aus der täglichen Praxis so gewohnt,
dass ich schon eine Bewerbungsmappe oder Online-Bewerbung wie
ein Verkaufsgespräch behandele. Sprich: Ich führe genau Buch,
wann ich mich wo, bei wem beworben habe.

Und dazu mache ich mir in Outlook Einträge, die mich in 3
Wochen spätestens daran erinnern: "Bewerbung Firma XY
vor 3 Wochen versendet - wie ist der aktuelle Status".
Und dann hake ich nach, falls sich nichts getan hat.

Meist kommt dann die Vertröstung "wir brauchen noch
etwas Zeit für die Bewerberauswahl, da uns so viele erreicht
haben, blabla".

Meine Reaktion: Gut, nochmal 4 Wochen später Outlook-Eintrag
setzen. Und dann hake ich wieder nach. Entweder kommt dann
nichts mehr, die Mappe zurück oder noch eine zeitliche
Vertröstung.

Ungelogen und vielleicht werde ich den Firmennamen mit der
ganzen Korrespondenz mal veröffentlichen: Eine Firma hat mit
nach 1 Jahr und 8 Monaten die Mappe zurückgeschickt, dass man
die Stelle anderweitig besetzt habe. Keine kleine Firma. Ich
dachte echt, ich spinne.

Zumal in den Personalabteilungen meiner Ansicht auch gelogen
wird, was das Zeug hält. Von den Bewerbern wird immer
Ehrlichkeit als Maxime verlangt, aber selbst hält man es
damit oft nicht so.
Hatte mal bei einer Distributionsfirma eine Mappe
hingeschickt. Da ich akribisch Buch führe, was ich an
Dokumenten wegschicke, da ich u.a. auch Arbeitsproben oder
Muster von etwas beilege, die ich natürlich gerne wieder
zurückhätte und nicht damit einverstanden wäre, wenn diese
bei einem möglichen Konkurrenten verbleiben,
kommt es durchaus vor, dass ich dann in der Tabelle eintrage:
Abgeschickt: Blaue Mappe, Dokumente A-Z.

Nach 2 Wochen frage ich bei der Personalerin nach: Was ist
denn mit der Bewerbung. Hab keine Bestätigung bekommen.
"Wir haben von ihnen nix bekommen!" Ich frustriert.
Na gut, nochmal eine hingeschickt, diesmal laut Tabelle eine
Graue Mappe.

Wieder 2 Wochen keine Meldung. Selbst auf E-Mail-Anfrage nix.
Ich rufe nach 4 Wochen an. Am Telefon sagt mir irgendwer: Von
ihnen liegt nix vor. Ich komme mir ehrlich gesagt verarscht
vor, gleiche die Adressen nochmal genau ab, aber alles war
korrekt. Ich frage, ob ich persönlich vorbeikommen soll und
meine Mappe abgeben soll. Da vertröstete man mich, dass man
"noch mal im Posteingang schauen werde".

Nach ca. weiteren 2 Wochen und 3-4 Mails kam dann endlich
wenigstens eine Mappe zurück. und zwar die blaue (erste), die
angeblich nicht angekommen ist. Ich frage wieder nach, was
denn mit der zweiten Mappe sei? Antwort: Was wollen sie denn,
sie haben doch eine Mappe zurückbekommen? ==> Und die
zweite?
Hab ich nie mehr gesehen.

Die Stelle war zudem danach noch ein dreiviertel Jahr lang
ausgeschrieben. Hab der Geschäftsleitung dann diesen Umstand
geschildert und die hat auch nichts unternommen.

Erst als zu diesem Distributionsunternehmen geschäftliche
Berichte bei heise oder zdnet veröffentlicht wurden, hab ich
den Bewerbungskäse mal dort breitgetreten mit Link zur
Firmenseite. Offenbar hat man das dann kapiert, weil man den
Backlink zu der Story feststellen konnte und nahm das
Stellengesuch dann endgültig heraus, um negative Foren-PR zu
vermeiden.

Ich könnte noch zig Seiten schreiben, habe noch viel mehr
solcher Fälle dokumentiert und werde auf jeden Fall auch noch
mal in größerem Rahmen die Öffentlichkeit zu diesem Thema
suchen.

Ich persönlich finde, dass der Bewerber von vielen Firmen
heutzutage nicht ernst genommen wird, ja sogar verarscht wird.
Es gibt in Deutschland keinen Fachkräftemangel, sondern die
Firmen sollten mal überlegen, was sie wirklich wollen und
brauchen.

Allein die Umstände zur Zeitarbeit sind eine Farce und wieder
ein anderes Thema.

Es wäre vielleicht mal an der Zeit, ein Portal wie jobwatch
einzurichten, wo man Stellenausschreibungen als Bewerber mal
kommentieren könnte. Bin mir sicher, dass dann zahlreiche
Firmen sich 2x überlegen, ob sie diesen ganzen Prozess nicht
fairer und transparenter gestalten.

Für alle, die bis hierhin schon mal durchgehalten haben -
danke fürs Lesen :-) .

Wichtig sind mir vor allem aber eure Kommentare und Meinungen
zu dem Thema.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Erfahrener, mitteljunger Kandidat, super gute Passgenauigkeit auf Job bei großem US-Unternehmen, gute Unterlagen, eingeladen worden und dann zugelabert und ausgefragt und blamiert auf Anfänger Niveau. Ich dachte: wollen die mich jetzt verarschen? Fragte dann auch (dezent formuliert, denn man sucht ja schließlich und ist grundsätzlich erst mal offen): "das ist jetzt nicht ihr ernst oder?"

doch die Unverschämtheiten rieselten weiter. Ging gar nicht.
Auch wenn ich schon immer zu dieser Firma gewollt hatte: diese Interviews und der unverschämte Bewerbungsprozess waren unter aller Kanone. So beendete ich danach sämtliche anderen Geschäftsbeziehungen zu diesem Laden. Nicht dass ich glaube, dass denen als Gigant das irgendwas ausmacht. Doch MIR hätte es was ausgemacht mit so einer Maschinerie weiter zu tun zu haben. Denn die Recherche nach dem Interview konnte ich viel gezielter nach neuen Erkenntnissen und Stichworten gestalten.

Und DIE hatten es in sich.
Mein Freundeskreis ist seitdem mitgezogen, aber das sind nur Peanuts. Dennoch ein gutes Gefühl.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Du schilderst total schwammig und ungenau.
Werde mal konkret.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Interessanter Thread.
Schmierig angemacht worden.

Danke, das wars.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

@17.8. das kapiere ich auch nicht, was haben die für Fragen gestellt oder was meinst du genau ?

ich denke aber auch, dass oft nur so zum Spaß Stellen ausgeschrieben werden ... Ich hatte mich letztens mal auf eine Stellenausschreibung in der lokalen Tageszeitung beworben (ja solls noch geben ^^), Samstag wurde diese veröffentlich, ich hatte die Bewerbung am Mo verschickt, 2 Tage später kam dann eine Absage, leider ist der Bewerbungsprozess schon abgeschlossen und es dauert immer ein paar Tage bis die Stellenanzeige deaktiviert wird ... Hallo ?? warum wird dann eine Anzeige in der Zeitung geschaltet ?

Ich finde es ansonsten auch sehr schade, dass man sich als Bewerber so eine Mühe gibt, teils 1,2 Std beschäftigt ist mit Bewerbung erstellen, Daten hochladen und ewige Listen ausfüllen in Online-Bewerbungen, manchmal gehts ja vom Zeitaufwand her, aber ich war da auch schon öfters mal ne gute halbe Std beschäftigt ... Letztlich bekommt man dann eine Standardabsage und man hat den Eindruck, dass sich der Verantwortliche noch nicht mal die Bewerbung angeschaut hat ...

ich hatte auch schon den Fall, dass ich um 9:20 eine Eingangsbestätigung bekomme und eine Minute später, also um 9:21 kam die Standardabsage - nach intensiver Prüfung blablabla ... dachte ich mir auch, alles klar ...

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

ja, merkwürdiges anbaggern hatte ich auch schon, aber während networking phase. war eigentlich ein netter, dacht ich, und wusste nicht was ich machen sollte. zuerst mal war ja der job wichtig. ich zeigte es dann meinen freunden (war schrifliche kontakaufnahme), weil ich echt unschlüssig war, ob ich dafür einen interessanten kontakt zu einer guten firma sausen lassen sollte. und die sagten dann auch finger weg. sonst treff ich da knallhart ne entscheidung und gut ist, aber das, das war einfach nur merkwürdig.

hab mal gelesen, das frauen immer erst einmal durch drei checks durch müssen bevor es um kompetenz geht: kindchen herablassung, sexueller check, territorial geblaffe bzw. ausschweigen.

welche erfahrung habt ihr mit sowas?

und da sag nochmal einer eine frauenquote sei nicht notwendig, um auch dies regeln auf dem spielfeld etwas anzugleichen... grrrr...
;-)

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

ohje, du armer (arme?)! 1 minute später die standardabsage. ganz so heftig hatte ich es noch nicht, aber doch auch die firmen, die anzeigen schalten, vermutlich imagehalber, auf ersten blick passt man richtig gut, dann absage mit "wir haben inzwischen besetzt", dann folgewoche dieselbe anzeige, dann wieder die anzeige, dann wieder. das hat auch nichts mit den boards zu tun. auf den homepages stehen auch diese jobs weiter.

dann sagt doch einfach, dass man nicht passt. gut ist. stattdessen hatte ich schon ansage bei drei solcher firmen, sie können sich gerne auf unserer seite weiterumsehen. also bei sales position könnte ich das noch verstehen wegen demonstrieren von nachhaken usw. aber eigentlich und erst recht bei anderen jobinhalten ist das verschwendete energie und bewerberseits nicht wirklich nachzuvollziehen. ?:-(?

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Ich beobachte ein Gutsherrenverhalten der Unternehmen im Bewerbungsprozess, welches dem medial propagierten "Fachkräftemangel" diametral gegenübersteht.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Arme ^^ naja ich lege das als interessante Erfahrung ab, also so schwer nehme ich mir das nicht zu Herzen ... ich glaube dann wäre ich auch schon längst depressiv, was manchmal beim Bewerbungsprozess abläuft ;-) Aber zum Glück gibt es auch Firmen die einen gut strukturierten Bewerbungsprozess abspulen ...

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

depressiv? ne, das sind die nicht wert. dann kommt halt was anderes. gute bewerbungsprozesse? HER DAMIT! ;-)

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

ja gutsherrenmeltalität und strukturlosigkeit.

ein einfacher hinweis im stellenangebot: bitte haben sie verständnis, daß wir den bewerbungseingang nicht beantworten, wäre doch schon etwas.

oder eine standardantwort: der prozeß dauert ca. x wochen wäre ja auch schon etwas.

wenigstens den leuten aus dem ersten vg, die es nicht geschafft haben einen tipp zu geben.

flohmarktmentalität: da finden wir doch noch etwas günstigeres.

sich wiederholende nicht existierende angebote - hallo irgendwann merkt das der bewerber und dann nützt auch die hochglanzbroschüre nichts mehr.

hilfloses schalten von stellenangeboten in wochentakt, weil der bewerber leider nur zu 99% gepaßt hat.

verballern von geld in mehreren jobbörsen - für das geld könnte man dem 99% bewerber doch glatt eine schulung geben.

generell genauso unflexibel wie vor 30 jahren

jetzt schreiben wir die stelle mal bei drei persobaldienstleistern aus, einer wird schon den günstigsten bewerber finden.

softskills zählen nicht mehr.

bei den fahrtkosten wird la paloma gepfiffen.

erzählen sie mal ihren lebenslauf, stärken und schwächen.

selbst als fachkraft wird man wie siehe oben behandelt

auf persönlichkeit wird kein wert gelegt.

man könnte ja umzugsbereiten bewerbern, die in der probezeit eine zweitwohnung benötigen bei der suche helfen oder es auch sein lassen.

die bewerber beim gehalt in der gruppe gegeneinander ausspielen.

dem bewerber den himmel versprechen wobei das unternehmen bereits in insolvenz ist. (hatte mal meine schwester)

bewerber aus weiterer entfernung per webcam + headset interviewen. entschuldung man möchte bei den 30 jahre alten prozessen bleiben.

online bewerbung die vollständigen unterlagen. könnte man da bitte eine angabe machen wieviel mb. heiteres bewerberraten wie groß die bewerbung sein darf.

sehr geehrte damen und herren. eigentlich soll man ja einen namen recherchieren. pech wenn in der personalabteilung mehrere mitarbeiter sitzen und die zentrale hat mir einen falschen namen gegeben hat.

personalvermittler - wie soll ich da bitte meine softskills rüberbringen, wenn ich das unternehmen nicht kenne. das ist doch nur noch viehhandel, die dickste kuh muß am meisten geld bringen.

ihr gehaltswunsch. würde mir das unternehmen irgendwo die vielleicht vorhandenen sozialleistungen nennen, dann würde ich z. b. bei einer vorhandenen altersvorsorge auch etwas mit meinen forderungen heruntergehen - so muß ich erst einmal mit 0 kalkulieren.

stellenangebote wir sind: erfolgreichste, führend, innovativ, größte. hier belügt sich das unternehmen selbst und den bewerber. was soll an rewe besser sein als an toom?

die in etwa gesprächsdauer hätte ich gerne (vielleicht muß ich ja die bahnrückfahrt organisieren.

sie betreuen unsere server. steichelzoo? die hardware? das betriebssystem oder ist das geheim?

man finden ein aktuelles stellenangebot und hat eine rückfrage. diese person die hier helfen könnte hat die woche urlaub.

einarbeitung. wer zeigt mir die räumlichkeiten? wie melde ich mich am computer an? einschalten und anmelden. super unternehmen.
mal irgendwo den satz gefunden unser team / ihr mentor wird ihnen unsere unternehmenskultur näherbringen?

wir können nur nicht personal sondern peinlich.

gruss
dirk

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Sie haben mindestens 3 Jahre Berufserfahrung in diesem Bereich.
Auch Bewerbungen von Berufseinsteigern werden gerne berücksichtigt?

Für diese qualifizierte Tätigkeit haben Sie Berufserfahrung in:
Allen Windows Versionen, die gängigen Datenbanken, sowie Unix.
Gehalt je Stunde 2,50.

Als 2nd Level Supporter beherrschen Sie alle Windows Server Versionen sowie alle gängigen Backup Varianten. Gehalt 2 000 Euro Brutto.

Sie beraten unsere Kunden in allen gängigen Micrsoft Produkten. Neben der Konzeption installieren Sie diese vor Ort und schulen die Mitarbeiter. 2 500 brutto.

Senior Administrator gesucht. In unserem jungen dynamischen Team reagieren Sie ?

Respekt gegenüber unseren Kunden und Mitarbeitern ist eines unserer gelebten Unternehmensziele = Sch,.##laden.

In unserem Data Center besteht gelgentliche Reisebereitschaft sowie einmal im Monat Rufbereitschaft. (unbezahlt und einmal ist keinmal)

Unsere attraktives Gehaltspaket ist interessant. Unser = Arbeitgeber.

Auch in kritischen Situationen behalten Sie den Überblick. Die geklaute / gecrackte Lizenz ist abgelaufen, suchen Sie mal in den üblichen Quellen.

Attraktive Sozialleistungen. Wir planen ein Outsourcing. Da Sie ja nicht sehr lange bei uns sind, können Sie ganz schnell wieder gehen. Klingt so nach verbesserter Rezeptur zu wessen Gunsten eigentlich?

Arbeiten nach der Wertschöpfung des Unternehmens. Massive unbezahlte Überstunden für wen wohl.

Unsere Zusagen werden eingehalten = das Management behält seinen Bonus der Rest ...

Wir haben langjährige Erfahrung in ... . Unser Start Up Unternehmen wurde 2006 gegründet?

Sie monitoren unsere Server, installieren Laptops und führen die Inventarlisten. Haben wir Ihr Interesse mit dieser Ansprungsvollen Tätigkeit geweckt?

Werden Sie ein entscheidender Teil ? mit Ihrer Energie, Ihrer ..
Was soll da das ? im Stellenangebot?

Ihr Profil:
Sie sind es gewohnt eigenständig und selbstbewußt zu agieren.
Ihre Aufgaben:
Arbeiten in unserem kleinen Team ...
?

Nach Ihrem Studium haben Sie bereits erste Erfahrungen im Microsoft Umfeld gesammelt?
Sie designen unsere Sharepoint und Exchange Umgebung, haben außerdem Erfahrungen im Active Directory. Datenbanken vor allem SQL 2005 und 2008 kennen Sie.
Auch in Linux haben Sie erste Erfahrungen.
Wenn Sie sich dann auch in Security auskennen, dann bewerben Sie sich...

Sorry etwas IT lastig aber leider Realität.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Interessant auch Martin Wehrles aktuelles Buch.
Irgendwas mit "im Irrenhaus" :-)

antworten
Mrs Anonym

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Lounge Gast schrieb:

depressiv? ne, das sind die nicht wert. dann kommt halt was
anderes. gute bewerbungsprozesse? HER DAMIT! ;-)

naja manchmal ists schon zum heulen ^^

Ich muss aber sagen, es gibt schon Firmen die einen guten standardisierten Ablauf haben. Finde ich aber verständlich, dass es bei der Masse an Bewerbungen standardisiert wird. Wichtig ist aber für mich auch der Umgang mit Bewerbungen, falls man beim VG war und es kommt eine Absage. Es gibt Firmen, da ruft der Gesprächspartner persönlich an, und versucht zu erklären warum es nicht gereicht hat und gibt auch Tipps wo man es vielleicht besser probieren könnte. Sowas finde ich schon gut und baut einen auch wieder etwas auf, wenn auch das Ergebnis nicht so toll ist ;-)
Aber das sind wohl nur wenige Firmen ... Was ich total unmöglich finde, wenn man eine Absage nach zig Wochen / Monaten bekommt. Ist ja schön, dass Firmen erst immer zig Vorstellungsgespräche führen und wenn dann der "richtige" unterschrieben hat, bekommen dann die anderen auch mal eine Absage, die nicht mal zum VG da waren ... Sowas könnte schon schneller gehen oder wenigstens mal eine mail mit einem Zwischenstand ...

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

ja, kann mist sein. aber wenn die dich aufbauen, ist deine bewerbung ja vielleicht doch richtig gewesen. turnaround schaffbar? nochmal anrufen?

antworten
Mrs Anonym

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Naja denke mal nicht, dass ich da nochmal eine Chance hätte, habe ja schon die Absage bekommen ;-) Lag auch eher weniger am VG selbst, sondern dass fachlich denen ein bisschen was fehlt ...

Lounge Gast schrieb:

ja, kann mist sein. aber wenn die dich aufbauen, ist deine
bewerbung ja vielleicht doch richtig gewesen. turnaround
schaffbar? nochmal anrufen?

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

kalsse, wenn auch den arbeitgebern mal fachlich was fehlt! das nenne ich fortschrittlich :-D

Mrs Anonym schrieb:

Naja denke mal nicht, dass ich da nochmal eine Chance hätte,
habe ja schon die Absage bekommen ;-) Lag auch eher weniger
am VG selbst, sondern dass fachlich denen ein bisschen was
fehlt ...

Lounge Gast schrieb:

ja, kann mist sein. aber wenn die dich aufbauen, ist deine
bewerbung ja vielleicht doch richtig gewesen. turnaround
schaffbar? nochmal anrufen?

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

auf persönlichkeit wird kein wert gelegt.

Das sehe ich anders. Auf die wird offenbar mehr Wert gelegt als auf die echte Leistung. Weiter kommt, wer sich gut verkaufen kann, obwohl andere vielleicht operativ die bessere Leistung bringen.

Es zählt in der Tat die Ausstrahlung/Personality und wer die mitbringt, kommt auch an Jobs, bei denen andere bessere Unterlagen eingereicht haben.

man könnte ja umzugsbereiten bewerbern, die in der probezeit >>eine zweitwohnung benötigen bei der suche helfen oder es auch >>sein lassen.

In der Regel wirst du damit allein gelassen, was man ja noch wegstecken kann. Kümmert man sich eben selbst drum. Aber selbst so Dinge wie Nahverkehrsticket oder so ist vielen schon zuviel.

dem bewerber den himmel versprechen wobei das unternehmen >> bereits in insolvenz ist. (hatte mal meine schwester)

Oh ja. Aus dem Grund sollte man sich online auch mal die eine oder andere Bilanz anschauen.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Irgendwie hab' ich gerade Lust mir den Frust von der Seele zu schreiben. Wunderbar, dass hier die entsprechende Plattform bereit steht.
Sitze zum wiederholten Male auf Kohlen, weil sich der AG "anfang dieser Woche" melden wollte und wieder mal nix passiert. Nach mittlerweile einer ganzen handvoll VG, die alle (!) nach diesem Muster abgelaufen sind, bin ich dermaßen angefressen über das Gebaren der Firmen/Organisationen gegenüber den Bewerbern.

Ich kann akzeptieren, dass andere Bewerber die bessere Performance (also Sein oder Schein oder beides) bieten können, aber falsche Versprechungen zu machen und dem Bewerber ostentativ klar zu machen: "Dein Engagement i.R.d. Bewerbungsprozesses, deine unangenehme Situation nach dem VG, dein Interesse an uns als potentieller AG, das alles scherrt uns nicht mehr. Wir haben besseres Humankapital gefunden!"

Ich spreche nicht von individuellen Absageschreiben, ich will auch gar kein konstruktives Feedback. Ich möchte nur, dass die Personaler den Arsch in der Hose haben und sich zu dem adressierten Zeitpunkt melden (egal ob feige in Form einer E-Mail oder telefonisch). Alternativ sollen sie es doch einfach sein lassen mit ihrem bescheuerten "anfang der Woche melden wir uns" und dann Wochen später einen Absagebrief zu schicken. In der Zwischenzeit lassen sie sich bei Nachhaken des Bewerbers in den PA von Kollegen entschuldigen oder drucksen umher, obwohl die Entscheidung für die Stellenbesetzung schon längst gefallen ist.

Der Personaler wird dafür bezahlt, dass er seinen Job als Point of Conduct zwischen Bewerber und AG macht und eben auch mal unangenehme Nachrichten übermittelt. Kann doch nicht sein, dass die Firmen/Organisationen diese Außendarstellung gegenüber ihren Stakeholdern wünschen. Sich nicht an Absprachen halten und falsche Versprechungen geben, ist absolutes No-Go im Geschäftsverkehr. Werde ich jemals wieder ein Produkt von diesem Unternehmen kaufen, dass unehrlich (und was anderes ist es nicht) gegenüber mir war? Werde ich fürderhin eine gute Meinung über die Organisation haben, werde ich jemals wieder als Spender für deren Projekte in Frage kommen?

Diese Arroganz der Personaler stinkt mir gewaltig. Höchste Professionalität und Werte für das Unternehmen proklamieren und sich selber nicht daran orientieren.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Nett, sowas hier zu finden. Deckt sich ganz gut mit meinen Erfahrungen.
Hab da auch was beizusteuern. Hab eine Bewerbung hingeschickt, von der mir zwei Leute unabhängig bestätigten, dass sie fachlich gut ist, aber nach 3 Tagen kam eine Absage mit der Begründung, man habe nun einen Kandidaten.
Die Stelle wird jedoch weiter in den Stellenanzeigen als offen ausgewiesen. Das kann es doch nicht sein, oder?

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir eine Tabelle mit versendeter, nicht zurückerhaltener Mappe zu machen oder so akkurat den Status einer Bewerbung zu verfolgen. Ich bin seit einigen Jahren immer wieder phasenweise arbeitslos und habe in der ersten Zeit relativ oft noch Samstag die Zeitung mit den Stellenangeboten gekauft. Ganz klassisch.

Allein, wenn ich da immer wieder auf die gleichen Namen stoße (auch im Internet), hat mich das schon stutzig gemacht. besonders, wenn ich weiß, ich hab mich vor zwei Jahren bei dieser Firma auf eine genauso ausgeschriebene Arbeit beworben und nie auch nur eine Absage erhalten habe und dann taucht dieses Phantom immer wieder auf, ist das schon fast wieder albern.

Einmal hatte ich einen Bekannten, der sich zeitgleich zu mir auf die gleiche Stelle beworben hat. Ich hatte mein Gespräch eine Woche vor ihm und mir haben sie vor seinem Bewerbungstermin mit der Begründung "Wir haben uns leider für einen besseren Teilnehmer entschieden" inzwischen abgesagt. Also obwohl die Bewerbungsphase ja noch gar nicht abgeschlossen war..

Ich bin Dir echt dankbar für Deinen sehr ausführlichen Beitrag, weil er mich in einer Resignationsphase wieder etwas aufgebaut hat.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

Das Nacherzählens des CVs mag albern erscheinen. Wenn man es negativ sieht, gibt es dem Personaler die Chance, sich erst mal zurückzulehnen und genau hinzusehen, wie gut und stimmig der Bewerber sich und sein bsiheriges Leben verkaufen kann. Wie setzt er Prioritäten, hat er über die Jahre hinweg an zielen gearbeitet ect.
Wenn man es freundlicher sieht, ist das die Möglichkeit, sich nochmal so gut wie möglich ins Bild zu setzten. Wenn man da genervt reagiert, verspielt man den Mindestertrag, den man als freundlicher, entgegenkommender Gesprächspartner hätte.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

typisch deutsch halt. die deutschen firmen werden überholt werden, wegen solchen gründen und dann wird es schlechter für deutsche arbeitnehmer aussehen. wir deutsche sind wenig im vergleich zu den chinesen und indern und wir sind langsam. ich brauch für ne bewerbung länge als ne stunde, weil ich weis, dass der der das liest, auf jeden kleinen mist achtet, weil er ein deutscher ist. so kriegt man es auch immer von den millionen bewerbungshilfen eingetrichtert. gibts so extrem sicher nicht in anderen ländern. andere kulturen sind anders. wenn man mal ein kleinen fehler macht wayne. schaut euch an wie weit china gekommen ist. die unternehmen haben viele fehler gemacht und nicht lange rumüberlegt. da ist heute nichts mehr mit kopiererei. die studierenden dort, gehen ins ausland und sind besser ausgebildet als wir und übernehmen unsere technologie. der staat unterstützt seine unternehmen. da gibts keine kartellbehörden. bei uns überlegt man rum, sollen wir ein produkt für die emerging markets anbieten oder schadet und das unserem image? die chinesen würdens einfach machen und sehen was passiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Bewerbungsprozess?

wir deutsche sind wenig im vergleich zu den chinesen und indern und wir sind langsam. ich brauch für ne bewerbung länge als ne stunde, weil ich weis, dass der der das liest, auf jeden kleinen mist achtet, weil er ein deutscher ist. so kriegt man es auch immer von den millionen bewerbungshilfen eingetrichtert. gibts so extrem sicher nicht in anderen ländern. andere kulturen sind anders. wenn man mal ein kleinen fehler macht wayne. schaut euch an wie weit china gekommen ist. die unternehmen haben viele fehler gemacht und nicht lange rumüberlegt. da ist heute nichts mehr mit kopiererei. die studierenden dort, gehen ins ausland und sind besser ausgebildet als wir und übernehmen unsere technologie.

Kann ich nur voll und ganz bestätigen. War erst in China und im Vergleich dazu können sich die Deutschen warm anziehen.

Was den Recruiting-Prozess angeht, werden überhaupt noch Bewerbungsmappen akzeptiert? Die meisten wollen doch nur noch E-Mail.
Eine Mail ist jedoch kein beweisechtes Dokument, vermutlich gibt es deshalb so viele Fälschungen.

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