Ich bräuchte mal einen Rat von der Community hier.
Bin jetzt seit über fünf Jahren im Unternehmen und ein gesetzlicher Anspruch auf ein Zwischenzeugnis besteht nicht.

Angenommen mir wird kein Zwischenzeugnis ausgestellt, wie läuft die Bewerbung ab.

Soll ich mich ohne Zeugnis bewerben und im Bewerbungsgespräch behaupten ich würde ein gutes Zeugnis ausgestellt bekommen und das Arbeitszeugnis nachreichen?

Oder soll ich zuerst kündigen, die Ausstellung eines Abschlusszeugnisses beantragen, zwei bis drei Monate arbeitslos sein um mich zwischenzeitlich mit vollständigen Bewerbungsunterlagen umzusehen?

Wie machen das Leute die kein Zwischenzeugnis erhalten?

Hast du noch ein anderes Arbeitszeugnis eines früheren Arbeigebers zur Hand?

Ich finde es gar nicht außergewöhnlich, sich ohne Zwischenzeugnis zu bewerben. Ich hatte mir zwar nach 2 1/2 Jahren im Sommer eines ausstellen lassen (begründet durch Vorgesetztenwechsel - war recht praktisch :) ) und habe mich trotzdem ohne beworben, da ich es habe zurückgehen lassen und mir zu diesem Zeitpunkt nicht vorlag. Ich schrieb zwar in den Bewerbungsanschreiben, dass ich es auf Wunsch gerne nachreiche, aber niemand wollte es sehen. Mein jetziger Arbeitgeber hat bisher noch nicht einmal mein Abschlussarbeitszeugnis angefragt. Wobei ich glaube, dass sie sich meine alten Arbeitszeugnisse (Praktika, Werkstudent, Ausbildung) schon angeschaut hatten. Übrigens hatte ich auch nur meine Bachelorurkunde ohne Noten mitgeschickt. Hat meinen jetzigen Arbeitgeber nicht interessiert. Wichtig und ausschlaggebend waren der Lebenslauf und kurze Erläuterung der momentanen Tätigkeiten im Anschreiben und wie ich im Bewerbungsgespräch auf sie gewirkt hatte.

Bernito44 schrieb am 15.12.2022:

Ich bräuchte mal einen Rat von der Community hier.
Bin jetzt seit über fünf Jahren im Unternehmen und ein gesetzlicher Anspruch auf ein Zwischenzeugnis besteht nicht.

Angenommen mir wird kein Zwischenzeugnis ausgestellt, wie läuft die Bewerbung ab.

Soll ich mich ohne Zeugnis bewerben und im Bewerbungsgespräch behaupten ich würde ein gutes Zeugnis ausgestellt bekommen und das Arbeitszeugnis nachreichen?

Oder soll ich zuerst kündigen, die Ausstellung eines Abschlusszeugnisses beantragen, zwei bis drei Monate arbeitslos sein um mich zwischenzeitlich mit vollständigen Bewerbungsunterlagen umzusehen?

Wie machen das Leute die kein Zwischenzeugnis erhalten?

Ich bewerbe mich nur ohne Zwischenzeugnis. Die Frage danach beim AG zeigt dem AG, dass du keinen Bock mehr bei ihm hast. Da würde ich mir nicht in die Karten schauen lassen.

Habe mich auch erfolgreich ohne Zwischenzeugnis beworben (u.a. auch beim Amazon). Keiner hatte damit ein Problem.

Zeugnisse sind doch sowieso immer mit Vorsicht zu genießen. Man hat entweder einen Arbeitgeber der nachtreten will, weil man gekündigt hat. Einen Vorgesetzten dem man sich gut versteht und daher das Zeugnis 1+ ist oder eben, und das ist selten, ein ehrliches Zeugnis was dem neuen Arbeitgeber hilft.

Daher schauen wohl nicht viele auf das Zeugnis…

Zwischenzeugnis fordern ist eher ein Zeichen für den Arbeitgeber, dass du da unzufrieden bist. Bzgl. des rechtlichen Anspruchs, keine Ahnung. So ein Zeugnis erwartet auch keiner bei einer Bewerbung.

WiWi Gast schrieb am 16.12.2022:

Zwischenzeugnis fordern ist eher ein Zeichen für den Arbeitgeber, dass du da unzufrieden bist. Bzgl. des rechtlichen Anspruchs, keine Ahnung.

Man hat einen Anspruch bei Dingen wie

• Wechsel des Vorgesetzten,
• Wechsel der Stelle innerhalb der Firma
• bzw. deutliche Veränderung der Aufgaben
• und auch, wenn man eines für Bewerbungen möchte.

Du kannst also nach einem Zeugnis verlangen, wenn sie dir keins geben möchten, weil es für die Firma keinen Grund gibt, dann kannst du sagen, ich brauche das für Bewerbungen, dann müssen sie dir eins ausstellen. Dann ist aber auch klar, was Sache ist.

Ich habe mich mehrmals bereits ohne Zwischenzeugnis auf eine Stelle beworben und es war nie ein Problem.

Vielleicht hatte ich nur Glück, aber ich glaube generell, dass Zeugnisse seitens der Bewerber überbewertet werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass AG sich die jeweils 5 Zeugnisse ihrer 300 Bewerber aufmerksam durchlesen...