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BewerbungsgesprächVorbereitung

Das Vorstellungsgespräch 2 - Vorbereitung

Wie bereitet man sich optimal auf ein Vorstellungsgespräch vor? Worüber sollte man sich informieren und welche Informationsquellen können genutzt werden? Zudem: drei häufige Fragen im Vorstellungsgespräch kommentiert

Ein dargestelltes Vorstellungsgespräch mit Holzfiruren an einem Schreibtisch in einem Raum.

Vorbereitung
Zwei Formen der Vorbereitung lassen sich unterscheiden:

Die allgemeine Vorbereitung ist Gegenstand der nächsten Teile unserer Serie. In dieser Woche geht es um die spezielle Vorbereitung.

Bei der Einstimmung auf ein Bewerbungsgespräch sollte man sich klar machen, dass Unternehmen keine »Serientäter« auf Bewerbungstournee wollen, die in erster Linie scharf auf einen Job sind. Sie wünschen sich Bewerber, die sich nichts Schöneres vorstellen können, als gerade bei ihnen die nächsten 30 Berufsjahre zu verbringen.

Dieser Wunschvorstellung, so wenig sie auch mit der Realität zu tun hat, sollte man so weit wie möglich entgegenkommen. Nicht im Geringsten darf der Eindruck entstehen, dass der Aspirant oder die Aspirantin nur einen Zwischenstopp auf dem Weg zum nächsten Unternehmen einlegt. Vielmehr muss deutlich werden, dass man sich - etwas übertrieben ausgedrückt - schon seit Jahren intensiv mit der Branche und insbesondere mit dem jeweiligen Unternehmen befasst.

Fragen stellen und beantworten können
Es bedarf daher einiger Mühe, sich soviel Wissen über das Wunschunternehmen anzueignen, dass man während des Gesprächs aus dem Vollen schöpfen kann. Ist man gut informiert, signalisiert dies Interesse am Unternehmen und Motivation für den ausgeschriebenen Job.

Dabei geht es nicht nur darum, Fragen beantworten zu können, sondern manchmal auch darum, welche zu stellen. Es kann zum Beispiel passieren, dass das Gegenüber das Unternehmen nicht von sich aus vorstellt, sondern den Bewerber um Fragen bittet. Wohl dem, der da gleich etwas parat hat!

Es ist durchaus erlaubt, einen Zettel mit Fragen bereitliegen zu haben. Gerade das signalisiert, dass man sich gründlich vorbereitet habt. Klar: Keinen vollgekritzelten Schmierzettel mitnehmen, sondern einen Computerausdruck mit Platz für Stichpunkte.

Idealerweise solltet ihr übrigens die Antworten auf eure Fragen mehr oder weniger kennen, um zu entscheiden, ob eine Frage statthaft ist oder nicht. Wer angesichts eines aktuellen Kursverlusts von 10 Prozent nach der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens fragt, sieht nicht besonders gut aus.

Wichtige Unternehmensinfos
Über die folgenden Themen sollte man gut informiert sein:

Recherchieren
Aus alldem folgt, dass man gar nicht zuviel Mühe darauf verwenden kann, alle zur Verfügung stehenden Informationsquellen über ein Unternehmen zu nutzen. Am besten legt ihr für jedes eurer Wunschunternehmen einen Ordner an und heftet dort alles ab, was euch in die Finger kommt.

Wichtig: die Funde aus euren Internetrecherchen stets ausdrucken und ebenfalls dort abheften!

Wertvolle Recherche-Quellen sind z.B.

 

Tipp: Wichtige Utensilien  
  Die folgenden Dinge sollte man ins Vorstellungsgespräch mitnehmen:
  • einen Notizblock
  • zwei Stifte
  • die Bewerbungsunterlagen (und zwar genau die, die man an das entsprechende Unternehmen geschickt hat)
  • Wegbeschreibung und Adresse
  • Telefonnummer des Ansprechpartners, falls doch auf dem Hinweg etwas dazwischen kommt
  • Terminplaner bzw. Kalender
  • Visitenkarten
 

 

Die Interview-Fragen der Woche
Im Vorstellungsgespräch muss man mit einer Vielzahl von Fragen ganz unterschiedlicher Art rechnen. WiWi-TReFF präsentiert euch im Rahmen der Serie über Vorstellungsgespräche jede Woche einige Fragen zum Üben.
 

 ? »Wie gehen Sie mit unzufriedenen Kunden um?«  
 ! Zunächst will der Frager herausbekommen, ob man überhaupt schon einmal Erfahrungen mit solchen Situationen gemacht hat. Vorsicht: Eine solche Frage ist immer auch ein Signal: Man wird es in diesem Unternehmen wahrscheinlich mit unzufriedenen Kunden zu tun bekommen. Eine mögliche Antwort könnte sein: »Ich bleibe stets ruhig und freundlich und versuche, das Problem des Kunden auf eine sachliche Ebene zu bringen. Dann schlage ich einen Lösungsweg vor und nenne ihm einen Termin, zu dem ich mich bei ihm zurückmelde. In dem Gespräch versuche ich dem Kunden durch eine möglichst einfühlsame und persönliche Ansprache zu vermitteln, dass er ernst genommen wird.«  

 

 ? »In unserem Unternehmen muss manchmal auch am Wochenende gearbeitet werden, wenn ein wichtiger Auftrag abgewickelt wird. Kommen Sie damit klar?«  
 ! Nur scheinbar eine Entscheidungsfrage, daher nicht einfach mit »Ja« oder mit »Nein« zu beantworten. Hier sollte man überzeugend darlegen, dass man bereit ist, auch einmal an einem anderen Tag freizunehmen, wenn die Geschäftssituation es erforderlich macht. Damit signalisiert man, dass man
  • flexibel ist,
  • nicht davon ausgeht, dass dieser Fall jedes Wochenende eintritt,
  • einen entsprechenden Freizeitausgleich erwartet.
 

 

 ? »Was war Ihr bisher größter Erfolg?«  
 ! Hier gibt es keine allgemeingültige Antwort. Der Interviewer will mit dieser Frage etwas über bestimmte Grundhaltungen des Bewerbers und den Stellenwert seines beruflichen Engagements erfahren. Es ist aber nicht unbedingt notwendig, hier immer einen beruflichen Aspekt zu nennen. Voraussetzung ist, dass man aus den Angaben des Bewerbers eine Kompetenz oder Qualifikation ablesen kann, die für ein Unternehmen nützlich ist. So haben z.B. sportliche Erfolge hier durchaus ihre Berechtigung (es muss aber schon etwas mehr sein als der Aufstieg in die Bezirksliga mit der Fußballmannschaft).