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BewerbungsgesprächInterview

Das Vorstellungsgespräch 12 - Die 10 häufigsten Fehler

Absolute Donts im Vorstellungsgespräch und wie man solche Fehler vermeidet

Ein dargestelltes Vorstellungsgespräch mit Holzfiruren an einem Schreibtisch in einem Raum.

Fehler im Bewerbungsgespräch sind ganz normal und kaum zu vermeiden. Häufig sagt man sich hinterher: »Ach, hätte ich das doch anders gemacht!« In der Nachbesprechung kommt dann heraus, dass der Lapsus nicht einmal bemerkt worden ist.

Dennoch gibt es einige absolute Donts, die am besten gar nicht oder wenigstens nicht in gehäufter Form auftreten sollten. Im Folgenden nennen wir euch die 10 häufigsten Fehler im Vorstellungsgespräch und wie man sie vermeidet. Die Liste resultiert aus mehreren Gesprächen mit Personalverantwortlichen, die in diesen Punkten weitgehend einer Meinung sind.

1. Mangelhafte Vorbereitung
Häufig sind Bewerber nicht genügend über das Unternehmen informiert und können auch auf Nachfrage nicht sagen, warum sie gerade dort arbeiten wollen. Gerade das aber ist für ein Unternehmen extrem wichtig, dessen Erfolg in hohem Maß von der Motivation seiner Mitarbeiter abhängt. Generell sollte nie der Eindruck entstehen, dass das Gespräch nur ein Zwischenstopp auf einer längeren Bewerbungstournee ist. Tipp: Vorher soviel Material über das Unternehmen besorgen, wie man kriegen kann.

2. Unpünktlichkeit
Ein leicht vermeidbares Phänomen. Generell sollte man nicht zu spät kommen, um nicht gleich die ersten Minuspunkte auf dem Zuverlässigkeitskonto zu verbuchen. Abgesehen davon ist es häufig sogar von Vorteil, wenn man zu früh eintrifft. Dann kann man sich in aller Ruhe mit den Gegebenheiten vertraut machen und sich schon mal im Smalltalk üben - und wenn man nur jemanden nach dem Weg fragt.

3. Unklare Vorstellungen vom Job
Oft haben Bewerber keine genauen Vorstellungen von der Stelle, die sie übernehmen wollen, und weshalb sie sich dafür als besonders geeignet empfinden. Genau das aber wird man mit Sicherheit gefragt: Was qualifiziert gerade Sie für genau diese Stelle? Wer bei dieser wichtigsten aller Fragen zögert, hat schon verloren. Deshalb sollte man sich vorher genau mit dem Stellenprofil auseinandersetzen. Telefonische Nachfragen im Vorhinein sind durchaus erlaubt und schaffen Möglichkeiten zu einer späteren Anknüpfung.

4. Unstrukturierte Darstellungsweise
Thema Selbstdarstellung: Aufgefordert, sich in einem kleinen Vortrag vorzustellen, sind die Bewerber oft nicht in der Lage, Zusammenhänge in ihrem Lebenslauf einleuchtend darzustellen. Eine Aufzählung von Fakten ist hier nicht gefragt, die liegen den Gesprächspartnern ja vor. Diese wollen nun hören, was zwischen den Zeilen (häufig nicht) steht. Tipp: »Die kleine Selbstpräsentation« ist Pflichtstück auf dem Interview-Spielplan. Sie erfordert regelmäßiges Proben, am Besten mit - kritischem! - Publikum.

5. Mangelnde Begeisterungsfähigkeit
Hängt mit dem vorigen Punkt zusammen. Wem es nicht gelingt, seine Begeisterung für das, was er erlebt und unternommen hat, zu vermitteln, wirkt farblos. Das Unternehmen möchte aber eine Persönlichkeit, die sich mit dem identifiziert, was sie denkt und tut. Auch wenn sich die Begeisterung in der konkreten Lebenssituation in Grenzen hielt: Es muss deutlich werden, dass man aus eigenem Antrieb gehandelt hat und nicht Opfer der Umstände war.

6. Diskrepanzen gegenüber dem Lebenslauf
Man sollte schon sehr genau wissen, was in den Bewerbungsunterlagen steht, sonst macht man sich verdächtig. Ein wenig geschönt ist beinahe jeder Lebenslauf - gerade deshalb sollte man dafür sorgen, dass man nicht über kleine Details stolpert. Zudem sollte man sich vorher genau überlegen, was man antwortet, wenn man beispielsweise zum Wechsel der Studienrichtung befragt wird.

7. Mangelndes Interesse
Es ist wenig wahrscheinlich, dass im Interview wirklich alles Wichtige geklärt wird. Wer daher am Schluss keine Fragen hat, dokumentiert Desinteresse. Wer befürchtet, dass ihm im Stress keine einfallen (das kommt häufiger vor, als man denkt), sollte sich schon vorher eine kleine Liste anlegen.


8. Zu große Zurückhaltung
Wer nicht mit genügend Selbstbewusstsein auftritt, stellt sich für die spätere Tätigkeit kein gutes Zeugnis aus. Häufige Fehler:

Daran kann man arbeiten. Ein Rhetorikkurs mit Videoaufzeichnung führt fast immer zu Verbesserungen.

9. Zu wenig Zurückhaltung
Das Gegenteil kommt auch nicht gut an. Im Normalfall hat der Bewerber einen wesentlich geringen Anteil am Gespräch als die Interviewpartner. Diese sind auf lange Monologe der Bewerber im Allgemeinen nicht scharf, weil ihnen damit die Gesprächsführung aus der Hand genommen wird. Also rechtzeitig einen Gang zurückschalten, bevor man sich in Rage redet oder sich im Klein-klein verliert.

10. Unrealistische Gehaltsvorstellungen
Das Thema Gehalt behutsam angehen, besonders im ersten Gespräch. Ein Einsteiger sollte eher weniger fordern - eine überhöhte Gehaltsvorstellung kann ein Ausschlusskriterium sein. Es wäre zu schade, wenn man sich damit seine Chancen auf einen ansonsten attraktiven Job verbaut.