Das Vorstellungsgespräch 3 - Ablauf I
Die ersten Minuten sind im Vorstellungsgespräch entscheidend: Wie man den besten Einstieg findet. Zudem: drei häufige Fragen im Vorstellungsgespräch kommentiert
Die Phasen eines Vorstellungsgesprächs
Ein Vorstellungsgespräch gliedert sich in mehrere Phasen mit unterschiedlichen Anforderungen und variablen Stressgraden. Kein Gespräch gleicht dem anderen, trotzdem sollte man sich auf folgende Phasen einstellen:
- Vorlauf/Anreise
- Begrüßung
- Small Talk zum Aufwärmen
- Darstellung des Unternehmens
- Kurze Selbstpräsentation des Bewerbers
- Fragen nach persönlichen Kompetenzen
- Fragen nach fachlichen Kompetenzen
- Klärung von Gehaltsfragen, Eintrittstermin usw.
- Gelegenheit, selbst Fragen zu stellen
- Abschluss, Klärung von Terminfragen, weiteres Vorgehen usw.
Wichtig ist, dass man die Übergänge zwischen den Phasen bemerkt, um zu wissen, wann besondere Aufmerksamkeit gefordert ist.
1. Phase: Vorlauf
Eine Phase, die nicht zum eigentlichen Gespräch zählt, aber extrem wichtig ist. Es empfiehlt sich, eine Stunde früher anzureisen und sich lieber noch in ein nettes Café zu setzen, als auf den letzten Drücker beim Unternehmen einzutreffen. Anreise und Wartezeit sollte man für die Einstimmung auf das Interview verwenden. Einstimmung heißt nicht Vorbereitung, dies hat man nach Möglichkeit schon komplett erledigt. Das hastige Durchlesen von Unternehmensinfos knapp vor dem Gespräch trägt nicht gerade zur Entspannung bzw. Ablenkung bei.
Das Folgende schon:
- reden. Wer im Zug schon im Gespräch war, findet später leichter hinein. Ein paar Worte mit dem Pförtner am Eingang lockern innerlich auf.
- lachen. Das entspannt die Stimme und sorgt für besseres Befinden. Tipp: Die Helge-Schneider-Cassette im Auto wirkt wahre Wunder.
- singen. Kein Witz: Singen ist die beste Möglichkeit, seine Stimme zu trainieren und sich zu entspannen. Ist allerdings bei Anreise im Zug nicht in jedem Fall zu empfehlen.
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2. Phase: Begrüßung und Warming-up
Die ersten Minuten sind mitunter entscheidend für den Ablauf des Gesprächs, denn fast alle Sympathiepunkte werden schon zu diesem Zeitpunkt vergeben. Es ist äußerst schwierig, einen schwachen Einstieg durch gute »Performance« später zu kompensieren.
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Mit zwei Interviewern muss man mindestens rechnen: einem Personaler und dem Leiter der jeweiligen Abteilung. Diese haben unterschiedliche Interessen und nehmen unterschiedliche Funktionen während des Gesprächs wahr: Während ein Personaler eher Fragen zum Lebenslauf, zu Stärken und Schwächen des Bewerbers und zu seiner Motivation stellen wird, hat der Abteilungsleiter mehr Interesse an der fachlichen Qualifikation und an der Eingliederung des Aspiranten in sein Team.
Man sollte sich auf jeden Fall die Namen aller Beteiligten merken. Wem das schwerfällt, der sollte sich diese einfach notieren (Notizen machen ist in jedem Fall erlaubt).
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Tipps
Bei der Begrüßung auf das Folgende achten:
- Bei der Vorstellung den Händedruck fest, aber nicht zu fest erwidern und seinen vollen Namen nennen. Dabei unbedingt Blickkontakt halten.
- Getränke sind Ausdruck der Gastfreundschaft und sollten angenommen werden, auch wenn man eigentlich keinen Durst hat - ein paarmal Nippen reicht vollkommen. Alkoholische Getränke selbstverständlich ablehnen.
- Erst hinsetzen, wenn entweder alle anderen sitzen oder man dazu aufgefordert wird.
- Überreichte Visitenkarten geben Auskunft über Titel und Position der Gesprächspartner. Sie sollten schon aus Gründen der Höflichkeit kurz betrachtet werden.
- Rauchen ist tabu, selbst wenn eine Zigarette angeboten wird.
- Falls man es noch nicht geschafft hat: Spätestens zu diesem Zeitpunkt das Handy ausschalten!
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Warming-up
Diese Phase dient dazu, dem Bewerber oder der Bewerberin die Nervosität zu nehmen. Beliebt sind Bemerkungen über das Wetter, Fragen zur die Hinfahrt usw. Hier sollte man sich eher passiv verhalten und gelassen, aber knapp antworten. Eigeninitiative in Maßen ist erlaubt, z.B. kann man Bemerkungen über Dinge machen, die einem beim Betreten des Firmengeländes aufgefallen sind.
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Nichts ansprechen, was irgendwie heikel werden könnte. Sätze wie »Auf die Bahn kann man sich ja auch nicht mehr verlassen« sollte man tunlichst vermeiden. Der Hinweg war selbstverständlich reibungslos und entspannt.
Die Interview-Fragen der Woche
Im Vorstellungsgespräch muss man mit einer Vielzahl von Fragen ganz unterschiedlicher Art rechnen. WiWi-TReFF präsentiert euch im Rahmen der Serie über Vorstellungsgespräche jede Woche drei Fragen zum Üben.
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