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BewerbungsgesprächInterview

Das Vorstellungsgespräch 3 - Ablauf I

Die ersten Minuten sind im Vorstellungsgespräch entscheidend: Wie man den besten Einstieg findet. Zudem: drei häufige Fragen im Vorstellungsgespräch kommentiert

Ein dargestelltes Vorstellungsgespräch mit Holzfiruren an einem Schreibtisch in einem Raum.

Die Phasen eines Vorstellungsgesprächs
Ein Vorstellungsgespräch gliedert sich in mehrere Phasen mit unterschiedlichen Anforderungen und variablen Stressgraden. Kein Gespräch gleicht dem anderen, trotzdem sollte man sich auf folgende Phasen einstellen:

Wichtig ist, dass man die Übergänge zwischen den Phasen bemerkt, um zu wissen, wann besondere Aufmerksamkeit gefordert ist.

1. Phase: Vorlauf
Eine Phase, die nicht zum eigentlichen Gespräch zählt, aber extrem wichtig ist. Es empfiehlt sich, eine Stunde früher anzureisen und sich lieber noch in ein nettes Café zu setzen, als auf den letzten Drücker beim Unternehmen einzutreffen. Anreise und Wartezeit sollte man für die Einstimmung auf das Interview verwenden. Einstimmung heißt nicht Vorbereitung, dies hat man nach Möglichkeit schon komplett erledigt. Das hastige Durchlesen von Unternehmensinfos knapp vor dem Gespräch trägt nicht gerade zur Entspannung bzw. Ablenkung bei.

Das Folgende schon:

Tipp: Pünktlichkeit ist wichtig  
  Wer zu spät kommt, stellt sich selbst kein gutes Zeugnis aus und riskiert, wegen der anderen Bewerber warten zu müssen oder gleich wieder nach Hause geschickt zu werden.
  • Wecker stellen (besser zwei)
  • Pufferzeiten einplanen
  • mindestens 10 Minuten vor dem Termin im Unternehmen eintreffen
 

 

2. Phase: Begrüßung und Warming-up
Die ersten Minuten sind mitunter entscheidend für den Ablauf des Gesprächs, denn fast alle Sympathiepunkte werden schon zu diesem Zeitpunkt vergeben. Es ist äußerst schwierig, einen schwachen Einstieg durch gute »Performance« später zu kompensieren.

 

Tipp: Schweigen im Fahrstuhl  
  Diese Phase beginnt häufig schon auf dem Weg zum Interviewraum. Ein kaltes Schweigen im Fahrstuhl lässt sich beispielsweise mit einer Bemerkung zum Firmengebäude brechen  


Mit zwei Interviewern muss man mindestens rechnen: einem Personaler und dem Leiter der jeweiligen Abteilung. Diese haben unterschiedliche Interessen und nehmen unterschiedliche Funktionen während des Gesprächs wahr: Während ein Personaler eher Fragen zum Lebenslauf, zu Stärken und Schwächen des Bewerbers und zu seiner Motivation stellen wird, hat der Abteilungsleiter mehr Interesse an der fachlichen Qualifikation und an der Eingliederung des Aspiranten in sein Team.

Man sollte sich auf jeden Fall die Namen aller Beteiligten merken. Wem das schwerfällt, der sollte sich diese einfach notieren (Notizen machen ist in jedem Fall erlaubt).

 

 

 

 

 

Tipp: Namen im Vorfeld erfragen  
  Am besten ist es, die Namen und die Funktion der Gesprächspartner sowie den Ablauf des Vorstellungsgespräches im Vorfeld zu erfragen.  

 

 

 

 

 

 

 

Tipps
Bei der Begrüßung auf das Folgende achten:

Tipp: Kalte Hände  
  Wer zu kalten und/oder feuchten Händen neigt, sollte sie vor dem Gespräch die Hände längere Zeit unter warmes Wasser halten und gut abtrocknen. Kreisenlassen der Arme fördert die Durchblutung und erwärmt die Hände ebenfalls.  

 
Warming-up
Diese Phase dient dazu, dem Bewerber oder der Bewerberin die Nervosität zu nehmen. Beliebt sind Bemerkungen über das Wetter, Fragen zur die Hinfahrt usw. Hier sollte man sich eher passiv verhalten und gelassen, aber knapp antworten. Eigeninitiative in Maßen ist erlaubt, z.B. kann man Bemerkungen über Dinge machen, die einem beim Betreten des Firmengeländes aufgefallen sind.

 

Tipp: Vorher die Zeitung studieren  
  Zu Hause einen Blick auf die Titelseite und in den Wirtschaftsteil der Tageszeitung werfen: Dies kann gute Anhaltspunkte für den Small Talk bringen. Vielleicht ist ja sogar eine Nachricht über das Unternehmen zu finden.  

 
Nichts ansprechen, was irgendwie heikel werden könnte. Sätze wie »Auf die Bahn kann man sich ja auch nicht mehr verlassen« sollte man tunlichst vermeiden. Der Hinweg war selbstverständlich reibungslos und entspannt.
 

Die Interview-Fragen der Woche
Im Vorstellungsgespräch muss man mit einer Vielzahl von Fragen ganz unterschiedlicher Art rechnen. WiWi-TReFF präsentiert euch im Rahmen der Serie über Vorstellungsgespräche jede Woche drei Fragen zum Üben.

 

 ? »Was reizt Sie an der ausgeschriebenen Stelle?«  
 ! Die Interviewer wollen hören, dass man sich für kompetent und besonders geeignet hält, diese Stelle im Interesse des Unternehmens auszufüllen: In genau dieser Position kann man seine Fähigkeiten und Fertigkeiten am besten einbringen. Eine solche Frage ist eine gute Gelegenheit, auf Details der Stellenanzeige einzugehen und konkret darzulegen, welche Qualifikationen man wofür mitbringt.  

 

 

 ? »Möchten Sie lieber im Zweigwerk X oder im Zweigwerk Y arbeiten?«  
 ! Vorsicht: Dies ist ein Beispiel für eine mögliche Suggestivfrage, die sich als Entscheidungsfrage tarnt, ohne dass die Entscheidungsvoraussetzungen geklärt sind. Vielleicht möchte man am liebsten im Zweigwerk Z arbeiten, wird aber mit dieser geschickten Frage um eine Entscheidungsmöglichkeit gebracht. Hier besser sofort einhaken, sonst kann es später zu großen Missverständnissen kommen: Wenn man in Z arbeiten möchte, sollte man das deutlich sagen.  

 

 

 ? »Sind Sie teamfähig?«  
 ! Wieder eine getarnte Frage. Ein bloßes »Ja« (»Nein« geht sowieso nicht) reicht nicht aus, die Frager wollen Belege. Also Beispiele bringen. Es folgt vermutlich die Frage, welche Stellung man für gewöhnlich in einem Team einnimmt, ob man Ideengeber ist oder eher für den Interessenausgleich zwischen den Teammitgliedern sorgt.