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BewerbungsgesprächInterview

Das Vorstellungsgespräch 9 - Endphase des Gesprächs

Am Schluss des Interviews werden wichtige Weichen für alles Weitere gestellt.

Ein dargestelltes Vorstellungsgespräch mit Holzfiruren an einem Schreibtisch in einem Raum.

Die Endphase des Bewerbungsgesprächs
Nach der Befragung des Bewerbers geht das Gespräch in die Endphase über, in der vor allem formale Fragen geklärt werden. Auch hier gilt: Nicht die Konzentration verlieren! Denn auch in diesem Abschnitt kann es noch zu entscheidenden Weichenstellungen kommen. Nicht nur der erste, auch der letzte Eindruck zählt!

Ein ganz wichtiger Punkt muss noch geklärt werden, es sei denn, er ist einem möglichen zweiten Gespräch vorbehalten:

Die Gehaltsvorstellung
Das Thema Gehalt im Bewerbungsgespräch ist heikel. Es gerät häufig zu einer Art Pokerspiel, bei dem der verliert, der als erster rauskommt. Meist wird man nicht vermeiden können, als erster die Karten auf den Tisch zu legen. Zwar ist auf die Frage »Wieviel wollen Sie verdienen?« die Gegenfrage »An wieviel hatten Sie denn gedacht?« durchaus zulässig. Falls eine solche Rückfrage aber keinen Erfolg hat, sollte man sich nicht länger zieren und mit einer Zahl herausrücken.

Selbstverständlich muss man sich schon vorher darüber Gedanken gemacht haben, wie hoch diese ausfallen soll. Dabei sollte man aber nicht starr an einem bestimmten Betrag festhalten. Es kann sich im Gespräch nämlich durchaus der Eindruck ergeben, dass das Gehaltsniveau im Unternehmen der Wahl doch höher ist als gedacht. Oder niedriger. Es ist daher besser, wenn man sich vorher eine Spanne überlegt, aus der man dann eine Summe wählt. Wichtig: Auch der niedrigste Betrag dieser Spanne muss noch so hoch ausfallen, dass man damit gut leben kann. Sonst ist spätere Unzufriedenheit programmiert.
 

 

Nicht zuviel fordern Das gilt besonders für Berufseinsteiger. Die Gehaltsforderung ist ein Parameter, der bei gleicher Eignung zweier Bewerber durchaus den Ausschlag für den »billigeren« Arbeitnehmer geben kann. Daher besser etwas niedriger einsteigen. Wer sich in seinem neuen Job gut zurechtfindet und schnell Erfolge vorzuweisen hat, darf schon frühzeitig mehr fordern. Man kann zudem auch vereinbaren, dass das Gehalt beispielsweise nach dem Ablauf der Probezeit erhöht wird.

Daraus sollte allerdings nicht der Schluss gezogen werden, dass man automatisch am unteren Rand der Skala bleiben muss: Wer trotz eindeutiger Qualifikation zuwenig Gehalt fordert, löst eher Misstrauen als Wohlwollen aus.

Wie lässt sich aber die mögliche Gehaltsspanne vorab festlegen? An Zahlen aus dem Wunschunternehmen zu kommen ist eher schwierig, wenn man dort niemanden persönlich kennt. Man kann aber die branchenüblichen Gehälter in etwa mit Hilfe des Internets ermitteln, z.B.

 

Tipps  
 
  • Freunde, Bekannte oder am besten ehemalige Studienkollegen fragen, wie hoch ihr Einstiegsgehalt war.
  • Man sollte darauf vorbereitet sein, dass man nach den Gründen für die genannte Gehaltsforderung gefragt wird. Diese Gründe sollte man parat haben, etwa indem man nochmals auf jene Qualifikationen hinweist, die die Forderung rechtfertigen können.
 

 

Fragen stellenHäufig erhält man gegen Ende des Bewerbungsgespräch die Möglichkeit, offen gebliebene Fragen zu stellen. Diese Möglichkeit sollte man nutzen, schon um seine Motivation zu demonstrieren. Häufig ist es aber so, dass gerade gegen Ende des Gesprächs die Konzentration nachlässt und die Ideen ausbleiben. Daher lohnt es sich, schon zu Hause eine kleine Liste mit Fragen vorzubereiten. Wird bereits vorher im Verlauf des Gesprächs eine Frage geklärt, kann man sie abhaken. Zum Schluss bleibt sicher noch etwas übrig, was man dann ins Gespräch bringen kann. Auf diese Weise vermeidet man auch, etwas zu fragen, was schon behandelt wurde.

Fragen, die sich nicht auf die Arbeit, sondern im Gegenteil auf die Zeiten beziehen, in denen nicht gearbeitet wird, werden generell negativ gewertet. Die Themen

 

sollten, wenn sie bislang nicht angesprochen wurden, nicht noch in der Schlussphase erörtert werden. Sie sind - im Gegensatz etwa zum Gehalt - normalerweise keine Parameter, die die Entscheidung für einen bestimmten Arbeitgeber wesentlich beeinflussen. Diese Dinge lassen sich noch bei der Vertragsgestaltung klären.

Positiv aufgenommen werden dagegen Fragen zu den folgenden Punkten:

 


Das weitere Vorgehen
Zum Schluss sollte kurz besprochen werden, wie es weitergeht:

Falls man noch andere Eisen im Feuer, sprich Bewerbungen laufen hat, darf man durchaus darauf hinweisen, bis zu welchem Termin man eine Entscheidung benötigt. Das sollte aber nie als Druckmittel eingesetzt werden, um den Arbeitgeber in spe zu einer raschen Entscheidung zu bewegen.
 

Tipp  
  Auf gar keinen Fall zum Schluss Fragen zur eigenen »Performance« stellen, nach dem Motto »Wie war ich? Kann ich mir Hoffnungen machen?« Dies kommt unter Garantie sehr schlecht an. Eine Antwort auf eine solche Frage ist auch deshalb nicht möglich, weil vor der Auswertung des Gesprächsprotokolls noch gar kein abschließendes Bild besteht.  


Zum Schluss sollte man sich für das »gute Gespräch« bedanken und sich von allen Beteiligten mit Handschlag verabschieden.

In der nächsten Woche: Nachbereitung des Gesprächs.