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BewerbungsgesprächInterview

Das Vorstellungsgespräch als Arbeitgeber

Arbeitgeber gehen oft in ein Vorstellungsgespräch wie in eine normale Sitzung, obwohl hier für das Unternehmen eine weitreichende Entscheidung getroffen werden soll. Einige Tipps zum Vorstellungsgespräch für Arbeitgeber helfen bei der Vorbereitung.

Papier und Stifte liegen auf einem Schreibtisch.

Das Vorstellungsgespräch als Arbeitgeber
Für Arbeitnehmer ist es selbstverständlich, dass ein Vorstellungsgespräch ein enorm wichtiger Termin ist. Entsprechend akribisch werden die notwendigen Vorbereitungen getroffen: Die Garderobe wird mehrfach inspiziert, das geeignete Parfum oder Rasierwasser aufgetragen und sogar die eine oder andere Pointe wird im Vorfeld überlegt, welche im Gespräch fallen soll, um einen lockeren Eindruck zu machen. Viele Bewerber besuchen ein Training, welches eigens solchen Gesprächen dient oder üben im Kreis der Kommilitonen die entscheidende Situation. Arbeitgeber hingegen gehen oft in ein Vorstellungsgespräch wie in eine normale Sitzung, obwohl hier eine Entscheidung getroffen werden soll, die für das Wohl und Wehe der Unternehmung Konsequenzen über einen langen Zeitraum hinweg haben kann. Was also ist wichtig für das Vorstellungsgespräch aus Sicht des Chefs oder Arbeitgebers?

Es gibt einige Tipps zum Vorstellungsgespräch, die man sich auch als Arbeitgeber zu Herzen nehmen sollte. Als Arbeitgeber repräsentiert man in einem Vorstellungsgespräch nicht nur das Unternehmen selbst sondern auch die jeweilige Unternehmenskultur. Ein jovialer und wenig förmlicher Umgang mag für ein Internet-Start-Up oder für eine Werbeagentur zutreffend und authentisch sein, sicher aber nicht für ein mittelständisches Familienunternehmen, das Werkzeugmaschinen herstellt. Auch in der Kleidung sollte sich bereits der Stil der Unternehmung zeigen, um dem Bewerber oder der Bewerberin kein falsches Bild zu geben. Zudem kann das Verhalten der Bewerber im späterhin typischen Umfeld ein wenig abgeschätzt werden, obwohl klar sein sollte, dass das Gegenüber angespannt ist und sich sicher nicht von der alltäglichen Seite zeigt.

Falls es sich nicht um eine Massenvorstellung handelt, sollte man den Lebenslauf der Bewerberin oder des Bewerbers vor dem Gespräch noch einmal lesen und hier vor allem auf private Dinge achten: Ein Gespräch kann sehr viel ausdrucksstärker und viel sagender verlaufen, wenn auf die besonderen und auch privaten Interessen der Bewerber eingegangen werden kann. Wenn ein Bewerber etwa Sport treibt, kann es viel über seinen oder ihren Charakter verraten, wenn man erfährt, ob es sich um eine Einzel- oder eine Mannschaftssportart handelt.

Es gibt zahlreiche Ratgeber, wie man etwa die Körpersprache anderer Menschen deuten und daraus Rückschlüsse auf den Charakter und das allgemeine Verhalten einer Person ziehen kann. Dies wird jedoch häufig überschätzt, zumal viele Bewerber und Bewerberinnen eine gewisse Körperhaltung einstudiert haben, da sie denselben Ratgeber gelesen haben. Zudem führt die nicht alltägliche Situation des Vorstellungsgesprächs dazu, dass die meisten Menschen ein wenig steif und förmlich oder aber erkennbar aufgesetzt locker wirken.

Auch als Arbeitgeber darf man in einem Vorstellungsgespräch ruhig ein wenig nervös sein und dies auch zugeben, was die Atmosphäre lockern kann. Immerhin handelt es sich für beide Seiten um eine Entscheidung von erheblicher Tragweite. Wer allerdings gut vorbereitet in ein Vorstellungsgespräch geht und zudem eine gute Stelle anzubieten hat, welche auch ehrlich und fair beschrieben wird, dürfte zu übertriebener Nervosität ohnehin keinen Grund haben.