Keine Angst vor dem Bewerbungsgespräch
Binnen weniger Minuten gilt es, potenzielle Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch von der eigenen Person zu überzeugen. Mit einigen Tipps lässt sich der damit zusammenhängende Druck überwinden und die Nervosität in einen guten Eindruck verwandeln.

Angst vor dem Vorstellungsgespräch ist eine natürliche Reaktion, die so gut wie jeder Mensch aus eigener Erfahrung kennt. Das Stammhirn schüttet in scheinbaren Gefahrensituationen Adrenalin aus, worauf Herzrasen, Schweißausbrüche und innere Unruhe folgen. Dieser Kampf- oder Fluchtimpuls hat in grauer Vorzeit die Gedanken lahm gelegt, alle Energiereserven mobilisiert und dadurch Leben gerettet. Weil Situationen wie das Bewerbungsgespräch nicht mit Lebensgefahr verbunden sind, ist die natürliche Kampf- oder Fluchtreaktion unangemessen und lässt sich mit einigen Tipps glücklicherweise abschwächen.
1. Selbstreflexion: Wozu die ganze Aufregung?
Was sich zunächst nach einer dummen Frage anhört, ist der Schlüssel zu einem entspannteren Auftreten.
- Wovor hat jemand derartige Angst, dass er beim bloßen Gedanken daran ins Schwitzen gerät?
- Was ist das Schlimmste, das im Bewerbungsgespräch passieren könnte?
Um das Leben geht es schließlich nicht. Wer dem Unterbewusstsein genau das klar macht, schwächt den Kampf- oder Fluchtimpuls automatisch ab. - Wäre es wirklich so schlimm, würde man den Job nicht bekommen? Wieso setzt man sich selbst derart unter Druck?
Idealerweise schraubt man bewusst an den eigenen Erwartungen, um den selbst verursachten Leistungsdruck zu regulieren.
2. Vorbereitung: Aktiv gegen Unsicherheit vorgehen
Unsicherheit ist eine der Hauptursachen für Nervosität im Vorstellungsgespräch. Zu mehr Selbstsicherheit gelangt, wer sich vorab beispielsweise ein möglichst schickes Outfit zurechtlegt. Von Business-Markenkleidern für Frauen bis hin zu Herrenanzügen von Designern wie Joop, Boss oder Calvin Klein: Die Kleidung trägt erwiesenermaßen zum Selbstwertgefühl bei und beeinflusst dadurch das gesamte Auftreten. Je selbstbewusster jemand gegenüber dem Personaler im Vorstellungsgespräch auftritt, desto überzeugender wirkt sie oder er – angefangen bei der Körpersprache.
Unsicherheit lässt sich auch bekämpfen,
- indem das anstehende Gespräch gedanklich durchgespielt
- und sich auf typische Fragen so gut wie möglich vorbereitet wird.
Wer das Unternehmen vorab studiert und sich in die wichtigsten Daten einliest, kämpft zudem aktiv gegen Unvorhergesehenes an und verliert dadurch die Angst vor bösen Überraschungen.
3. Stressabbau: Sport und Entspannungstechniken gegen den Druck
Der Kampf- oder Flucht-Impuls ist eine Stressreaktion, die sich wie alle anderen Stressreaktionen mit Techniken wie Sport oder Autogenem Training abbauen lässt. Wer vor dem Vorstellungsgespräch beispielsweise einige Meilen weit läuft, lässt den Körper sozusagen fliehen und läuft der Nervosität dadurch im wahrsten Sinne des Wortes davon.
- Meditation und Autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation helfen unterdessen dabei, einen klaren Kopf zu bekommen und trotz der Stresssituation zur Konzentration zurückzufinden.
- Ein besonderer Stellenwert kommt hierbei den Atemübungen im Rahmen der beiden Techniken zu.
Auch das sogenannte Ankern trägt zu einem ruhigeren Auftreten bei. Bei dieser psychotherapeutischen Technik gilt es, sich detailliert persönliche Wohlfühlsituationen vorzustellen, während der Mittelfinger und Daumen zusammengeführt werden. Wer im anstehenden Bewerbungsgespräch von Nervosität übermannt wird, bewegt die Finger wieder zusammen. Durch den Trainingseffekt sind in dieser Bewegung fortan Wohlgefühle verankert, die jetzt wieder ausgelöst werden.