Die individuelle Bewerbung 3: Bewerbungsanschreiben
Ein stimmiges Bewerbungsanschreiben überzeugt. Wir zeigen euch, wie ihr ein Bewerbungsanschreiben hinbekommt, das eure Fähigkeiten und Neigungen rüberbringt und mit Originalität punktet.
Das Bewerbungsanschreiben - Die Visitenkarte
Das Bewerbungsanschreiben ist derjenige Teil eurer Bewerbung, den ihr nicht zurückerhaltet. Es ist an einen bestimmten Adressaten gerichtet und wird daher von diesem zu den Akten genommen - oder weggeworfen. Wie auch immer, das Bewerbungsanschreiben gehört nicht zu den eigentlichen Bewerbungsunterlagen, sondern wird nur in die Mappe hineingelegt.
Dennoch kommt ihm große Bedeutung zu. Denn das Anschreiben ist dasjenige Schriftstück, das darüber entscheidet, ob der Rest der Bewerbung überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Häufig wird die Frage gestellt, wozu das Bewerbungsanschreiben überhaupt da sei, wo doch alles Wichtige aus dem Lebenslauf und den Zeugnissen zu entnehmen sei. Nun, zum einen ordnet man sich mit dem Anschreiben einer bestimmten, darin auch erwähnten Stellenausschreibung zu (es sei denn, es handelt sich um eine Initiativbewerbung). Zum anderen kann man mit dem Bewerbungsanschreiben Bezug auf vorherige Kontakte nehmen, etwa indem man ein vorab geführtes Telefongespräch erwähnt. Zum dritten aber, und das ist die Hauptsache, ist das Bewerbungsanschreiben eine Visitenkarte, in der ihr auf den Punkt bringt, was durch die weiteren Elemente der Bewerbung belegt wird.
Werbetext in eigener Sache
Das Anschreiben ist also eine Art Werbetext in eigener Sache und sollte dementsprechend formuliert werden. Ein bloße Zusammenfassung des Lebenslaufs bringt wenig. Vielmehr solltet ihr auf den Punkt bringen, weshalb ihr von euch glaubt, der oder die Richtige für die ausgeschriebene Stelle zu sein. Das heißt:
- knapp und prägnant formulieren
- die Stellenausschreibung geschickt einarbeiten, indem ihr auf die geforderten Qualifikationen eingeht (»Sie suchen - ich biete«)
- auf keinen Fall so beginnen: »Hiermit bewerbe ich mich ...«
- das Wichtigste nach vorne stellen
- das Folgende in einem Rutsch durchformulieren, keine gedanklichen Sprünge zulassen, die Sätze sollen nahtlos ineinander übergehen (sonst stockt der Leser, und gerade das soll er ja nicht)
- die persönliche Motivation einflechten, wo es geht (»Dieses oder jenes interessiert mich, motiviert mich, fasziniert mich«)
Grundlegende Informationen über die Bewerberin bzw. den Bewerber, die in einem Anschreiben zu finden sein müssen, sind Antworten auf die folgenden Fragen:
- Wer bewirbt sich auf welche Stelle?
- Warum bewirbt sich der Bewerber gerade beim jeweiligen Unternehmen? (Das ist ein wichtiger, häufig zu wenig beachteter Punkt. Man sollte auf jeden Fall signalisieren, dass man sich gründlich mit dem Unternehmen, seiner Corporate Identity und seiner Philosophie auseinandergesetzt hat.)
- Welche relevanten Erfahrungen und Qualifikationen bringt der Bewerber mit?
All dies in einem knappen Text zu vermitteln ist keine leichte Aufgabe. Widmet daher jedem Anschreiben genügend Zeit und Sorgfalt. Lasst mindestens eine Person, die Ahnung von Rechtschreibung und Grammatik hat, gegenlesen. Für Tippfehler gilt: Einer wird überlesen, der zweite fällt auf. Manchmal fällt sogar der erste auf. Daher gilt: Am besten erst gar keine machen.
Formale Vorgaben
- falls der Name des Ansprechpartners oder der Ansprechpartnerin bekannt ist, unbedingt nennen (Vorteil!)
- genauer Bezug auf die entsprechende Stellenanzeige in der Betreffzeile (übrigens ohne das Wort »Betreff«)
- möglichst auf eine Seite beschränken, auf keinen Fall mehr als anderthalb Seiten (schon die zweite Seite wird kaum noch gelesen)
- Datum und Unterschrift nicht vergessen
- Korrekturlesen ist Pflicht!
Wichtig sind die Schlüsselsignale im Anschreiben. Weiterführendes findet ihr hier.