Hatte letztens ein Vorstellungsgespräch und habe nun die Absage erhalten.
Die einfache Wegstrecke dorthin beträgt gut 200 Kilometer. Diese Fahrtkosten (gut 100 Euro) lasse ich mir erstatten, da ich mit Sicherheit nichts mehr mit diesem Unternehmen zu tun haben werde und die Erstattung nicht ausgeschlossen wurde.

So weit, so gut. Nun überlege ich aber gerade, da so eine Fahrtkostenerstattung meistens ja sowieso keinen guten Eindruck hinterlässt, ob ich nicht auch gleich probieren soll, mir meine Übernachtungskosten erstatten zu lassen.

Das Vorstellungsgespräch begann um 9 Uhr, für diese Strecke habe ich mindestens 3 Stunden (inkl. Puffer) einrechen müssen. Da ich zwar kein Problem damit gehabt hätte, um 5 Uhr morgens loszufahren, mir den Stress mit dem Berufsverkehr aber nicht antun wollte, habe ich ein Hotelzimmer gebucht, damit ich am nächsten Tag entspannt zum Vorstellungsgespräch kann. Habe das billigste Zimmer ausgesucht, die Kosten für die Übernachtung belaufen sich auf 50 Euro (plus 7 Euro fürs Frühstück).
Was meint ihr? Ich komme mir schon ein wenig blöd vor, mir diese 50 Euro erstatten zu lassen. 3 Stunden Fahrt sind bestimmt noch human und einem absolut zuzumuten, oder nicht? Mir war bei der Buchung eigentlich klar, dass ich diese Kosten gerne übernehme, da ich mir ja den "Luxus" in Form einer stressfreien Übernachtung gönne. Aber vielleicht ist solch eine Übernachtung bzw. deren Erstattung doch gar nicht so unüblich?

Um zum Punkt zu kommen:

• Ist es lächerlich und unverhältnismäßig, mir diese Übernachtungskosten zusätzlich erstatten zu lassen?
• Muss der AG mir in diesem speziellen Fall diese Kosten erstatten, sprich ist die Anreise morgens von Zuhause aus nicht zumutbar?
• Ist das vollkommen legitim und gewöhnlich?

Die Frühstückskosten in Höhe von 7 Euro würde ich nicht aufzählen, das fände ich eindeutig zu übertrieben.

Bin zwar nicht total auf das Geld angewiesen, aber als Schwabe macht man sich ja solche Überlegungen ;-)

Nur noch eine Bitte: Nicht persönlich verletzend werden. Ich akzeptiere jede sachliche Meinung, aber bitte nicht in einem überheblichen und zynischen Ton, wie man ihn hier leider oft sieht. Soll heißen: Ihr dürft mir gerne "Damit machst du dich lächerlich" sagen, aber bitte nicht "Willst du dir nicht auch gleich noch die Kosten für dein Haargel erstatten lassen?" oder ähnliches. Danke!

Am einfachsten wäre es, wenn du dort anrufst bzw. eine E-Mail schreibst, welche Kosten erstattungsfähig sind.

Ein Unternehmen wird deshalb nicht Pleite gehen, der Chef wird auch nicht unruhig schlafen, wenn er dir deine Kosten erstattet.

Finde das überhaupt nicht schlimm, wenn man sich sowas erstatten lässt (seien es Fahrt- oder Übernachtungskosten). Gerade bei einer Strecke über 100km.

Zur Frage:
Normalerweise klärt man das vorher ab mit dem Hotel, manchmal wird einem dann auch ein Zimmer gestellt. Frag dennoch nach, verlieren kannst du ja nichts.

Ich würde es probieren. Rechtlich hast du jedoch hier keine Handhabe, 200km bei 9 Uhr Start sind absoluter Usus. Wenn du aber Glück hast erstatten sie es dir trotzdem. Wenn nicht dann halt nicht. Hast ja nichts zu verlieren. 50€ sind 50€

Persönliche Meinung: Bei Unternehmen, bei denen schon die Fahrtkostenerstattung schlecht ankommt, sollte niemand arbeiten wollen. Ist gesetzlich geregelt und absoluter Standard. Hotel kommt natürlich drauf an, aber fragen kostet nichts.

Bin gerade positiv überrascht, dass das überhaupt möglich ist. Gilt das auch für Praktika?

Hier der TE, danke für eure Antworten! Ich wollte nicht im Vorfeld nachfragen, weil ich "Angst" hatte, dass ich dann einen schlechten ersten Eindruck schaffe. Es war übrigens kein gewöhnliches Vorstellungsgespräch, sondern ein kleines AC. Kommt vielleicht nicht so gut an, wenn einer von vielen Leuten vorher schon fragt, ob er seine Übernachtung bezahlt bekommt. Den Namen hat man dann, wenn man sich seine Kandidaten anschaut, bestimmt doch schon negativ im Kopf.

Werde einfach mal höflich nachfragen, ob sie mir die Übernachtungskosten erstatten. Wenn nicht, dann ist es halt so. Aber versuchen kann man es ja wirklich.

In einigen Tagen bin ich bei einem "richtigen" AC bei einem großen Unternehmen. Hier ist bereits in der Einladung ganz genau aufgeführt, welche Reisekosten erstattet werden. Da aber der erste Tag erst nachmittags beginnt und das Hotelzimmer für die Übernachtung zwischen den zwei AC-Tagen sowieso schon vom AG gebucht ist, werde ich einfach nach der Reaktion meine Bitte um Erstattung einreichen. Und falls es denn mal doch eine Zusage sein sollte, könnte ich auch gut drauf verzichten.

Muss da aber glaube ich auch mal meine Einstellung ändern. Fühle mich oftmals (so oft lasse ich mir die Reisekosten aber auch wieder nicht erstatten, zumindest nicht bei unter 50 Euro) wie ein Bittsteller, der etwas völlig Unverfrorenes tut.

WiWi Gast schrieb am 27.04.2019:

Hier der TE, danke für eure Antworten! Ich wollte nicht im Vorfeld nachfragen, weil ich "Angst" hatte, dass ich dann einen schlechten ersten Eindruck schaffe. Es war übrigens kein gewöhnliches Vorstellungsgespräch, sondern ein kleines AC. Kommt vielleicht nicht so gut an, wenn einer von vielen Leuten vorher schon fragt, ob er seine Übernachtung bezahlt bekommt. Den Namen hat man dann, wenn man sich seine Kandidaten anschaut, bestimmt doch schon negativ im Kopf.

Werde einfach mal höflich nachfragen, ob sie mir die Übernachtungskosten erstatten. Wenn nicht, dann ist es halt so. Aber versuchen kann man es ja wirklich.

In einigen Tagen bin ich bei einem "richtigen" AC bei einem großen Unternehmen. Hier ist bereits in der Einladung ganz genau aufgeführt, welche Reisekosten erstattet werden. Da aber der erste Tag erst nachmittags beginnt und das Hotelzimmer für die Übernachtung zwischen den zwei AC-Tagen sowieso schon vom AG gebucht ist, werde ich einfach nach der Reaktion meine Bitte um Erstattung einreichen. Und falls es denn mal doch eine Zusage sein sollte, könnte ich auch gut drauf verzichten.

Muss da aber glaube ich auch mal meine Einstellung ändern. Fühle mich oftmals (so oft lasse ich mir die Reisekosten aber auch wieder nicht erstatten, zumindest nicht bei unter 50 Euro) wie ein Bittsteller, der etwas völlig Unverfrorenes tut.

Ich reiche normalerweise am Tag nach meinem Gespräch immer die Unterlagen für die Erstattung ein, egal, ob es eine Zu- oder Absage wird. Ist, wie jemand anderes erwähnt hat gesetzlicher Standard und deshalb kann man das tun, ohne sich schlecht fühlen zu müssen.
Bei kleinen Strecken (<50km) mach ich das zwar nicht, aber selbst wenn, ist es in Ordnung.

... werde ich einfach nach der Reaktion meine Bitte um Erstattung einreichen. Und falls es denn mal doch eine Zusage sein sollte, könnte ich auch gut drauf verzichten.

Warum solltest du darauf verzichten? Das sind ganz normale Kosten, die zu dem AC gehören, und niemand wird daran Anstoß nehmen. Es wird noch nicht mal jemand wirklich bemerken.

Sieh das mal in Relation: bei einer Anstellung kostest du deinen Arbeitgeber jeden Tag mehr als irgendwelche Fahrtkosten. Der AG nimmt es dir ja auch nicht übel, wenn er jeden Monat dein Gehalt und Sozialleistungen überweisen muss.

Ich habe mir die Kosten auch bei Einstellung erstatten lassen ?!

WiWi Gast schrieb am 27.04.2019:

Hier der TE, danke für eure Antworten! Ich wollte nicht im Vorfeld nachfragen, weil ich "Angst" hatte, dass ich dann einen schlechten ersten Eindruck schaffe. Es war übrigens kein gewöhnliches Vorstellungsgespräch, sondern ein kleines AC. Kommt vielleicht nicht so gut an, wenn einer von vielen Leuten vorher schon fragt, ob er seine Übernachtung bezahlt bekommt. Den Namen hat man dann, wenn man sich seine Kandidaten anschaut, bestimmt doch schon negativ im Kopf.

Werde einfach mal höflich nachfragen, ob sie mir die Übernachtungskosten erstatten. Wenn nicht, dann ist es halt so. Aber versuchen kann man es ja wirklich.

In einigen Tagen bin ich bei einem "richtigen" AC bei einem großen Unternehmen. Hier ist bereits in der Einladung ganz genau aufgeführt, welche Reisekosten erstattet werden. Da aber der erste Tag erst nachmittags beginnt und das Hotelzimmer für die Übernachtung zwischen den zwei AC-Tagen sowieso schon vom AG gebucht ist, werde ich einfach nach der Reaktion meine Bitte um Erstattung einreichen. Und falls es denn mal doch eine Zusage sein sollte, könnte ich auch gut drauf verzichten.

Muss da aber glaube ich auch mal meine Einstellung ändern. Fühle mich oftmals (so oft lasse ich mir die Reisekosten aber auch wieder nicht erstatten, zumindest nicht bei unter 50 Euro) wie ein Bittsteller, der etwas völlig Unverfrorenes tut.